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Bundesrat stimmt Änderung der Vergabeverordnung zu: Planende Berufe erwarten massive Verwerfungen im deutschen Planungsmarkt
Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung mehrheitlich einer Verordnung der Bundesregierung zugestimmt, der durch eine Änderung der Vergabeverordnung voraussichtlich dazu führen wird, dass nahezu alle öffentlichen Planungsaufgaben künftig nach den Regeln des EU-Rechts vergeben werden müssen. Insbesondere die Kommunen als größte öffentliche Auftraggeber werden hiermit aufgrund fehlender Kapazitäten oftmals überfordert sein, worauf auch die Kommunalen Spitzenverbände hingewiesen haben. Die Verfahren werden sowohl für die Auftraggeber- wie für die Auftragnehmerseite deutlich aufwändiger und werden damit erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Kammern und Verbände der planenden Berufe befürchten daher, dass es zukünftig vermehrt zu Total- und Generalunternehmervergaben kommen wird. Die Folge wäre eine Existenzgefährdung für die mittelstandsgeprägte Planungswirtschaft in Deutschland. Der geplanten Änderung der VgV…
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Bundesjustizminister soll zivilrechtliche Fragen zum Gebäudetyp E klären
Die Bundesarchitektenkammer (BAK) begrüßt den Beschluss der Frühjahrskonferenz der Justizministerinnen und Justizminister der Länder zur Verankerung des neuen Planungsansatzes „Gebäudetyp E“ im Bauordnungsrecht. Damit sollen Möglichkeiten eröffnet werden, den Neubau oder Umbau von Gebäuden durch innovative und individuelle Planung nachhaltig, ressourcenschonend und kostengünstig zu gestalten, indem von nicht zwingend notwendigen, technischen Normen abgewichen werden kann. Aus Sicht der Bundesarchitektenkammer besonders wichtiger Teil des Beschlusses vom 25./26.5.2023 ist die konkrete Bitte an Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann, zu prüfen, welche zivilrechtlichen Anpassungen eines bauordnungsrechtlichen "Gebäudetyps E" geboten sind, um dessen Umsetzung rechtssicher zu ermöglichen, insbesondere zur Sachmangelhaftung im Werkvertragsrecht, aber auch im Kauf-, Miet- und Haftungsrecht. „Wir freuen uns über die Anerkennung…
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Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten im Quartier – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“
Die inklusive Gestaltung von Stadtraum und Wohnungen leistet einen bedeutenden Beitrag zur eigenständigen Lebensführung von Menschen mit Behinderungen und älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, hat daher gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer sowie den Architektenkammern Bremen und Niedersachsen zur Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten im Quartier – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“ eingeladen. Schwerpunktthema der Konferenz war die Auswirkung von Barrierefreiheit auf die Quartiersentwicklung. „Barrierefreiheit ist ein Qualitätsmerkmal für ein gutes Quartier. Sie ist auch Voraussetzung für eine vielfältige und starke Nachbarschaft“, so Jürgen Dusel. „Dazu gehört auch, dass Menschen, unabhängig von Behinderung und Alter, möglichst lange in ihrer…
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Mehr Umbaukultur: BAK legt Musterumbauordnung vor als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Städten und Kommunen
Die Bundesarchitektenkammer (BAK) hat am 19.5.2023 im Rahmen des Eröffnungswochenendes der Architekturbiennale Venedig an Bundesbauministerin Klara Geywitz einen konkreten Vorschlag für eine neue Musterbauordnung übergeben. Der Vorschlag zeigt auf, wie die Bauordnungen der Länder angepasst werden müssen, damit der Bestandserhalt im Sinne der nachhaltigen Nutzung natürlicher und bestehender Ressourcen gefördert wird. Weiterhin soll die Nachverdichtung im Bestand und Quartier erleichtert und in diesem Zuge auch ein starker Fokus auf grüne Infrastruktur gelegt werden. Ziel ist eine kompakte Stadt- und Siedlungsstruktur mit qualitätvollen Freiräumen bei möglichst viel Erhalt von Bausubstanz. „Die neue Musterbauordnung schlägt überfällige Erleichterungen für Abweichungen sowohl für den Bestand als auch für innovative ressourcensparende Bauweisen im Neubau vor.…
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Deutscher Beitrag „Spielstadt Mini-München“ gewinnt UIA Architecture & Children Golden Cubes Award
Die Union Internationale des Architectes (UIA) hat die Ergebnisse der 5. Verleihung der Golden Cubes Awards bekanntgegeben. Mit dem „UIA Architecture & Children Golden Cubes Awards“ sollen Personen und Organisationen ausgezeichnet, ermutigt und unterstützt werden, die sich der Baukultur verschrieben haben und helfen, Kindern und Jugendlichen (vom Vorschulalter bis zum Alter von 18 Jahren) Architektur und die Prozesse, die unsere Umwelt gestalten, verständlich zu vermitteln. Nach einem nationalen Auswahlverfahren reichten 31 Länder ihre Nominierungen in vier Kategorien – Institution, Schule, Printmedien und audio-visuelle Medien – bei einer internationalen Jury ein. 82 nationale Nominierungen, die in die engere Wahl kamen, wurden in die internationale Phase geschickt. Für Deutschland hat die Bundesarchitektenkammer (BAK)…
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Anmeldung zum Deutschen Architekt*innentag DAT23 geöffnet
„Transformation – Räume stärken“ lautet die Überschrift des nächsten DAT23, der am 29.9.2023 im bcc Berlin Congress Center am Alexanderplatz stattfindet. Die wachsende Umwelt- und Ressourcenkrise verlangt große Anpassungen des gesamten Bausektors, denn wir müssen die Zusammenhänge unterschiedlicher Aspekte verstehen, um weitere Schäden an Klima und Lebensräumen zu verhindern. Nur durch das „Denken und Handeln in Zusammenhängen“ können wir unsere Herausforderungen systematisch bewältigen. Voraussetzung hierfür ist die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Planung, Politik, Bauherrenschaft, Wissenschaft und Forschung. Das umfangreiche Programm besteht aus mehreren Keynotes sowie parallellaufenden Panels zu den Themen Stadt-Land-Kontinuum und Bestand, Boden und Nutzung, Materialeinsatz und Kreislaufwirtschaft, Nachwuchs, Leadership und der Wert unserer Planung als Teil der…
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Denkmäler barrierefrei umbauen: Ein ökologisch und ökonomisch sinnvolles Investment
Die barrierearme, inklusiv konzipierte Gestaltung unserer gebauten Umwelt gewinnt in einer alternden Gesellschaft rapide an Bedeutung. Eine besondere Herausforderung stellt die Weiterentwicklung des geschütztes Gebäudebestandes dar. „Denkmäler weiterzuentwickeln und dabei auf barrierefreie Gestaltung zu achten, ist ein ökologisch, ökonomisch und sozial gutes Investment“, unterstrich der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, am 18. April auf der Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten – Barrierefreiheit und Denkmalschutz“, die in Essen von der Bundesarchitektenkammer, der Architektenkammer NRW sowie dem Bundesbeauftragten für die Belange der Menschen mit Behinderungen durchgeführt wurde. Rund 250 Architektinnen und Architekten nahmen an der Fachveranstaltung teil. „Barrierefreiheit hat eine tiefe soziale Dimension und ist ein Qualitätsmerkmal für eine moderne Infrastruktur“, unterstrich der…
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Fachkräftemangel in den Verwaltungen: BAK fordert Ausweitung des Baureferendariats
Der Bedarf an Baurechtsspezialistinnen und -spezialisten im öffentlichen Dienst und der Bauverwaltung wird immer größer, denn im Rahmen der Maßnahmen für mehr Klima- und Umweltschutz ist baufachliches Wissen und Bewusstsein für mehr Baukultur in den Verwaltungen unerlässlich. Gleichzeitig gehen die Zahlen der Baureferendariate bundesweit im Trend zurück oder bleiben in einigen Teilbereichen bestenfalls konstant. Dass der Fachkräftemangel längst in den Verwaltungen angekommen ist, bestätigt das aktuelle Positionspapier, erarbeitet vom Ausschuss Angestellte und Beamte der Bundesarchitektenkammer (BAK). Eine zentrale Problematik liegt in den Kompetenzdefiziten vieler Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung für Baurechtsfragen und Verwaltungsaufgaben, z. B. bei Vergabeverfahren. Der aktuelle Mangel an Architektinnen und Planern mit…
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Klimaziel erneut verpasst – Entwurf für Gebäudeenergiegesetz stellt die richtigen Weichen für Verbesserungen im Gebäudesektor
Der Gebäudesektor verfehlt auch in diesem Jahr, übrigens bereits zum dritten Mal in Folge, das gesetzlich vorgegebene Klimaziel. Dies geht aus den aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, die am 15.3. zu den emissionsrelevanten Entwicklungen in den Sektoren Energiewirtschaft, Verkehr, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallsektor vorgelegt wurden. Eine Lehre aus den vom UBA vorgestellten Zahlen ist: Mit Gebäude und Verkehr rutschen genau jene Bereiche in die roten Zahlen, die bislang nicht vom EU-Emissionshandel erfasst waren und bei denen politisches Handeln wichtiger wäre als in allen anderen Bereichen. Klar sollte damit inzwischen sein, dass es mit ein paar Förderprogrammen und Marktanreizen nicht mehr getan ist. Um im Gebäudebereich endlich auf Kurs…
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Verstärkte Zusammenarbeit in Architektur und Stadtplanung: Kooperationsabkommen im Rahmen der deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage unterzeichnet
Anlässlich der Wirtschaftsdelegationsreise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Brasilien und Kolumbien, unterzeichnete die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Andrea Gebhard, im Rahmen der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage in Belo Horizonte das Kooperationsabkommen mit dem brasilianischen Partnerverband Conselho de Arquitetura e Urbanismo do Brasil (CAU/BR). BAK und CAU verständigten sich auf eine produktive Arbeitsbeziehung zwischen den beiden Organisationen, um gemeinsam Lösungen für mehr Klimaschutz durch Architektur und Stadtplanung zu erwirken. „Die Gefahr des Klimawandels ist eine Herausforderung für die Welt. Ich freue mich sehr über neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, die dazu beitragen wird, konkrete Maßnahmen zu erarbeiten für eine bessere Architekturausbildung und deren Förderung für die nächste Generation, für mehr Forschung und nachhaltige Berufsstandards,“ sagte…