• Finanzen / Bilanzen

    Devise fürs 2. Halbjahr 2023: Schutz des Vermögens steht an erster Stelle

    Wie Yves Ceelen, CIO Global Balanced und Head of Institutional Portfolio Management bei DPAM, ausführt, ist das aktuelle Jahrzehnt von wirtschaftlichen und geostrategischen Machtverschiebungen geprägt.   Mit China und Indien entstehen neue Machtzentren und an die Stelle des einstigen Dualismus zwischen West und Ost tritt eine komplexere, multipolare Weltordnung. In dieser entstehen neue Allianzen und Blöcke, wie die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China), deren Ziel es ist, die Abhängigkeit vom US-Dollar und vom US-dominierten Swift-Zahlungssystem zu verringern. Dabei handelt es sich um eine kontinuierliche Abkehr und keinen plötzlichen Bruch. Noch immer sind rund 70 % der weltweit ausstehenden Schulden in Dollar denominiert. Und zum Glück für den USD bieten die höheren Zinsen einen gewissen Schutz…

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    Aufgewacht! Aktives Management ist zurück!

    An den Finanzmärkten zahlt es sich aus, veränderte Bedingungen frühzeitig zu erkennen. Die Frage ist, ob die derzeitige makroökonomische Unsicherheit und die Fragilität der Marktstruktur ein aktives Management begünstigen. In beiden Fällen ist festzustellen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Outperformance für erfahrene aktive Manager deutlich gestiegen ist. Zunächst wird erläutert, wie die volatilen makroökonomischen Indikatoren und die Spannungen in der Marktstruktur in den Sektoren der festverzinslichen Wertpapiere und der Aktien zusammenwirken. Dennoch bedarf es einiger Kriterien, damit aktive Manager bessere Karten in der Hand haben, als passive oder ETF-Anleger. Anfang 2022 ging die Episode der groß angelegten Ankaufsprogramme von Vermögenswerten durch die Zentralbanken, die so genannte quantitative Lockerung (QE), in ihr…

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    Schwellenländer-Anleihen: Weit gekommen, weiter Potenzial (Einschätzung von Michaël Vander Elst und Hugo Verdière, DPAM)

    . Schwellenländer-Märkte: Größer, solider, stabilerDie Rentenmärkte der Schwellenländer haben sich – vom vergangenen Jahr abgesehen – rasant vergrößert. Insbesondere bei Lokalwährungsanleihen ist ein starkes Wachstum zu beobachten, unterstützt durch die Professionalität der nationalen Schuldenverwaltungsstellen und Wertpapiermärkte.  Auch die Institutionen in den Schwellenländern sind erheblich besser geworden und sorgen für ein stabileres und zuverlässigeres Investitionsumfeld. Daten sind heute zuverlässiger verfügbar, Richtlinien wurden entwickelt und die Zusammenarbeit mit Investoren funktioniert besser.  Die Anlageklasse ist viel stabiler als in früheren Zeiträumen, in denen die Geldpolitik aggressiv gestrafft wurde. Es gibt keine systematischen Bedrohungen, die ganze Regionen in den Abgrund reißen könnten, wie in Lateinamerika in den 1980er oder in Asien in den 1990er…

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    Unter der Oberfläche

    Ein halbes Quartal vor dem Ende des ersten Halbjahrs 2023 liegen die Ergebnisse vor, und die Nerven der Anleger könnten sich langsam beruhigen. In der vergangenen Woche wurde es immer wahrscheinlicher, dass der US-Leitzins sein Zielniveau bei 5,00 %-5,25 % erreicht hat. Die US-Inflationsdaten vom April liefern der Fed Argumente dafür, bei der nächsten FOMC-Sitzung am 14. Juni zu pausieren. Interessanterweise werden die nächsten US-Inflationsdaten für Mai bereits einen Tag vorher veröffentlicht, am 13. Juni. Auch wenn die US-Gesamtinflation von 5 % gegenüber der Kerninflation von 5,5 % im Jahresvergleich immer noch für Unbehagen sorgen dürfte, ist die annualisierte 3-Monats-Inflationsrate nach einem monatlichen Anstieg von 0,4 % von 4,07 %…

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    Schrumpfende Überschussreserven der Banken

    2022 war ein außergewöhnliches Jahr für die Anleger. Noch nie in der Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen gemeinsamen Rückgang von AkƟen- und Anleihenmärkten in diesem Ausmaß. In USD ausgedrückt, ging der Bloomberg US Treasury Total Return Index um 12,46 % zurück. Der AkƟenindex S&P 500 schloss 2022 mit -19,44 %, während der zinsempfindliche Nasdaq-Index um 33,1 % fiel. Wir müssen bis ins Jahr 1994 zurückgehen, um ein ähnliches Ergebnis zu sehen. Damals fielen die beiden negaƟven Kalenderjahre jedoch recht gering aus: -3,38 % bei US-Schatzpapieren und -1,54 % beim S&P 500. Das ist kaum der Rede wert, denn zu Beginn des unerwarteten Zinserhöhungszyklus der FED lagen die…

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    Aktien mit hoher Dividendenrendite überzeugen wieder in der Defensive (Einschätzung von Carl Van Nieuwerburgh, DPAM)

    Carl Van Nieuwerburgh, Quantitative Equity Strategist bei DPAM, erklärt, warum die defensiven Qualitäten von Dividendentiteln nach dem Corona-Ausfall wieder zu Tage treten:  Es kam überraschend: Während der Corona-Pandemie konnten Dividendenaktien ihren vielfach erprobten Status als „sicherer Hafen“ in wirtschaftlich turbulenten Zeiten nicht aufrechterhalten. Sowohl europäische als auch amerikanische Dividendentitel gaben mehr Terrain ab als Aktien mit niedriger Dividendenrendite. Normal ist das nicht.  Und es wird auch nicht langfristig so bleiben. Das Umfeld während der Pandemie war eben außergewöhnlich. Große Unsicherheit ging einher mit deutlich verbesserten Erwartungen für Wachstumstitel.  Besonderheiten der Pandemie liegen hinter uns  Die Fundamentaldaten von Aktien mit hoher Dividendenrendite bestärken uns jedoch jetzt wieder: Ein Investment in dividendenstarke…

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    „Inflation war gestern“ (Kommentar von Peter De Coensel, CEO von DPAM)

    Droht die nächste Finanzkrise? Peter De Coensel, CEO von DPAM, ordnet die jüngsten Geschehnisse im Finanzsystem ein und hält für normal, was früher die Ausnahme war: die Steuerung der Renditekurven:  So seltsam es klingen mag: Inflation war gestern. Die Ereignisse im Bankensektor im März signalisieren, dass die Leitzinsen zu hoch sind. Hinzu kommt, dass über das Bankensystem eine breitere Kreditklemme droht. Die Folge: Rezession.  Seit der Finanzkrise von 2008 ist die Steuerung der Renditekurve eine Konstante. Zwischen 2009 und 2021 geschah dies vor allem über unkonventionelle Finanzierungsinstrumente oder umfangreiche Ankaufprogramme.  Seit dem ersten Quartal 2022 koppeln die Zentralbanken das Instrument der Leitzinsen mit gezielten Finanzierungsinitiativen. Die Politik der quantitativen Lockerung…

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    Künstliche Intelligenz treibt Cloud-Anbieter, Softwarefirmen und Halbleiterproduzenten (Einschätzung von Dries Dury, DPAM)

    Dries Dury, Portfoliomanager Fundamental Equity bei DPAM, glaubt daran, dass Künstliche Intelligenz (KI) im kommenden Jahrzehnt zahlreiche Branchen revolutionieren wird.   Das Beispiel ChatGPT zeigt, dass KI die Produktivität enorm steigern kann, etwa für Softwareentwickler, Designingenieure, Kreativdesigner und in der Buchhaltung.  Wichtig ist es, die Unternehmen zu identifizieren, die in den folgenden drei Bereichen am stärksten profitieren werden:  Anbieter von Cloud-Infrastrukturen, wie Amazon, Alphabet oder Microsoft: Sie schaffen mit Rechenleistung und Speicherplatz die Basis für Unternehmen, die in die KI-Branche einsteigen wollen.  Softwareunternehmen mit führenden KI-Kompetenzen, wie Crowdstrike: Durch den Zugang zu großen Datensätzen können Softwareunternehmen KI-Modelle am besten und schnellsten weiterentwickeln.  Halbleiterunternehmen, wie AMD und Nvidia: Kein Goldrausch ohne…

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    EZB wird auf Nummer sicher gehen (Einschätzung von Sam Vereecke und Lowie Debou, DPAM)

    Die Anleihen-Experten von DPAM Sam Vereecke, CIO Fixed Income, und Lowie Debou, Fondsmanager Fixed Income schätzen die weitere Geldpolitik der EZB ein:  Da die Straffung über die Kreditvergabe nach dem jüngsten Bankenschock zugenommen hat, dürfte die Straffung der Zinssätze geringer ausfallen als bisher angenommen. Das bedeutet nicht, dass die EZB und andere Zentralbanken aufhören werden, die Zinsen zu erhöhen, aber wir sind dem Höhepunkt der Zinsen näher gekommen.    Bisher hatte der Straffungszyklus nur begrenzte Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Der Konsum ist nach wie vor lebhaft, die Unternehmen nach wie vor sehr profitabel. Nach den jüngsten Ereignissen stellt sich vor allem die Frage, ob die Probleme der US-Regionalbanken und der Credit…

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    „Inflation könnte langfristig erhöht bleiben“ (Einschätzung von Raffaele Prencipe, Fixed Income Portfolio Manager bei DPAM)

    Raffaele Prencipe, Fixed Income Portfolio Manager bei DPAM, hält es für möglich, dass die Inflation langfristig erhöht bleibt. Der Grund liegt im Zusammenhang zwischen Häuserpreisen, verfügbarem Einkommen und Geldpolitik: Die Zentralbanken könnten sich von ihrem restriktiven Kurs entfernen, noch bevor sie ihr Inflationsziel erreicht haben.  Hintergrund ist das Verhalten, das verschiedene Akteure bei hohen Zinsen an den Tag legen. Zum einen werden Regierungen ihre Haushalte nicht zu sehr überziehen, da hohe Zinsen ihren Schuldendienst ausweiten. Zudem beschränken sich Unternehmen auf Investitionen, deren Erträge hoch genug sind.  Verbraucher könnten den Gürtel enger schnallen, wenn die Zinsen hoch bleiben. Diese Wirkung wird stärker ausfallen, wo die Haushalte bereits hoch verschuldet sind (z.B.…

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