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Kommunen finanziell schlecht gerüstet für Nachhaltigkeitswende
Die Kommunen in Deutschland haben im Jahr 2022 einen Überschuss erwirtschaftet. Allerdings bleiben die Städte und Gemeinden abhängig von Konjunktur und Bundespolitik und die regionalen Unterschiede sind groß. Viele Kommunen werden damit ihrer Verantwortung für die Nachhaltigkeitswende nicht gerecht werden können. Gütersloh, 06.09.2023. Nur auf den ersten Blick haben sich die Kommunalfinanzen im vergangenen Jahr günstig entwickelt: Der Finanzierungssaldo ist positiv, die Steuererträge sind gewachsen, die Investitionen gestiegen und die Kassenkredite gesunken. Dies ist jedoch vor allem ein Resultat guter Konjunktur und hoher finanzieller Transfers vom Bund. Für die kommenden Jahre trübt sich der Ausblick ein und die regionalen Unterschiede sind weiterhin groß. In den meisten Kommunen ist das finanzielle…
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Studie: „Kommunaler Finanzreport 2023“ Bertelsmann Stiftung
Nur auf den ersten Blick haben sich die Kommunalfinanzen in Deutschland im vergangenen Jahr günstig entwickelt: Der Finanzierungssaldo ist positiv, die Steuererträge sind gewachsen, die Investitionen gestiegen und die Kassenkredite gesunken. Dies ist jedoch vor allem ein Resultat guter Konjunktur und hoher finanzieller Transfers vom Bund. Für die kommenden Jahre trübt sich der Ausblick ein und die regionalen Unterschiede sind weiterhin groß. In den meisten Kommunen ist das finanzielle Fundament schwach. Sie werden ihre wichtige Aufgabe der Transformation zur mehr Nachhaltigkeit voraussichtlich nicht erfüllen können. Das sind die zentralen Ergebnisse des neuen „Kommunalen Finanzreports 2023“ der Bertelsmann Stiftung. Dieser erscheint seit 2008 alle zwei Jahre. Er untersucht die Kommunen der Flächenländer…
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Große Mehrheit der Jugendlichen sieht gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt
Die Stimmung auf dem Ausbildungsmarkt hat sich deutlich verbessert. Nach den Unsicherheiten infolge der Corona-Pandemie blicken nun fast drei Viertel der jungen Menschen optimistisch auf die Ausbildungssituation. Das gilt aber nicht für alle. Viele Jugendliche mit niedriger Schulbildung schätzen ihre Aussichten auf eine Ausbildung als schlecht ein. Diese Gruppe benötigt besondere Unterstützung. Fast drei Viertel der jungen Menschen in Deutschland (72 Prozent) sehen auf dem Ausbildungsmarkt derzeit eher gute bis sehr gute Chancen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von Jugendlichen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervor. Nur 16 Prozent halten die Chancen für schlecht oder eher schlecht. Zum Start des neuen Ausbildungsjahres ist damit eine Trendwende erreicht, denn infolge…
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Jugendliche in Deutschland blicken optimistischer in die eigene Zukunft als vor einem Jahr
Das Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung hat zum zweiten Mal in einer repräsentativen Umfrage die Lage der Kinder und Jugendlichen in Deutschland erhoben. Das Ergebnis der diesjährigen Befragung: Die Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland blickt optimistischer in die Zukunft als 2022. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind bereit, sich für die Gesellschaft zu engagieren. Die Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland im Alter von 12 bis 18 Jahren blickt optimistischer in die persönliche Zukunft als noch vor einem Jahr. 52 Prozent geben an, dass ihre persönliche Zukunft in drei Jahren besser sein wird als jetzt (2022 waren es noch 43 Prozent). 20 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen schauen…
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Bertelsmann Stiftung beruft Saori Dubourg und Arancha González Laya in das Kuratorium
Die Managerin Saori Dubourg und die Diplomatin Arancha González Laya sind mit Wirkung zum 1. Juli zu neuen Mitgliedern des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung berufen worden. Frau Dubourg war Mitglied des Vorstands der BASF SE. Frau González Laya ist Dekanin der Paris School of International Affairs an der Universität Sciences Po und war spanische Außenministerin. Mit den neuen Berufungen verjüngt sich das Kuratorium der Bertelsmann Stiftung weiter und stärkt den Blick auf die gesellschaftlich wichtigen Themen Nachhaltigkeit, Internationalität und Vielfalt. Dubourg und González Laya bringen eine Fülle von Erfahrungen aus der Wirtschaft, Politik und Diplomatie in das Kuratorium der Stiftung ein. Saori Dubourg äußerte ihre Freude über die Berufung und…
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Wie die Automobilindustrie die eigene und die Zukunft der Mitarbeiter:innen sichert
Die für Baden-Württemberg so wichtige Automobilindustrie mit 250.000 Beschäftigten steht unter massivem Veränderungsdruck. Die Transformation der Wirtschaft insgesamt und die Hinwendung der Branche zur E-Mobilität verändern die Anforderungen an die Beschäftigten. Einerseits droht ein spürbarer Arbeitsplatzabbau, andererseits fehlen im Jahr 2030 voraussichtlich 40.000 Fachkräfte. Von verlässlichen Übergangspfaden, die aus bedrohten in zukunftsfähige Jobs führen, profitieren daher Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen. Für fünf besonders gefährdete Berufsfelder der Automobil- und Zuliefererindustrie zeichnet eine Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung verlässliche Übergangspfade. Betroffen sind alle Qualifizierungsniveaus: ungelernte Hilfskräfte, Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, aber auch Spezialist:innen (Meister-, Techniker und Bachelor-Niveau) und selbst Expert:innen (Master-Absolvent:innen) verschiedener Bereiche. Neu orientieren müssen sich demnach Expert:innen in der technischen…
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Große Mehrheit in Deutschland hält grundlegende Reformen im Gesundheitswesen für nötig
Die Bundesbürgerinnen und -bürger sehen dringenden Handlungsbedarf bei der Transformation des Gesundheitswesens. Um die hohe Veränderungsbereitschaft zu nutzen, sollten Politik und Umsetzungsverantwortliche im Gesundheitssystem die Reformprozesse entschlossener voranbringen. Mit der neuen Kooperationsplattform Health Transformation Hub möchte die Bertelsmann Stiftung dazu einen Beitrag leisten. Neun von zehn Menschen in Deutschland (91 Prozent) sehen eine Notwendigkeit für grundlegende Veränderungen im Gesundheitswesen. Zugleich äußert mit 55 Prozent mehr als jeder Zweite den Eindruck, dass sich die gesundheitliche Versorgung in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert hat. Dass sich die Gesundheitsversorgung ohne Reformmaßnahmen zukünftig verschlechtert, befürchten 77 Prozent der Bürgerinnen und Bürger. Entsprechend hoch ist der Stellenwert, den der Gesundheitsbereich aus Sicht der Menschen für…
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Aufstieg und mehr Geld: So zahlt sich der Jobwechsel aus
Ein Jobwechsel macht sich vor allem dann bezahlt, wenn Arbeitnehmer:innen in verwandte Tätigkeiten wechseln. Das Lohnplus kann dann um bis zu 3.500 Euro brutto pro Jahr höher ausfallen als bei einem Wechsel in nicht verwandte Berufe. Dabei profitieren in erster Linie Fachkräfte und Spezialist:innen von einem Jobwechsel. Helfer:innen sind dagegen benachteiligt: Sie wechseln den Job doppelt so häufig wie Fachkräfte und starten besonders oft in für sie fremden Berufen – zumeist ohne Aufstiegschancen und die Aussicht auf eine bessere Bezahlung. Auch Frauen sind bei Berufswechseln oft schlechter gestellt. Je mehr Wissen aus dem alten Beruf auch in der neuen Tätigkeit genutzt werden kann, desto größer ist die Aussicht auf einen…
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Enormer Rückhalt für Kulturangebote in Deutschland
91 Prozent der Menschen in Deutschland ist es wichtig, die kulturellen Angebote in Theaterhäusern für kommende Generationen zu erhalten. Das ist das Ergebnis des neuen Relevanzmonitors Kultur des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung. Vier von zehn jungen Erwachsenen haben jedoch das Gefühl, das Angebot richte sich gar nicht an sie. Sie fühlen sich vor Ort fehl am Platz. Die Entscheider:innen in den Kulturinstitutionen und der Politik sollten das Angebot und ihre Kommunikationswege modernisieren, um der Relevanz gerecht zu werden, die die Bevölkerung ihrer Arbeit zuschreibt. Den Menschen in Deutschland (91 Prozent) ist es wichtig, die kulturellen Angebote in Theaterhäusern für kommende Generationen zu erhalten. Eine große Mehrheit (76 Prozent) ist…
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Deutsche Unternehmen müssen nach Corona wieder innovativer werden
Immer mehr Firmen ziehen sich aus dem aktiven Innovationsgeschehen zurück. Allein in den zurückliegenden drei Jahren ist der Anteil der Unternehmen, die nicht aktiv nach Neuerungen suchen, auf fast 40 Prozent angestiegen. Dies kann schwerwiegende Folgen für die Wettbewerbs- und Transformationsfähigkeit Deutschlands haben. Gütersloh, 25. Mai 2023. Der Anteil innovativer Unternehmen in Deutschland sinkt rapide. Nur noch jedes fünfte deutsche Unternehmen kann heute als besonders innovativ bezeichnet werden. 2019 galt dies noch für jeden vierten Betrieb. Dagegen ist allein in den zurückliegenden drei Jahren der Anteil der Unternehmen, die nicht aktiv nach Neuerungen suchen, von 27 auf 38 Prozent gewachsen. Diese Entwicklung gefährdet den Wohlstand und die Rolle Deutschlands in…