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Apothekenstreit um Engpasszuschlag und Teilmengen
Die jüngsten Änderungen im Arzneimittellieferengpassgesetz (ALBVVG) haben zu einem Streit zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband geführt. Die Interpretation der neuen Vorschriften wirft Fragen auf und sorgt für anhaltende Diskussionen in der pharmazeutischen Gemeinschaft. Ein zentraler Konfliktpunkt in diesem Disput betrifft den sogenannten Engpasszuschlag von 50 Cent, der für das Management von Lieferengpässen bei mehreren Verordnungen pro Verordnungszeile vorgesehen ist. Die Positionen könnten nicht unterschiedlicher sein: Der DAV fordert vehement die mehrfache Berechnung dieses Zuschlags, wenn in einer Verordnungszeile mehrere Packungen desselben Arzneimittels ausgetauscht werden. Diese Haltung basiert auf der detaillierten Formulierung in § 3 Abs. 1a der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV). Die Kassenseite hingegen hält den Zuschlag für einmalig…
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Bestnote für zerstörerische Gesundheitspolitik
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht im Zentrum einer hitzigen Debatte, nachdem er kürzlich weitreichende Initiativen zur Liberalisierung des Apothekenmarkts und zur Einführung von sogenannten "Light-Filialen" in strukturschwachen Regionen vorgeschlagen hat. Die Ergebnisse einer aktuellen aposcope-Umfrage lassen auf erhebliche Vorbehalte innerhalb der Apothekenbranche schließen, die Lauterbachs Pläne als eine potenzielle Bedrohung für die flächendeckende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung betrachtet. In seinem Eckpunktepapier "Versorgungssicherstellung und Fachkräftesicherung in Apotheken" verfolgt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) das Ziel, Apotheken mehr Flexibilität zu gewähren und die flächendeckende Verfügbarkeit von Arzneimitteln sicherzustellen. Ein zentraler Aspekt dieser Strategie ist die Förderung von Filial- und Zweigapotheken, die auf Rezeptur, Labor, Notdienst und die Anwesenheit von Approbierten verzichten können. Trotz des optimistisch…
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Alarm in Hausarztpraxen nach BSG-Urteil
Das aktuelle Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) bezüglich sogenannter Poolärzte sorgt für erhebliche Unruhe in der Hausarztpraxisbranche. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband schlägt Alarm und warnt vor gravierenden Problemen in der ärztlichen Versorgung. Dieses Urteil könnte nicht nur den Bereitschaftsdienst, sondern auch die gesamte ambulante Versorgung in Frage stellen. Eine umfassende rechtliche Prüfung ist nun dringend geboten. Im Fall eines Zahnarztes, der regelmäßig Notdienste in einem Notdienstzentrum der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) übernommen hatte, traf das BSG in Kassel diese Entscheidung. Die Rentenversicherung hatte ihn als selbstständig eingestuft, doch das Gericht entschied, dass er als sozialversichert anzusehen ist. Die Begründung lautete, dass er in einer "von dritter Seite organisierten Struktur" tätig war, in…
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Gesundheitspolitik und Apothekenbranche unter Druck
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht derzeit im Zentrum einer hitzigen Debatte, nachdem er seine umstrittenen Pläne zur Liberalisierung des Apothekenmarkts und der Zulassung von sogenannten "Light-Filialen" in strukturschwachen Regionen präsentiert hat. Die Apothekenbranche reagiert mit Empörung auf diese Ankündigungen, die nun die Versorgung der Bevölkerung in den Fokus rücken. Die Teams in Apotheken im gesamten Land schlagen Alarm und warnen eindringlich davor, dass Lauterbachs Vorhaben nicht nur das Apothekensterben nicht stoppen, sondern die flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung gefährden könnte. Die Besorgnis in der Branche wurde durch eine aktuelle aposcope-Befragung untermauert, die alarmierende Ergebnisse ans Tageslicht brachte. Die kontroversen Pläne des Gesundheitsministers haben die Apothekenbranche auf den Plan gerufen. Während…
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Reformpläne spalten Apothekenbetreiber
Die Apothekenbranche in Deutschland steht vor großen Unsicherheiten und Herausforderungen angesichts stagnierender Apothekenhonorare und unklarer Reformpläne. In den letzten Jahren wurden die Honorare zeitweise sogar gekürzt, was die Sorge vor weiteren Schließungen von Apotheken verstärkt. Die gegenwärtige Debatte über eine mögliche Honorarreform hat zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der Apothekervereinigung Abda und dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) geführt. Während die Abda eine umfassende Erhöhung der Honorare für alle Apotheken fordert, plant das BMG lediglich finanzielle Anreize für Apotheken in strukturschwachen Gebieten. Eine kürzlich durchgeführte aposcope-Umfrage unter Apothekenbetreibern verdeutlicht die wachsende Unsicherheit und Ängste in der Branche. Die Betreiber zweifeln stark daran, dass die geplante Reform das Sterben von Apotheken aufhalten kann. Die Mehrheit der…
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Ärzte müssen Sozialversicherungsbeiträge zahlen
Ein kürzlich gefälltes Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) hat für erhebliche Aufregung und Besorgnis unter Ärzten und Gesundheitsdienstleistern in Deutschland gesorgt. Das BSG entschied, dass Ärzte, die gelegentlich in Notfallpraxen aushelfen, als unselbstständig eingestuft werden und somit Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssen. Diese Entscheidung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Struktur des Notdienstes und die ärztliche Versorgung im Land. Hintergrund des Urteils Der Streitfall geht auf einen Zahnarzt aus Baden-Württemberg zurück, der nach dem Verkauf seiner Praxis Notdienste übernahm. Obwohl er ein festes Stundenhonorar erhielt, sah er sich sozialversicherungsrechtlich als Angestellter. Das BSG schloss sich dieser Einschätzung an, da der Zahnarzt in die organisatorischen Abläufe der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) eingebunden war und keinen maßgeblichen…
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Apotheken und Benzinpreise: Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung
Die bevorstehende Preiserhöhung von Benzin um 38 Cent pro Liter aufgrund der geplanten Einbeziehung des Verkehrssektors in den Europäischen Emissionshandel ist ein Thema von hoher Relevanz, das erhebliche Auswirkungen auf Millionen von Autofahrern und die Wirtschaft haben könnte. Europäischer Emissionshandel im Verkehrssektor Die Entscheidung, den Verkehrssektor in den Europäischen Emissionshandel zu integrieren, dient der Reduzierung von CO2-Emissionen im Verkehrsbereich und der Förderung des Klimaschutzes. Der Emissionshandel hat sich als effektives Mittel zur Begrenzung von Treibhausgasemissionen bewährt, bei dem Unternehmen Emissionszertifikate für ihre Emissionen erwerben müssen. Diese Maßnahme würde bedeuten, dass auch Benzin- und Dieselanbieter Emissionszertifikate beschaffen müssen, und die damit verbundenen Kosten könnten auf die Verbraucher übertragen werden. Auswirkungen auf…
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Ministerin Scharf: Apotheken brauchen finanzielle Stärkung
Bayerns amtierende Gesundheitsministerin, Ulrike Scharf (CSU), betonte bei einer Gala anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Bayerischen Apothekerverbands (BAV) in München die dringende Notwendigkeit, Apotheken zu unterstützen und eine finanzielle Aufwertung zu gewährleisten. Sie setzt sich entschieden für die Anpassung der Apothekenvergütung an die gestiegenen Kosten ein und fordert die Entwicklung eines neuen Finanzierungskonzepts für Apotheken. Ministerin Scharf, die derzeit auch die Gesundheitsbelange des Landes vertritt, unterstrich die zentrale Rolle inhabergeführter Apotheken bei der sicheren Arzneimittelversorgung der Bevölkerung. Gemeinsam mit Klaus Holetschek, ihrem Parteikollegen, der die CSU-Fraktion im Landtag leitet, teilt sie derzeit eine ministerielle Doppelrolle im Freistaat. Holetschek wird voraussichtlich Anfang November abgelöst. In dieser Übergangszeit übernimmt Ministerin Scharf die…
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Apothekenschließungen ohne Nachfolger
In Deutschland steht die Zukunft der Apotheken auf dem Spiel, da sich ein alarmierender Trend abzeichnet: Ein beträchtlicher Anteil dieser essentiellen Gesundheitseinrichtungen schließt seine Türen ohne einen Nachfolger zu finden. Dieser alarmierende Umstand wirft wichtige Fragen auf, die nicht nur die Existenz der Apotheken selbst, sondern auch die Gesundheitsversorgung im Land in den Mittelpunkt rücken. Die Apothekenbranche sieht sich in den letzten Jahren mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Neben fallenden Erstattungen für nicht verschreibungspflichtige Medikamente und dem Wettbewerb durch Online-Apotheken tragen steigende Betriebskosten zur angespannten Lage bei. Die Frage, ob Apothekenschließungen in diesem Umfeld unvermeidlich sind, ist komplex und hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und…
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ALBVVG-Verwirrung: Apotheken und Krankenkassen uneins
Die erhoffte Erleichterung des Apothekenalltags durch das Arzneimittellieferengpassgesetz (ALBVVG) ist bisher ausgeblieben, da die Umsetzung der neuen Vorschriften auf Unsicherheiten stößt. Ein zentraler Punkt, der für Diskussionen sorgt, ist die Beibehaltung der Abgaberangfolge gemäß dem Rahmenvertrag, selbst wenn Medikamente nicht verfügbar sind. Die jüngsten Regelungen bezüglich Retaxationen gelten ausschließlich für Beanstandungen, die nach Inkrafttreten des ALBVVG ausgesprochen wurden. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat diese Auslegung dem Deutschen Apothekerverband (DAV) gegenüber klargestellt. Das ALBVVG trat am 27. Juli dieses Jahres in Kraft und brachte neue Vorschriften mit sich, darunter ein Verbot von Retaxationen (§ 129 Abs. 4d SGB V). Die gesetzliche Verstetigung erleichterter Abgaberegeln (§ 129 Abs. 2a SGB V und §…