Azubis ziehen in Klassenräume ein
Für das mit Landesmitteln geförderte Projekt „#einfachmachen. Berufsorientierung geht auch digital“ hat die Handwerkskammer Oldenburg den Zuschlag bekommen. „Es wird immer wichtiger, Jugendliche über ihre Zukunftschancen zu informieren. Dafür gibt es ja bereits sehr gute Bausteine wie Lernorttage, Praktika oder den Tag der Ausbildung. Nun stärken wir noch das Digitale und geben den Schulen eine weitere, neue Möglichkeit an die Hand“, erklärt Kai Vensler. Der Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung bei der Handwerkskammer unterstreicht: „Die Schülerinnen und Schüler können Azubis von hier, also aus Betrieben der Region, folgen und sie einladen, in die Schule zu kommen.“
Ob digital, in Präsenz oder beides: Die Azubis ziehen quasi in die Klassenräume ein. Hannah Sieger lernt Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bei der Weith GmbH in Bad Zwischenahn. In Varel, bei Henning Sauer, befindet sich Tino Lehmkuhl im dritten Ausbildungsjahr zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger. Auto-Liebhaber Fynn Kühmichel hat seinen Ausbildungsplatz zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker beim Audi Zentrum Oldenburg gefunden. Und mit 27 Jahren ist Rene Breitwieser der Erfahrenste in der Gruppe. Er schließt bald seine Ausbildung zum Metallbauer bei Barghorn in Brake ab. Die Vier haben eine Menge zu zeigen und laden die nächste Generation ab sofort ein: „Folge uns bei unserer Ausbildung!“
Sehr gerne nimmt die Handwerkskammer noch eine Person aus dem Elektrohandwerk auf. Interessierte Betriebe können sich bei Marco Janssen unter Telefon 0441 232-283 melden.
Die Auszubildenden dokumentieren ihren beruflichen Alltag mit kurzen Videos. Sie stellen beispielsweise eine Aufgabe vor, erläutern die Planungsschritte und filmen sich bei der Bearbeitung und Fertigstellung. Die Smartphones werden für die Laufzeit des Projektes zur Verfügung gestellt. „Die Videos sollen über das Anschauen hinaus dazu anregen, in den Austausch zu kommen“, erklärt Kai Vensler einen weiteren Gedanken. „Die Schülerinnen und Schüler können über die sozialen Medien Fragen an die Auszubildenden richten, die diese dann in ihren filmischen Beiträgen beantworten. Diese Kommunikation könnte in eine schulische Projektwoche eingebunden werden.“
Die Beiträge können sowohl im Unterricht als auch privat genutzt werden. Alles, was auf den Kanälen Instagram, Facebook und Youtube veröffentlicht wird, soll Neugier wecken. „Vielleicht entwickeln sich noch weitere Formate während der sechsmonatigen Projektlaufzeit. Ziel ist, die Teilnehmenden miteinander in einen kommunikativen Austausch treten zu lassen – so wie es in jedem Präsenzpraktikum der Fall gewesen wäre“, sagt Kai Vensler und gibt als Ziel aus: „Am Ende des Schuljahres 2022/2023 sollen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit gehabt haben, ihre Pandemie-bedingt ausgefallene Berufsorientierung nachgeholt zu haben.“
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