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Nachhaltigkeit wird für deutsche Unternehmen immer wichtiger
In mehr als der Hälfte der Unternehmen ist das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile beim Vorstand oder der Geschäftsführung angesiedelt. Aber nicht nur in Bezug auf die Positionierung, auch inhaltlich gewinnt das Thema an Bedeutung. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Befragung der Bertelsmann Stiftung, der Peer School for Sustainable Development und des Lehrstuhls für nachhaltiges Wirtschaften der Universität Mannheim unter Nachhaltigkeitsverantwortlichen in Unternehmen. Dreiviertel der befragten Nachhaltigkeitsverantwortlichen versichert, ihr Thema sei im Unternehmen "viel wichtiger" geworden. In 55 Prozent der befragten Unternehmen ist das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile direkt beim Vorstand angesiedelt. Doch trotz der gestiegenen Bedeutung scheint das Thema noch nicht umfassend etabliert. Nur eine:r der befragten Expert:innen erklärt, das Thema…
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Deutliche Alterung bringt den Staat in finanzielle Not – was jetzt reformiert werden muss
Die Alterung der Bevölkerung in Deutschland stellt das Land in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen: So könnten die Sozialversicherungsbeiträge schon im Jahr 2035 fast die Hälfte des Einkommens der Erwerbstätigen ausmachen. Ein Paket von Reformen ist notwendig – eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, wo die Hebel angesetzt werden könnten. Wie bedrohlich die Situation ist, beweist der Blick auf die Finanzen: Derzeit machen die Beitragssätze der Sozialversicherungen 39,8 Prozent der beitragspflichten Einkommen aus. Ohne Reformen droht dieser Anteil bereits bis zum Jahr 2035 auf 47,9 Prozent zu steigen, so die Berechnungen einer Studie von Martin Werding, Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen der Ruhr-Universität Bochum, im Auftrag der…
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Hohe Erwartungen und große Skepsis prägen den Blick der Deutschen auf die Ampel-Koalition
Eine neue Bundesregierung aus SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP findet in der Bevölkerung die größte Zustimmung. Aber nur 23 Prozent trauen der Ampel-Koalition derzeit zu, die anstehenden Probleme zu lösen. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, die heute im vierten „#Polittalk aus der Hauptstadt“ vorgestellt wird. Gäste der Sendung sind die Chefinnen der Jugend-Organisationen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP: Jessica Rosenthal (SPD), Sarah-Lee Heinrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Franziska Brandmann (FDP). „Jung, weiblich, Ampel – wie neu wird Deutschland?“ Diese Frage diskutieren am Dienstag, den 16. November 2021, die drei Chefinnen der Jugend-Organisationen von SPD,…
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Nur jeder zweite Beschäftigte sieht das eigene Unternehmen für die neue Arbeitswelt gerüstet
Nach anderthalb Jahren Pandemie vermissen viele Arbeitnehmer:innen von ihrem Unternehmen noch immer einen klaren Plan für die Zukunft. Die Zufriedenheit mit dem Homeoffice bleibt auf hohem Niveau, doch es zeigen sich auch negative Folgen des flexiblen Arbeitens. Frauen beklagen häufiger als Männer eine Verschlechterung der beruflichen Situation. Nach Ansicht ihrer Beschäftigten verfügen noch immer zu wenige Unternehmen in Deutschland über eine erkennbare Strategie für die neue Arbeitswelt. Wie eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ermittelte, sind mit 52 Prozent nur rund die Hälfte der Arbeitnehmer:innen der Auffassung, dass ihr Unternehmen eine klare Position zur Gestaltung der künftigen Arbeitsprozesse habe. Der Wert stimmt umso bedenklicher, da sich seit der…
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Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen größer als erwartet
Schon im vergangenen Jahr gingen viele Unternehmen davon aus, dass ihnen 2021 Fachkräfte fehlen werden. Tatsächlich hat sich die Lage noch weiter verschärft, das zeigt eine aktuelle Analyse der Bertelsmann Stiftung. Fachkräftezuwanderung trägt dazu bei, das Problem zu mildern. Allerdings spielt sie für Unternehmen weiterhin nur eine untergeordnete Rolle. Deutsche Unternehmen berichten von einem noch größeren Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, als vor Jahresfrist angenommen. In einer aktuellen Civey-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung mit einer Stichprobe von 7.500 befragten Unternehmensentscheider:innen gaben zwei Drittel (66 Prozent) an, dass bei ihnen momentan Fachkräfteengpässe bestehen. Im Fachkräftemigrationsmonitor der Bertelsmann Stiftung von Ende 2020 hatte etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (54…
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Reinhard Mohn Preis an Nechemia Peres verliehen
Der Reinhard Mohn Preis der Bertelsmann Stiftung wurde heute an den Vorsitzenden des „Peres Center for Peace and Innovation“, Nechemia („Chemi“) Peres, verliehen. Das Thema des Reinhard Mohn Preises 2020 lautet „Innovationskraft stärken. Potenziale erschließen.“. Er konnte wegen der Corona-Pandemie erst 2021 übergeben werden. Mit dem Preis würdigt die Bertelsmann Stiftung den Unternehmer Peres für sein herausragendes Engagement für Innovationsförderung, das gleichermaßen im Dienst von Wirtschaft und Gesellschaft steht. Peres hat die mit 200.000 Euro dotierte Auszeichnung aus den Händen von Liz Mohn, der weltweiten Repräsentantin der Bertelsmann Stiftung, in Gütersloh entgegengenommen. Die feierliche Preisverleihung an den Vorsitzenden des „Peres Center for Peace and Innovation“ Nechemia („Chemi“) Peres, hat an…
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Raus aus der Zweitverdienerinnenfalle: Reform des Ehegattensplittings und der Minijobs brächte mehr als 100.000 Jobs für Frauen
Frauen und insbesondere Mütter werden durch die Kombination aus Ehegattensplitting und steuer- und abgabenfreien 450-Euro-Jobs auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Für sie lohnt sich häufig die Aufnahme einer substanziellen Beschäftigung kaum. Damit (Mehr-)Arbeit in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für Zweitverdienerinnen attraktiver wird, plädiert die Bertelsmann Stiftung für eine Kombireform von Ehegattensplitting und Minijob. Von 7,6 Millionen Ehefrauen im Alter von 25 bis 60 Jahren haben mit 6 Millionen rund drei Viertel ein geringeres Einkommen als ihr Partner und sind demnach Zweitverdienerinnen. Für sie setzt das Steuer- und Sozialversicherungssystem in Deutschland falsche Anreize. Sie leiden darunter, dass – anders als bei einem Minijob – bei der Aufnahme einer Teilzeit- oder Vollzeitbeschäftigung nicht nur…
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Beschäftigte fordern mehr Klimaschutz der Unternehmen
Die Mehrheit der Beschäftigten begrüßt zwar die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz der Unternehmen in Deutschland, ist aber zugleich pessimistisch, was die Umsetzung angeht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung unter 5.000 Arbeitnehmer:innen. Beschäftige der Privatwirtschaft stehen Forderungen aus Politik und Öffentlichkeit nach mehr Engagement von Unternehmen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz mehrheitlich positiv gegenüber. 55 Prozent der Befragten sagen, sie finden die Forderungen richtig. Nur ein Viertel der Befragten (25,5 Prozent) schätzt diesen Anspruch als falsch ein. Immerhin ein Fünftel der Befragten ist bei dieser Frage "eher unentschieden". Im Mai und Juni hat das Meinungsforschungsinstitut Civey 5.000 Arbeitnehmer:innen aus der Privatwirtschaft befragt. Ziel…
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Ausbildungsgarantie bringt pro Jahr bis zu 20.000 zusätzliche Fachkräfte
In Deutschland blieben laut Berufsbildungsbericht zuletzt rund 78.000 junge Menschen ohne einen Ausbildungsplatz. Mit einer Ausbildungsgarantie nach österreichischem Vorbild lässt sich gegensteuern. Wird sie realisiert, beschert sie der deutschen Wirtschaft jedes Jahr bis zu 20.000 ausgebildete Fachkräfte mehr, zudem wächst das Bruttoinlandsprodukt deutlich. Bereits nach acht Jahren übersteigen die zusätzlichen Staatseinnahmen die Kosten. Seit 2008 gibt es in Österreich eine Ausbildungsgarantie. Jugendliche, die keine Lehrstelle gefunden haben, bekommen dort das Angebot einer überbetrieblichen Ausbildung. Entweder wechseln sie nach einem Jahr in eine reguläre Ausbildungsstelle in der Wirtschaft oder sie erhalten am Ende der überbetrieblichen Ausbildung einen vollwertigen Abschluss. Das Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien hat das österreichische…
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Kommunalfinanzen und Corona: Neue Haushaltskrisen drohen
Die Städte, Gemeinden und Kreise in Deutschland haben im Jahr 2020 trotz der Corona-Krise einen Überschuss erwirtschaftet. Allerdings basiert dieser ausschließlich auf den umfangreichen Hilfen von Bund und Ländern. Ohne diese stünde das größte Defizit der Geschichte in den Haushaltsbüchern. In den Folgejahren drohen neue Haushaltskrisen. Das ist das zentrale Ergebnis des Kommunalen Finanzreports 2021 der Bertelsmann Stiftung. Die Corona-Pandemie und die sich anschließende Rezession haben die Kommunen im Jahr 2020 finanziell schwer belastet. Nur durch ein historisches Hilfspaket von Bund und Ländern konnten flächendeckende Haushaltskrisen abgewendet werden. Großteils abgeschirmt von den finanziellen Schäden erreichten die bundesdeutschen Städte, Gemeinden und Kreise im Jahr 2020 das sechste Mal in Folge einen…