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Wildpilze teils weiterhin mit radioaktivem Cäsium belastet
Wildpilze können in Süddeutschland weiterhin oberhalb des Grenzwertes mit radioaktivem Cäsium belastet sein. Das zeigt der aktuelle Pilzbericht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), für den die Behörde jährlich wildwachsende Speisepilze auf Cäsium-137 untersucht. Das Cäsium stammt hauptsächlich aus dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986. Ein geringer Anteil geht auf die oberirdischen Kernwaffentests der 1950er- und 1960er-Jahre zurück. Für Pilze, die in den Handel kommen, gilt ein Grenzwert von 600 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse. Dieser Grenzwert schützt jedoch nicht, wenn man selbst zum Sammeln in den Wald geht. Wildpilze in Maßen verzehren „Wer Pilze für den eigenen Verzehr sammelt, kann den Pilzbericht des Bundesamtes für Strahlenschutz zur Orientierung nutzen“,…
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Bundesamt für Strahlenschutz als familienfreundliche Behörde zertifiziert
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat für sein Engagement zur Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit das Zertifikat zum audit berufundfamilie erhalten. Die feierliche Übergabe fand am 21. Juni 2022 im Rahmen eines digitalen Festaktes statt. Der Zertifizierung ging ein Auditierungsprozess voraus, in dem die bereits vorhandenen Angebote und Maßnahmen für familienfreundliche Arbeitsbedingungen überprüft und Möglichkeiten zu deren Ausbau und Weiterentwicklung ermittelt wurden. Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern „Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben hat für das Bundesamt für Strahlenschutz einen hohen Stellenwert – und wir wollen noch besser werden. Die Auditierung unterstützt uns dabei, uns stetig weiterzuentwickeln“, betont BfS-Präsidentin Inge Paulini. „Den Begriff der Familie fasst das Bundesamt…
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Neues europäisches Strahlenschutz-Forschungsprogramm
Die neue Europäische Partnerschaft für Strahlenschutzforschung PIANOFORTE hat im Juni 2022 in Paris ihre Arbeit aufgenommen. Das von EURATOM und den Regierungen der beteiligten Staaten finanzierte Forschungsrahmenprogramm soll zu einer weiteren Verbesserung des Schutzes von Bevölkerung, Arbeitnehmer*innen, Patient*innen und Umwelt vor schädlichen Wirkungen ionisierender Strahlung beitragen. Die Gesamtkoordinierung von PIANOFORTE liegt beim Französischen Institut für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN). Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wird als Leitung des Arbeitspakets „Stakeholder Involvement“ für eine breite wissenschaftliche und gesellschaftliche Verankerung der Forschungsfragen und ‑projekte verantwortlich sein. Als Mitglied des Vorstands der Partnerschaft wird das BfS außerdem seine Erfahrung als Koordinator des Vorgängerprogramms CONCERT einbringen. Vernetzung von Strahlenschutzforschung und Stakeholdern „Strahlenschutz betrifft…
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Warum UV-Schutz immer wichtiger wird
Mit dem Klimawandel wird der Schutz vor der Sonne immer wichtiger: Die klimatischen Veränderungen führen dazu, dass vermehrt UV-Strahlung auf die Erdoberfläche und damit auch auf unsere Haut und Augen trifft. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat daher ihr Informationsportal www.klima-mensch-gesundheit.de in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und in Kooperation mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) um das Thema UV-Strahlung und UV-Schutz erweitert. Klimawandel und die Folgen für die Gesundheit Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA: „Übermäßige UV-Strahlung begünstigt das Entstehen von Hautkrebs. Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass diese Gefahr zunimmt: 2020 gab es rund 81 Prozent mehr Krankenhausbehandlungen aufgrund von Hautkrebs als…
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Studie: Bundesamt für Strahlenschutz untersucht Radon-Situation an Arbeitsplätzen
Bei der Arbeit kann man mit den unterschiedlichsten Schadstoffen in Berührung kommen. Ein wenig bekannter Innenraumschadstoff ist das radioaktive Gas Radon. Radon kommt deutschlandweit im Boden vor und kann sich in Gebäuden sammeln. Ist man längere Zeit erhöhten Radon-Mengen ausgesetzt, steigt das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Wissen über Radon-Situation an Arbeitsplätzen verbessern Um einen besseren Überblick über die Radon-Situation an Arbeitsplätzen in Deutschland zu erhalten, lässt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Rahmen einer Studie Radon-Messungen an Arbeitsplätzen durchführen. Teilnehmen können Arbeitgeber*innen, für die keine gesetzliche Radon-Messpflicht nach dem Strahlenschutzgesetz besteht und die Arbeitsplätze in Keller- oder Erdgeschossen haben. Arbeitgeber*innen in Radon-Vorsorgegebieten sind bereits seit Anfang 2021 dazu verpflichtet,…
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36 Jahre Tschernobyl: Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht neue Radioaktivitätskarten
Anlässlich des 36. Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erste Ergebnisse einer radiologischen Neukartierung der dortigen Sperrzone veröffentlicht. Die zugrunde liegenden Radioaktivitätsmessungen hatte das BfS auf Einladung der Staatlichen Agentur der Ukraine zur Verwaltung der Sperrzone bereits im September 2021 in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und ukrainischen Partnerorganisationen durchgeführt. Zwei Übersichtskarten zeigen die Cäsium-137-Belastung der Böden und die Gamma-Ortsdosisleistung innerhalb der Sperrzone. Die Ortsdosisleistung gibt an, wie viel Strahlung von außen auf einen Menschen einwirkt. Erhöhte Ortsdosisleistungswerte in der Sperrzone gehen heute fast ausschließlich auf Cäsium-137 zurück, das eine Halbwertszeit von 30 Jahren hat. Kurzlebigere radioaktive Stoffe wie Jod-131 sind bereits seit…
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Klimakrise: UV-Schutz wird immer wichtiger
Wetter-Extreme gehören zu den spürbaren Folgen der Klimakrise. Der März 2022 belegte nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes mit über 200 Sonnenstunden einen historischen Spitzenplatz. Aufgrund der Klimakrise hat sich in den letzten Jahren die Bewölkungssituation über Deutschland so verändert, dass die Anzahl an Sonnenscheinstunden pro Jahr im Mittel steigt. Die Klimakrise beeinflusst so auch die UV-Strahlung. Mehr Sonnenscheinstunden bedeuten einen längeren Zeitraum, in dem UV-Strahlung ungehindert die Erdoberfläche erreichen kann. Das zeigen etwa Auswertungen der Daten des deutschlandweiten UV-Messnetzes mit der Zentrale beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): In Jahren mit hoher Sonnenscheindauer ist auch die jährliche Summe der gemessenen UV-Bestrahlungsstärken sehr hoch. In Jahren mit sehr viel Sonnenschein, wie etwa…
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Weltgesundheitsorganisation erneuert Zusammenarbeit mit Bundesamt für Strahlenschutz
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erneut als WHO-Kooperationszentrum (WHO Collaborating Centre, CC) benannt. Damit wird das BfS die WHO für weitere vier Jahre mit seiner Expertise im Strahlenschutz unterstützen. „Mit ihrer erneuten Entscheidung für das BfS als Kooperationszentrum unterstreicht die WHO die Bedeutung aktueller Forschung und Expertise im Strahlenschutz für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung“, betont BfS-Präsidentin Inge Paulini. „In Deutschland ist die Wahrnehmung von Strahlung stark durch die Risiken der Atomkraft geprägt“, erläutert Paulini. „So unverzichtbar es ist, auf radiologische Notfälle vorbereitet zu sein, überdeckt die Dominanz dieses Themas oft, wie wichtig Strahlenschutz auch für viele andere Bereiche unseres alltäglichen Lebens ist: Zum Beispiel in der…
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BfS: Mobilfunknutzung bei Kindern erhöht Risiko für Hirntumoren nicht
Die Nutzung von Mobiltelefonen und DECT-Telefonen erhöht das Risiko für Hirntumoren bei Kindern und Jugendlichen nicht. Das legen die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten internationalen MOBI-Kids-Studie nahe. Eine Einschätzung, die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in einer Stellungnahme teilt. Nach derzeitigem Kenntnisstand gibt es keine wissenschaftlich gesicherten Belege für gesundheitsschädigende Wirkungen durch Mobilfunk für den Menschen. Dies untermauert die Studie. Die Präsidentin des BfS, Inge Paulini, betonte: „Die neuen Ergebnisse tragen dazu bei, wissenschaftliche Restunsicherheiten auch mit Blick auf Kinder und Jugendliche zu verringern. Sie bestätigen, dass die im Mobilfunk geltenden Grenzwerte Erwachsene und Kinder schützen.“ Hohe Aussagekraft durch große Datenbasis Für die großangelegte MOBI-Kids-Studie untersuchten die Studienautor*innen das Nutzungsverhalten von…
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Nachweis von Kernwaffentests künftig noch präziser
Mit einem neuen Messsystem wird es künftig möglich sein, noch besser geheime unterirdische Kernwaffentests nachweisen zu können. Ende Januar beendete das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Auftrag der Organisation zur Überwachung des Internationalen Kernwaffenteststoppabkommens (CTBTO) die sechsmonatige Testphase eines neuen Systems zur Messung von radioaktiven Edelgasen in der Luft. Damit sollen noch geringere Konzentrationen erfasst werden können als es bislang der Fall war. Die Messungen werden damit noch präziser. Die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Inge Paulini, verweist auf die internationale Bedeutung: „Seit dem Aufbau des internationalen Überwachungssystems Ende der 1990er Jahre sind mit Ausnahme von Nordkorea weltweit keine Atombomben mehr getestet worden. Dies ist ein großer Teilerfolg für das…