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25 Jahre Aarhus-Konvention: Mitspracherecht beim Umweltschutz
Umweltschutz funktioniert nicht ohne Beteiligung der Öffentlichkeit. Mit der vor 25 Jahren unterzeichneten Aarhus-Konvention haben die damals 35 Vertragsstaaten deshalb jeder Bürgerin und jedem Bürger und anerkannten Umweltorganisationen Rechte beim Natur- und Umweltschutz zugebilligt. Seitdem kontrolliert nicht nur der deutsche Staat die Einhaltung aller umweltrechtlichen Vorschriften, auch Umweltorganisationen wachen mittels Beteiligungs- und im Zweifel Klagerechten über Natur und Umwelt in Deutschland. Das am 25. Juni 1998 unterzeichnete Übereinkommen ist bislang einzigartig und unterscheidet sich durch die Beteiligungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit von anderen Vereinbarungen wie beispielsweise dem Pariser Klimaschutzabkommen. Die Aarhus-Konvention schützt die Umwelt durch entsprechende Informations-, Beteiligungs-, und Klagerechte. Dr. Michael Zschiesche, Geschäftsführer des Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU e.V.) erläutert: „Erstaunlich…
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Bauern-, Verbraucher- und Umweltverbände fordern: Deregulierung der Gentechnik stoppen, Herr Özdemir
Gentechnik-Deregulierungsvorschläge der EU-Kommission gefährlich Bedrohung für gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung und Wahlfreiheit Risiken für Umwelt und Biodiversität werden in Kauf genommen Bauern-, Saatgut-, Verbraucherschutz- und Umweltverbände weisen heute mit einer Aktion vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium auf die Gefahren einer intransparenten und unkontrollierbaren Agrar-Gentechnik hin. Nach den gestern vorgestellten Gentechnik-Deregulierungsvorschlägen der EU-Kommission fordern sie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dazu auf, die gentechnikfreie Landwirtschaft – vom Saatgut bis zum Essen – zu retten, und sich klar gegen die Pläne zu stellen. Die Verbände weisen auf die schwerwiegendenFolgen hin, die eine Abschwächung der Gentechnikregeln für die Verbraucher*innen, Umwelt und die gentechnikfreie Saatgut- und Lebensmittelerzeugung hätte. Denn der gestern in Brüssel vorgelegte Gesetzesvorschlag sieht vor, mit neuen Gentechniken…
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Glyphosat darf keinen Freifahrtschein bekommen
Anlässlich der neuen Einschätzung der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu Glyphosat erklärt Daniela Wannemacher, Expertin für Landwirtschaft beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA stellt heute einen Freifahrtschein für das in Europa am meisten verwendete Totalherbizid Glyphosat aus – obwohl die Behörde selbst Daten-Lücken einräumt. Damit negiert die Behörde all die zahlreichen unabhängigen Studien, die zeigen, dass Glyphosat ein gravierendes Gesundheits- und Umweltproblem ist. Viele dieser Studien belegen, dass Glyphosat das Nervensystem schädigen kann und das Mikrobiom im Darm beeinflusst. Immer noch gilt es als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen. Einmal in die Umwelt gebracht, verursacht das Herbizid gravierende Schäden im Boden, im Wasser und bei Nützlingen. Die Empfehlung der EFSA zeigt erneut, dass…
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Mehr als die Hälfte der Deutschen wegen aktueller Trockenheit besorgt
Je älter die Befragten desto größer die Besorgnis Zielgruppengerechte Informations- und Kommunikationsmaßnahmen nötig Viele Menschen bei Wasserknappheit zu Einschränkungen bereit Mit dem Sommer-Auftakt im Juni beginnt die warme Jahreszeit. Was früher ausschließlich verheißungsvoll klang, löst längst auch Besorgnis aus: Denn seit Jahren ist diese Jahreszeit überdurchschnittlich heiß und zu trocken. In einer Umfrage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigen sich mehr als die Hälfte der Deutschen angesichts der aktuellen Trockenheit besorgt (rund 55 Prozent, alle Angaben gerundet) – je älter desto mehr. Knapp 37 Prozent der Befragten sind gar nicht oder kaum besorgt. Viele wären bei Wasserknappheit zu Einschränkungen bereit. Zugleich wollen fast zwei Drittel (61…
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Paritätischer und BUND: Mensch und Gesundheit vor Hitze und Klimakrise schützen
Anlässlich der heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Zahlen zu Krankenhausbehandlungen und Todesfällen im Zusammenhang mit Hitze und Sonne kommentieren der Paritätische Gesamtverband und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND): Antje von Broock, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND): „Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen erneut, wie bedrohlich die Klimakrise ist. Auch Deutschland wird die Erderhitzung deutlich zu spüren bekommen. Hierzulande droht eine Erwärmung der Durchschnittstemperatur um sechs Grad, sollte sich die Welt um drei Grad erhitzen. Das stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Global sind Millionen Menschen betroffen, denn die Klimakrise zerstört Böden und Ernten, trägt zum Wüstenwachstum und zur Ozean-Erhitzung bei. Hier wie dort…
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Klimaschutz ist Regierungsverantwortung
Ampel schwächt Klimaschutzgesetz Geschenk an klimaschutzunwillige Minister*innen Wie und wann will die Bundesregierung die Klimaschutzlücke schließen? Seltener Klimaschutzprogramme, keine Sektorenziele mehr, keine direkte Haftung der Ministerien und verschwundene Klimaschutzsofortprogramme: Was die Ampel als Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetzes (KSG) betitelt, schwächt unter Umständen die Klimaschutzleistung der Regierung. Die Regierung entlässt ihre Ministerien aus der individuellen Verantwortung. Insgesamt will sie erst aktiv werden bei drohenden Überschreitungen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gemäß einer Zukunftsprojektion. Antje von Broock, Geschäftsführerin Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Mit dem Klimaschutzgesetz in seiner bisherigen Form wurden die Klimaziele nicht eingehalten. Eine Reform war also durchaus angebracht. Statt die Verbindlichkeiten jedoch zu erhöhen, höhlt die Ampel-Regierung das Klimaschutzgesetz aus. Es…
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Audio | Pestizide – Gift aus dem Gartencenter
BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel zu den Ergebnissen der Baumarkt-Umfrage: Pestizid-Produkte überall im Sortiment. Nur zweimal gab’s den grünen Daumen Kurzfassung (Länge 0:38) Der BUND hat zwölf der größten Garten- und Baumärkte befragt nach ihrem Angebot von Pestizidprodukten. Und dabei kam heraus, dass alle Märkte Produkte verkaufen, die als gefährlich einzustufen sind. Zum Beispiel, weil sie krebserregend sind. Nur zwei Märkte, nämlich Pflanzenkölle und Toom, haben von uns die grüne Bewertung, also den grünen Daumen erhalten. Das bedeutet, dass diese Unternehmen ihr Sortiment konsequent nach ökologischen Kriterien verändern, sie sind also auf einem guten Weg. Und das ist super, denn Gifte sind ja im Garten gar nicht notwendig. Wen das Thema pestizidfreies Gärtnern interessiert, der…
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Gefahr aus dem Gartenmarkt: Gift im Regal
Ranking: Nur zwei Unternehmen erhalten einen grünen Daumen Für Menschen gefährliche Produkte bei allen weiter im Angebot Giftfreies Gärtnern ohne großen Aufwand möglich Pestizid-Produkte im Regal? Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die zwölf größten Garten- und Baumärkte befragt und wenig Erfreuliches erfahren: Nur zwei Märkte erhalten nach der Umfrage einen grünen Daumen – Pflanzenkölle und toom. Zwar werden auch in diesen Märkten noch zum Teil gefährliche Pestizide angeboten. Dennoch sind viele Risiko-Wirkstoffe bereits aus dem Regal verbannt und Alternativen werden vorrangig beworben. Dagegen erhalten Märkte wie Hornbach, Dehner und Blumen-Risse in dem Ranking einen roten Daumen. Die Unternehmen weigerten sich schlichtweg, an der schriftlichen Befragung teilzunehmen.…
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BUND-Erdbeertest: Giftige Verlockung im Körbchen
Test: vier von fünf Erdbeeren enthalten Pestizidrückstände Rund die Hälfte enthält Pestizid-Cocktails Petition gegen Pestizide an Minister Özdemir Konventionelle Erdbeeren weisen eine hohe Pestizidbelastung auf. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat 19 Erdbeerproben von unterschiedlichen Händlern in Deutschland in einem Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis des Erdbeer-Tests gibt Grund zur Sorge: 15 Proben wiesen Rückstände von insgesamt acht Fungiziden auf. Gut die Hälfte enthielt zwei oder mehr Wirkstoffe, in drei Proben wurden sogar insgesamt vier Mittel gegen Pilze nachgewiesen. Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin: „Erdbeeren sind gesund, Kinder lieben sie. Deshalb machen uns die nachgewiesenen Pestizidcocktails, also die Mehrfachbelastungen, große Sorge. Durch Wechselwirkung zwischen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt…
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Klimakonferenz in Bonn: BUND fordert klares Bekenntnis zum Aus fossiler Energien
Anlässlich der Zwischenverhandlungen der in Bonn ansässigen Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen zur Vorbereitung der nächsten internationalen Klimakonferenz, die vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) stattfindet, erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Die technischen UN-Zwischenverhandlungen sind für den Erfolg der internationalen Klimaverhandlungen im November von großer politischer Bedeutung. Auch die Debatten in Deutschland zeigen, dass die Weltgemeinschaft immer noch nicht bereit ist, ihre bisherige Wirtschafts- und Lebensweise zu verändern. Es geht in Dubai um die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze und damit auch um den schnellen und gerechten Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen. Der Gastgeber Öl-Scheich Al-Jaber und die Weltpolitker*innen müssen sich klar zum Aus Fossiler…