-
Kurs halten beim Klimaschutz!
Mit einem Bekenntnis zum Klimaschutz im Bausektor beendete die Architektenkammer Baden-Württemberg ihre 51. Landesvertreterversammlung in Straßburg. Die 120 Delegierten nutzten das Treffen mit europapolitischem Schwerpunkt für eine klare Positionierung: In einer Zeit des national und international drohenden Rollbacks im Klimaschutz heiße es Kurshalten bei der konsequenten Umsetzung klimagerechter Lösungen. Die Landesdelegierten aller Fachrichtungen (Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung) hatten in Workshops erarbeitete Thesen per Abstimmung priorisiert. Ganz oben im Ranking des Berufsstandes: die Forderung nach einer höheren Wertschätzung des Bauens im Bestand und besseren Anreizen für dessen Erhalt. Vorhandene Bauten seien nicht nur ortsbildprägend und identitätsstiftend, sondern auch ein Speicher für graue – besser: goldene – Energie. Insgesamt forderten die Delegierten eine klare…
-
Gutes Gespür für Prozesse und Verfahren
Die Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) verleiht die Auszeichnung „Auslober des Jahres 2024“ an die Stadt Rottweil. Damit würdigt sie deren „Anspruch, Mut und Weitsicht, durch Wettbewerbe einen Mehrwert für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger zu schaffen“, so Stephan Weber bei der Überreichung der Urkunde. In seiner Laudatio im Rahmen des Wettbewerbstags am 11. Oktober im Stuttgarter Haus der Architektinnen und Architekten lobte der AKBW-Vizepräsident das gute Wettbewerbsklima in der Stadt. Als prominentes Beispiel hob er die JVA hervor, wo seit Juni 2023 die Bagger rollen: Der Siegerentwurf sei in einem zweiphasigen interdisziplinären Wettbewerb gefunden worden. Dem Planungsprozess war zudem ein Bürgerentscheid über das Thema JVA-Neubau und eine umfassende Bürgerbeteiligung…
-
Baukunst trifft auf Weinkultur
Bereits 40 herausragende Bauwerke in Deutschlands Süden tragen inzwischen das begehrte Siegel „Weinsüden Architektur“. Dieses wird seit fünf Jahren von der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) in Kooperation mit der Architektenkammer Baden-Württemberg verliehen. Das Siegel würdigt Bauten, die Weintourismus und gelungene Architektur auf besondere Weise vereinen. In diesem Jahr wurden zehn weitere Projekte ausgezeichnet – vom charmanten Wengerthäusle bis zur beeindruckenden Kelterhalle. „Diese vielen Beispiele für eine gelungene Symbiose aus Baukunst und Weinkultur zeigen eindrucksvoll, wie sehr sich der Weintourismus in den zurückliegenden Jahren professionalisiert hat“, sagt TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun. „Immer mehr Weingüter, Genossenschaften und Kommunen haben erkannt, welches Potenzial im Weintourismus steckt und wie man mit gelungener Architektur weininteressierte…
-
LBO-Novelle mit Unwägbarkeiten
„Gesetz für das schnellere Bauen“ ist die Novelle der Landesbauordnung (LBO) überschrieben. Die Architektenkammer Baden-Württemberg begrüßt das Ziel des Gesetzentwurfs. Zahlreiche konkrete Änderungen, vor allem Vereinfachungen für das Bauen im Bestand, seien geeignet, dem Ziel näherzukommen. Einige Neujustierungen, so die AKBW, könnten in ihrer Kombination jedoch ungut zusammenwirken und das Ziel der LBO-Novelle konterkarieren. „Jede Maßnahme für sich genommen ist sinnvoll“, so AKBW-Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle. „Wir kritisieren aber ausdrücklich die Aushöhlung der Qualitätssicherung durch unkalkulierbare Kumulationseffekte. Das muss eng beobachtet und gegebenenfalls nachgebessert werden, um nicht Gefahr zu laufen, das eigentliche Ziel der LBO-Novelle zu verfehlen.“ Die Einführung der Genehmigungsfiktion, die Abschaffung des Widerspruchsverfahrens, eine weitere Einschränkung der Nachbarschaftsbeteiligung, die…
-
Sommerlichen Hitzeschutz beim Planen und Bauen mitdenken!
Die Landesärztekammer Baden-Württemberg und die Architektenkammer Baden-Württemberg sehen sich in der gemeinsamen Pflicht zum klimabezogenen Gesundheitsschutz und fordern in einem aktuellen Vorstoß: Gesundheitliche Aspekte müssen bei der Planung und Genehmigung (neuer) baulicher Maßnahmen eine erheblich größere Rolle spielen als bisher. Gesundheitlicher Hitzeschutz ist zwingend als gesetzliche Pflichtaufgabe auf kommunaler, Landes- und Bundesebene zu verankern. Als Gründe für ihr gemeinsames Engagement führen die Kammern an: Der Klimawandel ist längst Realität, lange und intensive Hitzeperioden nehmen zu. Für viele Menschen können sommerliche Hochtemperaturen zur konkreten Gesundheitsgefahr werden – vor allem auch dort, wo Menschen sich lange aufhalten: in der Wohnung, im Haus, im Stadtquartier. Laut Robert Koch-Institut starben im Jahr 2022 4.500…
-
Reichlich Fiktion in der Baurechtsnovelle
Das Kabinett hat am heutigen Dienstag den Entwurf eines „Gesetzes für das schnellere Bauen“ beschlossen. Land, Städte und Architekten eint das gemeinsame Ziel: Bauen soll schneller werden. „Der Entwurf hält nicht, was er in seiner Überschrift verspricht“, urteilen der Städtetag Baden-Württemberg und die Architektenkammer Baden-Württemberg. Bereits im Vorfeld hatten sie die Befürchtung geäußert, „dass die Maßnahmen nicht die ganze Realität des Planungs- und Genehmigungsalltages abbilden und Gefahr laufen, das Ziel zu verfehlen“. In Teilen sei dies nun eingetreten. Konkret: Künftig sollen die meisten Bauanträge mit einer Entscheidungsfrist von einem Monat als genehmigt gelten – auch dann, wenn das Bauamt keine Entscheidung getroffen hat. „Diese sogenannte Genehmigungsfiktion versucht Symptome langer Antragsverfahren…
-
Einfach (Um)Bauen: Motto mit Zugkraft
Der Tag der Architektur 2024 in Baden-Württemberg zog – trotz brütender Hitze und bevorstehendem EM-Deutschlandspiel – am Samstag, 29. Juni, rund 2.200 Architekturfans und Bauinteressierte an. Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner führten durch die Objekte, Bauherrschaften standen für Fragen bereit, mancherorts berichteten auch Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister über ihre Projekte. „Es ist großartig zu sehen, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger für qualitätvolle Planung und gute Gestaltung interessieren“, so Markus Müller, der Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg. „Die Resonanz gibt auch unserem beharrlichen Eintreten für klimaangepasstes und nachhaltiges Bauen Rückenwind.“ Fast alle der insgesamt 42 regionalen Kammergruppen boten Stadtspaziergänge, Fahrradfahrten oder Bustouren jeweils zu mehreren unterschiedlichen Stationen an. Oftmals waren die…
-
„Es ist etwas verrutscht in diesem Land“
Größere Geschlossenheit aller demokratischen Parteien forderte Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, heute (1. Juli) beim Sommerlichen Empfang der Architektenkammer Baden-Württemberg ein. Mehr als 500 Gäste kamen im Panoramagarten des Hauses der Architektinnen und Architekten zusammen, um den diesjährigen Gastredner zu hören. Özdemir nutzte seinen Auftritt vor Vertreterinnen und Vertretern der Branchenverbände, der Wirtschaft sowie der Landes- und Kommunalpolitik, sich scharf von den extremen politischen Rändern abzugrenzen: „Bei allem Streit sind die Unterschiede, die wir untereinander haben, immer kleiner als die Unterschiede, die wir gemeinsam gegenüber denjenigen haben, die unser wunderbares Land kaputt machen wollen. Wenn wir einig sind, schaden wir denen mehr als alles andere“, sagte Özdemir unter großem Beifall.…
-
Motto „Einfach (Um)Bauen“
Am Samstag, den 29. Juni, findet der diesjährige Tag der Architektur statt. Der bundesweite Aktionstag 2024 steht unter dem Motto „Einfach (Um)Bauen“ – ein programmatischer Appell, den die Architektenkammer Baden-Württemberg voller Überzeugung mitträgt. Denn er verweist auf den Wert und die großen Potenziale des Gebäudebestandes. „Einfach (Um)Bauen“ meint nicht nur mehr Umnutzung mit dem Fokus auf Wohnraumgewinnung, sondern auch ressourcenschonende, nachhaltige Nutzung bereits verbauter „grauer Energie“. „Der Tag der Architektur ist das große Festival der Baukultur“, sagt Markus Müller, der Präsident der baden-württembergischen Architektenkammer (AKBW). „Er ist eine einmalige Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger, konkrete Gestaltungslösungen zu besichtigen und mit den Fachleuten für Planung ins Gespräch zu kommen.“ Landesweit organisieren…
-
Alarmstufe Rot bei Hochwasserschutz
Aus Anlass der aktuellen, dramatischen Hochwasserereignisse mahnt die Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) dringend wirkungsvolle Gegenmaßnahmen an. „Wie viele solcher Hochwässer muss es noch geben, um die Klimaanpassung handlungsleitend ins Zentrum kommunaler Planung zu stellen?“, fragt AKBW-Präsident Markus Müller. „Beim Hochwasserschutz herrscht Alarmstufe Rot.“ Extreme Wetterereignisse verursachen – auch aktuell wieder – großes Leid und immense Kosten. Rund 145 Milliarden Euro Schäden sind laut einer vom Bundesministerium für Klimaschutz beauftragten Studie* allein zwischen 2000 und 2021 durch die Folgen des Klimawandels entstanden. Bis 2050 prognostiziert die Studie zwischen 280 und 900 Milliarden Euro. Die Höhe entscheidet sich am Ende dadurch, ob wir es schaffen, dagegenzuhalten durch wirkungsvolle Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen. Nach wie vor stellt…