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Grüne und digitale Transformation fordern Europas Zusammenhalt heraus
Europäische Großstädte und andere Regionen der Hochtechnologie könnten in Zukunft noch weiter davonziehen, ländliche Gebiete und Regionen mit CO2-intensiver Industrie den Anschluss verlieren. Die doppelte – grüne und digitale – Transformation, wie sie die Europäische Union anstrebt, verstärken diese Entwicklung. Aber durch eine für Regionen maßgeschneiderte EU-Förderung lässt sich der Effekt abmildern. In Deutschland werden Regionen in einem Streifen von Bayern und Baden-Württemberg im Süden, bis Hamburg und Bremen im Norden, von der doppelten Transformation profitieren. Die westlichen und östlichen Regionen in Deutschland werden eher das Nachsehen haben. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung zur Zukunft der Kohäsion in Europa. Die Studie zeigt ein dreigeteiltes Bild für…
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Europa steht fest an der Seite der Ukraine
Die europäische Unterstützung für die Ukraine ist ungebrochen. Eine breite Mehrheit unterstützt Waffenlieferungen. Die Bereitschaft, die Ukraine in die EU aufzunehmen, bleibt hoch. Auch die Notwendigkeit, bei der Energieversorgung unabhängig zu werden, findet große Zustimmung – selbst wenn dies persönliche Einschnitte bedeuten sollte. Unveränderlich sind diese Einstellungen dennoch nicht – es gibt erste Anzeichen dafür, dass die Zustimmung bröckelt. 72 Prozent der Europäer:innen plädieren dafür, dass sich die EU unabhängig macht von Energielieferungen aus Russland, auch wenn dies für sie zu persönlichen Belastungen führt. Am größten ist die Unterstützung in Polen (80 Prozent) und Italien (76 Prozent). Am geringsten ist sie mit 69 Prozent in Deutschland, dessen Abhängigkeit vom russischen…
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Dauerkrise verändert die Arbeitswelt: Welche Soft Skills jetzt gefragt sind
Seit Jahren schon ist die Welt im Dauerkrisen-Modus. Das verändert auch die Anforderungen am Arbeitsmarkt. Deutlich häufiger als vor der Krise verlangen Arbeitgeber:innen in Stellenanzeigen Besonnenheit, Einfühlungsvermögen und eine positive Grundeinstellung von zukünftigen Mitarbeiter:innen. Der neue Jobmonitor der Bertelsmann Stiftung macht diese Veränderungen am Arbeitsmarkt kurzfristig und sogar regional sichtbar. Eine erste Analyse von mehr als 48 Millionen Stellenanzeigen zeigt, wie viel sich bei den Anforderungsprofilen nach „Soft Skills“ und anderen berufsübergreifenden Kompetenzen in den vergangenen vier Jahren verändert hat. In Zeiten der Dauerkrise steigt bei den Arbeitgeber:innen die Nachfrage nach Besonnenheit (+73 Prozent), Einfühlungsvermögen (+39 Prozent) und einer positiven Grundeinstellung (+26 Prozent) besonders deutlich an. Auch ein sicherer Umgang…
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Expert:innen warnen: In Zukunft noch weniger Chancen für Jugendliche mit niedriger Schulbildung
Die Qualifikationsanforderungen in Ausbildungsberufen werden in den kommenden Jahren steigen. Für Geringqualifizierte verringert sich das Jobangebot. Das ist auch deshalb keine gute Nachricht für den Arbeitsmarkt, weil die Zahl der Ungelernten in Deutschland gleichzeitig zunehmen wird. Das sind zentrale Ergebnisse einer Expert:innen-Befragung zu den Ausbildungsperspektiven von Jugendlichen mit niedriger Schulbildung im Jahr 2030, die die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführt hat. Berlin/Gütersloh, 6. September 2022. Die beruflichen Perspektiven für Jugendliche mit niedriger Schulbildung werden sich in den nächsten Jahren verschlechtern. Mehr als die Hälfte der rund 100 befragten Berufsbildungsexpert:innen (53 Prozent) rechnet mit steigenden Qualifikationsanforderungen auch in Ausbildungsberufen, die für Jugendliche mit niedriger Schulbildung relevant…
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Israelis blicken positiver auf Deutschland als Deutsche auf Israel
Der Staatsbesuch des israelischen Staatspräsidenten Itzchak Herzog in Deutschland symbolisiert erneut die engen Beziehungen zwischen beiden Staaten. Allerdings blicken Israelis deutlich positiver auf Deutschland als umgekehrt die deutsche Bevölkerung auf Israel. Gerade bei der jüngeren Generation beider Länder gibt es Anzeichen einer möglichen Entfremdung. 46 Prozent der Deutschen haben eine gute Meinung, 34 Prozent hingegen eine schlechte Meinung über Israel. Dem steht ein ausgesprochen positives Deutschlandbild vieler Israelis gegenüber. 63 Prozent von ihnen haben eine gute, nur 19 Prozent dagegen eine schlechte Meinung von Deutschland. Das sind die zentralen Ergebnisse der neuen Studie „Deutschland und Israel heute: Zwischen Verbundenheit und Entfremdung”, der eine repräsentative Bevölkerungsbefragung von pollytix strategic research GmbH in…
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Krieg und Klimawandel machen den Jugendlichen in Deutschland mehr Sorgen als Corona
Das neu gegründete Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung hat in einer repräsentativen Umfrage die Lage der Kinder und Jugendlichen im Land erhoben. Das Ergebnis: Gefühle von Angst und Sorgen dominieren in Zeiten des Ukraine-Kriegs. Der Zukunft Deutschlands blicken viele Jugendliche pessimistisch entgegen, gleichzeitig blicken drei von fünf mit Zuversicht in die eigene berufliche Zukunft, auch der Mut zum Gründen eines eigenen Unternehmens ist bei den jungen Menschen vorhanden. Deutschlands Jugendliche wollen Verantwortung übernehmen. Liz Mohn, die Präsidentin des nach ihr benannten Centers, erklärt dazu: "Wir sollten den jungen Menschen zuhören und sie mit ihren Sorgen und Wünschen ernst nehmen." Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie und sechs Monaten des…
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Mehrheit der Jugendlichen fehlt der Durchblick bei der Berufswahl
Die Mehrheit aller Jugendlichen (53 Prozent) findet sich in den vielfältigen Informationen zum Thema Berufswahl nur schwer zurecht. Nur 37 Prozent der Befragten schätzen die Unterstützung bei ihrer beruflichen Orientierung als ausreichend ein. Für fast drei Viertel der Jugendlichen sind die Eltern die wichtigsten Unterstützer. Wenn es um die Suche nach dem passenden Beruf geht, ist nur ein Viertel der Jugendlichen davon überzeugt, dass es genügend Informationen zur Berufswahl gibt, und man sich darin auch gut zurechtfindet. Demgegenüber sind 53 Prozent der Jugendlichen mit dem Informationsangebot überfordert. Immerhin weiß etwas mehr als jede:r zweite Jugendliche (56 Prozent) „sehr gut“ oder zumindest „eher gut“ über den angestrebten Beruf Bescheid. Dies sind…
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Die Werte der Zivilgesellschaft stärken
Die Bertelsmann Stiftung setzt sich in herausfordernden Zeiten für die Werte der Zivilgesellschaft ein. Sie unterstützt die Ukraine-Hilfe, fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und nimmt die Anliegen junger Menschen noch stärker in den Blick. Die Stiftung will mit ihrer Arbeit auch Ergebnissen aktueller Studien Rechnung tragen, die sie bei ihrer Jahrespressekonferenz in Gütersloh vorstellte. Diese zeigen, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt sich wieder leicht verbessert hat, die Deutschen sich aber seit Beginn des Ukraine-Krieges unsicherer fühlen. Eine neue Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur rund 20 Prozent der Deutschen sich heute so sicher fühlen wie vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Fast 70 Prozent der Befragten sagen, sie hätten Sorgen, dass der…
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Bertelsmann Stiftung verstärkt ihren Führungskreis
Nach einem erfolgreichen Strategieprozess verstärkt sich die Bertelmann Stiftung mit namhaften Expert:innen für ihre Programmarbeit zu den Themen "Europas Zukunft" sowie "Bildung und Next Generation". Cathryn Clüver Ashbrook, deutsch-amerikanische Harvard-Politologin und ehemalige Direktorin und Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), wird zum 1. August 2022 als Senior Advisor in die Stiftung eintreten. Clüver Ashbrook setzt einen Fokus auf die internationalen Beziehungen Europas. Sie wird zwei wichtige Initiativen leiten: das Deutsch-Amerikanische Zukunftsforum und eine hochrangige Strategiegruppe der Stiftung zu Europa. Am Belfer Center for Science and International Affairs in Harvard war Clüver Ashbrook zusammen mit dem heutigen US-Botschafter in China, Nicholas Burns, Mitbegründerin des "Future of Diplomacy"- Projekts, das…
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Sorge um Ausbildungschancen: Jugend fordert mehr Unterstützung von der Politik
Mehr als die Hälfte der Jugendlichen in Deutschland sorgt sich um Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. 54 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren gehen davon aus, dass sich die Ausbildungschancen wegen Corona verschlechtert haben. Vor allem sehen das Jugendliche in Berlin und Bremen so. Insgesamt sind Jugendliche mit niedriger Schulbildung besonders pessimistisch. Die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Ausbildungsgarantie sollte daher zügig umgesetzt werden. 42 Prozent der befragten Jugendlichen kritisieren, die Politik tue eher wenig oder gar nichts für Ausbildungsplatzsuchende. Weitere 38 Prozent aller Befragten sind der Meinung, die Politik tue zwar viel, aber nicht genug. In Summe sind damit 80 Prozent mit dem Engagement der Politik für Ausbildungsplatzsuchende unzufrieden. Dieses…