Energiesicherheit und Klimaneutralität: Kopernikus-Symposium diskutiert Wege zur Beschleunigung der Energiewende | 28.-29. September 2022
Der Krieg in der Ukraine hat die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Energieträgern auf nie dagewesene Weise verdeutlicht. Von der Industrie bis zu den Bürgerinnen und Bürgern – Belastungen durch steigende Energiepreise erhöhen den Handlungsdruck für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft tragfähige Lösungen zu finden, um die Energieversorgung zu sichern ohne den Klimaschutz zu vernachlässigen. Doch die aktuelle Krise bietet auch Chancen, die Transformation hin zur Treibhausgasneutralität in Deutschland und Europa zu beschleunigen. Mit welchen Technologien, Instrumenten und Rahmenbedingungen die Energiewende schnell umgesetzt werden kann, diskutieren die Kopernikus-Projekte des BMBF mit renommierten Fachleuten aus Praxis und Forschung auf dem zweitägigen Symposium – vor Ort in Berlin und virtuell an den Bildschirmen.
Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger betont: „Die Zeitenwende stellt uns vor große Herausforderungen. Wir wollen und müssen unabhängig von russischem Gas werden und zugleich die Menschheitsaufgabe Klimawandel bewältigen. Dafür brauchen wir starke Forschung und Innovationen. Die Kopernikus-Projekte zeigen, wie es geht. Sie sind einzigartig in der Forschungslandschaft, weil sie langfristig angelegt sind, Wege zur Gestaltung der Energiewende aufzeigen und die Forschenden intensiv mit der Wirtschaft und der Gesellschaft kooperieren. Sie bringen Energiesicherheit und Klimaneutralität zusammen.“
Klimaneutralität, Energiesicherheit und Innovationen im ZusammenspielVon scheinbaren Widersprüchen und entscheidenden Weichenstellungen zur Beschleunigung der Energiewende, von Wasserstoff bis zur klimaneutralen Industrie, von nationalen Klimazielen und dem Europäischen Green Deal bis hin zur globalen Klimapolitik: Politische Fragen rund um Versorgungssicherheit und Energiepreiskrise stehen im Fokus des ersten Tags des Kopernikus-Symposiums, der im Tagungswerk Berlin stattfindet.
„Klimaschutz und Energiesicherheit sind kein Widerspruch – im Gegenteil. Es ist unverzichtbarer Teil der Lösungsoptionen in dieser herausfordernden Situation am Europäischen Green Deal festzuhalten, die Energiewende jetzt massiv wie nie zu beschleunigen und soziale Härten für die Gesellschaft gezielt abzufedern“, betont Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Sprecher des Ariadne-Projekts, das die Veranstaltung ausrichtet. „Nur so kann sichergestellt werden, dass heute vielleicht erforderliche Reaktionen auf die Energiekrise nicht kurzsichtig die Probleme von morgen erzeugen – sondern Wege zur Klimaneutralität ebnen.“
Am zweiten Tag des Kopernikus-Symposiums gibt es Gelegenheit, direkt mit den Projekten ENSURE, SynErgie, P2X und Ariadne über ihre Forschungsergebnisse und Modellvorhaben ins Gespräch zu kommen. In Fokusgesprächen tauschen sie sich mit Fachleuten aus der Praxis zu Herausforderungen und Handlungsfeldern aus. Einblicke in die energieflexible Modellregion Augsburg, die Umstellung chemischer Industrieprozesse auf innovative klimaneutrale Produktionsprozesse und die wichtige Rolle der Energienetze für die Transformation – nehmen Themen wie diesen stehen auch rechtliche Rahmenbedingungen oder die Relevanz der Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in die Forschung rund um die Energiewende im Mittelpunkt der Diskussion.
Was die Sprecher der Kopernikus-Projekte vom Symposium erwarten:
Prof. Dr. Walter Leitner, Sprecher des Kopernikus-Projekts P2X und Direktor des Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion: „Mit Power-to-X-Technologien wird Strom aus erneuerbaren Quellen in chemischen Verbindungen gespeichert und verteilt, und für stoffliche Produkte nutzbar gemacht. Damit werden neue globale Wertschöpfungsketten eröffnet, die für den Wirtschaftsstandort Deutschland große Chancen bieten.“
Prof. Dr. Stefan Niessen, Sprecher des Kopernikus-Projekts ENSURE, Siemens AG und Technische Universität Darmstadt: „Im Kopernikus-Projekt ENSURE entwickeln wir die notwendigen Technologien für unsere Energienetze, damit zukünftig die Flexibilität zur Nutzung der Erneuerbaren nicht mehr aus Gaskraftwerken sondern von den flexiblen Fabriken aus SynErgie, von Power-to-X-Technologien aus P2X, aus Strom-Wärme-Kopplung und von Elektrofahrzeugen kommt. Dazu muss auch der regulatorische Rahmen dringend modernisiert werden. Ich freue mich auf den interdisziplinären Austausch auf dem Kopernikus-Symposium!“
Prof. Dr.-Ing. Alexander Sauer, Sprecher Kopernikus-Projekt SynErgie und Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA: „Für eine erfolgreiche Energiewende ist neben der massiven Steigerung der Energieeffizienz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch die Flexibilisierung der Energienachfrage essentiell, um Energieangebot und Energienachfrage in Einklang zu bringen. Das Kopernikus-Projekt SynErgie entwickelt notwendige Technologien und adressiert die relevanten regulatorischen Randbedingungen. Durch die Einbettung in die vier Kopernikus-Projekte entsteht ein integrativer Ansatz, mit wesentlichen Beiträgen zur deutschen und internationalen Transformation der Energiesysteme.“
Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen zum Programm und zur Teilnahme unter https://kopernikus-symposium.de/
Wer ist Ariadne? Im Konsortium von mehr als 25 wissenschaftlichen Partnern führt das Kopernikus-Projekt Ariadne durch einen gemeinsamen Lernprozess mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, erforscht Optionen zur Energiewende und stellt politischen Entscheidern wichtiges Orientierungswissen bereit.
Wir sind Ariadne:
adelphi | Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg (BTU) | Deutsche Energie-Agentur (dena) | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) | Ecologic Institute | Fraunhofer Cluster of Excellence Integrated Energy Systems (CINES) | Guidehouse Germany | Helmholtz-Zentrum Hereon| Hertie School | Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) | ifok | Institut der deutschen Wirtschaft Köln | Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität | Institute For Advanced Sustainability Studies (IASS) | Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) | Öko-Institut | Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) | RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung | Stiftung KlimaWirtschaft | Stiftung Umweltenergierecht | Technische Universität Darmstadt | Technische Universität München | Universität Greifswald | Universität Hamburg | Universität Potsdam | Universität Stuttgart – Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) | ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
Über die Kopernikus-Projekte
Die Kopernikus-Projekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bilden eine der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende. Ihr Ziel ist eine klimaneutrale Bundesrepublik mit einer sauberen, sicheren und bezahlbaren Stromversorgung bis zur Mitte des Jahrhunderts. www.kopernikus-projekte.de
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.
Telegrafenberg A 31
14473 Potsdam
Telefon: +49 (331) 2882500
Telefax: +49 (331) 2882600
http://www.pik-potsdam.de
Kommunikationsmanagerin Ariadne, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (M
Telefon: +49 (30) 3385537-365
E-Mail: ariadne-presse@pik-potsdam.de
Leitung Kommunikation Ariadne Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Telefon: +49 (331) 288-2544
E-Mail: ariadne-presse@pik-potsdam.de