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Fortbildung: Zertifikatskurs für Naturwissenschaftler/innen in der Molekularpathologie fördert einheitliche Standards für eine verlässliche Diagnostik
Die Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie (QuIP GmbH) wird im Auftrag der wissenschaftlichen Fachgesellschaften DGP und DGNN sowie des Bundesverbandes Deutscher Pathologen (BDP) ein Konzept für eine strukturierte Fortbildung von in der Molekularpathologie tätigen Naturwissenschaftler/innen erarbeiten und umsetzen. Dazu wird sie ein mehrjähriges, berufsbegleitendes und standortübergreifendes Curriculum aufbauen. „Die Bedeutung der Molekularpathologie hat in der modernen Präzisionsmedizin in den letzten Jahren stark zugenommen. Dieser Trend wird sich durch viele neue und individualisierte Therapieoptionen in den nächsten Jahren noch verstärken“, sagt PD Dr. med. Dr. rer. nat. Udo Siebolts, Sprecher der DGP-AG Molekularpathologie und Ärztlicher Leiter der molekularpathologischen Diagnostik des Universitätsklinikums Köln. Der Bedarf an hochqualifiziertem Personal müsse daher langfristig gesichert werden. Eine Fortbildung…
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Pathologie liefert Testung für neues Brustkrebsmedikament
Mit dem Wirkstoff Elacestrant steht eine neue Therapieoption für metastasierten Brustkrebs zur Verfügung. Voraussetzung für die Gabe ist der Nachweis einer ESR1-Mutation mittels Liquid Biopsy. Bisher ist diese Test-Methode noch nicht flächendeckend verfügbar. Der Bundesverband Deutscher Pathologen stellt eine Liste der Pathologieinstitute zur Verfügung, welche die erforderliche Testung durchführen. Am 20.09.2023 hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) das Medikament Orserdu (Elacestrant) zugelassen. Anwendungsgebiet ist die Monotherapie zur Behandlung von postmenopausalen Frauen sowie von Männern mit Östrogenrezeptor (ER)-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs mit einer aktivierenden ESR1-Mutation, deren Erkrankung nach mindestens einer endokrinen Therapielinie, einschließlich eines CDK 4/6-Inhibitors, fortgeschritten ist. ESR1-Mutationen sind eine Ursache für die Resistenz gegen endokrine Standardtherapien. Mit…
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Individualanalysen sollten ärztliche Aufgaben bleiben
„Die Anamnese von PatientInnen mit entsprechender individueller Information und Beratung ist eine hoch ärztliche Aufgabe und kann nicht verantwortungsvoll auf der Basis von Kassendaten erfolgen“, betont Prof. Dr. med. Karl-Friedrich Bürrig. Der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) fordert daher § 25b „Datengestützte Erkennung individueller Gesundheitsrisiken durch die Kranken- und Pflegekassen“ aus dem Entwurf des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes (GDNG) ersatzlos zu streichen. Der BDP sieht in einer zielgerichteten sowie verantwortungsbewussten Nutzung und Verknüpfung von Gesundheitsdaten enormes Potenzial für die Verbesserung der medizinischen Versorgung. Die beiden Digitalgesetze der Bundesregierung werden daher grundsätzlich begrüßt. „Zielgerichtet“ und „verantwortungsbewusst“ sind dabei Kernelemente, denen im Falle hochsensibler medizinischer Diagnosen durch die Pathologie eine zentrale Bedeutung zukommt. Laut aktuellem Entwurf…
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23. Bundeskongress Pathologie 22. – 24. September 2023 in Berlin
„Pathologie, Zentralisierung, Zukunft!“ – Der 23. Bundeskongress Pathologie vom 22. – 24. September 2023 in Berlin – der erste post Corona – hat klar gezeigt: Das Fach ist lebendig, mit seiner Themenvielfalt am gesundheitspolitischen Puls der Zeit und wird in der personalisierten Krebsmedizin mehr denn je gebraucht. „Die durch verschiedene Akteure im Gesundheitswesen vorangetriebenen Zentralisierungsprozesse im stationären und ambulanten Bereich gefährden das kollektive Erbe der Pathologie an Vertragsarztsitzen. Dabei sind die dezentral aufgestellten niedergelassenen Leistungserbringer eine unverzichtbare Größe, wenn es darum geht, die flächendeckende sektorenübergreifende Versorgung aller KrebspatientInnen mit der erforderlichen Diagnostik für eine individuelle Therapie sicherzustellen“, so Verbandspräsident Prof. Dr. med. K.-F. Bürrig. Die Pathologie ist wie kein anderes…
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Die Pathologie in der ePA: Befunde sollten durch behandelnden Arzt eingestellt werden
„Befunde der Fachgruppe Pathologie/Neuropathologie sollen in die ePA, aber erst nachdem die Inhalte der Patientin von der behandelnden Ärztin im individuellen Kontext der Erkrankung erläutert wurden“, bekräftigt Herr Professor Dr. med. Karl-Friedrich Bürrig, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Pathologen Der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) begrüßt ausdrücklich das im Gesetzentwurf der Bundesregierung vom 08.09.2023 zum Ausdruck gebrachte Bemühen, einen effizienten Transfer digitaler Daten in der PatientInnenversorgung zu ermöglichen. Wir begrüßen außerdem die Empfehlung des Gesundheitsausschusses des Bundesrats vom 06.10.2023 (lfd. Nr. 5), der die Pflicht zur „Übermittlung und Speicherung von Laborbefunden, bildgebender Diagnostik, et cetera [ … ] “ empfiehlt – anstelle einer Kann-Regel. Befunde der Fachgruppe Pathologie/Neuropathologie enthalten essenzielle medizinische Informationen für…
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Professor Thomas Kirchner erhält Rudolf-Virchow-Medaille 2023
Prof. Thomas Kirchner, langjähriger Ordinarius des Instituts für Pathologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und ehemaliger Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Pathologen e.V. (BDP) ist Träger der Rudolf-Virchow-Medaille 2023. Mit dieser höchsten Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) wurde Kirchner für seine besonderen Verdienste um die Entwicklung der Pathologie anlässlich der DGP-Jahrestagung am 01. Juni 2023 geehrt. Die Laudatio, gehalten von Kirchners ehemaligem Schüler und langjährigem Mitarbeiter, Prof. David Horst, heute Direktor des Instituts für Pathologie an der Charité Berlin und ebenfalls im Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Pathologen, präsentierte ein beeindruckendes Lebenswerk. Neben seinen wegweisenden wissenschaftlichen Errungenschaften hat sich Kirchner durch seinen berufspolitischen Einsatz für die Etablierung der molekularen Diagnostik…