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Europa feiert Bio – Bioland feiert Gut Wulksfelde
Die europäische Bio-Branche feierte am Samstag zum dritten Mal den „EU-Organic Day“. Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag erstmals 2021 von EU-Parlament, EU-Rat und EU-Kommission. Als Teil des EU-Öko-Aktionsplans soll er dazu beitragen, die Vorteile von Bio bekannter zu machen. Bioland unterstützt dieses Ziel und setzt sich weiter für 25 Prozent Ökolandbau in der EU bis 2030 ein. „Der EU-Organic Day schweißt die europäische Bio-Branche nochmal näher zusammen und ruft die wichtigen Initiativen der EU-Kommission in dem Bereich wieder ins Bewusstsein”, sagt Sabine Kabath, Vizepräsidentin Bioland e.V. „Der Green Deal und die Farm-to-Fork-Strategie bleiben weiterhin wichtige Wegmarken auf dem Weg zu mehr Bio vom Acker bis auf den Teller.…
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„Herr Özdemir, Wiederzulassung von Glyphosat verhindern!“
Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik und Kommunikation bei Bioland kommentiert den Vorschlag der EU-Kommission, Glyphosat weitere zehn Jahre zuzulassen. „Die EU-Kommission schlägt eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat um zehn Jahre vor. Das wäre fatal: Totalherbizide wie Glyphosat greifen massiv in die Ökosysteme mit ihren Nahrungsketten ein und ihr Einsatz leistet einen erheblichen Beitrag zum Artensterben. Das ist in zahlreichen Studien immer wieder nachgewiesen worden. Der grüne Agrarminister Cem Özdemir ist für eine Landwirtschaft angetreten, die wieder mehr im Einklang mit unseren Lebensgrundlagen wirtschaften soll. Daher muss er im Oktober Farbe bekennen, gegen eine Wiederzulassung von Glyphosat stimmen und mit vollem Einsatz für Mehrheiten gegen eine Wiederzulassung werben. Der flächendeckende Gifteinsatz…
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Bioland warnt vor weiteren fünf Jahren Glyphosat
Mitte Oktober entscheiden die EU-Mitgliedsstaaten darüber, die auslaufende Zulassung des Totalherbizids Glyphosat um weitere fünf Jahre zu verlängern. Die Europäische Kommission wird voraussichtlich morgen einen Entwurf zur konkreten Ausgestaltung einer weiteren Zulassung von Glyphosat vorlegen. Dazu ein Kommentar von Bioland. „Eine Wiederzulassung von Glyphosat in der EU ist nicht hinnehmbar. Dass die EU-Kommission sich bei ihrem Vorschlag auf ein lückenhaftes Gutachten der Europäischen Lebensmittelbehörde Efsa stützt, ist fatal. Außer Acht gelassen werden in diesem unter anderem die Auswirkungen des Totalherbizids auf Artenvielfalt und das Bodenleben. Zahlreiche Studien belegen die gravierenden Auswirkungen von Glyphosat auf unsere Umwelt. Diese werden bei der Bewertung des Mittels seitens der EU offenkundig jedoch nicht…
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3 Jahre auf Achse: Bio-Infotour startet in Augsburg
Es hat 4 Räder, ist 8 Meter lang und kann sich innerhalb weniger Stunden auf einer Fläche von mehr als hundert Quadratmetern entfalten: Das „Bio-Mobil“ ist das Herzstück der Kampagne „Grenzenlos regional – Bio in Europa“, die in den kommenden drei Jahren durch 18 deutsche Städte ziehen wird. Am Montag ist die Roadshow auf dem Elias-Holl-Platz in Augsburg gestartet. Parallel zum Startschuss fand im Rathaus nebenan die Bioland-Pressekonferenz „Aus der Nische in die Breite – Wird Bio das neue Normal?“ statt. „Was hinter einer Bio-Karotte, einem Bio-Brot oder einem Stück Bio-Käse steckt, ist für viele Verbraucher*innen noch immer nicht richtig greifbar“, sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. „Dabei sind die Wirkungen des…
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Bollwerk gegen Patentflut bilden
„Die Deregulierungs-Welle für Neue Gentechnik rollt weiter auf uns zu und sie zieht eine deutlich erkennbare Flut von Patenten nach sich. Die Bio-Branche hat sich früh und immer wieder sehr klar gegen die Gesetzesvorhaben aus Brüssel gestellt und damit auch die Interessen vieler Akteure aus der Land- und Lebensmittelwirtschaft vertreten, die bisher beim Thema merkwürdig zurückhaltend agieren. An einer noch größeren Abhängigkeit landwirtschaftlicher Betriebe von monopolistischen Agrochemie-Konzernen hat aber wohl der gesamte Agrarsektor kein Interesse – völlig unabhängig von der Anbauform. Wir fordern daher alle Akteure aus der Landwirtschaft dazu auf, sich mit uns gegen den vorliegenden EU-Gesetzesentwurf zu stellen und so ein gemeinsames Bollwerk gegen die drohende Patentflut auf…
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Mehr Ökolandbau für sichere Trinkwasserversorgung und saubere Bäche
Auf Klimakrise folgt Wasserkrise. Extreme Dürreperioden und Starkregen mit Hochwässern verdeutlichen, dass beim Thema Wasser eine Welle von Problemen auf uns zurollt. Weniger Grundwasserneubildung aufgrund geringerer Winterniederschläge ist nur eines davon. Ein Gegensteuern auf der gesamten Fläche ist dringend nötig. Ein forcierter Ausbau der Bio-Fläche würde vielen negativen Entwicklungen entgegenwirken. Grundwasser ist die Hauptquelle unserer Trinkwasserversorgung. In Deutschland werden rund 70 Prozent des Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Doch Dürren und die Verschiebung von Niederschlagsperioden haben in den letzten Jahren zu einer geringeren Grundwasserneubildung geführt. Und Nitrat sowie Pestizidrückstände sorgen für einen schlechten qualitativen Zustand der Grundwässer: 33 Prozent der Grundwasserkörper verfehlen aufgrund zu hoher Nitratkonzentrationen und anderer Schadstoffe…
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Klimakrise auf den Äckern: Wo bleiben die Sofortmaßnahmen?
Europa erhitzt sich schneller als jeder andere Kontinent der Erde. Die Zahl der Hitzetoten und das Ausmaß von Waldbränden, Dürren und Starkregenereignisse nehmen immer mehr zu. Witterungsextreme mindern die Ertragssicherheit und gefährden bäuerliche Existenzen. Statt mit wirkungsvollen Sofortmaßnahmen gegenzusteuern, bleibt die Bundesregierung mit dem kürzlich vorgelegten Klimaschutzprogramm 2023 vage und lässt viele Fragen offen. „Die Landwirtschaft hat ein elementares Interesse an einer schnellen Senkung der Treibhausgasemissionen. Denn auf den Äckern ist die Klimakrise längst angekommen. Dem muss die Ampel-Koalition mit einer mutigen und entschlossenen Klimapolitik entgegenwirken“, fordert Bioland-Präsident Jan Plagge. Angesichts der dramatischen Faktenlage müsste Deutschland das Tempo beim Klimaschutz deutlich erhöhen, meint auch Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik und Kommunikation…
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Bioland und NaturGarten rufen zur Wahl der Schmetterlingspflanze des Jahres 2023 auf
Deutschlands führender Ökoanbauverband Bioland lädt gemeinsam mit der Umwelt- und Naturschutzorganisation NaturGarten e.V. im Rahmen der im vergangenen Jahr initiierten Insektenlobby zur Wahlurne. Dabei wird nicht nur eine Pflanze des Jahres gekürt, sondern eine Pflanze in ihrer festen Beziehung zu der von ihr abhängigen Tierart. Die Reihe “Wildpflanze des Jahres” beginnt 2023 mit der Schmetterlingspflanze und wird in den folgenden Jahren mit weiteren heimischen Pflanzen fortgeführt. „Besonders Schmetterlinge gehören mit ihren pflanzenfressenden Raupen zu den Insekten, die für ihren Fortbestand von bestimmten Pflanzen abhängig sind”, so Carola Hoppen, Vorstand NaturGarten e.V. „Daher freuen wir uns sehr, jetzt mit dieser Aktion zu starten und darauf aufmerksam zu machen." Zur Wahl stehen fünf ausgewählte heimische…
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Bioland und Naturland fordern höhere Erzeugerpreise für Bio-Milch
Wer in den vergangenen Monaten Bio-Milch im Laden gekauft hat, wird die eine oder andere Überraschung erlebt haben. Mal lag der Preis bei fast 1,70 Euro, nur wenige Tage später wieder bei rund 1,50 Euro und aktuell ist der Liter Bio-Milch schon ab rund 1,20 Euro zu haben. Diese Turbulenzen im Verkauf bleiben nicht ohne Folgen für die Betriebe: Schon seit Jahresbeginn sind die Erzeugerpreise für Bio-Milch auf breiter Front im Sinkflug begriffen. „Wir brauchen dringend eine Umkehr dieses negativen Trends. Die Bio-Milchpreise entfernen sich aktuell immer weiter von dem, was Betriebe, die nach den hohen Standards von Bioland und Naturland arbeiten, für eine kostendeckende Produktion brauchen. Es liegt in…
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Freie Fahrt für Gentechnik und Patente
Der geleakte Entwurf der EU-Kommission für ein neues Gentechnik-Gesetz missachtet das Vorsorgeprinzip und öffnet einer zunehmenden Patentierung Tür und Tor. Wie die Koexistenz von Anbauformen mit und ohne Gentechnik in der Praxis sichergestellt werden könnte, beschreibt er nicht. Wenige Wochen, bevor die EU-Kommission am 5. Juli offiziell ihren neuen Gesetzesentwurf für den Umgang mit Gentechnik präsentieren will, ist ein erster Entwurf aus Brüssel durchgesickert. Demnach würde das jahrzehntelang in der EU geltende Vorsorgeprinzip abgeschafft und Neuen Gentechniken sowie deren Patentierung ein Freifahrtschein ausgestellt. Der Ökolandbau soll zwar für alle Gentechnik weiter verschlossen bleiben – wie gentechnikfreie Landwirtschaft künftig sichergestellt werden könnte, beschreibt der Entwurf jedoch nicht. „Man kann ihn förmlich…