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Trotz Inflation: Preise für zahnmedizinische Leistungen kaum gestiegen
Die hohe Inflation trifft alle Bereiche. Im Jahr 2022 stiegen die Preise aller in Deutschland produzierten Güter gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 9,5 Prozent. Zahnärztliche Leistungen wurden dagegen nur um 1,9 Prozent teurer. Dieses aus Sicht der Patientinnen und Patienten erfreuliche Ergebnis zeigt allerdings, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte die gestiegenen Kosten für Vorleistungen und Löhne bisher weitgehend selbst tragen. Ursächlich hierfür ist auch der seit nunmehr 35 Jahren unveränderte Punktwert der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Diese und weitere Zahlen zum zahnärztlichen Berufsstand, zur Mundgesundheit und zum Gesundheitsverhalten der Bevölkerung stehen in der aktuell erschienenen Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Es kann für 10,00 Euro zzgl. Versand über die…
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Vulnerable Gruppen stärken
Nicht jeder Mensch kann sich selbst aktiv um die eigene Gesundheit kümmern. Vielen stehen dabei erschwerende Faktoren im Weg. Armut ist einer davon. In Deutschland sind knapp 17 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet, vor allem Menschen mit niedrigem Bildungsstand, Alleinerziehende sowie Familien mit drei oder mehr Kindern und Alleinstehende. Weitere Faktoren, die einen gesunden Lebensstil erheblich erschweren, sind Wohnungslosigkeit und Fluchterfahrung. Noch viel zu häufig sind in Deutschland auch ein Pflegegrad oder eine Behinderung gleichbedeutend mit einer schlechten Mundgesundheit. So zeigen viele Untersuchungen, dass diese bei den aktuell fünf Millionen Menschen mit Pflegebedarf und auch bei den über 345.000 Menschen mit Lern- oder geistiger Behinderung im Durchschnitt deutlich schlechter ist als…
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Digitalisierung muss einen Mehrwert bieten
Anlässlich der gestrigen Anhörung im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zum Referentenentwurf des Digital-Gesetzes (DigiG) betont die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ihre grundsätzliche Unterstützung der Digitalisierung im Gesundheitswesen – allerdings unter der Bedingung, dass die Digitalisierungsmaßnahmen zu einem spürbaren Mehrwert sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Zahnärztinnen und Zahnärzte führen. Zahlreiche Regelungen im DigiG-Entwurf bleiben allerdings hinter diesem Anspruch zurück. Die im Gesetz vorgesehenen Maßnahmen sollten technisch ausgereift, hinreichend erprobt und wirtschaftlich, zeitlich wie organisatorisch in realistischer Weise umsetzbar sein. Dazu müssen vor allem die Praxistauglichkeit und die Belange der Anwenderinnen und Anwender in den Blick genommen werden. Aus Sicht der BZÄK müssen deshalb z.B. die Regelungen zur elektronischen Patientenakte (ePA)…
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Bundeszahnärztekammer begrüßt Beschluss des Bundesrates zur Regulierung von Investoren-MVZ
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) begrüßt den heute vom Bundesrat mit großer Mehrheit angenommenen Regulierungsvorschlag für Investoren-MVZ (iMVZ). Der Bundesrat fordert darin die Bundesregierung auf, ein MVZ-Regulierungsgesetz auf den Weg zu bringen, mit dem das rasante, faktisch unreglementierte Wachstum der iMVZ gestoppt wird. Der Bundesrat verlangt eine räumliche Begrenzung der Gründungsmöglichkeiten der Trägerkrankenhäuser auf einen Umkreis von 50 km, Höchstversorgungsanteile für Haus- und Fachärzte, eine Kennzeichnungspflicht auf dem Praxisschild, ein MVZ-Register zur Herstellung von Transparenz über die Eigentumsverhältnisse eines MVZ und Regelungsvorschläge, um die Unabhängigkeit der ärztlichen Berufsausübung im MVZ vor dem Einfluss von Kapitalinteressen zu schützen. Die Forderungen des Bundesrates sind auch ein klares Bekenntnis zu den Vorzügen freiberuflicher Berufsausübung gegenüber…
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Leistungserbringer sind nicht das Sparschwein der Gesundheitspolitik
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) steht solidarisch zur Protestaktion der Apothekerinnen und Apotheker, die am vergangenen Mittwoch ihre Apotheken als Warnsignal vor dem rigiden Sparkurs der aktuellen Gesundheitspolitik geschlossen haben. Auch die Zahnärzteschaft – die seit mehr als 34 (!) Jahren zum gleichen GOZ-Punktwert arbeitet – hat bereits mit Protestaktionen u.a. in Gelsenkirchen und Köln die patientenfeindliche Sparpolitik des Bundesgesundheitsministeriums deutlich kritisiert. „Die Leistungserbringer, die Tag für Tag Millionen von Patientinnen und Patienten versorgen, dürfen nicht zum Sparschwein der Gesundheitspolitik werden – ob Zahnärzte, Ärztinnen oder Apotheker. Statt planvolle, zukunftsgerichtete Reformen auf den Weg zu bringen, die die wahren Probleme wie Fachkräfteengpass, Bürokratielast und eine fachlich wie betriebswirtschaftlich völlig veraltete Gebührenordnung angehen,…
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Zahnärzte unterstützen Special-Olympics-Athleten bei Weltspielen in Berlin
Die Special Olympics World Games, die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung für Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung, starten am Samstag in Berlin. Das begleitende Gesundheitsförder- und Präventionsprogramm Healthy Athletes wird einen Tag später eröffnet. Zu den unterstützenden Organisationen gehört die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die in der Mundgesundheits-Sektion Special Smiles® aktiv ist. „Menschen mit Behinderung gehören immer noch zur Hochrisikogruppe für Zahnkaries, Zahnfleischerkrankungen und Zahnschmerzen. Durch das Engagement vieler Zahnärztinnen, Zahnärzte, Zahnmedizinstudierenden und Praxisteams bei Special Smiles® möchten wir weiterhin dazu beitragen, die Mundgesundheit dieser Menschen zu verbessern“, so BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz. „Wir sind stolz, dass die Special Olympics World Games diesmal in Berlin stattfinden. Das ist ein…
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Europäischen Gesundheitsdatenraum behutsam ausgestalten
Der geplante Europäische Gesundheitsdatenraum (European Health Space/EHDS) hat Auswirkungen auf die Angehörigen der Heilberufe sowie die Patientinnen und Patienten. Welche ganz konkret? Wie vorbereitet ist das deutsche Gesundheitssystem auf den digitalen EU-Gesundheitsraum und welche Kritikpunkte gibt es? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des 18. Europatags der BZÄK, bei dem Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Bundestags, des Bundesgesundheitsministeriums, der Wissenschaft sowie von Verbänden der Heilberufe und der Medizintechnologie heute in Präsenz in Berlin diskutierten. In seiner Begrüßung unterstrich BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz, dass der EHDS ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung der Gesundheitssysteme sei und dass die Debatte auf deutscher Ebene parallel an Fahrt aufgenommen habe. Der Präsident der BZÄK…
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Investoren in der Zahnmedizin – Alibivorschläge der Investoren-Lobby dürfen die politische Debatte nicht weichspülen!
Der Zahnarztberuf ist aus gutem Grund ein freier Beruf. Nur Zahnärztinnen und Zahnärzte, die frei darüber entscheiden, welche Therapie individuell die notwendige ist, können den Patientinnen und Patienten eine ihren Bedürfnissen und Wünschen entsprechende Behandlung garantieren. Die freiberufliche Zahnärzteschaft orientiert sich an dem jeweils notwendigen Versorgungsbedarf und nicht an ökonomisch motivierten Renditevorgaben Dritter. Seit Jahren dringen Private-Equity-Gesellschaften und andere große Finanzinvestoren in die vertragszahnärztliche Versorgung vor, in dem sie häufig kleine und marode Krankenhäuser aufkaufen, um sie dann lediglich als gesetzlich notwendiges Vehikel zur Gründung von investorengetragenen MVZ (iMVZ) und großer iMVZ-Ketten zu nutzen. Die Dynamik ist enorm: Mittlerweile liegt der Anteil der iMVZ an allen zahnärztlichen MVZ bei 29…
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Veränderungen der Arterien, Entzündung der Herzinnenhaut, thromboembolische Ereignisse bei schwerer, unbehandelter Parodontitis möglich
Bei schwerer, unbehandelter Parodontitis zeigen sich Veränderungen der Arterien, die das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen. Darauf weisen der Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen (BNK) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hin. „Es treten dann zudem vermehrt Bakterien in die Blutbahn ein (Bakteriämie). Dies kann bei schwerer Parodontitis sogar beim Kauen und Zähneputzen auftreten. Bei entsprechender Veranlagung kann es zu einer Entzündung der Herzinnenhaut, der sogenannten Endokarditis, kommen“, so Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer. „Es existiert eine Reihe unterschiedlicher Formen kardiovaskulärer Erkrankungen. Zum Beispiel die Atherosklerose, die zu Gefäßverengungen durch verdickte Gefäßwände und zur Abnahme der Gefäßelastizität führt. Was in der Folge zu thromboembolischen Ereignissen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen…
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Nachhaltig Menschen in Not helfen – wie geht das?
Die heute im Rahmen der Internationalen Dental-Schau (IDS) in Köln stattfindende Konferenz Hilfsorganisationen der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) steht unter dem Thema „Klimakrise, Klimaschutz und Gesundheit mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit/Planetary Health“. Denn der Klimawandel und die damit einhergehenden Folgen sind auch für die Hilfsorganisationen oftmals eine Herausforderung. Sie müssen nicht nur die Einsätze den sich verändernden klimatischen Bedingungen anpassen, sondern auch abwägen, inwieweit nachhaltiges Handeln möglich ist. Dabei wird der Begriff Nachhaltigkeit weiter gefasst: Es geht nicht nur um eine Minimierung von Umweltauswirkungen, sondern auch um eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort. „Die massiven Veränderungen in Folge des Klimawandels, die oftmals auch Naturkatastrophen nach sich ziehen, haben weitreichende Folgen für…