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Zulassung von Arzneimitteln gegen COVID-19
Jahrzehntelang galt die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA als Blaupause für eine Arzneimittelbehörde, die für akkurate und wissenschaftsbasierte Entscheidungen im Sinne von Patienten und Fachkreisen steht. Unter dem politischen Druck der TRUMP-Administration insbesondere im Vorfeld der Präsidentenwahl ist zunehmend zu beobachten, wie Qualität und Standards bei FDA-Entscheidungen abnehmen bzw. missachtet werden. Dies verfolgt der unabhängige Arzneimittelinformationsdienst arznei-telegramm® mit Sorge, da die übrigen relevanten Arzneimittelbehörden der Welt sich auch an Entscheidungen der FDA orientieren oder durch frühzeitige Zulassungen in den USA unter Druck gesetzt werden können. In dem heute an Abonnenten des arznei-telegramm® versendeten blitz-a-t beschreibt und kommentiert das arznei-telegramm® die dürftige und zum Teil fehlerhaft begründeten Notfallzulassungen von Arzneimitteln gegen COVID-19: für…
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Reservemittel gegen Epilepsie: aus alt mach teuer
Konzertierte Aktion: Die Firma Dibropharm stellt den Vertrieb von Kaliumbromid-Tabletten ein. Gleichzeitig bringt die Firma Desitin ein wirkstoffgleiches Antiepileptikum zum 18-fachen Preis auf den Markt. Kaliumbromid ist das älteste als wirksam erachtete Mittel gegen Epilepsien (1857 beschrieben). Heute ist das Bromid nur noch ein Mittel der letzten Reserve zur ergänzenden Therapie, wenn die modernen Antiepileptika nicht ausreichend wirken. Der Wirkstoff Kaliumbromid ist preiswert. Würde man ihn in Packungen zu 1 kg kaufen – was in der Arzneimittelproduktion eine unwirtschaftliche Kleinmenge wäre -, müsste man 52,50 € für das Kilo aufwenden. Als verschreibungspflichtiges Arzneimittel kostete Kaliumbromid bis Ende Dezember 2019 als DIBRO-BE MONO in der Apotheke 32 € für 60 Tabletten…
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COVID-19 Erkrankungen: Helfen altbekannte Arzneimittel wie Chloroquin oder Hydroxychloroquin?
Die Hoffnung ist groß, dass Arzneimittel, die bereits zugelassen sind, auch gegen das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) wirksam sind. Zu den häufig genannten Kandidaten zählen das bekannte Malariamittel Chloroquin (RESOCHIN, dessen Vertrieb Bayer 2019 in Deutschland eingestellt hat) und das verwandte Hydroxychloroquin (QUENSYL und Generika), das bei bestimmten rheumatischen Erkrankungen unverzichtbar ist. Aber wie sieht die Datenlage zu Therapieerfolgen aus? Mager, obwohl vielerorts schon Hoffnungen geweckt werden. Nutzen „bislang nicht belegt“, resümiert der unabhängige Informationsdienst arznei-telegramm® nach tiefgehender Recherche und gibt Hintergrundinformationen im aktuellen blitz-a-t (Link siehe unten). Da sind zum einen Studien, die an Zellkulturen nachweisen, dass Chloroquin und Hydroxychloroquin die Vermehrung von Corona- inklusive SARS-CoV-2-Viren hemmen. Aber ob nach…