• Gesundheit & Medizin

    Keine Impfstoff-Rationierung

    Auf Unverständnis ist die Ankündigung des noch geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) bei der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) gestoßen, den Impfstoff von Biontech/Pfizer zu rationieren. „Für die kommenden Wochen und Monate wurden die Impftermine in den Haus- und Facharztpraxen sowie Sonderimpfaktionen bereits fest geplant. Diese Planungen sind nun obsolet“, so Dr. Gerald Quitterer, Präsident der BLÄK. Die ministeriale Ansage, dass in den Praxen künftig vorwiegend der Impfstoff von Moderna zum Einsatz kommen sollte, bedeute für die Ärztinnen und Ärzte sehr viel mehr Zeit für Beratungs- und Überzeugungsarbeit aufwenden zu müssen, um zu erklären, dass das Moderna-Vakzin gleichwertig sei wie das von Biontech/Pfizer. „Das wird das Tempo der Impfkampagne bremsen oder gar…

  • Gesundheit & Medizin

    Kliniken und Ärzteverbände warnen eindringlich vor Versorgungsengpässen und appellieren an die Vernunft aller

    Die derzeitige Situation in der Corona-Pandemie in den bayerischen Krankenhäusern ist überaus bedrohlich. Mit einem eindringlichen und gemeinsam formulierten Appell wenden sich die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG), die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK), die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) und der Marburger Bund Bayern (MB Bayern) an die politischen Entscheidungsträger auf allen Ebenen und die Menschen in Bayern gleichermaßen. Darin fordern sie die Bevölkerung im Freistaat zur Vernunft und eigenverantwortlich gelebten Solidarität auf. Denn die derzeitige Versorgungssituation im akut-stationären Krankenhausbereich ist besorgniserregend wie noch nie in Nachkriegsdeutschland. Ebenso ist auch die ambulante Versorgung bei gleichzeitigen Impf-Aktivitäten sehr hoch beansprucht. „Unsere Intensivstationen sind längst übervoll, Menschen werden teilweise weit wegverlegt und Patientinnen und Patienten müssen…

  • Gesundheit & Medizin

    Aufbruch und Fortschritt?

    Im Leitartikel der November-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblatts fordert Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, die nächste Bundesregierung dazu auf, durch gesetzliche Regelungen eine marktbeherrschende Stellung investorenbetriebener Medizinischer Versorgungzentren zu verhindern. „Der ambulante Bereich ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus renditeorientierter Kapitalanleger gerückt. Ärzte könnten in einen schwer lösbaren Zielkonflikt geraten, wenn sie einerseits ihren berufsrechtlichen Pflichten und eigenen Ansprüchen genügen wollen, andererseits aber unter Druck gesetzt werden, ihr ärztliches Handeln nicht mehr primär am Wohl der zu Behandelnden auszurichten, sondern an den Interessen von Investoren“, schreibt Bayerns Ärztechef. Darüber hinaus fordert Quitterer eine stärkere Berücksichtigung der vielfältigen gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels in der Gesundheits- und Klimapolitik…

  • Bildung & Karriere

    Kooperative Weiterbildung in der HNO-Heilkunde stärken

    Zur Stärkung der Weiterbildungssituation in der HNO-Heilkunde in Bayern fand Ende September 2021 eine Online-Sitzung der Koordinierungsstelle Fachärztliche Weiterbildung (Leitung: Dr. med. Dagmar Schneider) statt. Unter anderem waren der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Dr. med. Gerald Quitterer, der Landesvorsitzende Bayern des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte, Dr. med. Bernhard Junge-Hülsing, sowie weitere Verbandsvertreter und Klinikchefärzte der Einladung der KoStF gefolgt, um unter der Sitzungsleitung von Dr. med. Pedro Schmelz, 1. stv. Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und Vorsitzender des KoStF-Kuratoriums, konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Weiterbildungssituation in der HNO-Heilkunde zu erörtern. Die Beteiligten waren sich einig, dass aufgrund der Altersstruktur der Ärzte, sowohl im ambulanten wie im stationären Bereich,…

  • Gesundheit & Medizin

    Arbeitstagung: 80. Bayerischer Ärztetag in Hof

    Die Delegierten des 80. Bayerischen Ärztetages (BÄT) fassten bei ihrer zweitägigen Arbeitstagung in Hof unter anderem Beschlüsse zu folgenden Themen: Beschlüsse zum Bereich Corona-Pandemie: Einzelimpfstoff-Vials in Umlauf bringen Die Delegierten des 80. BÄT forderten die COVID-19-Impfstoffhersteller auf, zeitnah Einzelimpfstoff-Vials für ihren jeweiligen Impfstoff in Umlauf zu bringen. Dazu müssten dringend alle erforderlichen Zulassungsverfahren bei den zuständigen Behörden beschleunigt werden. Die bisherigen Impf-Vials enthalten immer noch sechs bis zehn Einzeldosen. Wenn Ärzte vermeiden wollten, dass Impfstoff nach 24 Stunden verworfen werden muss, müssten sie in kurzer Zeit weitere Impfwillige ausfindig machen. Dies bedeute oftmals eine erhebliche Belastung des Praxisbetriebs, schrieben die Delegierten in der Beschlussbegründung. Gesundheits- und Erziehungswesen besonders vor SARS-CoV-2…

  • Gesundheit & Medizin

    80. Bayerischer Ärztetag – Ja zur neuen Weiterbildungsordnung

    Der 80. Bayerische Ärztetag (BÄT) befasste sich am ersten Tag der Arbeitssitzung in Hof unter anderem mit den Beschlüssen zur Neufassung der Weiterbildungsordnung (WBO) für die Ärzte Bayerns auf der Grundlage der Beschlüsse des 121. Deutschen Ärztetags 2018. Die Delegierten stimmten nach intensiver Diskussion über die neue WBO mit überwältigender Mehrheit positiv ab. Eine/ein Delegierte(r) votierte dagegen, drei Delegierte enthielten sich. Kompetenzen Die neue WBO richtet inhaltliche Strukturen neu aus, um mehr Transparenz und Planbarkeit für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zu schaffen. Das 499-seitige Bildungswerk orientiert sich künftig an Kompetenzen und nicht ausschließlich an Zahlen. Das bedeutet: Es wird unterschieden zwischen kognitiver und Methodenkompetenz beim theoretischen Wissen sowie zwei…

  • Gesundheit & Medizin

    Dr. Bernhard Junge-Hülsing 2. Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

    Die Delegierten des 80. Bayerischen Ärztetags in Hof wählten Dr. Bernhard Junge-Hülsing (57), Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheil­kunde aus Starnberg, zum 2. Vizepräsidenten der BLÄK. In seiner Wahlrede betonte der seit dem Jahr 2000 in einer Gemeinschaftspraxis niedergelassene Facharzt: „Ich möchte erreichen, dass die nachfolgenden Kolleginnen und Kollegen gerne als Ärztinnen und Ärzte arbeiten. Dazu ist es notwendig, dass wir in Bayern gute, wohnortnahe und zeitlich flexible Weiterbildung ermöglichen, damit sich die jungen Kollegin­nen und Kollegen neben der Weiterbildung auch die Familienarbeit auftei­len können.“ Das Gesundheitssystem trage mit ca. 7 Prozent zum ökologi­schen Fußabdruck in Deutschland bei. „Hier möchte ich zugleich an Wegen zur deutlichen Reduktion dieses Ausstoßes mitarbeiten“. Zwei Kandidaten wollten…

  • Gesundheit & Medizin

    Bevor man die Welt verändert …

    Im Leitartikel der Oktober-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblatts fordert Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), mehr Verlässlichkeit in der Gesundheitspolitik: „Wir brauchen keinen Rich-tungswechsel, keine Kehrtwende, sondern Verlässlichkeit, auch in den be-währten Versorgungsstrukturen.“ Den dennoch notwendigen Reformbedarf sieht der Präsident in mehreren Bereichen: – Stärkung der Niederlassung vor allem in ländlichen und unterversorgten städtischen Bereichen. – Digitalisierung zur Erleichterung von Arbeitsabläufen und Kommunikation. – Anpassung der Versorgung an künftige Herausforderungen und Ausrich-tung am Bedarf. – Mehr Arztarbeitszeit durch mehr Studienplätze für Humanmedizin in Deutschland. – Versorgung im ländlichen Raum durch moderne und nachhaltige Kon-zepte sichern. – Verlässlichkeit bei Planung und Finanzierung von Krankenhäusern. – Reformierung des Fallpauschalensystems, um Fehlanreize…

  • Gesundheit & Medizin

    Trojanisches Pferd

    Im Leitartikel der September-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblatts mahnt Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, dass durch telemedizinische Angebote keine eigenständige Versorgungsebene neben dem ambulanten und dem stationären Sektor entstehen dürfe.  „Wenn die Telemedizin die Konkurrenz zu niedergelassenen Ärzten wird, die die gesamte Infrastruktur für die Patientenversorgung vorhalten, dann ist sie nicht unterstützenswert. Dann wird sie zum Instrument von Begehrlichkeiten, die zusätzliche Versichertengelder kosten und bewährte Strukturen kaputtmachen. Und den nächtlichen Hausbesuch fährt dann wer?“, fragt Bayerns Ärztechef rhetorisch. Telemedizinanbieter, die mit dem Angebot zusätzlicher Verdienstmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte ergänzend zum Praxisalltag werben würden, seien gerade in einer Zeit, in der manch eine Arztpraxis nicht mehr nachbesetzt werden könne,…

  • Gesundheit & Medizin

    Bayerische Landesärztekammer: Ruhestand für Dr. Rudolf Burger

    Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) verabschiedet ihren langjährigen Hauptgeschäftsführer Dr. Rudolf Burger M. Sc. (65) und dankt ihm für die erfolgreiche Arbeit in der BLÄK und für die ärztliche Selbstverwaltung in Bayern. Rudolf Burger, geboren am 18. August 1956 in München, begann nach dem Abitur 1975 das Medizinstudium, das er 1981 abschloss. Burger erlangte anschließend die Qualifikationen Facharzt für Anästhesiologie und Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen. Nach Tätigkeiten in mehreren Krankenhäusern, wechselte er 1990 ins Bayerische Innenministerium als Referent in der damaligen „Gesundheits-Abteilung“, bevor er 1992 seine Karriere bei der BLÄK, zunächst als Arzt in der Geschäftsführung im Referat Berufsordnung, begann. Mit dem Master-Abschluss (M. Sc.) im Studiengang „Humanmedizin mit betriebswirtschaftlicher Qualifikation“…