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Digitale Technik rettet Leben
Die Versorgung tausender Menschen mit Herzschwäche wird in Deutschland deutlich verbessert. Sie profitieren von einer telemedizinischen Behandlungsmethode, die Klinikaufenthalte verkürzen und Leben retten kann. Grundlage dafür waren Studien der Charité und der BARMER, die nun zur Richtlinie „Telemonitoring bei Herzinsuffizienz“ geführt haben. Mit dieser Vorgabe hat der Gemeinsame Bundesausschuss erstmals eine digitale Methode in die Regelversorgung überführt. „Digitale Angebote können die Versorgung entscheidend verbessern und werden nicht nur während Corona wichtiger. Digitalisierung ist aber kein Selbstzweck. Auch digitale Angebote sollten erst ihren medizinischen Nutzen, also ihre Evidenz, nachweisen. Anschließend sollten sie geeigneten Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt werden. Bestes Beispiel ist das Telemonitoring bei Herzinsuffizienz“, sagt Dr. Mani Rafii,…
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Herausforderung Homeoffice: Was hilft gegen Aufschieberitis & Co.?
Aufschieberitis, Konzentrationsschwäche und Überreizung sind Faktoren, die häufig als negative Effekte selbstbestimmten mobilen Arbeitens genannt werden. Die social health@work-Studie der Universität St.Gallen und der BARMER zeigt: mobil Beschäftigte, die zeitliche Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben ziehen, haben weniger Stress und arbeiten produktiver. Unabdingbar für produktives Arbeiten im Homeoffice sind daher ein gutes Zeitmanagement und die Kunst, sich selbst zu motivieren. Das Büro in der eigenen Wohnung, nur wenige Schritte vom Bett entfernt und eventuell keine festen Arbeitszeiten. Im Homeoffice fällt es manchen besonders schwer, konzentriert zu arbeiten und sich effektiv von Ablenkungen abzugrenzen. Selbstführung und ein gutes Zeitmanagement sind dabei die Grundvoraussetzungen, das zeigt die repräsentative Studie social health@work. Denn das Homeoffice…
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BARMER-Branchenauswertung
In keiner anderen Berufsgruppe Deutschlands sind so viele Beschäftigte am Coronavirus erkrankt wie in der Altenpflege. Dies geht aus einem aktuellen Branchenvergleich der BARMER hervor. Dabei wurden die 20 Berufsgruppen mit den anteilig meisten Covid-19-Erkrankten ermittelt. So waren im vierten Quartal vergangenen Jahres 7,6 je 1.000 BARMER-versicherten Erwerbstätigen in der Altenpflege wegen einer Covid-19-Infektion krankgeschrieben. Nur knapp dahinter folgen Beschäftigte in Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst, Geburtshilfe sowie Erwerbstätige in Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege mit jeweils 7,3 je 1.000 Betroffenen. „Corona grassiert vor allem in Sozialberufen. Deshalb ist es auch dringend erforderlich, dass sich die Beschäftigten konsequent impfen lassen, sobald sie an der Reihe sind und der Impfstoff verfügbar ist“, sagt…
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Weniger Grippefälle während Corona
In der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen wegen Grippe mehr als halbiert. Das geht aus einer Auswertung der BARMER hervor. Demnach waren zwischen November und Weihnachten der Jahre 2018 und 2019 durchschnittlich 923 bis 1.721 BARMER-Versicherte pro Woche wegen Influenza krankgeschrieben. Im selben Zeitraum des Jahres 2020 waren im Mittel lediglich 661 Personen pro Woche wegen einer Grippe arbeitsunfähig. Teilweise lagen die wöchentlichen Rückgänge sogar bei mehr als 60 Prozent. Auch nach Angaben des Robert Koch-Instituts ist die Grippe aktuell kaum spürbar. „Die Grippe spielt zu Beginn dieses Jahres bisher eine sehr geringe Rolle. Die Abstand- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senken offensichtlich auch das Influenzarisiko“, sagt…
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BARMER-Datenanalyse – Unterversorgung bei Cholesterinsenkern
In Deutschland werden immer noch zu wenig Cholesterinsenker verordnet. Dabei sind sie etwa bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), auch „Schaufensterkrankheit“ genannt, elementar für die Therapie. Das zeigt eine Analyse der Daten von 84.000 BARMER-Versicherten aus dem Jahr 2019. Demnach erhielten in den sechs Monaten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus lediglich 37 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer den optimalen Arzneimittelmix gegen ihre Gefäßerkrankung. Dieser besteht aus Blutdruck- und Cholesterinsenkern sowie Anti-Thrombosemitteln. „Rund eine Million Menschen müssen in Deutschland jedes Jahr wegen der ‚Schaufensterkrankheit‘ ins Krankenhaus. Auch wenn die Arzneimitteltherapie inzwischen besser geworden ist, werden die Cholesterinsenker immer noch viel zu selten verordnet“, sagt Dr. Ursula Marschall,…
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Gute digitale Führung steigert die Produktivität
Die Arbeit im Homeoffice verändert den Anspruch an die Führungskompetenzen. Wer virtuell gut führt, hat die Chance eine höhere Produktivität bei den Beschäftigten anzuregen und die Kündigungsabsicht zu reduzieren. Spürt ein Arbeitnehmer, dass sein/e ChefIn große digitale Kompetenz hat, wird er produktiver – auch in unsicheren Zeiten – und kündigt seltener. Das hat die Studie „social health@work“-Studie der BARMER in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen ergeben. Homeoffice-Arbeitende, deren Führungskräfte die virtuellen Kommunikationsmöglichkeiten kompetent und effektiv einsetzen, schätzen ihre Produktivität um 10 Prozent und ihre Arbeitszufriedenheit um 48,3 Prozent höher ein als Beschäftigte, deren Führungskräfte nicht über entsprechende digitale Skills verfügen. 15,5 Prozent empfinden sogar weniger Stress. Und mit dem Gedanken…
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BARMER-Auswertung
In der Corona-Pandemie geht die Schere bei den Krankschreibungen immer weiter auseinander. So trifft die zweite Welle Personen im höheren Alter besonders hart, während bei der ersten Welle alle Altersgruppen einen ähnlichen Verlauf hatten. Das geht aus einer Analyse der BARMER aus den Krankschreibungen ihrer Versicherten hervor. Demnach ist der Anteil der wegen Corona Krankgeschriebenen bei den unter 30-Jährigen zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember 2020 um 18 Prozent gesunken, was erstmals eine Trendumkehr bedeutet. Bei den 30- bis 49-Jährigen hat der Anteil um 25 Prozent zugenommen und in der Generation 50plus um 44 Prozent. „Die erste und die zweite Corona-Welle verlaufen unterschiedlich. Auch wenn der Anteil der Krankschreibungen unter…
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BARMER erleichtert Zugang zu Kinderkrankengeld
Versicherte der BARMER können bis auf Weiteres auch ohne Kita- oder Schulbescheinigung Corona-bedingtes Kinderkrankengeld erhalten. Wenn sie ihr Kind aufgrund der Pandemie zu Hause betreuen müssen, reicht ein einfacher Antrag zur Auszahlung aus. Dieser steht als Vordruck auf der Webseite der BARMER bereit. Der Nachweis der Kita oder Schule zur pandemiebedingten Schließung ist nicht erforderlich, da es der Gesetzgeber derzeit nicht explizit vorsieht. „Die Corona-Pandemie ist für viele Eltern eine enorme Herausforderung, sowohl organisatorisch als auch finanziell. Bürokratische Hürden sind das Letzte, was sie jetzt noch gebrauchen können. Deshalb müssen sie vorerst keine Kita- oder Schulbescheinigung einholen, um das Kinderkrankengeld zu erhalten“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.…
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230.000 der Sechs- bis Neunjährigen haben Kreidezähne
Karies ist nicht das einzige Problem für Kinderzähne. Etwa 230.000 Sechs- bis Neunjährige waren im Jahr 2019 wegen Kreidezähnen in zahnärztlicher Behandlung. Mindestens acht Prozent aller Heranwachsenden in dieser Altersgruppe wären damit von einem viel zu weichen Zahnschmelz betroffen. Tatsächlich dürfte die Quote sogar noch höher sein, da sie in ihrer leichten Ausprägung nicht invasiv behandelt werden müssen. „Kreidezähne sind besonders kariesanfällig und bedürfen bei schwerer Ausprägung lebenslang einer Behandlung beziehungsweise Folgebehandlungen. Dass so viele Kinder davon betroffen sind, ist ein alarmierender Befund. Dabei gibt es massive regionale Unterschiede beim Auftreten, die rein medizinisch nicht erklärbar sind“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER. Ursache für Kreidezähne wissenschaftlich…
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BARMER-Analyse: Corona beeinflusst massiv den Krankenstand
Corona hat massive Auswirkungen auf die Arbeitsunfähigkeit der Beschäftigten in Deutschland. So sind die Fehlzeiten aufgrund von Krebs, psychischen sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen nach Anstiegen im ersten Quartal dieses Jahres während der danach folgenden Pandemie deutlich zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung zum Gesundheitsreport der BARMER hervor. Hierbei wurden die Fehlzeiten der 15- bis 64-jährigen Erwerbspersonen, die bei der Krankenkasse versichert sind, analysiert und mit den entsprechenden Vorjahreszeiträumen verglichen. Während der Krankenstand zwischen Januar und März um 8,8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum lag, gab es von April bis Juni einen Rückgang um 6,8 Prozent. „Aus Sorge vor einer Covid-19-Infektion gehen viele Patientinnen und Patienten seltener zur Ärztin oder zum Arzt. Das…