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Landwirt:innen der AbL fordern fairen, transparenten Zugang zu Land von Gemeindevertreter:innen
Bäuerinnen und Bauern der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sowie der jungen AbL (jAbL) demonstrierten heute gleichzeitig in 30 deutschen Städten vor Rathäusern und Verwaltungen für eine gemeinwohlorientierte Verpachtung öffentlicher Flächen. Sie forderten ein transparentes Vergabeverfahren für kommunales Pachtland und kritisierten die bisherige Vergabepraxis nach Höchstgebot und Gewohnheitsrecht. Bei den Kundgebungen überreichten die Landwirt:innen den AbL-Kriterienkatalog, der die Kommunalpolitik bei der zielgerichteten Auswahl von bäuerlichen, zukunftsorientiert wirtschaftenden Pächter:innen unterstützen soll. Die dezentralen Trecker-Kundgebungen sind der diesjährige Höhepunkt der AbL-Kampagne “Gemeinwohlverpachtung jetzt!”. Dorothee Sterz, Kampagnenkoordination, Landwirtin und Sprecherin der jungen AbL, kommentiert: “Mit über 30 Aktionen deutschlandweit in Orten wie Erfurt, Kassel, Dresden, Köln und Garmisch-Partenkirchen konnten wir heute ein starkes Signal…
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AbL: GAP bereits in 2023 überarbeiten!
Die Europäische Kommission hat heute den GAP-Strategieplan der Deutschen Bundesregierung genehmigt. Der AbL-Bundesvorsitzende und niedersächsische Landwirt Martin Schulz kommentiert: „Die GAP ab 2023 bietet für viele landwirtschaftliche Betriebe keine ausreichenden wirtschaftlichen Perspektiven, ist sozial ungerecht und leistet deutlich zu wenig für den Umwelt-, Klima- und Tierschutz. Bereits nach seinem Amtsantritt hat Minister Özdemir die Chance versäumt, die GAP ab 2023 gerechter und ökologischer zu machen. Es reicht daher nicht, dass er jetzt auf die begleitende Evaluierung der GAP und die Reform 2027 verweist. Was es braucht, ist eine klare Aussage, dass die erste Anpassungsmöglichkeit des deutschen GAP-Strategieplanes im Jahr 2023 genutzt wird, um die bisher stark benachteiligten Grünlandbetriebe deutlich zu…
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Umbau der Tierhaltung jetzt noch vorne treiben
Die Eurotier ist nicht nur Weltleitmesse für Tierhaltung, sondern prägt auch die Diskussion um die Anforderungen an tierhaltende Betriebe und um die politischen Rahmenbedingungen. AbL-Vorsitzender Martin Schulz sagt: „Die Aufmerksamkeit der Eurotier muss dringend dafür genutzt werden, Lösungsmöglichkeiten für tierhaltende Betriebe zu diskutieren und einzufordern. Die Gesetzesentwürfe zur Tierhaltungskennzeichnung sollen demnächst im Bundestag verabschiedet werden. Die AbL lehnt die vorliegenden Entwürfen ab, und fordert die Aufnahme von weiteren Tierwohlkriterien. In Stufe 3 Freiluftstall fehlt Klarheit und Übersichtlichkeit, damit Verbraucher:innen die Kriterien in den Stufen überhaupt nachvollziehen können. In Stufe 4 Auslauf/Freiland ist das Tierwohl noch deutlich zu erhöhen. Der intakte Ringelschwanz gehört in den oberen Stufen als Kriterium zu Tierwohl,…
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AbL begrüßt Vereinbarung zur Förderung von Junglandwirt:innen und Existenzgründungen
Auf Seite 55 des niedersächsischen Koalitionsvertrages verspricht die neue Landesregierung, Hofübergaben und Neugründungen zu erleichtern und hierfür „ein Existenzgründungsprogramm mit Beratung und finanzieller Förderung“ einzuführen. Lena Jacobi, Mitglied der jungen AbL sowie des AbL Bundesvorstandes kommentiert: „Existenzgründungen in der Landwirtschaft fördern heißt, der bäuerlichen Landwirtschaft eine Zukunft zu geben, Innovation voranzubringen und den ländlichen Raum attraktiver zu machen. Klar ist auch: nicht zuletzt die ökonomischen Hürden, um sich eine Existenz in der Landwirtschaft aufzubauen, sind enorm. Ich begrüße es daher sehr, dass SPD und Grüne in Niedersachsen die Einführung einer Existenzgründungsprämie vereinbart haben, wie es sie in anderen Bundesländern bereits gibt. Dieses Bekenntnis im Koalitionsvertrag bringt auch Schwung in die…
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Klimaschutz und Tierhaltung zusammen denken
Alle zwei Stunden gibt in Deutschland ein Betrieb auf, der Schweine oder Kühe hält, dadurch reduzieren sich bereits die Tierzahlen. Aber Höfesterben ist aus Sicht der AbL keine gute Klimaschutzstrategie. Bäuerinnen und Bauern der AbL fordern einen Umbau der Tierhaltung, bei dem die Betriebe wirtschaftlich ihre Existenzen sichern und für die Zukunft weiterentwickeln können. Es ist klar, dass auch aus der Landwirtschaft die Emissionen drastisch sinken müssen, in den nächsten gut 20 Jahren etwa um die Hälfte. In ihrem neuen Positionspapier „Tierhaltung und viele Höfe für eine zukunftsfähige und klimagerechte Landwirtschaft“ zeigt die AbL einen für Bäuerinnen und Bauern gangbaren Weg für Tierhaltung und Klimaschutz auf und formuliert konkrete politische…
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Bundespräsident Steinmeier sucht Austausch mit bäuerlichen Organisationen
Am Sonntag, dem 16.10.2022, nahm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Kloster Schöntal (Hohenlohe) an einem ökumenischen Erntedankgottesdienst teil. Anschließend bekam er vom Deutschen Landfrauen- sowie dem Deutschen Bauernverband die Erntekrone überreicht. Dieses Jahr eingeladen waren dazu weitere landwirtschaftliche Verbände. Anwesend waren die Vertreterorganisationen des Agrardialogs, die AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), der BDM (Bundesverband Deutscher Milchviehhalter), LsV (Land schafft Verbindung) und die Freien Bauern. Der Bundespräsident informierte sich sehr interessiert nach der aktuellen wirtschaftlichen Situation auf den Betrieben. Die Vielfalt der bäuerlichen Organisationen auf dem Land begrüßte er als wichtige zivilgesellschaftliche Entwicklung und staunte darüber, dass sich im Agrardialog konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe zusammengeschlossen haben. Deren Mitarbeit in Gremien und Kommissionen,…
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Zum Urteil des Bundessozialgerichts zur Gültigkeit der Sozialwahl in der Sozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) 2017: 300.000 Rentnerinnen und Rentner dürfen nicht wählen
Gestern, am 13. Oktober 2022, urteilte das Bundessozialgericht in Kassel, dass die Agrarsozialwahl 2017 rechtmäßig durchgeführt wurde. Auch weiterhin dürfen die rund 300.000 nicht in der Unfallversicherung der SVLFG versicherten Rentnerinnen und Rentner in der Landwirtschaft nicht an der Wahl teilnehmen. Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL, kommentiert zum gestrigen Urteil: „Die Richterinnen und Richter des Bundessozialgerichts berufen sich auf die Gesetzeslage, die einen Ausschluss von circa 300.000 Altersrentnern sowie Erwerbsminderungsrentnern bei den landwirtschaftlichen Sozialwahlen zulassen würde. Diese Gruppe von Rentnerinnen und Rentnern übten ja den landwirtschaftlichen Beruf im Gegensatz zu den Unfallrentnern nicht mehr aus und bräuchten daher keine eigene Interessenvertretung in der Vertreterversammlung der SVLFG, so die Meinung des…
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Bäuerinnen und Bauern sind das zentrale Rückgrat der globalen Ernährungssicherung
Zum internationalen Tag der Welternährung am 16. Oktober fordert Elisabeth Waizenegger aus dem AbL-Bundesvorstand: „Bäuerinnen und Bauern sind das zentrale Rückgrat der globalen Ernährungssicherung. Ihre Rolle für die Lösung der weltweiten Ernährungskrise muss endlich anerkannt werden, wie es die Bauernrechtserklärung der Vereinten Nationen vorsieht. Wir sind sehr besorgt über den seit sechs Jahren steigenden chronischen Hunger in der Welt. Verstärkt wird dieser durch die weltweit dramatischen Folgen der Klimakrise für die Landwirtschaft. Ein Drittel der Weltbevölkerung hat nicht genügend zu essen und das Recht auf Nahrung wird mit den Füßen getreten. 70 Prozent der Hungernden leben auf dem Land, häufig kommen sie aus der Landwirtschaft selbst. Die Konzerne schlagen oft…
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Bäuerliches Klimanetzwerk NRW entsetzt: „Lützerath wird zum Bauernopfer der Landesregierung NRW“
Die Wirtschafts- und Klimaminister:innen Mona Neubaur und Robert Habeck gaben gemeinsam mit dem Energiekonzern RWE bekannt, dass das Dorf Lützerath zugunsten der Kohleverstromung abgebaggert werden darf. Aus Sicht des bäuerlichen Klimanetzwerks NRW ist diese Entscheidung ausschließlich zugunsten von RWE getroffen worden. Die zentralen Aspekte Lebensmittelsicherheit oder Klimaschutz sieht das Bäuerliche Klimanetzwerk NRW nicht ausreichend berücksichtigt. Bernd Schmitz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft NRW und Mitglied des Bäuerlichen Klimanetzwerkes NRW, kommentiert: „Es ist falsch, den Blick nur einseitig auf den Energiesektor Kohle zu richten und die verbundenen Faktoren auszublenden. Durch das Abbaggern wird der kostbarste Boden NRWs – die teilweise 10 Meter dicke Lößschicht – unwiederbringlich zerstört. Dieser Boden ist für…
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Bündnis: Wir fordern eine sozialere, gerechtere und transparentere Agrarsozialpolitik!
Anlässlich der im Mai 2023 anstehenden Sozialwahlen haben sich zehn landwirtschaftliche Verbände zusammengeschlossen, um gemeinsam für Plätze in der Vertreterversammlung der SVLFG, der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, zu kandidieren. Das Aktionsbündnis Agrarsozialwahl 2023 stellt eine gemeinsame Verbändeliste für die Gruppe der Selbstständigen ohne fremde Arbeitskräfte (SofA) dar und unterstützt die „Freie Liste Schmitz, Riecken, Berger, Sommer, Henzler, …“ der Arbeitergeber:innen. Isabella Hirsch, Bäuerin in Franken und Stellvertreterin der SofA-Liste des „Aktionsbündnis Agrarsozialwahl 2023“, erklärt: „Im Mai 2023 steht bundesweit die Sozialwahl an. Das betrifft auch die SVLFG, die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, in der wir Bäuerinnen und Bauern pflichtversichert sind. Wir dort Versicherten sind aufgefordert, aus…