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Pflanzliche und tierische Agrarproduktion ergänzen sich ideal
Neben Risiken für eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung kritisiert Dr. Rubach den hohen Wasserbedarf der veganen Ernährungsform. Dabei beruft er sich auf Untersuchungen des WWF, der für Deutschland einen um 50 Prozent höheren Wasserbedarf einer veganen Ernährung im Vergleich zur aktuellen Mischkost mit tierischen Lebensmitteln errechnet habe. Diese Ernährung belaste daher aufgrund des hohen Importanteils pflanzlicher Lebensmittel v.a. die Exportländer, die bereits über knappe Wasserressourcen verfügten. Rubach macht auch auf einen weiteren überraschenden Effekt aufmerksam: der ernährungsbedingte CO2-Fußabdruck eines Verbrauchers in Deutschland läge im Gegensatz zu dem eines in Afrika lebenden Verbrauchers „nur“ bei 2,4 statt 2,8 Tonnen C02äq pro Jahr. Grund sei eine sehr effiziente deutsche Lebensmittelerzeugung. Der Experte erinnert daran,…
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Rindfleischerzeugung trägt zur nachhaltigen Nutzung von Regenwasser bei
Laut einer wissenschaftlichen Studie von Mekonnen und Hoekstra aus dem Jahr 2011 werden im internationalen Durchschnitt rechnerisch rd. 15.000 Liter Wasser je Kilogramm erzeugtem Rindfleisch benötigt. In Deutschland sind es 8.800 Liter und hiervon entfallen 90 % auf die Futterherstellung, die überwiegend durch Regenwasser („grünes Wasser“) versorgt wird. Nur etwa 4 % des Wasserbedarfs für ein Kilogramm Rindfleisch kommt aus der Leitung („blaues Wasser“). Es muss z.B. für die Tränke der Tiere zugekauft werden. Im internationalen Durchschnitt werden in der Rindfleischerzeugung etwa 60 Prozent weniger blaues Wasser als für die Produktion von einem Kilogramm Nüsse benötigt. Der Wasserfußabdruck des Rindfleisches hängt stark vom Standort ab. Der Export von Rindfleisch in…
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BRS-Fachtagung am 25. April in Berlin „Agrarwende oder Agrarwandel – wo will Deutschland hin“
Die Tierhaltung in Deutschland steht vor einem Umbruch: Über die Vorstellungen zur Zukunft der deutschen Landwirtschaft wurde in den vergangenen Jahren heftig gestritten, aber mit den Empfehlungen aus dem Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung ein Weg skizziert, der alle Aspekte der Nachhaltigkeit bestmöglich abzubilden versucht. Seit der russischen Aggression in der Ukraine müssen weitere Aspekte, wie Folgen steigender Produktionskosten und Ernährungssicherheit, berücksichtigt werden. Dürfen wir uns bei Lebensmitteln von Importen abhängig machen, und welche Folgen haben weiter steigende Produktionskosten (Energie, Futter) für die Ernährungssicherheit – national wie international? In diesem Umfeld die richtige Entscheidung zu treffen, bedarf kluger politischer und betrieblicher Weichenstellungen. Welche das sind, möchte der Bundesverband mit dieser Fachtagung herausfinden. Neben…
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Milchkühe werten pflanzliches Eiweiß auf
Der größte Teil der organischen Pflanzensubstanz besteht aus Kohlenhydraten, speziell Zellulose. Diese stellt die Gerüstsubstanz der Pflanzen dar und ist durch Monogastrier, zu denen auch der Mensch zählt, nicht direkt verwertbar. Anders Bakterien, die z.B. im Pansen von Wiederkäuern vorkommen. Sie besitzen die für die Zelluloseverdauung notwendigen Enzyme und können beachtliche Mengen an zellulosereichem Material verdauen. Davon profitiert das Tier, aber auch der Mensch. Durch die Verfütterung von überwiegend zellulosereichem Futter sinkt die Nahrungskonkurrenz, es können zusätzliche Ressourcen für die menschliche Ernährung erschlossen und tierische Proteine erzeugt werden, die eine höhere biologische Wertigkeit besitzen, als das der verfütterten Pflanzen. Eine Kalkulation der Fachhochschule Kiel mit einer typischen Milchviehration verdeutlicht, dass…
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Neues BRS-Weideschild: Rinder veredeln Rohstoffe zu hochwertigen Lebensmitteln
Rinder gehören zu den sog. Wiederkäuern. Durch den mehrteiligen Wiederkäuermagen ist es Rindern möglich, auch solche pflanzlichen Rohstoffe als Nahrung zu nutzen, die für Menschen unverdaulich sind. Sie machen damit Ressourcen nutzbar, die der menschlichen Ernährung sonst nicht zur Verfügung stehen würden. Rinder verwerten nicht nur Gras (Heu, Silage), sondern auch Zwischenfrüchte der landwirtschaftlichen Fruchtfolge, Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion und bei der Ernte anfallende Koppelprodukte (z.B. Stroh). Beispiele für Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion sind Rapsextraktionsschrot und Zuckerrübenschnitzel. Diese Koppelprodukte entstehen bei der Verarbeitung von Rapssaat zu Rapsöl bzw. von Zuckerrüben zu Zucker. Rund 80 bis 85 % dessen, was Rinder verwerten, ist nicht für die menschliche Ernährung geeignet. Diese Menge…
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Milchleistung ist nicht alles! Gesundheit und Robustheit spielen in der modernen Rinderzucht die größte Rolle
Die Rinderrasse Deutsche Holsteins gehört zu den bekanntesten in der deutschen Milcherzeugung. Die schwarz-weiß oder rot-weiß gefleckten Kühe machen unter den in Deutschland gehaltenen Milchnutzungsrassen 95 Prozent aus. Die Zuchtziele haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stetig verändert. Noch bis zum Jahr 1996 war die Milchleistung das alleinige Zuchtziel. Heute hat sie hingegen nur noch einen Anteil von 36 Prozent am Gesamtzuchtwert. Die Gesundheit der Kuh, die Langlebigkeit sowie Merkmale des Körperbaus und ein unkomplizierter Geburtsverlauf machen den überwiegenden Anteil bei den Zielen der Rinderzucht aus. Auch die Kälberfitness hat eine hohe Bedeutung in der modernen Rinderzucht. Mit dieser Gewichtung der Zuchtwerte sollen gesunde Milchkühe mit ausgeglichenen körperlichen Merkmalen und…
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Optimale Nährstoffverfügbarkeit macht Fleisch zu einem wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Mischkost
Rindfleisch ist eine wertvolle Bestandteil für die menschliche Ernährung. Bereits 100 g Rindfleisch versorgen den Körper zu einem hohen Anteil mit essentiellen Nährstoffen. Es enthält hochwertiges Eiweiß, lebenswichtige Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Besonders der Gehalt an hochwertigem Protein und essentiellen Aminosäuren macht Rindfleisch für die menschliche Ernährung so wertvoll.Betrachtet man den Tagesbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen, decken 100 g Rindfleisch über 50 % des täglichen Proteinbedarfs. Der Tagesbedarf einiger essentieller Aminosäuren, den Grundbausteinen des Proteins, ist mit dem Verzehr von 100 g Rindfleisch sogar bereits vollständig gedeckt. Gleichzeitig hat Rindfleisch einen sehr geringen Fettgehalt. Auch andere Nährstoffe, wie beispielsweise die Vitamine B6 und B12 sowie wichtige Mineralien und Spurenelemente, kommen…
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Rinder sind bei Fragen zum Klimawandel Teil der Lösung und nicht des Problems
Bei der Diskussion zum Klimaschutz stehen die Methanemissionen aus der Rinderhaltung häufig im Mittelpunkt. Dabei wird vergessen, dass es sich bei Methan aus der Rinderhaltung um ein kurzlebiges Treibhausgas handelt, das innerhalb von 10 bis 12 Jahren in der Atmosphäre abgebaut und dem natürlichen Kohlenstoffkreislauf zugeführt wird. Solange der Rinderbestand gleich bleibt, belastet dieser Kreislauf das Klima nicht zusätzlich. Seit den 1950er Jahren ist der Rinderbestand in Deutschland um fast 30 Prozent reduziert worden. Zwar hat durch die höhere Milchleistung die Methanmenge pro Kuh zugenommen; sie wurde aber überkompensiert durch den starken Rückgang der Zahl der Kühe. Die Methanemissionen aus der Rinderhaltung in Deutschland sind demnach in den vergangenen 70…
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Von Hormonrückständen in unseren Lebensmitteln geht kein Gesundheitsrisiko aus
Über unsere Lebensmittel nehmen wir natürlicherweise Hormone oder hormonähnliche Substanzen (Phytoöstrogene) zu uns. Hormone übernehmen wichtige Funktionen in Tieren, Pflanzen und Menschen und sind daher auch in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln zu finden. Der Einsatz von Hormonen im Tierfutter ist in der Europäischen Union generell nicht zulässig. Die in der Kuhmilch in geringen Mengen vorkommenden Hormone, wie Östrogen und Progesteron, stammen aus dem Stoffwechsel der Tiere. Die natürliche Eigensynthese dieser Hormone beim Menschen ist weitaus höher als die über Lebensmittel aufgenommenen Hormonmengen. Außerdem werden die über Lebensmittel aufgenommenen Hormone im Magen-Darm-Trakt (First-Pass-Effekt) sehr schnell abgebaut und inaktiviert. Sie können danach im menschlichen Organismus nicht mehr wirksam sein. Nach Angaben des…
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Deutsche Nutztiere ernähren sich regionaler als der deutsche Verbraucher
Insgesamt 192,2 Mio. Tonnen Futtermittel wurden im Wirtschaftsjahr 2019/2020 an die in Deutschland lebenden Nutztiere verfüttert. Über 95 % dieser Futtermittel stammten dabei aus inländischer Erzeugung und wurden zum überwiegenden Teil auf den tierhaltenden Betrieben selbst erzeugt. Der Anteil importierter Futtermittel betrug 4,6 % des gesamten Futteraufkommens und bestand vornehmlich aus pflanzlichen Ölen und Fetten, Ölkuchen und Ölschrot aus Raps und Soja. Von den nach Deutschland importierten Sojabohnen und –schrot waren nach Angaben der IDH Sustainable Trade Initiative im Jahr 2019 46 % FEFAC-konform. Sie gelten somit als entwaldungsfrei, da sie aus Regionen stammen, die ein niedriges Entwaldungs-Risiko aufweisen, wie z.B. aus den USA. 60 % der Agrarfläche wird für…