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Jörg Dräger verlässt die Bertelsmann Stiftung zum Ende des Jahres
Dr. Jörg Dräger scheidet nach 13 Jahren in bestem gegenseitigem Einvernehmen und auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand der Bertelsmann Stiftung aus. Seit 2008 war er Mitglied des Vorstands und verantwortete die Bereiche Bildung, Integration und Digitalisierung. Dr. Ralph Heck: "Das Thema Bildung bleibt auch in Zukunft von zentraler Bedeutung für die Bertelsmann Stiftung." Vorstandsmitglied Dr. Jörg Dräger verlässt die Bertelsmann Stiftung zum Ende des Jahres 2021 in bestem gegenseitigem Einvernehmen und auf eigenen Wunsch, um sich einer neuen internationalen beruflichen Herausforderung zu stellen. Dr. Ralph Heck, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung, sagte: "Ich bedauere die Entscheidung von Jörg Dräger, sein Amt bei der Bertelsmann Stiftung niederzulegen. Er hat in den…
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Bessere Kita-Platzvergabe durch Algorithmen
Mehr als die Hälfte aller Eltern mit Kindern unter sechs Jahren sehen Probleme bei der Kitaplatzvergabe. Erste Praxiserfahrungen zeigen, dass der Einsatz von Software die Vergabeverfahren für die begehrten Betreuungsplätze verbessern und damit auch die Teilhabechancen für Kinder erhöhen kann. Zu wenige Plätze, komplizierte Anmeldeverfahren, intransparente Vergabekriterien – die Suche nach einer Kita-Betreuung sorgt bei vielen Eltern in Deutschland für Frust. 54 Prozent der Eltern mit Kindern unter sechs Jahren berichten von Problemen bei der Vergabe von Betreuungsplätzen in Kitas – das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Auch für die Kita-Leitungen ist die Situation unbefriedigend, denn sie müssen viel Zeit investieren,…
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Raus aus der Minijobfalle: Reform bringt 165.000 gute Jobs
Eine Reform zur Abschaffung der krisenanfälligen Minijobs sowie zur Verringerung der Sozialversicherungsbeiträge für untere Einkommensgruppen kennt viele Gewinner:innen: Das Bruttoinlandsprodukt würde bis 2030 um 7,2 Milliarden Euro wachsen, die Zahl der Beschäftigten um 165.000 steigen. Das ist das Ergebnis einer Modellrechnung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. 870.000 Minijobber:innen haben in der Corona-Krise ihren Job verloren. Die Gefahr, arbeitslos zu werden, ist für sie rund zwölf Mal höher als für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Grund dafür ist, dass sie nicht in die Sozialversicherung einzahlen und somit keinen Anspruch auf Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld haben. Auch deshalb ist eine Reform überfällig: Der Vorschlag der Ökonomen Tom Krebs und Martin Scheffel sieht die Abschaffung der Minijobs…
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Liz Mohn führt ihr Engagement im neuen Liz-Mohn-Center fort
Liz Mohn bleibt der Bertelsmann Stiftung als Repräsentantin verbunden. Außerdem werden die Themen, für die sie sich engagiert, im neuen Liz-Mohn-Center der Bertelsmann Stiftung gebündelt und von ihr weiterverfolgt. Satzungsgemäß scheidet die Stifterin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung zu ihrem 80. Geburtstag aus dem Vorstand aus. Das Kuratorium, der Vorstand und alle Mitarbeiter:innen der Bertelsmann Stiftung gratulieren Liz Mohn zum 80. Geburtstag. Mutig, kreativ und willensstark hat Liz Mohn in den vergangenen Jahrzehnten viele Impulse für die Weiterentwicklung der Stiftung und deren Kultur gegeben sowie große Verantwortung für die Stiftung getragen, die 1977 gegründet wurde. Sie ist und bleibt die zentrale Impulsgeberin. Deshalb wird sie auch künftig als weltweite Repräsentantin…
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Corona-Krise: Mehrheit der Jugend fürchtet um ihre berufliche Zukunft
Mehr als 70 Prozent der 14- bis 20-Jährigen in Deutschland beklagen, dass sich die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt durch Corona verschlechtert haben. Die Hälfte ist der Auffassung, dass die Politik wenig bis gar nichts für junge Menschen tut, die einen Ausbildungsplatz suchen. Wer demnächst ein Studium anfangen möchte, sieht die Situation dagegen deutlich positiver. Das zeigt eine Befragung der Bertelsmann Stiftung. Die Corona-Krise führt zu einer wachsenden Verunsicherung junger Menschen im Hinblick auf die Situation am Ausbildungsmarkt. 71 Prozent aller Befragten – das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr – sind der Ansicht, dass sich die Chancen auf einen Ausbildungsplatz durch Corona verschlechtert haben. Bei Jugendlichen mit niedriger Schulbildung…
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Mit Bildung und Gesundheit gegen den Arbeitskräftemangel der Zukunft
Der Anteil der Erwerbspersonen an der Bevölkerung geht in den nächsten Jahrzehnten drastisch zurück. Das hat gravierende Folgen für Wirtschaft und materiellen Wohlstand in Deutschland. Doch Bildung und Gesundheit sind wirkungsvolle Hebel, diese Entwicklung abzumildern. Sie können deutlich mehr Menschen in Arbeit bringen – und das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen um bis zu 3.900 Euro steigern. Durch den demografischen Wandel droht die Erwerbsbevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2050 um 5,1 Millionen zu schrumpfen. Investitionen in Bildung und eine bessere Integration von Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden in den Arbeitsmarkt können aber die Beschäftigung erhöhen und den drohenden Arbeitskräftemangel teilweise kompensieren. Das ist das Ergebnis einer Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Setzt sich die bisherige, durch das Bildungsniveau der Eltern bestimmte Bildungsexpansion fort,…
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Corona-Krise: Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen verändert sich
Zahlreiche Unternehmen machen in der Krise vor allem deshalb von sich reden, weil sie milliardenschwere Rettungsfonds in Anspruch nehmen müssen. Dabei geht oft unter, dass sie sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung weiter bewusst sind. Doch das Engagement hat sich in der Corona-Krise verändert. Der Blick richtet sich stärker auf die eigenen Beschäftigten. Weniger Geldspenden, weniger Sachspenden, weniger Einsatz für Sport und Kultur: In der Corona-Zeit ist das konkrete gesellschaftliche Engagement der Unternehmen merklich zurückgegangen. Der gute Wille ist dennoch da. Der Engagement-Indikator ist sogar noch gestiegen. Er kletterte bis November 2020 im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau um elf Prozentpunkte. Das hat eine Befragung von ZiviZ (Zivilgesellschaft in Zahlen) im Stifterverband und der…
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Arbeitszeit von Männern und Frauen: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander
Männer arbeiten im Durchschnitt neun Stunden pro Woche mehr als Frauen. Dabei möchten mehr Männer als Frauen ihre Arbeitszeit reduzieren und andererseits mehr Frauen als Männer ihre Arbeitszeit ausweiten. Damit besteht Potenzial zur Angleichung der Arbeitszeiten zwischen den Geschlechtern. In Deutschland arbeiten erwerbstätige Männer im Durchschnitt 41 Stunden und erwerbstätige Frauen 32 Stunden pro Woche. Allerdings wünschen sich Männer mit 37 und Frauen mit 30 Stunden pro Woche eine kürzere Arbeitszeit. Insgesamt arbeiten 50 Prozent der männlichen und 41 Prozent der weiblichen Beschäftigten mehr, als sie gerne würden, und sind damit überbeschäftigt. Dieses Bild dreht sich beim Blick auf jene Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit gerne ausweiten würden, die also unterbeschäftigt…
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Heimweh nach dem Büro – Führungskräfte wollen raus aus dem Homeoffice
Die Arbeit im Homeoffice führt nicht zu einem Verlust an Produktivität und auch die Unternehmenskultur ist in Zeiten von Corona stabil geblieben. So sehen das die Führungskräfte in Unternehmen in Deutschland. Aber am Horizont ziehen dunkle Wolken auf: Wenn Homeoffice zur Dauereinrichtung wird, befürchten die Führungskräfte, dass der Austausch mit den Mitarbeiter:innen mehr und mehr verloren geht und die Unternehmenskultur leidet. Deswegen verlangt die Krise online wie offline einen neuen Führungsstil. Der aktuelle Führungskräfte-Radar der Bertelsmann Stiftung und des Reinhard-Mohn-Instituts der Universität Witten/Herdecke zeigt, dass eine Mehrheit der befragten Führungskräfte durch das Arbeiten im Homeoffice keine geringere Produktivität bei den Mitarbeiter:innen feststellt. Damit sind oft derart geäußerte Befürchtungen nicht eingetreten.…
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Jugendliche fühlen sich durch Corona stark belastet und zu wenig gehört
Junge Menschen klagen in der Corona-Zeit über psychische Probleme, Vereinsamung und Zukunftsängste. Das gilt besonders für diejenigen mit finanziellen Sorgen. Von der Politik fühlen sie sich im Stich gelassen. Dabei sind sowohl materielle Unterstützung als auch eine stärkere Beteiligung von Jugendlichen gerade jetzt vonnöten. Die Corona-Pandemie stellt die jungen Menschen in Deutschland vor große Herausforderungen. 61 Prozent von ihnen geben an, sich teilweise oder dauerhaft einsam zu fühlen. 64 Prozent stimmen zum Teil oder voll zu, psychisch belastet zu sein. 69 Prozent sind, und sei es nur teilweise, von Zukunftsängsten geplagt. Zudem gibt ein Drittel der Jugendlichen (34 Prozent) an, finanzielle Sorgen zu haben; vor Corona lag ihr Anteil noch…