Für die Aktienrente braucht es ausreichend Mittel und einen langen Atem
„Ich freue mich, dass der Plan der Bundesregierung, die Altersvorsorge in Deutschland durch eine Aktienrente zu ergänzen, mit dem Konzept des Bundesfinanzministers endlich Gestalt annimmt. Das Papier kommt keinen Moment zu früh, denn die finanziellen Herausforderungen, der die Rentenversicherung angesichts der schwindenden Beitragszahlerbasis gegenübersteht, werden sich in den nächsten Jahren deutlich verschärfen“, unterstreicht Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts.
Die zehn Milliarden Euro, die 2023 in Aktien investiert werden sollen, können nur ein erster Schritt für den Aufbau eines Aktienfonds sein. Sie werden nicht ausreichen, um auch nur annähernd die Erträge zu erwirtschaften, die es braucht, um die weiter wachsenden Zuschüsse des Bundes an die Rentenkassen abzufedern. Aktuell liegt der Bundeszuschuss bei 100 Milliarden Euro jährlich. Berechnungen zeigen, dass dieser bis zum Jahr 2060 auf mindestens 260 Milliarden Euro pro Jahr – ohne Einbeziehung der Inflation – anwachsen muss, um das Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung auf dem aktuellen Niveau zu halten.
Zu begrüßen ist deshalb das Ziel des Bundesfinanzministers, mehr Mittel für den Aufbau der Aktienrente zur Verfügung zu stellen. Unklar ist bisher, wie und in welcher Höhe er den Aktienrententopf auffüllen will. Klar ist, dass es sehr großer Summen bedarf, um den offensichtlich geplanten staatlichen Aktienfonds bis Mitte der 2030er Jahre so weit aufzufüllen, dass er schon zu diesem Zeitpunkt zu einer echten Entlastung der Rentenversicherung führen kann.
„Schweden, das auf den Aktienturbo in der Altersvorsorge setzt, hat mit seiner Standardlösung AP7 Safa in den letzten zehn Jahren ein Plus von 285 Prozent erwirtschaftet – und das, obwohl in diesem Zeitraum Ereignisse wie der Corona-Schock und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Börsen weltweit erschüttert haben. Es ist gut, dass wir in Deutschland das Thema jetzt auch angehen. Wir stehen für den Dialog mit der Politik bereit,“ so Bortenlänger.
Weiterführende Informationen:
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