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Ausbildungsziel: Energiesparen
Dachdecker sind einfach nur Ziegelverleger? Das war gestern – oder besser gesagt: vor vielleicht hundert Jahren. Inzwischen ist aus dem Dachdeckerhandwerk ein „Energiespar- und Energiegewinnungs-Handwerk“ geworden. „Unmittelbar nach der sogenannten Ölkrise Anfang der 1970er Jahre waren wir Dachdecker belächelte Exoten, als wir uns mit Solarenergie befassten“, weiß Kay Preißinger vom Landesinnungsverband des Bayerischen Dachdeckerhandwerks. „Und heute in der aktuellen Energiesituation sind wir gefragte Spezialisten für die Planung und Ausführung von Maßnahmen zur energetischen Gebäudeoptimierung“. Die Dachdeckerinnen und Dachdecker von heute freut’s – und alle, die sich heute für eine Ausbildung in diesem Gewerk entscheiden, können sich auf eine zukunftssichere Karriere einstellen. „Was vor 50 Jahren mit der Solartechnik begann, ist…
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Der Natur etwas zurückgeben
Tag für Tag werden in Deutschland 58 Hektar Bodenfläche für die Bebauung als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen (Quelle: Umweltbundesamt). Umso wichtiger ist es, einerseits diese Flächen von einer Größe von mehr als 80 Fußballfeldern optimal nutzen, andererseits zumindest einen teilweisen Ausgleich für die Versiegelung zu schaffen. Das Dach eines jeden Gebäudes kann hierzu wertvolle Beiträge leisten. Das sollten Bauherren bei jedem Neubau, aber auch bei Sanierungen und Modernisierungen berücksichtigen und mit dem zu beauftragenden Dachdecker gemeinsam planen. Nach einer Studie (EUPD Research) sind deutschlandweit 89 % aller Ein- und Zweifamilienhäuser für die Solarnutzung geeignet. Dabei sind nur die Dach-, nicht aber die Fassadenflächen berücksichtigt. Solarmodule, die auf eine vorhandene Dachfläche…
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Bayerns Dachdecker-Innungsbetriebe ausgebremst
Nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie und aktuell durch die internationalen Ereignisse stehen viele Dachdeckerbetriebe vor einer „Vollbremsung“. Familienunternehmen, die zum Teil über mehrere Generationen Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen haben, werden durch die augenblickliche Wirtschaftspolitik und Wirtschaftslage hart getroffen. Allein der Blick auf die Kraftstoffpreise führt zur Ernüchterung. Die Dachdeckerbetriebe haben die fast täglichen Produkt- und Kraftstoffpreiserhöhungen bislang oft selbst getragen, um bestehende Bauvorhaben fortzuführen. Dennoch sind viele Verträge nicht zustande gekommen oder wurden in der Hoffnung auf Besserung in die Zukunft vertagt. Kraftstoffpreise: Mit nur zwei Transportern in einem Dachdeckerbetrieb haben sich die Kraftstoffkosten binnen weniger Tage auf rund 1.500 € nahezu verdoppelt. Das entspricht einer jährlichen Zusatzbelastung von 9.000…
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„Wir bauen (auf) die Zukunft“
Fossile Energie ist nicht unbegrenzt verfügbar. Aber auch die sogenannten „erneuerbaren“ Energien müssen verantwortungsvoll genutzt werden. Denn Energie ist niemals erneuerbar. Umso wichtiger ist es, aus den verfügbaren Energien das größtmögliche Potenzial zu nutzen – gerade im Gebäudesektor. Und das Dachdeckerhandwerk ist maßgeblich daran beteiligt. So kann ein altes, unsaniertes Gebäude der Energieeffizienzklasse F durchaus einen Energiebedarf von bis zu 200 kWh/(m2a) aufweisen. Bereits beim Erreichen einer Effizienzklasse von „nur“ B sinkt der Bedarf auf Werte zwischen 50 und 75 kWh/(m2a). Dieser Wert bezeichnet den Energiebedarf pro m2 und Jahr. Dabei entsprechen z. B. 200 kWh(m2a) etwa 20 Liter Heizöl oder 20 m3 Erdgas pro Jahr und m2 Gebäudefläche. Mit…
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Dachdecker-Innung München-Obb. startet Ukraine-Hilfsaktion
„Da müssen wir helfen – es sind unsere Freunde, die in der Ukraine von Panzern und mit Raketen beschossen werden“, so Dr. h. c. Josef Frank, Obermeister der Dachdecker-Innung München-Oberbayern. Noch vor kurzer Zeit war der Dachdecker- und Spenglermeister aus Mittenwald als Gastdozent an der Universität der ukrainischen Stadt Charkiw tätig. Ein guter Grund mehr für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen der Dachdecker-Innung München-Obb. die Hilfsaktion „Dach für die Ukraine“ zu starten. Dabei rufen die Dachdecker Oberbayerns ihre Innungsmitglieder und Geschäftsfreunde auf, für Hilfe für die Menschen in der Ukraine zu spenden. Die Innung bittet hierzu um Spenden auf das Spendenkonto der RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“: Empfänger: Stiftung RTL…
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Eiskalt erwischt
Winterzeit, Frostzeit, Schneezeit – und für das Dach ein „Stresstest“. Die meisten Immobilienbesitzer und Hausverwaltungen denken da zuerst an die Wärmedämmung oder in schneereichen Gebieten an die Dachlast durch Starkschneefall. „In der kalten Jahreszeit wird das Dach härter gefordert als im gesamten Rest des Jahres“, weiß Kay Preißinger vom Landesinnungsverband des Bayerischen Dachdeckerhandwerks. Und damit meint er die (zunächst) „unsichtbaren“ Gefahren, die in der Dämmschicht lauern. „Wenn die Wärmedämmung von Heimwerkern nicht fachgerecht ausgeführt wurde, droht der schleichende Totalschaden in der Dämmschicht“. Gleiches gilt bei später erfolgten Maßnahmen wie etwa der nachträgliche eigenhändige oder von wenig qualifizierten Handwerkern ausgeführte Einbau von Dachfenstern. „Im Dachbereich müssen stets Wärmebrücken ausgeschlossen sein“, so…
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Bayerisches Dachdeckerhandwerk: Steigende Energiepreise machen energetische Gebäudeoptimierung attraktiver
Die CO2-Bepreisung geht in die nächste Runde: Nach der Einführung 2021 mit einem Zuschlag von 25 € pro Tonne CO2 auf fossile Brennstoffe stieg die Bepreisung zum Jahresbeginn 2022 auf 30 €. Und jedes Jahr steigt dieser „Aufpreis“. Bevor nun gleich in eine neue Heizung investiert wird, sollte zuerst die Gebäudehülle energetisch optimiert werden, so der Tipp des Landesinnungsverbands des Bayerischen Dachdeckerhandwerks. Denn erst wenn „Schwachstellen“ der Wärmedämmung von Dach und Fassade beseitigt sind, kann auch der Brennstoffbedarf und damit der CO2-Ausstoß gesenkt werden. Soll im Rahmen einer grundlegenden Sanierung oder Modernisierung die Heizungsanlage erneuert werden, muss sich deren Dimension an dem tatsächlichen Bedarf orientieren. Damit wird vermieden, dass eine…
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16 neue Meister aus Bayern für die Dachdecker-Welt
16 Teilnehmer des Meisterkurses haben kürzlich die Weiterbildung im KPZ Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkirchen e. V. erfolgreich absolviert. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz wird dort der bayernweit einzige Meisterkurs im Dachdeckerhandwerk angeboten. Seit dem Frühjahr 2021 wurden die Teilnehmer in Vollzeit auf ihre Meisterprüfung vorbereitet. Die Pandemie stellte dabei eine besondere Herausforderung für die angehenden Meister und ihre Ausbilder dar: Der Kursbeginn – eigentlich im Januar eines jeden Jahres – musste ins Frühjahr verschoben werden. Dennoch blieb die Zahl der 1.176 Unterrichtsstunden unangetastet. Von der Berechnung und Bemessung von Dachstühlen über die Kalkulation, Auftragsabwicklung, Materialkunde, Betriebswirtschaft und Betriebsführung bis zur Arbeitssicherheit und den Fachregelwerken und Verordnungen reichten die Inhalte des…
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Zierde, Aberglaube oder Blickfang?
Mit traumwandlerischer Sicherheit balanciert der Schlafwandler über den Dachfirst. Die Katze schleicht über das Dach. Immer häufiger sorgen Figuren an und auf dem Dach für Aufmerksamkeit, manchmal auch für Schmunzeln und Staunen. Dabei ist der Dachschmuck keine Erfindung der Neuzeit. Bereits in der Antike „schützten“ sich die Griechen mit verzierten Ziegeln vor bösen Geistern. Im Mittelalter glaubte man, Dachschmuck bewahre das Haus vor Blitzeinschlag. Und im Barock verzierten Kugeln und Metallfahnen das Dach. Übrigens ist auch das christliche Kreuzsymbol ist ein Dachschmuck. Seit einigen Jahren erlebt der Dachschmuck eine Renaissance. Die inzwischen sehr „sachlichen“ Schutz- und Nutzdächer erfahren durch Keramikfiguren eine optische Aufwertung. Keramikfiguren wie der Schlafwandler zaubern vielen Betrachtern…
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Zwischen planbar und machbar
Grau ist alle Theorie – und manche Bauherren sehen im Bauverlauf schwarz, wenn die Pläne an der Praxis scheitern. Während allerorts das barrierefreie Bauen (DIN 18040-2 Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen –Teil 2: Wohnungen) gefordert wird, kann das in der Praxis zur echten Herausforderung für alle Beteiligten werden. So z. B. bei einem barrierefreien Zugang zu einer Terrasse. Die normgerechte Barrierefreiheit ist nur gegeben, wenn die Schwellenhöhe unter 2 cm liegt. Dennoch muss sichergestellt sein, dass kein Wasser in die Wohnung eindringen kann. Gemäß der fachgerechten Abdichtung von Terrassen und Balkonen ist eine solche Ausführung nach der für den ausführenden Dachdecker verbindlichen Flachdachrichtlinie (Fachregel für Abdichtungen) des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks…