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Negative Effekte der EU-Biodiversitätsstrategie
Im Sinne der kürzlich veröffentlichten Studie des Thünen-Instituts zu den Auswirkungen der EU-Biodiversitätsstrategie auf die Holzproduktion in der EU plädiert die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. erneut für eine höhere Priorität der Rohstoffsicherung. Vergangene Woche veröffentlichte das Thünen-Institut für Waldwirtschaft eine Studie, in der die Auswirkungen der EU-Biodiversitätsstrategie* auf die Produktion und den Handel mit Holz und Holzprodukten in der EU und Nicht-EU-Ländern prognostiziert wurden. In drei Szenarien mit unterschiedlicher Intensität kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Holzproduktion in der EU bis 2030 durch die geplanten Nutzungsverbote im Wald zwischen 9 und 48 Prozent zurückgehen könnte. Neben den fatalen Effekten für die Holzwirtschaft in der EU würde das fehlende Holz…
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AGR fordert Moratorium für Nutzungsverbote im Wald
Auf der INTERFORST betonte die Politik die Bedeutung der Rohstoffsicherheit für Europa. Die forstpolitischen Entwicklungen auf EU- und Bundesebene sorgen jedoch für immer mehr Nutzungseinschränkungen im Wald. Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) fordert daher Landwirtschaftsminister Cem Özdemir dazu auf, Gespräche um Stilllegungsmoratorien in den deutschen Wäldern aufzunehmen. 26.07.2022: Landwirtschaftsminister Özdemir signalisierte auf der INTERFORST Gesprächsbereitschaft, sollte die EU die im Rahmen des Green Deal beschlossenen Stilllegungen von Ackerflächen auf Grund der Auswirkungen des Ukraine-Krieges aussetzen wollen. Dabei verwies Özdemir auch auf Effekte wie Waldverluste in Drittländern. Im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen, etwa am Energiemarkt betonte Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber zudem die Bedeutung einer langfristigen Rohstoffsicherheit für die EU auch…
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AGR kritisiert Entwurf der zukünftigen Waldförderung
Der Entwurf zur Honorierung von sogenannten Ökosystemdienstleistungen des Waldes durch das Bundesumwelt- (BMUV) und Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) sendet fatale Signale für die nachhaltige Holzwirtschaft. Mit dem jüngsten Entwurf des BMUV und des BMEL soll das Wahlversprechen der Förderung von Ökosystemdienstleistungen eingehalten werden. Eine Förderungsvoraussetzung soll dabei ein Verzicht auf die Bewirtschaftung von 5% der Waldfläche sein, verpflichtend bei Forstbetrieben, die mehr als 100ha groß sind, freiwillig bei kleineren. Die Förderung von Ökosystemdienstleistungen kann Forstbetriebe mit großen Kalamitätsschäden dabei unterstützen, abseits des Holzmarktes Mittel zu generieren, um den klimagerechten Wiederaufbau ihrer Wälder mitzufinanzieren. Unbedingt daran gekoppelt sein muss nach Meinung der AG Rohholz aber die langfristige Bewirtschaftung der Wälder, um die Bereitstellung…
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Alarmierende Trends im öffentlichen Buchenholzeinschlag
In den vergangenen Jahren klagt die Laubholzindustrie über rückläufige Verfügbarkeiten. Die Statistik zeigt: Der Buchenholzeinschlag der im Landesbesitz befindlichen Wälder in Deutschland nahm zuletzt drastisch ab. Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) fordert die Politik zu klaren Bekenntnissen für die Laubholznutzung auf. Es galt zu klären, welche Dimension der Rückgang des Buchenholzeinschlages in Deutschland und speziell in den Landesforsten der buchenreichen Bundesländer angenommen hat. Letzteren kommt aufgrund ihrer Größe eine besondere Bedeutung bei der Rundholzversorgung der regionalen Industrie zu und insbesondere seit dem vergangenen Jahr klagt die deutsche Laubholzindustrie über eine stark abnehmende Rohstoffverfügbarkeit. Die Auswertung der Landeswalddaten aus Hessen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zeigte: In Deutschland nahm der Buchenholzeinschlag insgesamt…
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70 Jahre Tag des Baumes: Wald & Holz nachhaltig nutzen
Anlässlich des heutigen internationalen Tages des Baumes verweist die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e. V. (AGR) auf die Bedeutung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Nutzung des Rohstoffes Holz. Ursprünglich begründet als Zeichen gegen die Übernutzung der Wälder nach dem 2. Weltkrieg zeigt sich heute, 70 Jahre nach der Einführung des Tages des Baumes, ein anderes Bild in unseren Wäldern. Heute sorgt einerseits die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland dafür, dass in unseren Wäldern nur so viel Holz eingeschlagen wird, wie auch nachwächst. Andererseits stellt der Klimawandel den Wald und die Waldwirtschaft vor neue Herausforderungen: Die Försterinnen und Förster müssen den Wald so umbauen, dass er auch künftig unter den sich ändernden Bedingungen bestehen kann.…
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Laubholz: Versorgungsengpässe nehmen zu
Am 19. April besichtigte die AG Rohholz gemeinsam mit der Staatssekretärin Anja Boudon vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz Brandenburg (MLUK) und weiteren Vertretern der lokalen Politik die Laubholzindustrie Templin (HI Templin). Grund für das Treffen sind die zunehmenden Engpässe bei der Versorgung mit dem Rohstoff Laubholz. Die AGR fordert eine Wende der Rohstoffpolitik in Deutschland. Berlin, 22.04.2022: Die HI Templin stand bei diesem Besuch stellvertretend für viele Laubholzsägewerke in Deutschland, die sich aufgrund von zunehmend schwieriger Rohstoffversorgung mit immer größeren Problemen konfrontiert sehen. Grund für die Sorgen um die Zukunft der Laubholzverarbeitung sind auch die Forderungen nach mehr Nutzungsverzichten, etwa in alten Buchenwäldern (u.a. gefordert im kürzlich veröffentlichten…
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Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Am 29. März wurde das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz von Bundesumweltministerin Steffi Lemke vorgestellt. Das Programm gibt u.a. Inhalte des Koalitionsvertrages wieder. Kritisch sieht die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) hier die Erweiterung von Schutzgebieten, solange diese Flächen in forstlicher Nutzung betreffen, sowie den angestrebten Einschlagsstopp in alten Buchenwäldern. Zunächst positiv zu bewerten ist der Aktionsplan Natürlicher Klimaschutz im Hinblick auf den Wald hinsichtlich der angestrebten Waldmehrung, des Umbaus hin zu klimastabilen Wäldern und der Bestrebung, den Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Denn die Waldbewirtschaftung bildet die Basis der nachhaltigen Holznutzung und diese ist ein wichtiger Bestandteil der in Deutschland angestrebten Bioökonomie. Dem entgegen steht aus Sicht der AG Rohholz jedoch die angestrebte…
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Wald(um)bauleistungen honorieren: Waldbewirtschaftung stärken
Die Forderung nach der gesellschaftlichen Vergütung von Leistungen des Waldes halten an. Aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) muss eine Honorierung an die Waldbewirtschaftung und Bereitstellung des Rohstoffes Holz geknüpft sein. Die AGR unterstützt grundsätzlich eine Vergütung der Klimaschutzleistungen des Waldes. Denn aufgrund von häufiger werdenden Kalamitäten und teils stark betroffenen Einzelflächen können schwer betroffene Waldbesitzer langfristig nicht mehr am Holzmarkt teilnehmen und die walderhaltenden Investitionen wie Pflanzungen kaum noch leisten. Voraussetzung einer Honorierung, die den Waldbesitzer unterstützen soll, ist der verantwortungsvolle Umgang mit dem Wald. Dazu gehören neben dem klimagerechten Waldumbau aus Sicht der AG Rohholz insbesondere die dauerhafte Bewirtschaftung: „Wir sprechen uns für ein Modell der Klimaschutzvergütung…
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Tag des Waldes: Der klimastabile Wald der Zukunft braucht die Forstwirtschaft
Anlässlich des internationalen Tags des Waldes am 21. März 2022 betont die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e. V. (AGR) die Notwendigkeit der Bewirtschaftung für den Walderhalt und die Sicherung des klimafreundlichen Rohstoffes Holz. Wer in diesen Zeiten an den Wald denkt, dem kommt wohl zuerst das Bild der Schäden durch Dürre, Trockenheit und Käfer in den Sinn. Der Walderhalt und die dafür notwendige Anpassung der Wälder an den Klimawandel sind deshalb seit Jahren zentrales Thema der Branche und gewinnen auch in der Politik auf EU und nationaler Ebene stetig an Bedeutung. Bei der Umsetzung sind sich die Entscheidungsträger jedoch nicht immer einig. Die AG Rohholz positioniert sich hier klar für die nachhaltige…
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Tag des Artenschutzes: Schlüsselrolle Wirtschaftswald
Der heutige internationale Tag des Artenschutzes steht in diesem Jahr unter dem Motto „Rückgewinnung von Schlüsselarten für die Wiederherstellung von Ökosystemen“. Eine wichtige Rolle übernehmen hierbei unsere bewirtschafteten Wälder. Unseren Wäldern kommt beim Artenschutz eine Schlüsselrolle zu, denn als besonders artenreiches Ökosystem bietet der Wald Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet Studien[1] zur Folge auch die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder. Hier wurde erwiesen, dass der Artenreichtum in bewirtschafteten Wäldern nicht niedriger als in unbewirtschafteten Wäldern ist, im Gegenteil. Erklärt wird dies mit der Heterogenität, die durch gezielte Eingriffe in den Wäldern entsteht. Dadurch entstehen Nischen, in denen spezialisierte Arten leben können. Wirtschaftswälder enthalten demnach Arten,…