Nürnberger Theater für junges Publikum präsentieren die Spielzeit 2022/23
So unterschiedlich die Programme der Theater auf den ersten Blick erscheinen mögen, beschäftigen sie sich doch mit verwandten Themen, die sich in den aktuellen Krisen aufdrängen. Allen gemein ist der der Wunsch, dass Theater ein Ort ist, der Verbundenheit schafft und vor allem Mut macht: Mut zu Veränderung, Mut, Fragen zu stellen, Mut, gegen den Strom zu schwimmen und Mut, für sich und andere einzustehen.
Diese Gedanken finden sich in einigen Premieren der Spielzeit wieder:
Blasse Tinte, blauer Tag [12+] (Premiere 7.10. am theater pfütze, jungeMET-Produktion in Koproduktion mit dem Stadttheater Fürth) setzt sich mit dem polnisch-jüdischen Arzt und Pädagogen Janusz Korczak auseinander. Der Leiter eines Waisenhauses im Warschauer Ghetto entwickelte während des zweiten Weltkriegs mutig unter widrigsten Umständen einen Umgang mit Kindern, der schließlich in der UN-Kinderrechtskonvention mündete. (Text+Regie: Gineke Pranger).
utig sind auch die Kinder Maja und Mati in Plötzlich tief im Wald [8+], einem Hörspiel für die Bühne nach der gleichnamigen Erzählung von Amos Oz (Premiere 15. 10. am Theater Mummpitz). Die beiden Kinder teilen ein Geheimnis, und zusammen bringen sie den Mut auf, die für sie bekannte Welt zu verlassen, um das Rätsel der verschwundenen Tiere zu ergründen. (Regie: Sabine Zieser, Sounddesign: Elena Zieser).
Wer genug Mut für eine Reise hat, der ist gut aufgehoben beim Theater Rootslöffel, das mit der Theateradaption der „Just-so-Stories“ von Dschungelbuch-Autor Rudyard Kipling erzählt …wie der Elefant seinen Rüssel bekam [5+] (Premiere 1.10., Regie Thomas Herr).
Trotz Widerständen an seine Träume zu glauben ist das Thema der Werkstatt der Schmetterlinge [6+] (Premiere 22. 4. am Theater Mummpitz, Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg, Regie Lisa Stützer). Beharrlich hält in dieser Geschichte der Erfinder Rodolfo an seinem Traum fest, ein Wesen zu erschaffen, das so schön ist wie eine Blume und gleichzeitig fliegen kann wie ein Vogel.
Aus dem Wunsch, ähnlich bunte Geschichten von Vielfalt, Toleranz und anderen Lebensentwürfen zu erzählen entstand die Idee zum Stück Im Schwarm [8+] (Premiere im Juli am theater pfütze). Gemeinsam mit Diversity Media e. V. entsteht in Zusammenarbeit mit queeren Menschen aus Nürnberg ein Stück über Menschen, die sich frei entfalten wollen: egal, ob sie sich als Mädchen, Junge oder Meerjungfrau fühlen.
Den Mut, über den eigenen Schatten zu springen, brauchen die Protagonisten in Nacht von Andrzej Stasiuk (Premiere 16. 9. Im Gostner Hoftheater) Ein polnischer Dieb steigt bei einem deutschen Juwelier ein. Der Coup geht schief, der Dieb wird erschossen. Als der Juwelier wenig später eine Organspende benötigt, steht nur das Herz des ponischen Gangsters zur Verfügung (Regie Łukasz Witt-Michałowski).
In Die Biene im Kopf [8+] (von Roland Schimmelpfennig, Premiere im Mai am theater pfütze, Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg) braucht ein Kind, das auf sich allein gestellt ist, viel Mut. Es macht seinen Alltag zu einem Spiel ums Überleben; zu einem Computerspiel, in dem es mit jeder neuen Herausforderung von Level zu Level aufsteigen kann.
Den Mut, in einem leerstehenden Kino innerhalb weniger Wochen eine Figurentheaterbühne einziehen zu lassen, hatte das Theater Salz+Pfeffer (gemeinsam mit Thalias Kompagnons) vor genau 25 Jahren und feiert damit in dieser Spielzeit Jubiläum. Seitdem tanzen am Plärrer die Puppen: am Abend für Erwachsene, vor- und nachmittags für junges Publikum. Ab November geht es wieder los mit einem tierisch abwechslungsreichen Programm: Otto, die kleine Spinne [4 Jahre ± 1] wird im Dezember von Olaf, der Elch [9 Jahre ± 2] abgelöst bevor sich im Frühjahr die Streithasen Karni und Nickel [5 Jahre ± 2] zoffen und vertragen.
Manchmal braucht es Mut, sich zu erinnern: Mit dem Thema Erinnerung beschäftigt sich ein internationales Projekt von Theater Mummpitz: In der Produktion Memories, einer Kooperation von Theater Mummpitz, Compagnie Gare Centrale (Belgien) und der Akademie für Darstellende Kunst Bayern (Regens- burg), werden in einer zweijährigen Projektphase die Ausdrucksmöglichkeiten des Objekttheaters erkundet. Das im Jupiter-Programm von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekt bringt Studierende, internationale Künstler·innen und das Ensemble des Theater Mummpitz zusammen und mündet in einer gemeinsamen Theaterpremiere mit dem Thema Memories/Erinnerungen im Oktober 2023.
THEATERPÄDAGOGISCHE ANGEBOTE – Was kommt? Was bleibt?
Mit dem Nürnberger Kulturrucksack können Kinder und Jugendliche am Theater Mummpitz und am Gostner Hoftheater auch weiterhin kulturelle Bildung im Rahmen des Schulalltags kennenlernen und erleben.
Auch das Projekt Mummpitz macht Schule. Klasse! geht in die zweite Runde, eine enge Kooperationspartnerschaft über ein gesamtes Schuljahr zwischen einer Grundschule aus Nürnberg und dem Theater Mummpitz. Es bietet einen kontinuierlichen Austausch zwischen Theater und Schule und ein breites Angebot für alle Kinder, aber auch für die Lehrer·innen.
Im theater pfütze heißt es wieder Patenklasse gesucht! Für jede neue Produktion bietet
das Theater einer Schulklasse die Möglichkeit, den Entstehungsprozess einer Inszenierung hautnah mitzuerleben. Die Schüler·innen besuchen die Proben, können mit den Regisseur·innen und Schauspieler·innen diskutieren bekommen Einblicke hinter die Kulissen. Dabei entwickeln sie ein tiefes Verständnis für dramaturgische und künstlerische Entscheidungen sowie spielerische Umsetzungen.
Weiterhin bieten alle Theater verschiedene Schauspielkurse, Workshops, Spielangebote und Theaterjugendclubs für nahezu jedes Alter an. Für Interessierte lohnt sich hier für mehr Informationen der Blick auf die jeweilige Website!
Neu an dieser Stelle: Mit dem Gostner Soul Club schafft das Gostner Hoftheater erst- mals ein theatertherapeutisches Angebot.
WAS SICH BEWÄHRT HAT …
… und die Theater weiterhin veranstalten wollen:
Ohrenschmaus und Gaumenfreuden bietet das Theater Mummpitz weiterhin sonntagvor- mittags in den Reihen Jazz für Kinder und Klassik für Kinder mit Frühstücksangebot im Café Mahlzahn.
Im theater pfütze können sich die jüngsten Besucher·innen dann die Nachmittage mit ihren Familien beim Waffelsonntag mit frisch gebackenen Waffeln und einem wechselnden Bühnenprogramm im Pfütze-Foyer versüßen.
In der Gesprächsreihe Mit:Reden am Theater Mummpitz geht es in der Veranstaltung am 17.11. mit Gastredner Dr. Claus Koch um den Umgang mit den aktuellen Krisen, sei es Corona oder Krieg, und wie Kinder und Jugendliche mit den Ängsten und Auswirkungen auf ihr Leben umgehen.
Das Gostner Hoftheater veranstaltet im Februar mit licht.blicke zum zwölften Mal das internationale Theaterfestival für junges Publikum und Schulen. licht.blicke 12 schaffen für die Nürnberger Schüler*innen die Möglichkeit, internationale und überregionale Produk- tionen direkt in ihrer Stadt zu erleben. Mit einer aufregenden Mischung aus Tanz, Perfor- mance, Theater, Sprachen und Kulturen laden die licht.blicke die Nürnberger Schulklassen auf eine inspirierende Reise durch die Welten des Kinder- und Jugendtheaters unserer Zeit ein.
Bei SCHAUplatz kommen am Theater Salz+Pfeffer weiterhin Schüler·innen der Oberstufe auf ihre Kosten: In der kommenden Saison laden die Klassiker-Adaptionen Der Besuch der alten Dame, Jekyll+Hyde: Face me! und Shakespeare: Wie es euch gefällt Schulklassen zu einem Besuch im Abendprogramm ein.
Noch eine Meldung zum theater pfütze: Die künstlerische Leitung übernimmt in dieser Saison ein Team in Vertretung von Elisa Merkens, die sich in dieser Spielzeit in Elternzeit befindet. Interimsweise sind das Miriam Bernhardt, Jürgen Decke, Andreas Wagner und Iris Wolf.
Also: Auf in eine neue Spielzeit! Nur Mut!
Theater Pfütze e.V.
Äußerer Laufer Platz 22
90403 Nürnberg
Telefon: +49 (911) 270790
Telefax: +49 (911) 2707920
http://www.theater-pfuetze.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (911) 2707-912
E-Mail: PR@theater-pfuetze.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (911) 6000-512
E-Mail: presse@theater-mummpitz.de
Kommunikation + Marketing
Telefon: +49 (911) 224388
E-Mail: nora.vogt@theatersalzundpfeffer.de
Theater Rootslöffel
Telefon: +49 (911) 289052
Theaterpädagogik
Telefon: +49 (911) 261510
E-Mail: amelie.hetterich@gostner.de