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Klimaschutzgesetz und Klimaplan: Warum legt der Senat beim Luftverkehr sämtliche Hebel aus der Hand
Der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan hat heute auf der Landespressekonferenz das neue Klimaschutzgesetz und die Fortschreibung des Klimaplans präsentiert. Dazu Martin Mosel, Vorsitzender des BIG | Dachverband der Bürgerinitiativen und Vereine für Fluglärm-, Klima- und Umweltschutz e.V. (BIG-Fluglärm Hamburg): "Völlig ohne Not legt der Hamburger Umweltsenator sämtliche Hebel für den Klimaschutz im Luftverkehr aus der Hand. Im neuen Klimaschutzgesetz und im fortgeschriebenen Klimaplan sucht man vergeblich nach irgendwelchen Maßnahmen, die Klimalast durch den Luftverkehr zu reduzieren. Hamburg ist als Industriestandort für den Luftverkehr und mit seinem Flughafen wesentlich an den Emissionen durch den nationalen und internationalen Luftverkehr beteiligt. Der Hamburger Flughafen stand im Referenzjahr 2019 vor Corona direkt und indirekt verantwortlich für Emissionen aus…
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Hamburger Regelung für Nachtflüge wirkungslos
Am Hamburger Flughafen hat auch im Juli die Zahl der Flugbewegungen außerhalb der genehmigten Betriebszeit weiter stark zugenommen. 179 mal wurde nach 23 Uhr gestartet oder gelandet, im laufenden Jahr insgesamt bereits 568 mal. Im Vergleichszeitraum des Referenzjahres 2019 waren das 487 Flugbewegungen. Dazu Martin Mosel, Vorsitzender des BIG | Dachverband der Bürgerinitiativen und Vereine für Fluglärm-, Klima- und Umweltschutz e.V. (BIG-Fluglärm Hamburg): „Die Entwicklung der Flugbewegungen am Hamburger Flughafen außerhalb der genehmigten Betriebszeit und damit in der Zeit der eigentlichen Nachtruhe der Bevölkerung zeigt, wie wirkungslos die Hamburger Nachtflugbeschränkung ist. Gegen die allgemeine gesetzliche Nachtruhe ab 22 Uhr hat der Flughafen bereits eine zusätzliche Betriebsstunde bis 23 Uhr genehmigt bekommen. Das scheint aber…
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Privatflieger in Hamburg: Fluglärm und Klimalast unter dem Radar
Mehr als 10.000 Privatflugzeuge sind in den vergangenen fünf Quartalen am Geschäftsfliegerzentrum, dem sogenannten General Aviation Terminal (GAT) am Flughafen Hamburg, gestartet oder gelandet. Dies hat eine Anfrage an den Hamburger Senat des Umweltpolitikers der Linken, Stephan Jersch, in der Hamburgischen Bürgerschaft ergeben. Ein Großteil dieser Flüge sind Inlandsflüge und etwas mehr als 12 Prozent der Flüge gingen nach Westerland, St. Moritz, Palma de Mallorca, Teneriffa und Ibiza. Bei den Zielen der Inlandsflüge stechen besonders heraus Berlin, Hannover, Bremen oder Lübeck. „Hamburg nimmt bei den Flügen mit Privatjets einen Spitzenplatz ein. Die Gesamtzahl der Privatflüge in Deutschland befindet sich mit 94.000 Starts bis Ende 2022 auf einem weiter steigenden…
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Hamburger Nächte sind zu kurz!
Die Hamburger Umweltbehörde hat Zahlen des Flugverkehrs nach 23 Uhr veröffentlicht. In der regulären Zeit der Nachtruhe ist die Gesamtzahl der Starts und Landungen zum 31. Mai 2023 auf 242 Flüge angestiegen. Hinzuzurechnen sind noch drei Flüge nach 24 Uhr, die nur mit Einzelausnahmegenehmigungen erlaubt wurden und gesondert gezählt werden. Im Mai 2023 explodierte die Zahl der Verspätungen nach 23 Uhr regelrecht. Zu den bis 30. April gezählten 123 verspäteten Flügen nach 23 Uhr kamen allein im Mai 119 weitere Verspätungen dazu. „Mit 242 Verspätungen wird für 2023 das Belastungsniveau des Referenzjahres 2019 überschritten. Der Unterschied zur Zeit vor Corona ist, dass die Verkehrszahlen insgesamt aktuell gerade 80 Prozent…
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Klimaschutzgesetz: Hamburg schafft seine Klimaziele nur ohne den Luftverkehr!
. Umweltsenator Jens Kerstan hat heute auf der Landespressekonferenz den Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes vorgestellt. Dazu Martin Mosel, Vorsitzender des Dachverbands der Bürgerinitiativen und Vereine für Fluglärm-, Klima- und Umweltschutz e.V. (BIG-Fluglärm Hamburg) und Sprecher im Bündnis der luftverkehrskritischen Initiativen und Verbände in der Metropolregion Hamburg: „Hamburg hängt weit hinter den Anforderungen an eine wirksame Klimaschutzpolitik zurück. Mit Symbol- und Schaufensterpolitik schaffen wir die ambitionierten Ziele nicht. Hamburg gehört mit seiner Luftverkehrsindustrie und dem innerstädtischen Flughafen zu den fünf großen Luftfahrtstandorten in Deutschland und weltweit. Der Luftverkehr von und nach Hamburg findet zu rund 80 Prozent international statt. Unbestritten ist der Luftverkehr die klimaschädlichste und energieintensivste Form der Mobilität.…
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Initiativen kritisieren Zukunftsrat wegen Feststellung zu Fluglärm
Mit dem neuesten Bericht „Hamburger Entwicklungs-Indikatoren Zukunftsfähigkeit 2022“, kurz „HEINZ“, prüft der Zukunftsrat Hamburg jährlich die Entwicklung verschiedener Indikatoren zu Nachhaltigkeit in der Stadt. In seinem aktuellen Bericht stellt der Hamburger Zukunftsrat als besonders positive Entwicklung den Fluglärm heraus. Laut HEINZ soll sich der Fluglärm auch im Jahr 2021 auf einem ähnlich niedrigen Niveau, wie in den 20 gemessenen Jahren befinden. Dazu Martin Mosel, Vorsitzender der BIG-Fluglärm Hamburg: „Mit großer Verwunderung habe ich die Feststellung des Hamburger Zukunftsrat zur Entwicklung des Fluglärms in der Stadt gesehen und ich muss dieser klar widersprechen. Seit Jahrzehnten zeichnet sich eine deutliche Verschlechterung der Fluglärmsituation ab. Bis 2019 ist eine signifikante Belastungssteigerung aus der…
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Hamburger Nächte sind zu lang!
Zum Ausgang des Sommerflugplans am Hamburger Flughafen bilanzieren die Fluglärminitiativen in Hamburg einen bitteren Belastungsrekord bei den verspäteten Flugbewegungen nach 23 Uhr. Obwohl die Flugbewegungen mit 75 Prozent des Vor-Corona-Niveaus noch deutlich zurückliegen, wurden bis Ende Oktober 777 Flugbewegungen nach 23 Uhr gezählt. Im gesamten Jahr 2019 wurden 678 Flüge erfasst. Hinzu kommen noch die Ausnahmegenehmigungen für Flugbewegungen nach 24 Uhr, die ebenso rekordverdächtig per 15.09.2022 bei 27 Genehmigungen liegen und damit bereits das Jahresniveau von 2019 deutlich übertreffen. Die Initiativen und Verbände haben bereits vor Ferienstart ein Belastungsübermaß angemahnt und ein Sofortprogramm für besseren Fluglärmschutz am Hamburger Flughafen gefordert. Insbesondere die Konkretisierung und Verschärfung der ab 23 Uhr geltenden…
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Nächtlicher Flugverkehr auf Rekordniveau
Der Hamburger Flughafen und sein Mehrheitseigner, die Stadt Hamburg, taumeln weiter planlos durch die zunehmende Nachtflugbelastung in der Stadt. Eine Schriftliche Kleine Anfrage (SKA) des Abgeordneten Stephan Jersch (DIE LINKE) in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 22/9259) offenbart neue Rekordbelastungen im Jahr 2022. Bis Anfang September gab es bereits über 600 Flugbewegungen in der Zeit der Nachtflugbeschränkung nach 23 Uhr. Drei Fluggesellschaften stechen dabei besonders negativ hervor: Eurowings bei den Landungen sowie Ryanair und easy Jet bei den besonders belastenden Starts nach 23 Uhr. Auch der Anteil der Ausnahmegenehmigung nach Mitternacht peilt einen neuen Rekordstand an. Dazu erklärt Martin Mosel, stellvertretender Vorsitzender des BUND Hamburg und Sprecher im Bündnis der luftverkehrskritischen Initiativen und Verbände: „Eindrücklich bestätigen die jetzt…
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Bündnisforderung an Hamburger Politik: Sofortprogramm zum Fluglärmschutz
Seit der Aufhebung von Coronabeschränkungen im Luftverkehr steigen die Belastungen durch Fluglärm in Hamburg drastisch. Die hohe Anzahl an Flugbewegungen führt besonders in der Zeit der gesetzlichen Nachtruhe nach 22 Uhr zu einer auffällig systematischen Missachtung der Regeln zum Schutz der Bevölkerung. Ein Bündnis luftverkehrskritischer Hamburger Bürgerinitiativen und Vereine gegen Fluglärm fordert zusammen mit den Umweltverbänden BUND Hamburg und der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) vom Hamburger Senat ein Sofortprogramm zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm. Martin Mosel, stellvertretender Vorsitzender des BUND Hamburg und Sprecher im Bündnis der luftverkehrskritischen Initiativen und Verbände, kritisiert die Tatenlosigkeit der Politik scharf: „Trotz Festschreibung im Planfeststellungsbeschluss und der mittlerweile viele Punkte umfassenden Pläne von Politik…
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25. internationaler Tag gegen Lärm – „Hört sich gut an“
Alljährlich seit 1998 findet im April der Tag gegen Lärm statt. Initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) soll dieser Tag ein Bewusstsein für das andauernde Problem des Lärms schaffen. Unter dem Motto "Hört sich gut an" findet der Tag in diesem Jahr am 27. April statt. In Deutschland leiden rund 40 Prozent der Bevölkerung unter Fluglärm, besonders in der Umgebung von Flughäfen und in seinen Flugschneisen. Fluglärm steht für ein hohes Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkte zu erleiden. Bei Kindern im Umkreis von Flughäfen sind Konzentrations- und Lernschwierigkeiten nachgewiesen. "In den vergangenen zwei Jahren hat es sich in der Umgebung der Flughäfen bis auf wenige Ausnahmen wirklich gut angehört.…