• Finanzen / Bilanzen

    Ab 2026 schrumpft China – Wo kommt dann das Wachstum her?

    Die jüngste Volkszählung hat Peking veranlasst, die Geburtenbeschränkung zu lockern und zu einer Drei-Kind-Politik überzugehen. Das allein wird aber nicht reichen, so dass sich China langfristig stärker auf Produktivitätssteigerungen für weiteres Wirtschaftswachstum verlassen muss. 2020 hat die chinesische Bevölkerung die rekordverdächtige Anzahl von 1,41 Milliarden Menschen erreicht. Allerdings verlangsamte sich das Bevölkerungswachstum bereits damals. Der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren schrumpfte vom Höchststand von 74,5 % im Jahr 2010 auf 68,5 % im Jahr 2020, während der Anteil der älteren Bevölkerung ab 65 Jahre von 8,9 % im Jahr 2010 auf 13,5 % im Jahr 2020 anstieg. Die Zahl der Neugeborenen sank 2020 auf…

  • Finanzen / Bilanzen

    Banken sind zwar nicht sonderlich beliebt, aber unverwüstlich

    Wir dachten, der Bankensektor hätte sich nach der Finanzkrise für immer verändert: eine geringere Verschuldung, besseres Risikomanagement, höhere Transparenz. Doch der Konkurs von Greensill Capital, das Archegos-Debakel und der Wirecard-Bilanzbetrug bringen die Probleme zurück. Es wäre jedoch unfair, nicht anzuerkennen, dass das Finanzsystem und insbesondere die Banken die Coronakrise dank der im letzten Jahrzehnt unternommenen Anstrengungen robust überstanden haben. Die Banken mussten innerhalb weniger Wochen eine Turbo-Migration in Richtung Digitalisierung vollziehen, um trotz Schließungen der Filialen ihre Kunden zu bedienen, was sie ziemlich erfolgreich geschafft haben. Die Geschäftsmodelle der Banken werden an vielen Stellen angegriffen, von der Kundenbetreuung über die Kreditvergabe bis hin zu Vermögensverwaltung oder dem Zahlungsverkehr, beispielsweise strengere…

  • Finanzen / Bilanzen

    Finanzmärkte in scheinbar ruhigen Gewässern

    Die Finanzmärkte scheinen trotz der spannenden Zahlen aus der Realwirtschaft in ruhigen Gewässern zu bleiben. Obwohl wir den Ausblick als allgemein positiv einschätzen, befinden sich die größeren Volkswirtschaften offenbar in unterschiedlichen Stadien auf ihrem Weg zur höchsten Wachstumsrate. Europa und einige Schwellenländer könnten in dieser Hinsicht noch etwas Luft nach oben haben. Allen Regionen gemeinsam ist jedoch der steigende Druck auf die Input- und Erzeugerpreise aufgrund von Unterbrechungen der Lieferketten, und die Inflationszahlen tendieren deutlich nach oben. Starke „Unterströmungen“ könnten das Marktumfeld weit weniger sicher machen, als es erscheint. Wir dürften uns einem entscheidenden Punkt für den US-Arbeitsmarkt nähern, da die Notstandsbeihilfen in vielen Bundesstaaten Ende Juni auslaufen werden. Wir…

  • Finanzen / Bilanzen

    Soziale Gerechtigkeit noch wertvoller als Klimaschutz

    Die Covid-19-Krise hat die weltweite sozioökonomische Ungleichheit und die Diskussion über soziale Risiken für Unternehmen und Investoren ins Rampenlicht gerückt. Während sich die Bedeutung des Klimawandels im Laufe der Jahre auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und des steigenden Interesses der Marktteilnehmer aufgebaut hat, entwickelte sich das zweite große weltweite Thema der sozialen Gerechtigkeit schneller. Es ist allgemein anerkannt, dass eine zu hohe gesellschaftliche Ungleichheit eine reale Bedrohung für die Finanzstabilität und das Wirtschaftswachstum darstellt. Andererseits gibt es keinen wirklichen Konsens für soziale Risiken auf mikroökonomischer Analyseebene. Welche sozial bedingten Faktoren beeinflussen Unternehmen und damit auch ihren finanziellen Wert wesentlich? Was können Investoren tun? Moody’s schätzt, dass acht Billionen US-Dollar der…

  • Finanzen / Bilanzen

    Die traditionelle 60/40 Investmentregel hat ausgedient

    Die seit Jahrzehnten schwerste Gesundheitskrise, die tiefste, aber auch kürzeste globale Rezession, und das ohne Finanzkrise – so sieht die Lage derzeit aus. Die Covid-19-Pandemie hat die Weltwirtschaft erheblich geschädigt, die Volkswirtschaften sind anfälliger geworden. Ungleichheiten haben zugenommen. Die Bilanzen von Haushalten, Unternehmen und Regierungen haben sich auf globaler Ebene verschlechtert. Regierungen haben mit ihrer expansiven Geld- und Fiskalpolitik Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt. Aber auch das ist endlich. Die aktuelle Krise wird einem turbulenteren System Platz machen, das von Natur aus anfällig für politische Fehler sein dürfte und in dem die Erwartungen der Anleger selbst Erschütterungen unterworfen werden. Die Inflation könnte zukünftig höher und das reale Wachstum niedriger ausfallen. Diese…

  • Firmenintern

    Appointment

    . Amundi has announced the appointment of Amaury d’Orsay as Head of Fixed Income investment platform as of August 2nd 2021, taking over from Eric Brard who is retiring. Gilles Dauphiné is appointed Deputy Head of Fixed income investment platform, effective August 2nd.   Amaury d’Orsay, Head of Fixed Income, Amundi Amaury d’Orsay joins from Credit Agricole CIB where he was Global Head of Financial Institutions Sales for Global Markets since 2018. Prior to that he was Global Head of Rates trading at Société Générale CIB, overseeing globally all cash and derivatives trading activities since 2008. Amaury had joined Société Générale in 1997 as a bond trader and then became…

  • Finanzen / Bilanzen

    Die Rückkehr der Inflation

    „Lange lag die Inflation beharrlich unter dem Zielwert der Zentralbanken, inzwischen stehen wir jedoch an einem kritischen Punkt, an dem steigende Preise zum dominierenden Thema an den Finanzmärkten werden könnten. Die entscheidende Frage lautet: Ist dies ein vorübergehendes Phänomen? Oder müssen wir uns dauerhaft auf höhere Inflation einstellen? Derzeit sind die Lager gespalten. Die einen sind überzeugt, dass die Preise nur kurzfristig anziehen werden. Die anderen verweisen dagegen auf Wachstumsraten, Lohndruck, höhere Haushaltsausgaben, steigende Verbrauchernachfrage und Angebotsengpässe bei Rohstoffen und warnen vor der Möglichkeit einer strukturell höheren Inflation. Am Ende ist ein struktureller Wandel nichts anderes als eine vorübergehende Veränderung, die Bestand hat. Wir halten es für unwahrscheinlich, dass die…

  • Finanzen / Bilanzen

    Schwellenländer – Langfristige Chancen mit Fokus auf den grünen Wandel

    „Die Weltwirtschaft dürfte sich in diesem Jahr von ihrem schlimmsten Konjunktureinbruch seit den 1930er Jahren erholen. Das Wachstum wird zwischen Industrie- und Schwellenländern aber ungleichmäßig verteilt sein. Dies ist abhängig davon, wie die Verbreitung des Virus weiterhin verläuft und wie erfolgreich die Impfkampagnen in den einzelnen Ländern sind. Die Schwellenländer haben mit strukturellen Engpässen bei der Impfung der Bevölkerung zu kämpfen. An den Finanzmärkten hat der massive fiskalische Stimulus in den USA die Inflationserwartungen bei höheren Wachstumsprognosen in die Höhe getrieben, was die Renditekurve steiler werden ließ und den Dollar stärkte. Generell haben die etablierten Volkswirtschaften an der Fiskalfront die Nase vorn. Die Wachstumslücke zwischen Industrie- und Schwellenländern verringert sich…

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  • Finanzen / Bilanzen

    SPACs – the Good, the Bad and the Ugly

    „SPACs (Special Purpose Acquisition Company) sind Unternehmen, die mit dem Ziel gegründet und an einer Börse notiert werden, um später ein Wachstumsunternehmen zu kaufen. Sie sind eine einfache Möglichkeit für Unternehmen, an die Börse zu gehen und einen langen und manchmal schwierigen Notierungsprozess zu vermeiden. Die reichlich vorhandene Marktliquidität und die Rückkehr eines risikofreudigen Umfelds nach der COVID-Krise haben zu Marktwachstum und zu steigender Euphorie beigetragen. Davon profitieren die an sich nicht neuen SPACs. Nach einem Rekordjahr 2020 wurden gemäß Bloomberg im ersten Quartal 2021 durch die Börsengänge von fast 300 SPACs fast 100 Mrd. USD eingenommen. Das macht mehr als zwei Drittel des Gesamtwerts der Börsengänge auf dem US-Markt…

  • Finanzen / Bilanzen

    Volatilität kommt zurück, um zu bleiben

    Von Didier Borowski, Head of Global Views bei Amundi „Seit Mitte der 1980er Jahre ist die makroökonomische Volatilität auf ein Nachkriegstief gesunken. Der wirtschaftliche Schock durch die Corona-Krise könnte aber das Ende gemäßigter Zyklen markieren, also ein Wendepunkt hin zu höherer wirtschaftlicher Volatilität und zu einem höheren Inflationsregime sein. Die Folge wären stärkere Schwankungen am Finanzmarkt – und zwar für Anleihen wie für Aktien gleichermaßen. Für die bisherige als „Great Moderation“ bezeichnete Periode geringer Volatilität sind einige Faktoren verantwortlich. Dazu gehören strukturelle Veränderungen wie die Computertechnologie. Die Entwicklung und Deregulierung der Finanzmärkte erleichterte Unternehmen die Finanzierung; der Übergang von Industrie- zur Dienstleistungswirtschaft trug dazu bei, den Konjunkturzyklus zu glätten, und…