• Verbraucher & Recht

    EU-Richtlinie 2025/1237: Schutzstatus des Wolfs gesenkt – was bedeutet das konkret?

    Mit der Veröffentlichung der Richtlinie (EU) 2025/1237 am 27. Juni 2025 wurde der Schutzstatus des Wolfs (Canis lupus) offiziell angepasst. Der Wolf ist nun nicht mehr als „streng geschützt“, sondern nur noch als „geschützt“ im Sinne der FFH-Richtlinie eingestuft. Damit ergibt sich für die Mitgliedstaaten die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen regulierend einzugreifen. Was ändert sich durch die neue Richtlinie? Die Einstufung in Anhang V der FFH-Richtlinie erlaubt: • die gezielte Entnahme einzelner Wölfe, etwa bei wiederholten Nutztierrissen trotz Herdenschutzmaßnahmen, • die Aufstellung und Umsetzung von Managementplänen zur Bestandsregulierung durch die Länder, • erweiterten Handlungsspielraum für Behörden und Landwirte bei konkreten Gefährdungslagen. Alle Maßnahmen müssen jedoch: • auf wissenschaftlicher Grundlage beruhen,…

  • Verbraucher & Recht

    Fokus Tierhaltung – Aufgaben für die Bundesregierung nach der Sommerpause

    Die Aufhebung der Stoffstrombilanzverordnung, die Verschiebung der Tierhaltungskennzeichnung und die Wiedereinführung der Dieselrückerstattung sind aus Sicht des Bundesverbands Rind und Schwein e.V. (BRS) wichtige Signale der neuen Bundesregierung an die Rinder- und Schweinehalter in Deutschland. Damit verdeutlicht die Bundesregierung den Stellenwert der heimischen Landwirtschaft, auch im Hinblick auf globale Krisen und Versorgungsengpässe. Vor diesem Hintergrund plädiert der BRS erneut für die Aufnahme der Ernährungssicherung in das Grundgesetz. Für die Zeit nach der parlamentarischen Sommerpause hat der BRS folgende Schwerpunktthemen identifiziert: – Jegliche Stall-Umbauvorhaben und dazugehörige Bundesförderungen sind zum Scheitern verurteilt, solange keine Erleichterungen beim Bau- und Genehmigungsrecht erzielt werden. Tieren kann oftmals kein Außenklimareiz geboten werden, weil Emissionsschutzvorgaben eine Öffnung…

  • Verbraucher & Recht

    Stellungnahme des Bundesverbandes Rind und Schwein zum Antrag des Landes Nordrhein-Westfalen

    Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat einen Entschließungsantrag zur Verbesserung des Tierschutzes beim Transport von Nutztieren in Drittstaaten in den Bundesrat eingebracht. Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) begrüßt, dass das Bundesland NRW und der Bundesrat sich mit dem Tierschutz beim Export von Rindern in Drittländer auseinandersetzen möchte. Als Fachverband möchten wir daher gerne die eingebrachten Vorschläge kommentieren. Tierschutz beim Export erfordert EU-weite Regelungen und Umsetzungen Den Export von Schlachttieren in Drittländer lehnen wir grundsätzlich ab. Es ist wichtig, klar zwischen Transporten von Schlachttieren und dem Export hochwertiger Zuchttiere zu unterscheiden. Oft wird argumentiert, dass der Export von Rindersperma oder Embryonen ausreiche, um eine hochwertige Zuchtpopulation aufzubauen. Doch hochwertiges Rindersperma allein…

  • Verbraucher & Recht

    Lumpy Skin Disease (LSD): BRS informiert zur aktuellen Situation, möglichen rechtlichen Grundlagen und empfohlenen Maßnahmen

    Die LSD ist eine durch das Lumpy Skin Disease Virus (LSDV) verursachte, hochansteckende Tierseuche, die ausschließlich Rinder und Wasserbüffel betrifft. Sie gilt im EU-Recht als Kategorie-A-Seuche, was bedeutet, dass sie bekämpfungspflichtig ist und im Seuchenfall umgehend staatliche Maßnahmen einzuleiten sind. Aktuelle veterinärrechtliche Grundlagen EU-Recht: Grundlage für Maßnahmen wird vermutlich die Delegierte Verordnung (EU) 2020/687 bilden, die unter anderem die Einrichtung von Sperrzonen regelt. Nach Einschätzung des BRS ist davon auszugehen, dass bei einem Ausbruch eine Schutzzone mit einem Radius von 20 km sowie eine Überwachungszone von 50 km eingerichtet wird. Innerhalb dieser Zonen greifen strenge Verbringungs- und Handelsverbote für Tiere und bestimmte tierische Erzeugnisse einschließlich Zuchtmaterial. Ausnahmen können von den…

  • Verbraucher & Recht

    BRS begrüßt Verschiebung, fordert aber weitere Verbesserungen beim Tierhaltungskennzeichnungsgesetz

    Ein Entschließungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, in dem gefordert wurde, die staatliche Tierhaltungskennzeichnungspflicht für frisches Schweinefleisch wie ursprünglich geplant ab dem 1. August 2025 beizubehalten, wurde hingegen abgelehnt. Beschlossen wurde, die Übergangsregelung des § 40 Abs. 2 Tierhaltungskennzeichnungsgesetz um sieben Monate auf den 1. März 2026 zu verlängern, um betroffenen Lebensmittelunternehmern weitere Zeit zur Umsetzung der Vorgaben einzuräumen. Somit ist es weiterhin möglich, kennzeichnungspflichtige Lebensmittel, die vor dem 1. August 2025 in den Verkehr gebracht oder gekennzeichnet wurden und den Anforderungen des neuen Gesetzes nicht entsprechen, bis zum Aufbrauchen der jeweiligen Bestände in den Verkehr zu bringen. Die Bundesregierung soll nun eine „grundsätzliche“ Reform des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes angehen und dazu…

  • Essen & Trinken

    Biosicherheit in der Tierhaltung: Hobbyhalter tragen Mitverantwortung

    Das macht sie zu prädestinierten Pflegern genau dieser Landschaften. Oft sind es kleinere Hobbyhaltungen, die einzelne, selten gewordene Rassen züchten. Da Krankheiten besonders oft von Wildtieren übertragen werden, sind Biosicherheitsmaßnahmen bei der häufig praktizierten Freilandhaltung von Hobbybetrieben besonders wichtig. Maßnahmen wie Umzäunungen, Reinigung und Desinfektion müssen daher von allen Tierhaltungsbetrieben eingehalten werden – unabhängig von deren Bestandsgröße. Darüber hinaus sollten für jeden Betrieb individuelle Biosicherheitsmanagementpläne erstellt werden, in denen Verfahren zur Seuchenprävention beschrieben sind. Leider unterschätzen Hobbyhalter oft das Risiko und setzen die Biosicherheitsmaßnahmen nicht konsequent genug um. Dies stellt ein großes Sicherheitsrisiko dar – nicht nur für den Betrieb selbst. Die aktuelle Tierseuchensituation mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP), der…

  • Verbraucher & Recht

    Verbändebündnis fordert: Akkreditierung wirtschaftsfreundlich gestalten

    In einem nun veröffentlichten Positionspapier machen die Verbände auf strukturelle Defizite bei der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) aufmerksam. Verbunden damit ist ein dringender Appell an Politik und zuständige Stellen, notwendige Veränderungen mutig anzugehen. Die Leistungen qualifizierter Prüf-, Labor- und Zertifizierungsinstitutionen sind unverzichtbar für die Qualität, Sicherheit und Innovationsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland, wie die Verbänden betonen. Ohne sie gäbe es kein „Made in Germany“ und keine funktionierende Qualitätsinfrastruktur für Verbraucher, Unternehmen und Behörden. Die Akkreditierung durch die DAkkS sei dabei ein zentrales Instrument: Sie sichert die Kompetenz und Zuverlässigkeit der Konformitätsbewertungsstellen und schafft damit Vertrauen in Produkte und Märkte – national wie international. Doch 15 Jahre nach der Gründung der DAkkS…

  • Verbraucher & Recht

    Haltungsformen als neues Sortierungskonzept im LEH

    Aldi Süd hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 sein Frischfleisch-Sortiment, seine gekühlten Fleisch- und Wurstwaren sowie seine Trinkmilch vollständig auf die Haltungsformen 3, 4 und 5 umzustellen. Nun geht der Discounter einen Schritt weiter und sortiert seine Frischfleischkühlung nach Haltungsform statt nach Tierart. Künftig finden Verbraucher das Fleisch der Haltungsformen 1 und 2 in blauen, das der Haltungsformen 3 und 4 in grünen und die aktuellen Frischfleischangebote in roten Kühltheken. Aldi Süd möchte damit mehr Transparenz schaffen und den Umstieg auf sog. Tierwohlprodukte vorantreiben. Initiativen zur Stärkung höherer Haltungsformen sind zwar begrüßenswert, doch ebenso wichtig ist es, dass konventionell wirtschaftende Betriebe verlässlich in die Entwicklung des Marktes…

  • Essen & Trinken

    Milchmatrix – Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

    Pflanzliche Milchersatzgetränke liegen im Trend und werden von vielen Menschen aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen als Ersatz für Kuhmilch konsumiert. Haferdrink und Co. sind jedoch kein vollwertiger Ersatz, da sie sich hinsichtlich der enthaltenen Nährstoffe stark unterscheiden. Pflanzendrinks enthalten in der Regel keine relevanten Mengen dieser Nährstoffe. Deshalb werden pflanzliche Getränke aus konventioneller Produktion häufig mit bestimmten Mineralstoffen oder Vitaminen angereichert, was bei Bioprodukten nicht erlaubt ist. Doch reicht es aus, nur die einzelnen enthaltenen Nährstoffe zu betrachten, um den gesundheitlichen Wert eines Lebensmittels zu beurteilen? Die natürlicherweise in der Milch vorkommenden Nährstoffe sind optimal aufeinander abgestimmt und unterstützen sich sogar gegenseitig bei der Verwertung im menschlichen Körper. Hierbei spielen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Bundesverband Rind und Schwein gratuliert Alois Rainer zum Amtsantritt als Bundesminister

    Der Bundesverband Rind und Schwein e. V. (BRS) gratuliert Alois Rainer herzlich zu seiner Ernennung zum Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Am 6. Mai 2025 wurde Rainer in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier offiziell ins Amt berufen und im Deutschen Bundestag vereidigt. Bei der Amtsübergabe mit seinem Vorgänger Cem Özdemir betonte Minister Rainer, dass das neue Amt für ihn mehr als ein Beruf sei – es sei eine Berufung. In seiner Antrittsrede stellte er klar, dass die Landwirtschaft für ihn das „Rückgrat des ländlichen Raums“ darstelle. Er kündigte an, insbesondere die bäuerlichen Familienbetriebe zu stärken, Bürokratie abzubauen und für mehr Planungssicherheit zu sorgen. Ziel sei es, Umwelt, Tierwohl und wirtschaftliche…