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Unterstützung für Milchrinder- und Kälberhaltung
In den letzten Jahren sind die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Tierhaltung schwieriger geworden. Die gesellschaftlichen Erwartungen haben sich ebenso geändert wie die betriebswirtschaftlichen Anforderungen. Die Betriebe versuchen, mit einer nachhaltigen Intensivierung steigende Kosten aufzufangen. Dies gilt auch für die Milchkuhhaltung und die Kälberaufzucht. Ab dem nächsten Jahr kommen neue gesetzliche Anforderungen hinzu. Ein hohes gesundheitliches Niveau im Tierbestand ist dabei die Basis für den Erfolg aller weiteren betrieblichen Maßnahmen. Hierbei möchte die Initiative Gesundes Kalb | Gesunde Kuh – gut versorgt in die Zukunft unterstützen. Sie wurde gemeinsam vom Bundesverband Rind und Schwein (BRS) und dem Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) initiiert. Sie soll Landwirten eine schnelle Orientierung zu den wichtigsten…
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Bundesministerium greift in den Markt ein und untersagt Transporte von Zuchtrindern in Drittstaaten
Am 28. Oktober 2022 verkündete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dass es „bilaterale Veterinärbescheinigungen für den Export von Wiederkäuern zu Zuchtzwecken zum 1. Juli 2023 zurückzieht“. Grund für diese marktpolitische Maßnahme sei die fehlende Akkreditierung von Versorgungsstellen in Drittländern durch die Wirtschaft. Der Bundesverband Rind und Schwein ist fassungslos über dieses Vorgehen und kritisiert die Art und Weise der Kommunikation zwischen BMEL und Wirtschaftsverbänden scharf. „Das BMEL hat das deutsche Außenvertretungsrecht und ist für die Validierung von Versorgungsstellen in Drittländern zuständig. Dieser Aufgabe kommt es allerdings seit Jahren nicht nach, worunter nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Länderbehörden leiden. Des Weiteren ist es mehr als fraglich, ob eine…
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Bundesverband Rind und Schwein wirbt für Selbstbestimmung und Vielfalt bei der Ernährung, statt Bevormundung
Freiburg will künftig Fleisch vom Menü der Kitas und Grundschulen streichen. Glaubt man den Reaktionen in den Medien, gegen den Willen der Eltern. Ob die Stadt Freiburg damit verfassungsrechtlich gegen verbriefte Freiräume für die Selbstentfaltung verstößt und eigene Entscheidungsmöglichkeiten substanziell entzieht, müssen Gerichte klären. Die Einschätzung des Bonner Verfassungsrechtlers Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter am Bundesverfassungsgericht a. D., zu dieser Thematik sind hilfreich – für die Eltern und die Stadt (1). Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. vermutet hinter der Entscheidung der Stadt Argumente, die man derzeit häufiger liest: Klimaschutz und Gesundheit. Abgesehen davon, dass es für diese Behauptung wissenschaftlich widersprüchliche Veröffentlichungen gibt und die Zusammenhänge keineswegs so…
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Mit Betriebsoptimierung zu mehr Klimaschutz
In Zeiten knapper Ressourcen und einer kritischen Gesellschaft muss Effizienz anders bewertet werden, also noch vor 10 Jahren. Es sollte den Unternehmen nicht mehr nur um die bestmögliche Nutzung knapper Ressourcen gehen, sondern auch um den Schutz von Tier und Mensch sowie des Klimas und der Umwelt. Den Landwirten stehen dafür Hilfsmittel zur Verfügung. Ein Abbau von Tierbeständen dagegen kann der falsche Weg sein, wenn er mit einer Verlagerung von Treibhausgasen verbunden ist. Die Diskussion über den Beitrag der Landwirtschaft zur Klimaerwärmung reißt nicht ab. Sie wird häufig wegen ihrer Emissionen an den Pranger gestellt. Der Anteil der Tierhaltung an den Treibhausgasemission in Deutschland beträgt aktuell rd. 9 Prozent. Ungefähr…
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Massiver Nachbesserungsbedarf zum Gesetzentwurf zur Tierhaltungskennzeichnung
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. lehnt den Referentenentwurf zum geplanten Tierhaltungskennzeichnungsgesetz (TierHaltKennzG) entschieden ab. „Der vorgelegte Gesetzesentwurf ist bisher ein Stückwerk undurchdachter Forderungen. Hinzu kommt, dass weder die gesetzlichen Voraussetzungen zur Umsetzung angestrebter Haltungssysteme noch die Finanzierung der durch das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung kalkulierten Mehrkosten geklärt sind“, kritisiert Dr. Nora Hammer, Geschäftsführerin des BRS. Der Gesetzentwurf wird aus Sicht des BRS den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir verspricht sich mit der Einführung der verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung mehr Transparenz für den Verbraucher bei der Kaufentscheidung. Durch die Ausschließlichkeit der Kennzeichnung für deutsches Schweinefleisch ohne Berücksichtigung ausländischer Ware und den darüber hinaus ausgeblendeten Absatzkanälen wie Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung ist die Kennzeichnung…
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Ampel spielt mit der Zukunft der tierhaltenden Betriebe in Deutschland
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat in dieser Woche einen Entwurf zur Haltungskennzeichnung an die Wirtschaft zur Stellungnahme verschickt. Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. bewertet diesen Entwurf als kritisch, zumal mit der Zukunft der Tierhaltung auf deutschen Betrieben gespielt wird. „Eine Haltungskennzeichnung nützt überhaupt nichts, wenn nicht schnellstmöglich die versprochenen Anpassungen im Bau- und Immissionsschutzrecht angepackt werden“, kritisiert Dr. Hammer, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. den vorgelegten Entwurf, und weiter „Leider sind sich viele unserer Tierhalter sicher, dass es dem Landwirtschaftsministerium nicht wirklich um mehr Tierschutz geht, sondern um eine deutliche Reduzierung der Anzahl tierhaltender Betriebe.“ Offenbar zeigen sich auch die Koalitionspartner mit diesem Entwurf eher unzufrieden. So hat die…
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Ernährung wird sicherheitspolitisch bedeutsam
Anlässlich der Fachtagung des Bundesverbandes Rind und Schwein am 25. April 2022 in Berlin nutzte Janze seinen Vortrag, um die nationalen und internationalen Herausforderungen auf den Agrarmärkten zu skizzieren. Um eine wachsende Weltbevölkerung ernähren zu können, müsse die Lebensmittelerzeugung bis zum Jahr 2050 um 70 % steigen und das auf einer ständig kleiner werdenden landwirtschaftlichen Nutzfläche. Nur 3 % der globalen Flächen sind als Ackerland und 7 % als Weideland nutzbar. Diese landwirtschaftlich nutzbaren Flächen schrumpfen beständig aufgrund wachsender Siedlung-, Verkehrs- und Industrieflächen. Klimatische Veränderungen und Extremwetterereignisse könnten sich ebenfalls negativ auf die landwirtschaftliche Produktivität auswirken. Janze befürchtet, dass sich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dramatisch auf die Getreide-…
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Der Glaube an eine zukunftsfähige Nutztierhaltung in Deutschland schwindet
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und damit einhergehende Spekulationen an den Rohstoffmärkten haben zu historischen Preissteigerungen für Futtermittel, Energie und andere Betriebsmittel geführt. Die Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung ist derzeit nicht mehr gegeben. Die Markterlöse reichen nicht für die dringend erforderliche Eigenkapitalbildung; teilweise fehlen bereits die Mittel für den Futtereinkauf. Gleichzeitig wird eine Transformation der Landwirtschaft, insbesondere der Tierhaltung forciert. Dies führt zu weiteren Kostensteigerungen, die am Mark derzeit nicht abbildbar sind. Auch die Preissensibilität der Verbraucher steigt wieder, so dass Eigenmarken des Lebensmittelhandels verstärkt nachgefragt werden. Es besteht das Risiko, dass die Landwirte auf den Kosten des Umbaus sitzen bleiben. Ohne bessere Perspektiven sind die Folgen absehbar: immer mehr…
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Eine nachhaltige Welternährung gelingt nur mit effizienten landwirtschaftlichen Systemen
Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)) fordert daher zu Recht eine nachhaltige Intensivierung bestehender Landnutzungssysteme. Auf diese Zusammenhänge machte Jens Boch, Professor am Institut für Pflanzengenetik an der Leibniz Universität Hannover, anlässlich des InnoPlanta-Forums am 26. April 2022 in Berlin aufmerksam. Boch gehört zu dem Kreis der Wissenschaftler, die angesichts globaler Krisen davor warnen, Innovationen in der Landwirtschaft, z.B. neue Züchtungstechnologien, abzulehnen. Der Pflanzengenetiker machte deutlich, was eine weitere Extensivierung nach dem Vorbild Deutschlands bedeuten könnte. Aufgrund geringerer Erträge würde mehr Ackerfläche für die Nahrungsmittelerzeugung benötigt – zum Nachteil von Naturflächen. Der Wissenschaftler regte auch an, die globale Nahrungsversorgung nicht ausschließlich auf Grundlage der Produktionsmenge, sondern unter Berücksichtigung der…
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Klares Konzept zum Umbau der Nutztierhaltung bei neuer Regierung nicht erkennbar
Der Wirtschaftsanalyst Dr. Christian Janze sowie der Agrarökonom Stefan Leuer zeichneten in ihren Impulsvorträgen ein düsteres Bild. Der russische Angriffskrieg werde dramatische Folgen für die Getreide- und Düngerversorgung und damit die Lebensmittelversorgung national und international haben. Als Gunststandort trage Deutschland eine große Verantwortung für die globale Ernährungssicherung. „Die Politik sollte den landwirtschaftlichen Sektor stärker in seiner strategischen Dimension wahrnehmen und das Zielbild für den Sektor und seine Transformation neu definieren sowie dessen Finanzierung zügig absichern“, forderte Janze. Eine steigende Weltbevölkerung, drohende Dünger- und damit auch Getreideengpässe würden es notwendig machen, eigene Positionen zu überdenken, um Ressourcen klug und umweltschonend nutzen zu können. Janze riet zu mehr Innovations- und Technologieoffenheit und warnte vor ideologischen Grabenkämpfen…