-
Rechtssicherheit für Apotheker: Klarheit in der Berufsunfähigkeitsversicherung
In einem wegweisenden Urteil hat das Oberlandesgericht Dresden am 22. August 2023 (Aktenzeichen 4 U 943/20) über einen komplexen Rechtsstreit im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung entschieden. Der Fall, der eine ehemalige Referentin für Kommunikation betrifft, wirft Licht auf entscheidende Aspekte bezüglich Befristungen, Vergleichen und Nachprüfungsverfahren in diesem Versicherungsbereich. Die Klägerin beendete im Januar 2015 ihre berufliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen und meldete erst im April 2015 ihre Berufsunfähigkeit bei der Versicherung. Trotz wiederholter Anfragen der Versicherung machte sie erst im Juli 2016 geltend, Leistungen für den Zeitraum von Dezember 2014 bis April 2016 zu beanspruchen. Die Versicherung erkannte im Februar 2017 die Leistungen ab dem 1. Januar 2015 an, setzte jedoch…
-
Pflegefinanzierung: Belastung für Pflegebedürftige und Apotheker steigt
Seit dem Jahr 2022 wurden finanzielle Erleichterungen für Pflegebedürftige in der stationären Pflege eingeführt, doch trotz dieser Maßnahmen erleben viele Betroffene eine steigende finanzielle Belastung. Ende 2023 erreichte der Eigenbetrag, den Pflegebedürftige monatlich für ihre stationäre Pflege aufbringen müssen, einen neuen Höchstwert von über 2.760 Euro im bundesweiten Schnitt. Diese alarmierende Entwicklung wirft nicht nur Fragen zur Nachhaltigkeit der Pflegefinanzierung auf, sondern verdeutlicht auch die regionalen Disparitäten, die die finanzielle Belastung zusätzlich erhöhen. In den ersten Monaten der Pflegebedürftigkeit sind die finanziellen Hürden besonders hoch. Trotz der Entlastungen seit 2022, die darauf abzielten, die finanzielle Last der Pflegebedürftigen zu mindern, zeigt sich ein besorgniserregender Trend. Der monatliche Eigenbetrag liegt deutlich…
-
E-Rezepte und Retaxationsrisiken in Apotheken
In der Apothekenpraxis zeichnen sich gegenwärtig bedeutende Herausforderungen im Umgang mit E-Rezepten ab, insbesondere im Zusammenhang mit Medizinprodukten und Teststreifen. Ein zentrales Problem liegt in der unzureichenden Warnung durch Softwaresysteme, die dazu führen kann, dass Apotheken unwissentlich Retaxationsrisiken ausgesetzt sind. Die Komplexität dieser Angelegenheit wird besonders deutlich, wenn es um Medizinprodukte geht, die gemäß aktueller Gesetzgebung noch nicht elektronisch verordnet werden dürfen. Die Gematik, verantwortlich für die Digitalisierung im Gesundheitswesen, prognostiziert eine mögliche Freigabe für die E-Rezeptverordnung von Medizinprodukten erst im Sommer 2027. Diese zeitliche Unklarheit stellt Apotheken vor die Herausforderung, nicht rechtzeitig vor möglichen Retaxationsrisiken gewarnt zu werden, wenn Medizinprodukte auf E-Rezepten auftauchen. Die Problematik erstreckt sich ebenso auf…
-
Apotheken-Nachrichten von heute: Zwischen Demokratie, Finanzen und Kontroversen
Die Apothekenlandschaft Deutschlands steht im Fokus aktueller Entwicklungen, die weit über die traditionelle Gesundheitsversorgung hinausgehen. Von der ungewöhnlichen Rolle der Apotheker als Demokratiewächter bis zur kontroversen ABDA-Nachwuchskampagne reicht das Spektrum. Finanzielle Meilensteine in der AvP-Insolvenz und Herausforderungen im Umgang mit E-Rezepten verdeutlichen die Vielschichtigkeit der aktuellen Herausforderungen. Zudem warnt der AKDA vor Eigenherstellung bei Lieferengpässen von Irenat Tropfen. Einigkeit in der Präqualifizierung zwischen DAV und GKV-Spitzenverband sowie bevorstehende E-Rezept-Wartungsarbeiten runden das Bild ab. In der politischen Arena deuten sich ein früheres Cannabis-Gesetz und klare Datenschutzantworten beim E-Rezept an. Schließlich spielen Apotheker eine entscheidende Rolle bei der Selbstmedikation von Husten bei kleinen Patienten und der Bewältigung allergischer Rhinitis. Apotheker im Dienst…
-
Finanzielle Unsicherheiten: AvP-Apotheken erhalten 34 Millionen Euro Abschlagszahlung
Die angekündigte Abschlagszahlung von 34 Millionen Euro für die von der AvP-Insolvenz betroffenen Apotheken wirft trotz des scheinbaren Fortschritts einige kritische Fragen auf. Die Rahmenvereinbarung, die von einer Mehrheit der Apotheken unterstützt wird, lässt Raum für Skepsis, insbesondere hinsichtlich der Einbindung und Zufriedenheit der verbleibenden Minderheit, die möglicherweise von individuellen Angeboten ausgeschlossen wurde. Die Tatsache, dass die betroffenen Apotheken ursprünglich Forderungen in Höhe von 345 Millionen Euro angemeldet hatten, während die Gesamtforderungen der Gläubiger 626 Millionen Euro erreichen, deutet darauf hin, dass die Abschlagszahlung von 34 Millionen Euro nur einen Bruchteil der finanziellen Verluste abdeckt. Die Frage, ob die von den Krankenkassen an AvP gezahlten Gelder tatsächlich AvP gehören oder…
-
Zwischen Ignoranz und Aufstand: Die Krise der Apothekenverhandlungen
In der aktuellen Debatte um die Präqualifizierung und die Verhandlungen zwischen Apotheken und Krankenkassen zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild ab. Vertreter der Krankenkassen scheinen sich regelmäßig den Verhandlungen zu entziehen, was nicht nur als mangelnde Wertschätzung, sondern sogar als tiefe Verachtung der Apotheken interpretiert wird. Doch könnte hinter diesem Verhalten mehr stecken als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Gemäß Berichten von Apothekern und Brancheninsidern könnte das Ausbleiben der Krankenkassenvertreter bei Verhandlungen strategisch geplant sein. Die vermeintlichen Verhandlungen könnten dazu dienen, notwendige Entscheidungen auf die lange Bank zu schieben und letztendlich nur unzureichende Ergebnisse zu erzielen. Einige Apotheker sind der Ansicht, dass dies Teil einer Taktik ist, um gesetzliche Vorgaben…
-
Card-Link-Verfahren in der Arzneimittelversorgung – Technologischer Fortschritt oder Risiko für lokale Apotheken?
In einer wegweisenden Entwicklung im Gesundheitswesen hat die Gematik das Card-Link-Verfahren eingeführt, um die Einlösung von E-Rezepten über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) zu ermöglichen. Ursprünglich als Lösung für Versandapotheken konzipiert, wirft dieses innovative Verfahren wichtige Fragen zur Zukunft von Vor-Ort-Apotheken und zum Schutz von Patientendaten auf. Technologischer Durchbruch: Card-Link-Verfahren im Detail Das Card-Link-Verfahren verspricht eine komfortable Einlösung von E-Rezepten über NFC-fähige Smartphones, ohne dass die eGK physisch in einer Apotheke vor Ort vorgelegt werden muss. Die Patienten können ihre Karte auf das Smartphone legen, die Kartennummer eingeben (ohne PIN), und das E-Rezept wird über die Telematikinfrastruktur an eine ausgewählte Apotheke übermittelt. Der Prozess soll insbesondere für Versandapotheken gelten, die durch…
-
Sicher in der Apotheke
In der dynamischen Welt des Apothekenbetriebs in Deutschland sehen sich Apothekerinnen und Apotheker einem ständigen Wandel gegenüber, der von neuen beruflichen Anforderungen, technischen Risiken und wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt ist. Die Apotheker stehen vor der Herausforderung, ihre Rolle zu erweitern, indem sie nicht nur traditionelle pharmazeutische Dienstleistungen anbieten, sondern auch in den Bereichen Testungen und Impfungen tätig werden. Die zunehmende Komplexität des Berufsstandes erfordert eine umfassende Anpassung von Versicherungspolicen, um den erweiterten Aufgabenfeldern gerecht zu werden. Insbesondere technische Risiken, wie der mögliche Verderb von pharmazeutischen Waren aufgrund von Kühlsystemausfällen, stellen eine ernste Bedrohung dar. Die Gewährleistung eines angemessenen Versicherungsschutzes ist dabei essenziell, um Vermögensschäden zu verhindern, die durch Retaxationen seitens gesetzlicher…
-
Apotheken zwischen Digitalisierung, Widerständen und Finanzfragen
In den letzten Jahren haben die Apotheken eine drastische Veränderung durch das E-Rezept erfahren, das einst als wegweisende Innovation in der Medizinversorgung gefeiert wurde. Doch die Realität hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck, geprägt von technischen Herausforderungen, Praxisfehlern und politischen Entwicklungen. Seit der Einführung des E-Rezepts haben viele Apotheken mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die anfängliche Euphorie über die Digitalisierung des Rezeptprozesses wird von Praxisausstellungen, die nicht reibungslos verlaufen, überschattet. Apothekenbetreiber berichten von Stresssituationen, die durch fehlerhafte Rezepte und technische Probleme verursacht werden. Dies wirft Fragen zur Effizienz und Zuverlässigkeit des Systems auf, das ursprünglich dazu gedacht war, den Medikamentenversorgungsprozess zu vereinfachen. Ein weiterer Umbruch ist das Card-Link-Verfahren der Gematik, das die…
-
E-Rezept und Apotheken: Brücke oder Abgrund?
Inmitten des rapiden Aufstiegs des E-Rezepts sehen sich traditionelle Vor-Ort-Apotheken mit einer existenziellen Bedrohung konfrontiert. Der bequeme Versandhandel im pharmazeutischen Bereich untergräbt das etablierte Modell der Apotheken in der Nachbarschaft, und die Debatte über die Zukunft des Apothekenwesens sowie die Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung gewinnt an Intensität. In einer Zeit der Digitalisierung und des verstärkten Fokus auf Effizienz im Gesundheitswesen gewinnt das elektronische Rezept (E-Rezept) rasant an Popularität. Die Möglichkeit, Medikamente von zu Hause aus zu bestellen, ohne den Weg zur lokalen Apotheke antreten zu müssen, zieht zahlreiche Kunden an. Doch welche Risiken sind damit für die Apothekenbetreiber verbunden? Experten warnen vor einem möglichen Exodus von E-Rezeptkunden, die traditionelle Vor-Ort-Apotheken…