-
Arbeitskammer weist auf Knackpunkte beim neuen Kinderkrankengeld hin
Morgen will das Bundeskabinett über die Gesetzesänderungen beim Kinderkrankengeld beraten. Damit will die Bundesregierung die Eltern finanziell entlasten, die ihre Kinder im Zuge der staatlich angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zuhause betreuen müssen. „Die Eltern haben großen Beratungsbedarf, dass merken wir auch in unserer Beratungsabteilung. Wir erwarten von dem Gesetz, dass endlich klare Regelungen beschlossen werden“, so Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes. Dabei gibt es aus Sicht der Arbeitskammer einige Knackpunkte, die bisher für große Unsicherheit sorgen. „Bei der Gesetzesänderung muss darauf geachtet werden, dass Eltern nicht erst die Kinderkrankentage aufbrauchen müssen, bevor sie Anspruch auf Leistungen aus dem Infektionsschutzgesetz haben. Sonst haben Eltern ein Problem, wenn…
-
Arbeitnehmer*innen nicht aus dem Blick verlieren – Kinderkrankengeld auf mind. 90% aufstocken!
Bei der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie muss nachgeschärft werden. Die Höhe, Dauer und Anspruchsgrundlage des Kinderkrankengeldes müssen überarbeitet werden. Die Arbeitskammer des Saarlandes fordert die Landesregierung auf, bevor die neue Verordnung zur Änderung infektionsrechtlicher Verordnungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie am kommenden Montag in Kraft tritt, im Sinne der Arbeitnehmer*innen nachzusteuern. „Das Kinderkrankengeld muss auf mind. 90% des Nettolohnes aufgestockt werden. Arbeitnehmer*innen dürfen nicht noch stärkere finanzielle Einbußen erleiden. Mit Blick auf die Schließungen der Betreuungseinrichtungen seit Beginn des Jahres muss auch die Anzahl der Anspruchstage überdacht werden. Bis zum 31. Januar sind bereits 20 Arbeitstage abzudecken.“ so Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes. „Wenn schon…
-
Arbeitskammer fordert armutsfesten Mindestlohn ab 2022
Die Arbeitskammer begrüßt die Forderung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, den Mindestlohn ab 2022 auch an der sogenannte Armutsrisikogrenze zu orientieren. Das sind 60 % des mittleren Einkommens. Ausdrücklich schließt sich die Arbeitskammer daher den Forderungen der Gewerkschaften an, den Mindestlohn sprunghaft auf 12 Euro anzuheben. Und das schon ab 2022. Danach sollte sich der Mindestlohn an der Tarifentwicklung orientieren. „Das ist die einzige Möglichkeit, um den gemachten Kardinalfehler bei der Einführung des Mindestlohns zu korrigieren. Der Mindestlohn war von Beginn an viel zu niedrig angesetzt“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes. Fünf Jahre nach Einführung des Mindestlohns liegt dieser aktuell mit 9,35 Euro bei 46 % des Durchschnittseinkommens.…
-
Corona-Krise darf nicht zur Ausbildungskrise führen: AK fordert Ausbildungsgarantie für junge Menschen
Im Saarland wurden im vergangenen Ausbildungsjahr 14,1 % weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als noch ein Jahr zuvor, insgesamt waren es 6009 Ausbildungsverträge. Die Zahlen hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gestern veröffentlicht. „Angesichts dieser Zahlen spricht sich die Arbeitskammer für eine Ausbildungsgarantie für alle jungen Menschen aus, um ihnen damit den Weg zu einem Berufsabschluss und einer beruflichen Perspektive zu ermöglichen. Die Corona-Krise darf sich nicht zu einer Ausbildungskrise für junge Menschen entwickeln“, betont Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer. Und die Krise für die duale Berufsausbildung ist noch lange nicht vorbei. Einerseits hat die Corona-Pandemie bereits jetzt einen Einbruch bei der Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze und auch bei der Zahl…
-
Systemrelevante Berufe müssen dringend und dauerhaft finanziell und gesellschaftlich wertgeschätzt werden
„Das herausragende Engagement von Beschäftigten in systemrelevanten Berufen muss gewürdigt, wertgeschätzt und ihre Bezahlung der gesellschaftlichen Relevanz angemessen erhöht werden.“, so Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer. „Wenn die Bertelsmann Stiftung in ihrer Pressemeldung anlässlich ihrer neuen Studie zur Lohneinkommensentwicklung titelt: „Corona-Helden bleiben beim Einkommen abgehängt“ ist das Wörtchen „bleiben“ entscheidend. Denn die Beschäftigten in den sogenannten systemrelevanten Berufen unterliegen schon lange einer systemischen Unterbewertung in Bezug auf ihre Einkommens- und Arbeitssituation.“ Die Covid19-Pandemie zeigt mehr als deutlich, welche Berufe von gesellschaftlicher Relevanz sind – im Vordergrund dabei häufig: Beschäftige im Einzelhandel, im Pflege- und Krankenhaussektor sowie aus weiteren Bereichen der öffentlichen und privaten sozialen Dienstleistungen. Arbeitsbelastungen und Entlohnung stehen hier…
-
Das „kreative Prekariat“ braucht dringend Unterstützung
Viele Kulturschaffende sind infolge der Corona-Krise in eine wirtschaftlich existenzbedrohende Situation gelangt. Dabei gelten prekäre Arbeit und geringe soziale Absicherung ohnehin als besorgniserregende Merkmale weiter Teile der Kultur- und Kreativwirtschaft. „Es sind strukturelle Initiativen nötig, um die Einkommens- und Beschäftigungslage der Kultur- und Kreativschaffenden zu verbessern“, fordert Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer, anlässlich der Veröffentlichung der AK-Analyse zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kultur- und Veranstaltungsbranche. Außerdem müssen (Solo-)Selbstständigen stärker in den Schutz der Sozialversicherungssysteme einbezogen werden, damit sie auch gegen Risiken wie Arbeitslosigkeit geschützt sind. Denn bei einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von rund 15.700 Euro (Saarland) bzw. 18.500 Euro (Bund) ist es kaum möglich, Rücklagen zur bilden oder sich…
-
Endlich ein Schritt hin zur Frauenquote in Vorständen
Die Arbeitskammer des Saarlandes begrüßt die Einigung der Großen Koalition auf Bundesebene auf eine verbindliche Frauenquote in Vorständen. „Lange genug hat der Gesetzgeber geglaubt, die Selbstverpflichtung der Wirtschaft für mehr Frauen in den Vorständen großer Unternehmen würde Früchte tragen. Diese Absichtserklärung aus dem Jahr 2011 hat bis heute nicht gewirkt, offenbar geht es nicht ohne gesetzliche Regelung – ein Vorhaben, das wir unterstützen“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes. In den Leitungsgremien börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern müsste dann künftig ein Mitglied weiblich sein. Außerdem soll es für Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes – also z.B. für die Deutsche Bahn – eine…
-
Alle Schüler*innen haben ein Recht auf Bildung – Schulen müssen so lange wie möglich offen bleiben
Die Vertreterversammlung der Arbeitskammer hat sich in ihrer heutigen Sitzung dafür ausgesprochen, dass eine flächendeckende Schulschließung in der Pandemie vermieden werden muss. „Ich beobachte mit Sorge die aktuellen Debatten um unsere Schulen und Kindergärten. Die Lage ist derzeit sehr angespannt, es herrscht viel Ungewissheit und Verunsicherung. Schulen und Kitas müssen so lange wie möglich offen bleiben“, so Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer des Saarlandes. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) im Saarland hat in seiner jüngsten Stellungnahme erneut bestätigt, dass Schulen und Kitas, in denen die Vorgaben der geltenden Musterhygienepläne konsequent eingehalten werden, keine Hotspots der Übertragung von SARS-CoV-2 sind. Der Fernunterricht im Frühjahr (zum Großteil auch mit analogen…
-
Einsatz Künstlicher Intelligenz nur mit Beteiligung von Arbeitnehmer*innen
„KI darf nicht über diejenigen Köpfe hinweg eingesetzt werden, die es betrifft – nämlich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, fordert Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes, beim AK-Transformationsdialog „Thema Künstliche Intelligenz“ am Donnerstag. „Von der Landesregierung erwarten wir deshalb, dass die Förderung der wirtschaftliche Entwicklung und ein mehr an Mitbestimmung in saarländischen Unternehmen Hand in Hand gehen. Auch eine Ausweitung bzw. Förderung von Bildungs- und Beratungsangeboten im Bereich KI muss für unsere Arbeitnehmervertretungen weiter oben in der Agenda stehen“, so Otto. Künstliche Intelligenz (KI) ist längst im betrieblichen Alltag angekommen. Ob im Büro oder in der Produktion – intelligente Systeme beeinflussen zunehmend den Arbeitsalltag der Beschäftigten und stellen damit besondere…
-
AK-Fakten Einkommen zeigen massive Auswirkungen der Coronakrise
„Im Saarland zeigen sich die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie besonders massiv. Die Pandemie und der grundlegende Strukturwandel, in dem sich das Saarland schon vor Corona befand, bereiten uns mit Blick auf die saarländische Wirtschaft große Sorgen“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes anlässlich der Ergebnisse der AK-Fakten Einkommen 2020, die die Arbeitskammer jetzt veröffentlicht hat. Das Saarland verzeichnet bundesweit den stärksten Rückgang des Bruttoinlandprodukts als zentrale Maßgröße für wir wirtschaftliche Entwicklung. Auch bei der Kurzarbeitsquote liegt das Saarland vorne. Das Bruttoinlandsprodukt insgesamt ging im Saarland mit –9,5 % gegenüber -6,6 % in Gesamtdeutschland im ersten Halbjahr 2020 überdurchschnittlich zurück, das heißt die Saarwirtschaft insgesamt sowie vor allem die…