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Betriebsstatistik: Wiedereinführung der Meisterpflicht macht sich bemerkbar
Zum Jahreswechsel waren 137.637 Betriebe bei den baden-württembergischen Handwerkskammern eingetragen – ein Plus von 1,5 Prozent. Damit war das Wachstum sogar noch etwas kräftiger als vor einem Jahr, die Zahl der Betriebe hat einen neuen Höchststand erreicht. Allerdings ging die Zunahme wiederum auf wenige nicht zulassungspflichtige Berufe (Gebäudereiniger, Fotografen, Kosmetiker) zurück. Das könnte im Jahr 2021 anders aussehen, wenn sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch zahlenmäßig bemerkbar machen werden. „Eine schöne Nachricht in schweren Tagen: Auch im Krisenjahr 2020 gab es im Handwerk einen neuen Höchststand bei der Anzahl der Betriebe. Im vergangenen Jahr haben sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht niedergeschlagen, alleine schon deshalb, weil die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt…
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Weiterbildungsoffensive: Angebote des Handwerks berücksichtigen
Zur heute von der Landesregierung vorgestellten Weiterbildungsoffensive „Weiter.mit.Bildung“ erklärt der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT), Rainer Reichhold: „Es ist positiv, dass die Sichtbarkeit von Weiterbildungsangeboten durch die ressort- und branchenübergreifende Vernetzung verbessert wird. Denn lebenslanges Lernen bedeutet aktuelles Wissen und kontinuierliche Qualifizierung. Das Bestreben des Landes nach einer Verstetigung der Weiterbildung und einem flächendeckenden Einsatz ist wichtig, um die Qualifizierung von Fachkräften für die anstehenden Herausforderungen zu gewährleisten. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass der Transfer der Weiterbildungsinhalte in die Praxis im Handwerk ein anderer als in der Industrie ist. Beispielsweise gibt es gerade in familiengeführten Handwerksbetrieben häufig keine eigenen Personalentwicklungsstellen, die einen solchen Transfer leisten könnten. Diese Arbeit übernehmen aktuell…
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BWIHK und BWHT: Die Wirtschaft braucht eine Perspektive
Vor dem morgigen Bund-Länder-Treffen, auf dem über neue Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie beraten werden soll und dem Homeoffice-Gipfel des Landes am Donnerstag, fordern der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) und der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) eine Perspektive für die Südwestwirtschaft, die den Weg zurück in das wirtschaftliche Leben für alle Branchen aufzeigt. „Unsere Unternehmen haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie bisher umfänglich mitgetragen. Sie verlangen jedoch zu Recht mehr Berechenbarkeit in den politischen Entscheidungen und eine verlässliche Planungsgrundlage. Getroffene Maßnahmen müssen auf klaren Evidenzen basieren, ansonsten wird die Akzeptanz in den Betrieben gefährdet. Wir erwarten, dass die Politik künftig differenziertere Lösungen als nur pauschale Schließungen präsentiert. Wo es tragfähige Hygienekonzepte…
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Ausbildungszahlen: Handwerk trotz Corona weiter stabil
Im Jahr 2020 wurden nach vorläufigen Angaben 18.666 neue Ausbildungsverträge im baden-württembergischen Handwerk abgeschlossen. Das waren landesweit nur 2,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Zum Vergleich: Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr des Jahres lagen die Zahlen noch zweistellig im Minus. „Stark, unsere Betriebe haben trotz des wochenlangen Stillstands im Frühjahr – eigentlich der Hochphase für das Schließen neuer Ausbildungsverträge – fast genauso viele neue Auszubildende eingestellt, wie im Jahr zuvor. Dabei haben sie schnell neue Wege der Nachwuchswerbung gesucht. Die Zahlen belegen, dass sich dieser Aufwand gelohnt hat. Das Handwerk zeigt sich engagiert, krisensicher und denkt zukunftsgerichtet“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Die klassischen Angebote der Berufsorientierung waren mit…
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Corona-Hilfen: Zugang muss für alle betroffenen Betriebe möglich sein
Im baden-württembergischen Handwerk sind aktuell rund 45.000 Betriebe direkt oder mittelbar durch den verlängerten Lockdown betroffen – also jeder dritte Betrieb im Land. Allerdings können viele davon bisher keine Staatsgelder in Anspruch nehmen, obwohl sie teils dramatische Umsatzeinbußen verzeichnen. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) fordert daher die Anpassung der Zugangsvoraussetzungen. „Für unsere Betriebe war die Lockdown-Verlängerung ein sehr schwieriger und harter Start ins neue Jahr. Aktuell ist jeder dritte Betrieb im Land durch den verschärften Lockdown direkt oder mittelbar betroffen. Insbesondere die mittelbar Betroffenen fallen bislang häufig durch jedes Unterstützungsraster – jenseits von Kurzarbeitszuschüssen und Steuerstundungen. Um Insolvenzen zu vermeiden, ist es unbedingt notwendig, dass diese Betriebe die Überbrückungshilfe III in…
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Normenkontrollrat: Bericht zeigt große Bürokratiebelastung für Kleinbetriebe auf
Der Normenkontrollrat Baden-Württemberg hat zwei neue Empfehlungsberichte zum Bürokratieabbau vorgelegt. Einer der Berichte befasst sich mit „Entlastungen für das Bäckerhandwerk“ und enthält 20 Vorschläge, deren Zuständigkeit zur Entlastung etwa zur Hälfte beim Bund und beim Land liegt. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) hatte sich im Vorfeld bereits mehrfach konstruktiv in die Arbeit des Normenkontrollrates eingebracht. Dazu erklärt BWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel: „Der neue Bericht des Normenkontrollrates macht die hohe Bürokratiebelastung gerade für kleinere Betriebe deutlich. Wir freuen uns, dass der Rat sich so ausführlich mit dem Bäckerhandwerk auseinandergesetzt und einmal mehr konkrete Vorschläge zur Bürokratieentlastung vorgelegt hat. Es wird nun darauf ankommen, dass die Landesregierung die Empfehlungen des Normenkontrollrates ernst nimmt. Immerhin…
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Zukunftsinitiative Handwerk 2025: Neue Projekte und noch mehr Unterstützung für Betriebe
Pünktlich zum Weihnachtsfest hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau im Rahmen der Zukunftsinitiative ‘Handwerk 2025‘ neue Projekte und die Fortführung etablierter Förderinstrumente bewilligt. Damit werden auch im kommenden Jahr Handwerksbetriebe im Land zu den Themen Personal, Strategie und Digitalisierung unterstützt. „Wir freuen uns sehr, dass kurz vor Jahresende noch die Zusage des Wirtschaftsministeriums für gleich mehrere Teilprojekte unserer Zukunftsinitiative ‘Handwerk 2025‘ gekommen ist. Der Druck auf Handwerksbetriebe, sich schnell an neue Trends anzupassen, wird immer größer. Gleichzeitig werden sie durch die aktuelle Krisensituation enorm herausgefordert. Schön, dass wir sie durch die Fortsetzung der Intensivberatung wie auch durch neue, innovative Modellprojekte und Digitalisierungs-Werkstätten mit ‘Handwerk 2025‘ im neuen Jahr…
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Stabilisierungshilfe: Anträge auch für Handwerksbetriebe weiter möglich
Die Stabilisierungshilfe Corona des Landes unterstützt Unternehmen aus der Gastronomie- und Hotelbranche, die in Folge der Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht sind. Die Frist für die Antragstellung wurde jetzt von der Landesregierung um vorerst drei Wochen bis 15.12.2020 verlängert. Seit die Fördergrenzen für die Beantragung der Stabilisierungsgrenzen gesenkt wurden, können auch Handwerksbetriebe, die einen Teil ihres Umsatzes über gastronomische Angebote oder Catering erzielen, die Stabilisierungshilfe beantragen. Dies betrifft vor allem Bäckereien, Konditoreien, Metzgereien und Brauereien. Voraussetzung: Mindestens 30 Prozent des Umsatzes müssen normalerweise über den gastronomischen Bereich oder Catering erzielt werden. Für die Beantragung muss der Betrieb einen coronabedingten Liquiditätsengpass nachweisen. Zwingend erforderlich ist die Einbeziehung eines Steuerberaters, Rechtsanwalts oder…
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Bürokratieabbau: Weitere Anstrengungen nötig
Die Landesregierung hat ihren Jahresbericht für Bürokratieabbau, Bürokratievermeidung und bessere Rechtsetzung für 2019/2020 verabschiedet. Danach wurde der jährliche sogenannte Erfüllungsaufwand für die Wirtschaft insgesamt um fast 60 Millionen Euro verringert. Die große Summe kommt vor allem durch die Novellierung der Landesbauordnung zustande. Es sei zwar verblüffend, welche Kosteneinsparungen beispielsweise die relativ geringfügigen Novellierungen in der Landesbauordnung mit sich bringen, so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Allein der Wegfall von Waschmaschinen-Gemeinschaftsräumen oder die Delegation von Zuständigkeiten an die Kommunen entlaste die Wirtschaft schon um fast 60 Millionen Euro. Allerdings: „Ohne die Entlastungen durch diese Novelle wäre das Einsparergebnis für die Wirtschaft ziemlich dünn. Es ist also noch viel Luft nach oben, was das…
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European Green Deal: Handwerks- und mittelstandstauglich ausrichten
Nach Angaben von Umweltminister Untersteller wird das Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes (IEKK) nicht mehr in dieser Legislaturperiode verabschiedet (vgl. Stuttgarter Zeitung, 6.11.20). Als Grund führt er unter anderem die verschärften Klimaziele der EU-Kommission an, die im Land umgesetzt werden müssten. Für den Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) ist dagegen die Praxistauglichkeit von Klimaschutzmaßnahmen entscheidend. Der Verband hat jetzt ein Positionspapier mit Forderungen des Handwerks an den sogenannten „European Green Deal“ vorgelegt. „Wir stehen zu dem Ziel der Klimaneutralität. Aber kurzfristige Zielverschärfungen wie die jüngst vom EU-Parlament beschlossene Treibhausgasreduktion von 60 Prozent sind für KMU nicht machbar. Der Schutz der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands muss im Fokus stehen und seine Leistungsfähigkeit darf nicht…