1+1=4: Zwillinge bei den Roten Pandas in Hellabrunn
Die beiden Roten Pandas zeigen nicht zuletzt mit ihrer Fortpflanzungsfreudigkeit, dass sie sich sichtlich wohl im Tierpark Hellabrunn fühlen. Umso begeisterter ist die Nachricht über den vierten Wurf mit Nachwuchs Nummer vier und fünf aufgenommen worden. Nachdem die Brüder im Juli zur Welt kamen, erfolgte heute die Untersuchung durch das tierärztliche Team. Die beiden Männchen wiegen 0,85 und 1 Kilogramm.
Beim Jungtier-Check durch Dr. Christine Gohl, Leitende Tierärztin in Hellabrunn und die Tierpfleger, verschwanden Mama Miu und Vater Justin auf ihren Baum und beäugten das Treiben in der Anlage aus sicherer Entfernung. Die beiden Brüder waren – verständlicherweise – mit der kurzen Untersuchung alles andere als einverstanden und zeigten, wie kräftig sie schon sind. Nach ein paar Minuten war aber alles vorbei und beide konnten sich wieder zusammen in die Box kuscheln, in die auch Miu kurze Zeit später zurückkehrte. Männchen beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Jungtiere, müssen aber auch nicht separat untergebracht werden.
Der Nachwuchs verbringt die ersten zwei bis drei Lebensmonate in der Wurfbox und wagt sich anschließend für ein paar vorsichtige Schritte nach draußen. Mutter Miu war wenige Tage nach der Geburt wieder viel in der Anlage und dem Kletterbaum unterwegs. „Bei den Roten Pandas sieht die Mutter mehrmals täglich nach dem Nachwuchs und ist nicht ständig in der Wurfhöhle“, erläutert Carsten Zehrer, Zoologischer Leiter und Kurator des Tierparks Hellabrunn. „Wir gehen davon aus, dass wie bei den bisherigen Geburten, Miu beide Jungtiere in den kommenden Tagen in den hinteren Teil der Anlage bringt und dort zu ersten Gehversuchen animiert“, so Zehrer weiter. Besucher dürfen sich also auf ein paar ganz besondere erste Schritte freuen.
Auch Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor, freut sich über die Zwillingsgeburt: „Hellabrunn unterstützt das Artenschutzprojekt des „Red Panda Network“ bei seinen Bemühungen zum Erhalt der Roten Pandas in ihrem natürlichen Lebensraum. Ziel dieses Projekts ist es, ein zusammenhängendes Schutzgebiet in der Region von Panchthar-Ilam-Taplejung zu schaffen. Und das ist auch nötig, denn die Weltnaturschutzunion IUCN listet den Roten Panda als „stark gefährdet“ („endangered“) mit nur noch etwa 10.000 Tiere im ursprünglichen Lebensraum. Umso mehr freuen wir uns, dass wir im Tierpark Hellabrunn erneut einen gesunden Wurf begrüßen und unseren Besuchern zeigen dürfen, wie wichtig und dringend die Schutzmaßnahmen für die Kleinen Pandas sind.“
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