Saarkonjunktur: Kein Silberstreif am Horizont
Insgesamt bewerten derzeit 34 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 53 Prozent mit befriedigend und 13 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte nur noch in der Stahlindustrie und in der Elektroindustrie. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Maschinenbau, im Fahrzeugbau, bei den Gießereien, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, in der Medizintechnik sowie in der Bauwirtschaft. Über alle Industriebranchen gerechnet sind die kumulierten Umsätze von Januar bis August dieses Jahres um 17,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: +16,4 Prozent).
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 85 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Wirklich gut laufen die Geschäfte allerdings nur noch in der IT-Branche. Bei den Banken und Versicherungen sowie bei den unternehmensnahen Dienstleistern ist die Lage befriedigend. Im Hotel- und Gaststättengewerbe sorgen dagegen die kühlere Witterung und die zunehmenden Corona-Fallzahlen für eine deutliche Eintrübung der Geschäftslage.
Unternehmen brauchen Planungssicherheit!
In den kommenden sechs Monaten bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst trübe. Nur fünf Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 30 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 65 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. „Der Pessimismus hat vor allem in den Kernbranchen der Industrie wegen der deutlich gestiegenen Geschäftsrisiken nochmals zugenommen. Neben der seit längerem bestehenden Rohstoff-, Material- und Personalknappheit kommt nun auch noch ein deutlich höheres und weiter steigendes Zinsniveau, der starke US-Dollar sowie eine auf vielen Gebieten fehlende Planungssicherheit hinzu. Zwar ist der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte 200 Milliarden Euro umfassende Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds ein wichtiger Baustein, um den existenzgefährdenden Energiepreisanstieg abzumildern. Allerdings sind hierin viele Details, wie insbesondere die Ausgestaltung der Gas- und Strompreisbremse noch nicht hinreichend konkret. Hier braucht es rasch Klarheit. Angesichts der großen Herausforderungen der Wirtschaft muss Politik nun dringend mehr Mut und Tatkraft auf den wirtschaftspolitischen Handlungsfeldern Digitalisierung, Infrastruktur und Planbeschleunigung zeigen, um den Standort Deutschland zukunftsfest zu machen“, so Thomé.
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