-
Mäuse müssen fast ihr ganzes Leben hungern
Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche kritisiert in einer Neuauflage des Städteflugblatts „Köln“ Tierversuche in Kölner Laboren als ethisch nicht zu rechtfertigen und wissenschaftlich unsinnig. Seit langem ist aus Bevölkerungsstudien bekannt, dass chronischer Hunger die Lebenserwartung beim Menschen verlängert. Trotzdem müssen mehrere Hundert Mäuse am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns fast ihr ganzes Leben lang extrem hungern – sie bekommen nur 40-60 % der normalen Ration und wiegen dadurch nur halb so viel wie Mäuse, die ausreichend Futter bekommen. Erst nach zwei Jahren – also gegen Ende ihres Lebens – dürfen sie so viel essen, wie sie möchten. „Abgesehen von dem langanhaltenden Leid der Tiere, haben solche Versuche keinerlei praktischen…
-
Ausschreibung Herbert-Stiller-Förderpreis für humanrelevante Forschung ohne Tierversuche
In diesem Jahr geht die Neuauflage des von Ärzte gegen Tierversuche vergebenen Herbert-Stiller-Preises in die nächste Runde. Der Verein setzt sich für eine innovative humanbasierte Forschung ein und unterstützt diese erneut mit einer durch Sponsoren ermöglichten finanziellen Förderung in Höhe von 20.000 Euro. Forschungsanträge können bis Ende Juli 2021 eingereicht werden. Der Herbert-Stiller-Preis wurde zwischen 1990 und 2011 insgesamt 7 Mal vergeben. Vor 2 Jahren gab es dank zweckgebundener Spendengelder eine Neuauflage des Preises, wobei der Preis sogar zweimal vergeben werden konnte. „Wir wissen, wie schwer es Forscher tierversuchsfreier Methoden haben, an Fördergelder zu kommen“, kritisiert Dr. Gaby Neumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Ärzte gegen Tierversuche. „Staatliche Gelder für biomedizinische Forschung…
-
Auf Druck der EU und 8 Jahre zu spät: BMEL legt Entwurf für neues Tierschutzgesetz vor
Der aktuell vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgelegte Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz (Bereich Tierversuche) wird nach Aussage des Vereins Ärzte gegen Tierversuche dem vom BMEL selbst oft propagierten Ziel, Tierversuche zumindest reduzieren zu wollen, in keinster Weise gerecht. Die darin enthaltenen minimalen Änderungen erfolgten nur auf Druck der EU und mögliche Spielräume zugunsten der Tiere wurden nicht genutzt, kritisiert der Verein. Die Änderungen in dem Regelwerk betreffen nur den Bereich Tierversuche. Neuerungen etwa sind, dass Tierversuche zur Aus-, Fort- und Weiterbildung, die entgegen der EU-Vorgabe in Deutschland bisher nur einem Anzeigeverfahren unterliegen, also der Behörde nur mitgeteilt werden mussten, zukünftig genehmigungspflichtig sind. Andere Tierversuche, die bisher nur angezeigt werden…
-
Corona-Forschung und Tierversuche
Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche e.V. hat in einer Video-Konferenz drängende Fragen zu Tierversuchen in der Corona-Forschung beantwortet und veröffentlicht. Welchen Beitrag haben Tierversuche bei der Entwicklung der Corona-Impfstoffe gespielt? Welche Rolle spielte das Auftragslabor LPT? Wie wichtig waren tierversuchsfreie Testmethoden bei der Impfstoffentwicklung? Soll man aufgrund der durchgeführten Tierversuche auf eine Impfung verzichten? Diese und andere Fragen werden von Experten des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche in einer heute veröffentlichten Video-Konferenz und in einem ausführlichen Online-Artikel beantwortet. Es kommen zu Wort: die Vorsitzende Dr. med. Ines Lenk, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Notärztin, die Stellvertretende Vorsitzende Dr. med. vet. Corina Gericke, Tierärztin, Vorstandsmitglied Dr. med. Andreas Ganz,…
-
Tierversuche in den Bundesländern
Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen belegen die ersten drei Plätze der Negativ-Rangliste zu Tierversuchen des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche. Er fordert von Bund und Ländern, endlich einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch vorzulegen. Die traurige Führungsposition der Negativ-Rangliste zu Tierversuchen im Bundesländervergleich hat aktuell Bayern mit 572.462 Tiere und damit 19,7 % der deutschlandweiten Gesamtzahl von 2.902.348 Tieren eingenommen. Auf dem zweiten Platz liegt Baden-Württemberg mit einem Anteil von 498.471 Tieren bzw. 17,2 %, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 430.162 Tieren bzw. 14,8 %. Hessen belegt mit 306.291 Tieren bzw. 10,6 % Rang vier der Negativ-Statistik, gefolgt von Niedersachsen (208.947 Tiere, 7,2 %) und Berlin mit 188.602 Tieren bzw. 6,5 %. Auf…
-
Tierversuche in Baden-Württemberg
Im Jahr 2019 mussten 498.471 Tiere allein in Baden-Württemberg sterben. Damit belegt Baden-Württemberg den zweiten Platz der Negativrangliste zu Tierversuchen des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche. Er fordert von Bund und Ländern, endlich einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch vorzulegen. In Deutschland mussten 2.902.348 Tiere für die tierexperimentelle Forschung herhalten und damit 77.282 Tiere mehr als im Jahr zuvor. Nach der offiziellen Tierversuchsstatistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gehen im Jahr 2019 allein 498.471 Tiere auf das Konto von Baden-Württemberg, was 17,2 % der bundesweit in Tierversuchen eingesetzten Tiere ausmacht. Baden-Württemberg liegt damit auf Platz zwei in der Negativ-Rangliste zu Tierversuchen, die Ärzte gegen Tierversuche seit Jahren führt. Am…
-
Erschreckend: 111 Millionen Mäuse und Ratten jährlich für Tierversuche in USA
Mäuse und Ratten, die am häufigsten verwendeten Tiere im Labor, fallen nicht unter das amerikanische Tierschutzgesetz und erscheinen daher nicht in den offiziellen Statistiken der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere. Eine neue Analyse schätzt, dass rund 111 Millionen Mäuse und Ratten jährlich Tierversuchen in der USA ausgesetzt werden. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche fordert eine bessere Transparenz der Tierversuchszahlen in USA und hierzulande. Die meisten Mäuse, Ratten, Fische und Vögel sind in dem amerikanischen Tierschutzgesetz seit 1970 nicht als „Tiere“ definiert. Deswegen tauchen die Zahlen dieser Tiere nicht in den offiziellen Tierversuchsstatistiken des Landes auf, obwohl Mäuse und Ratten am häufigsten in Tierversuchen verwendet werden. „Die Vereinigten Staaten planen,…
-
Tierversuchsfreies Studium darf nicht gekippt werden
Morgen wird im Landtag von Baden-Württemberg über den Entwurf des Hochschulgesetzes beraten, das es Studenten ermöglicht, künftig ohne die Verwendung von Tieren ihren Abschluss machen zu können. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche zeigt sich hocherfreut über diese Errungenschaft und appelliert an die Politik, diese nicht der Schwarzmalerei der Tierversuchslobby, die diesen Passus kippen will, zu opfern. An vielen Universitäten ist in den Fachbereichen Medizin, Tiermedizin und Biologie sogenannter Tierverbrauch Pflichtbestandteil in der Ausbildung. Ohne Teilnahme an Übungen an eigens dafür getöteten Tieren oder solchen, die beispielsweise aus der „Versuchstier“zucht oder der Nahrungsmittelindustrie übrig sind, wird Studenten oft verwehrt, ihre Ausbildung erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Nach Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen,…
-
Bau des Tierversuchslabors in Augsburg verzögert sich
Während weltweit die tierversuchsfreie Forschung etwa mit Miniorganen aus menschlichen Stammzellen boomt, will Augsburg ein Tierlabor bauen, das erst in 8-9 Jahren fertig ist. Laut bundesweitem Verein Ärzte gegen Tierversuche macht sich die Stadt so selbst zum Schlusslicht im Bereich der innovativen Forschung. Seit Gründung des Klinikums Augsburg vor fast 40 Jahren wird dort klinische Forschung auf hohem Niveau betrieben und es wurden bislang keinerlei Tierversuche durchgeführt. Durch die 35 Millionen Euro teuren Neubauten von Tierversuchslaboren und „Versuchstier“haltung“ für 23.400 Mäuse auf dem geplanten Medizincampus ist dieses Alleinstellungsmerkmal gefährdet. Die Inbetriebnahme war bisher für 2027/2028 geplant. Laut Medienberichten verzögert sich der Baubeginn jetzt um über ein Jahr auf Anfang 2024. Schuld…
-
Tierversuchszahlen gehen in die Höhe
2.902.348 Tiere mussten im Jahr 2019 für die tierexperimentelle Forschung herhalten und damit 77.282 Tiere mehr als im Jahr zuvor. Das geht aus der heute vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichten Tierversuchsstatistik hervor. Der Verein Ärzte gegen Tierversuche bezeichnet die erneut steigenden Tierversuchszahlen als „in höchstem Maß alarmierend“ und fordert von der Politik einen umgehenden Paradigmenwechsel hin zu tierversuchsfreier Forschung. Von den 2,9 Millionen Tieren wurden 2.202.592 in Versuchen eingesetzt und 699.756 Tiere wurden zu wissenschaftlichen Zwecken wie zur Organentnahme direkt getötet. Doch auch für die in Versuchen verwendeten Tiere steht am Ende fast immer der Tod. Rund 50.000 wurden zum wiederholten Mal verwendet. Ärzte gegen Tierversuche kritisiert,…