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Bürokratie bedroht Gripfimpfungen in Apotheken
Seit einem Jahr dürfen Apotheken Gripfimpfungen im Rahmen der Regelversorgung anbieten. Einige sehen dies als Möglichkeit, aktiv zur Gesundheitsvorsorge beizutragen, darunter Luzie Schmiz-Rölz, Inhaberin der renommierten Löwen-Apotheke in Trier. Doch trotz ihrer positiven Einstellung zum Impfen steht sie nun vor bürokratischen Hindernissen, die den Einsatz ihres Teams und ihre Überzeugung auf die Probe stellen. Schmiz-Rölz, selbst eine "noch recht impfaffine Apothekerin", überlegt nun ihre Einstellung zu überdenken, da der Verwaltungsaufwand um die Gripfimpfungen ihre anfängliche Überzeugung zu überlagern droht. Dabei betont sie, dass das Impfen in der Apotheke ohnehin ein Verlustgeschäft sei, trotz Wochen im Voraus ausgebuchter Termine. Das Hauptärgernis liegt derzeit in einem scheinbaren Formfehler: Das Rechenzentrum moniert die…
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Auf dem Weg zur digitalen Spitze im Gesundheitswesen
In einem ambitionierten Schritt, der als Aufholjagd im Bereich der Gesundheitsdigitalisierung beschrieben wird, präsentierten das Gesundheitsministerium und die Ampel-Fraktionen im Bundestag wegweisende Gesetzentwürfe. Die beiden zentralen Pfeiler dieser Digitalisierungsoffensive sind das Digitalisierungsgesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG), die derzeit Gegenstand intensiver Diskussionen sind. Das DigiG plant die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für gesetzlich Versicherte ab dem Jahr 2025, wobei eine Opt-out-Regelung vorgesehen ist. Parallel dazu ermöglicht das GDNG eine erleichterte Nutzung von Gesundheitsdaten für gemeinwohlorientierte Zwecke. Diese Gesetze stehen im Fokus kontroverser Meinungen, insbesondere seitens der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände), die wiederholt grundlegende Bedenken äußerte. Die Befürchtungen beziehen sich auf unverhältnismäßige Eingriffe in die informelle Selbstbestimmung der Versicherten und…
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Apotheken-Nachrichten von heute
Entdecken Sie in der aktuellen Ausgabe der Apotheken-Nachrichten die dynamischen Entwicklungen im deutschen Gesundheitssektor. Von wegweisenden Sparplänen bis zur umfassenden Notdienstreform spiegelt diese Ausgabe einen tiefgreifenden Wandel in deutschen Apotheken wider. Die vielversprechende ASS-Studie, die FDA-Zulassung für Tirzepatid und die bevorstehenden Cannabis-Änderungen setzen neue Standards für die medizinische Landschaft. Gleichzeitig stehen Apotheker vor den Herausforderungen von Protesten in Baden-Württemberg und einer unkonventionellen Sparstrategie des Bundesministeriums für Gesundheit. Diese Nachrichten bieten einen Einblick in die sich verändernde Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland. 1. BMG plant weniger Personal statt mehr Geld: Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat heute eine überraschende und unkonventionelle Strategie zur Kosteneinsparung in Apotheken angekündigt. Anstelle einer Honorarerhöhung plant…
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WhatsApp in Apotheken: Zwischen Kundenservice und Datenschutz
Die Integration von WhatsApp in Apotheken hat eine hitzige Debatte unter den Inhaber:innen entfacht, die zwischen den Vorteilen für die Kunden und den Datenschutzbedenken hin- und hergerissen sind. Das Berliner Start-up Superchat präsentiert sich in diesem Kontext als mögliche Lösung, aber bleibt die Frage: Ist sie wirklich so optimal, wie sie scheint? Superchat zielt gezielt auf die Apothekenbranche ab und wirbt auf Instagram mit Aussagen wie "3 Gründe, warum Apotheken WhatsApp nutzen sollten" oder "Zahlen & Fakten: 266.647 Nachrichten an Apotheken enthielten eine Datei im Jahr 2023". Das Unternehmen verspricht eine Plattform, die die Kommunikation von kleinen und mittelständischen Unternehmen, darunter Apotheken, einfach und übersichtlich gestaltet. Die Herausforderung, WhatsApp datenschutzkonform…
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Apothekenschließungen: Ein Grund für Honorarsteigerung
In einem beeindruckenden Zusammenschluss haben Apotheker:innen aus Norddeutschland gestern in Hannover und Schwerin gegen die aktuellen Gesundheitspolitik des Bundesgesundheitsministeriums protestiert. Die Teams aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern versammelten sich, um ihre Unzufriedenheit mit den Entwicklungen im Gesundheitswesen zum Ausdruck zu bringen. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) veröffentlichte einen umfassenden Beitrag zu den Protesten, der von verschiedenen Medien aufgegriffen wurde. Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Protest durch die Anwesenheit des niedersächsischen Gesundheitsministers Dr. Andreas Philippi (SPD) in Hannover. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete ohne Bildmaterial und zitierte den Verbandschef Berend Groeneveld, der die schwierige Lage der Apotheken und die potenziellen Auswirkungen der Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erläuterte. Die…
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Apothekenlöhne: BMG zeigt Desinteresse, Verantwortung bleibt im Dunkeln
Die Apothekenlandschaft in Deutschland sieht einer unsicheren Zukunft entgegen, da finanzieller Druck und steigende Kosten immer mehr Apotheken dazu zwingen, ihre Pforten zu schließen. Inmitten dieser bedrohlichen Lage zeigt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) wenig Interesse an einer dringend benötigten Honorarerhöhung, wie aus den neuesten Reformplänen hervorgeht. Die Unionsfraktion hat in einer kleinen Anfrage die Bundesregierung zur Sicherung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung befragt, und die erhaltenen Antworten zeichnen ein beunruhigendes Bild. Die unbestreitbare Bedeutung von Apotheken als unverzichtbare Infrastruktur steht im klaren Widerspruch zur gegenwärtigen Entwicklung. Die wohnortnahe Versorgung steht auf dem Spiel, da steigende Kosten auf ein seit über einem Jahrzehnt stagnierendes Honorar treffen. Die Bundesregierung lehnt eine dringend benötigte Honorarerhöhung für…
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Apotheken zwischen Sparzwang und Existenzangst
In einem ambitionierten Vorstoß zur Reduzierung der bürokratischen Lasten im deutschen Gesundheitswesen präsentierte Gesundheitsminister Lauterbach kürzlich einen umfassenden Maßnahmenkatalog. Ein zentrales Element dieses Katalogs sind drastische Sparmaßnahmen für Apotheken, mit dem erklärten Ziel, jährlich beeindruckende 9 Millionen Euro einzusparen. Diese Pläne, die ursprünglich als Beitrag zum Bürokratieabbau im Gesundheitswesen gedacht waren, werfen nun die Frage auf: Können diese Sparmaßnahmen die Apotheken vor drohenden Schließungen bewahren oder sind die existenziellen Herausforderungen zu groß? Die anvisierten Einsparungen von 9 Millionen Euro pro Jahr stehen in starkem Kontrast zu den ursprünglichen Schätzungen, die lediglich von 2,5 Milliarden Euro ausgingen. Diese Diskrepanz wirft nicht nur Fragen zur Genauigkeit der Schätzungen auf, sondern lässt auch…
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Aufatmen für Apotheken: Gericht stoppt Gebühren bei Rückzahlung
In einem wegweisenden Urteil hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am 16. Oktober 2023 klargestellt, dass die automatische Inrechnungstellung einer pauschalen Gebühr für vorzeitige Rückzahlungen von Bankdarlehen nicht statthaft ist. Das Urteil (17 U 214/22) hebt hervor, dass Darlehensnehmer das Recht haben, dem Geldinstitut einen geringeren Aufwand nachzuweisen als den berechneten Betrag. Das Gerichtsurteil wird in einer Zeit des sich wandelnden Finanzumfelds gefällt, in dem Transparenz und Fairness gegenüber Verbrauchern eine zunehmend bedeutende Rolle spielen. Insbesondere Apotheken, die regelmäßig mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind, sollten sich über diese rechtliche Entwicklung im Klaren sein. Die Richter argumentierten, dass eine pauschale Vorfälligkeits-Entschädigung nur dann gerechtfertigt ist, wenn Darlehensnehmern die Möglichkeit geboten wird,…
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Banken dürfen keine pauschalen Vorfälligkeits-Entschädigungen mehr erheben
In einem wegweisenden Urteil hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am 16. Oktober 2023 (Aktenzeichen 17 U 214/22) entschieden, dass Banken bei vorzeitiger Rückzahlung von Darlehen nicht automatisch pauschale Vorfälligkeits-Entschädigungen erheben dürfen. Dieses wegweisende Urteil setzt einen klaren Fokus auf Transparenz und Gerechtigkeit und könnte bedeutende Auswirkungen auf die Bankenbranche haben. Im Zentrum des Verfahrens stand die Frage, ob es für Banken zulässig ist, pauschale Gebühren für vorzeitige Rückzahlungen zu erheben, ohne den Darlehensnehmern die Möglichkeit zu geben, den tatsächlichen Aufwand nachzuweisen. Das Gericht hat eindeutig festgestellt, dass diese Praxis nicht zulässig ist und den Darlehensnehmern das Recht gewährt, den Banken einen geringeren Aufwand nachzuweisen. Diese Entscheidung stärkt die Position…
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Recht im Rechtsstreit: Wer zahlt die Anwaltskosten?
In einem jüngsten Rechtsstreit zwischen einem international agierenden Mietwagenunternehmen und seinem Kfz-Haftpflichtversicherer wurde eine entscheidende Frage aufgeworfen: Wer hat im Endeffekt das Recht auf Schadenersatz? Dieser Fall legt nahe, dass das Recht demjenigen zugesprochen wird, der den Prozess gewinnt. In Zeiten solcher rechtlichen Unsicherheiten kann eine Rechtsschutzversicherung für Apotheker und andere Unternehmer eine wertvolle Absicherung darstellen. Die Klage, die diesem Streitfall zugrunde liegt, wurde von dem Mietwagenunternehmen eingereicht, nachdem eines seiner Fahrzeuge in einen Unfall verwickelt wurde. Das Unternehmen machte Schadenersatzansprüche geltend, die gegen den Kfz-Haftpflichtversicherer des Unfallverursachers gerichtet waren. Zur Durchsetzung dieser Ansprüche wurde ein Rechtsanwalt beauftragt. Der Prozess selbst verlief über mehrere Monate und war mit beträchtlichen Kosten…