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ID.Buzz überzeugt im ersten ams-Einzeltest

Auf dem neuen Elektrovan ID.Buzz lastet die Hoffnung von Volkswagen, die grandiose Erfolgsgeschichte des Bullis auch im E-Zeitalter fortführen zu können. Der erste ausführliche Fahrtest der Zeitschrift auto motor und sport lässt erwarten, dass dies VW gelingt. Der ID.Buzz bietet nicht nur viel Stauraum im 1121 Liter großen Stauraum, sondern auch viel Platz für die Passagiere. Auch Matratzen für die Nacht im Bus passen bei umgeklappten Fondlehnen rein, wenn man auch das sogenannte Multiflex-Bord bestellt hat, das eine glatte Bodenfläche erlaubt – aber 1880 Euro extra kostet. Auch die Zuladung ist mit 500 kg ordentlich.

Überzeugend sind die Fahrleistungen des mit 2,5 Tonnen Leergewicht nicht gerade leichten Vans. Mit dem 150-kW-starken Hinterradantrieb (204 PS) kommt der Buzz flott vom Fleck, erreicht nach 3,7 Sekunden Tempo 50 und nach 10,1 Sekunden Tempo 100. Von 100 auf Null bremst der ID.Buzz in 35,7 Metern, das ist angesichts des hohen Gewichtes ordentlich. Generell bietet der Buzz ein sicheres Fahrgefühl, die Lenkung gibt klare Rückmeldungen, alle wichtigen Fahrbahninformationen werden ans Lenkrad übertragen. Ist man in einer Kurve zu Beginn zu schnell, untersteuert der ID.Buzz berechenbar, das ESP greift regelnd ein. Gut ist auch die Geräuschdämmung gegen Wind und Reifen.

Allerdings hat der Buzz ein Problem mit der Reichweite. Der Verbrauch im ams-Testmix auf Autobahn, Landstraße und Stadtverkehr betrugt 28,1 kWh pro 100 km, das entspricht einer Reichweite von 291 km, wenn man die 82-kWh-Batterie leer fahren würde. Pendelt man wie empfohlen zwischen zehn und 80 Prozent Batteriekapazität beträgt die Reichweite nach Testverbrauch nur noch 192 km – ohne volle Besatzung und ohne Gepäck. Das heißt: Bei einer langen Autofahrt muss man häufiger an die Ladestation. 170 kW Ladeleistung soll der Buzz laut Hersteller schaffen, im Test sind es für fünf Minuten sogar mehr als 180 kW. Entscheidender als solche Spitzenwerte ist aber die durchschnittliche Ladeleistung von zehn bis 80 Prozent SoC. Die liegt bei ordentlichen 127 kW während des 29-minütigen Ladevorgangs am 300-kW-HPC-Lader (bei 14 Grad Außentemperatur).

Bei der Bedienfreundlichkeit zeigt der ID.Buzz Schwächen. Bis man das Navi programmiert hat, vergeht relativ viel Zeit, weil der Touchscreen nicht immer sensitiv reagiert und die Prozessoren mitunter träge arbeiten. Weil das Bediensystem vom Fahren ablenken kann, wird der Bildschirm während der Fahrt deshalb blockiert, wenn man zu lange daran herumfingert. Auch der Sprachassistent zeigte im Test Schwächen.

Fazit: Der ID.Buzz ist ein echter VW-Bus mit viel Platz und guter Qualität, allerdings zu einem stolzen Preis. Das Basismodell kostet 64.581 Euro, die Extras sind teuer. Die Zwei-Farb-Metallic-Lackierung kostet 2642 Euro extra, das Multiflex-Bord für die glatte Ladefläche wie erwähnt 1880 Euro, die elektrische Heckklappe im Paket 1148 Euro, die Anhängekupplung 952 Euro.

Redakteure: Paul Englert, Jens Dralle

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