-
Bündnis fordert von Politik: Digitalisierung muss sozial-ökologischem Wandel dienen
Die Digitalisierung muss stärker in den Dienst der Gesellschaft und des sozial-ökologischen Wandels gestellt werden. Digitale Technologien sollten durch gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe und innerhalb der planetaren Grenzen zur Verbesserung von Lebensbedingungen und der Umwelt beitragen, anstatt durch explodierenden Energiebedarf, Ressourcenverbrauch und mangelnde Teilhabe vor allem des Globalen Südens existierende Krisen noch weiter zu verschärfen. Mit diesem Appell und insgesamt mehr als 60 thematischen Forderungen wenden sich heute 13 Organisationen aus Umwelt,- Klima- und Naturschutz, Digitalpolitik, Entwicklungszusammenarbeit und Wissenschaft anlässlich der bevorstehenden „Bits & Bäume“-Konferenz an die Bundesregierung, die Europäische Union und politische Akteure weltweit. Die Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit findet vom 30. September bis 2. Oktober 2022 in Berlin…
-
Breites Bündnis fordert massive Investitionen für eine Anschlusslösung zum 9-Euro-Ticket
Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende, ein Zusammenschluss von DGB, IG Metall, ver.di, SoVD, VdK, AWO, NABU, BUND, VCD und der EKD fordert von Bund und Ländern eine umfassende Anschlusslösung für den Ausbau und die Finanzierung des ÖPNV sowie eine Weiterentwicklung des 9-Euro-Tickets. In dem jetzt vorgelegten gemeinsamen Positionspapier setzt sich das Bündnis deshalb für eine bundesweit einheitliche Anschlussregelung an das 9-Euro-Ticket, einen umfangreichen Ausbau von Infrastruktur und Personal sowie für eine gesicherte solide Finanzierung ein. Ein günstiges Ticket muss dabei prioritär für die Menschen, die darauf angewiesen sind, sofort angeboten werden. Gerade Menschen ohne – oder mit niedrigem – Einkommen wurde mit dem 9-Euro-Ticket über den Sommer der Zugang zu Mobilität ermöglicht.…
-
Städte als „Arche“ gegen das Aussterben: Der Gartenschläfer in Deutschland
Nach drei Jahren intensiver Forschung zeigt das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ deutlich, wie wichtig die Stadt als Lebensraum für diesen kleinen Verwandten des Siebenschläfers ist. „Wir vermuten, dass Städte für den stark gefährdeten Gartenschläfer mittlerweile eine Art ‚Arche‘ geworden sind, in denen er passende Lebensbedingungen findet, um zu überleben“, so Johannes Lang, Gartenschläfer-Experte für den BUND. Die Schlafmaus kommt mittlerweile überwiegend im urbanen Raum im Südwesten Deutschlands vor. Hier gibt es ausreichend Nahrung sowie einen strukturreichen Lebensraum mit vielen Verstecken. Lang: „In den Wäldern der Mittelgebirge, in denen der Gartenschläfer ursprünglich weit verbreitet war, scheinen wir dagegen gerade Zeuge eines Aussterbens zu sein.“ Dies sind einige Ergebnisse des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“…
-
Energieeinsparverordnungen: Endlich Startschuss zum Energiesparen
Anlässlich der Anhörung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschatz zu den Verordnungen zur Sicherung der Energieversorgung erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Endlich bringt die Bundesregierung das Energiesparen in Deutschland durch konkrete politische Beschlüsse voran. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat sie viel zu wenig getan, um für einen effizienten und sparsamen Umgang mit Energie zu sorgen. Die Energiesparverordnungen müssen nun der Startschuss sein, um diesen Winter und darüber hinaus, so viel Energie zu sparen wie möglich. Denkmäler weniger zu beleuchten oder Werbetafeln nachts abzuschalten leistet auch einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz weit über das nächste halbe Jahr hinaus. Diese…
-
Massives Fisch-Sterben in der Oder: politische Aufarbeitung der Umweltkatastrophe erforderlich
Zum massiven Fischsterben in der Oder, mutmaßlich verursacht durch das Einbringen einer giftigen Substanz, äußert sich Antje von Broock, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Diese ökologische Katastrophe hätte kein solches Ausmaß, wenn deutsche und polnische Behörden intensiver zusammengearbeitet hätten. Gut informierte Ämter hätten früher gezielt Warnungen auf relevante Stoffe an die Bevölkerung aussprechen können. Bereits seit Ende Juli treiben tote Fische auf der Oder, mittlerweile auf einer Strecke von mehreren hundert Kilometern. Selbst wenn das Fischsterben auf eine giftige Substanz zurückgeführt werden kann, diverse und gesunde Ökosysteme könnten besser auf einen solchen Druck reagieren. Das Fisch-Sterben ist deshalb auch Symptom einer jahrzehntelangen Fehlplanung in der Wasserwirtschaft…
-
9-Euro-Ticket: Günstige ÖPNV-Angebote verbessern Mobilität für die Masse
Zur Diskussion um eine Nachfolgeregelung des 9-Euro-Tickets erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Von Gratismentalität im Zusammenhang mit dem 9-Euro-Ticket zu sprechen, verhöhnt alle Menschen, die mit ihren Steuern Dienstwagen für Besserverdienende und den Autobahnbau finanzieren. Das 9-Euro-Ticket hat sein Ziel erreicht, Pendler*innen, die den ÖPNV nutzen, finanziell zu entlasten. Zusätzlich konnten Menschen mit wenig Geld in den letzten Wochen endlich deutlich mobiler sein. Günstige ÖPNV-Angebote verbessern also die Mobilität für die Masse. Ziel muss es nun sein mit mehr Bus- und Bahnlinien und engeren Takten – besonders im ländlichen Raum – noch mehr Menschen dauerhaft für den ÖPNV zu gewinnen. Dafür braucht…
-
Erdüberlastungstag: Warnlampen des Planeten leuchten dunkelrot
Schon Ende Juli hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet in diesem Jahr erzeugen und erneuern kann. Für den Rest des Jahres leben wir auf Pump. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert anlässlich des diesjährigen Erdüberlastungstags am Donnerstag (28. Juli): Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise muss sich grundsätzlich ändern. Die Zeit dafür schwindet: Im vergangenen Jahr fiel der Tag noch auf den 29. Juli. Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Hitzesommer und Überschwemmungen, brennende Wälder in Deutschland, Südeuropa und Kalifornien: Das Klima ist aus den Fugen, die Warnlampen des Planeten leuchten dunkelrot. Wir müssen die dramatischen Auswirkungen der Klimakrise und des weltweiten Artensterbens unverzüglich begrenzen. Wir alle zahlen…
-
BUND-Jahresbericht 2021: Wachsende Aufgaben, wachsende Unterstützung – Klimaklage des BUND vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich
Wasserknappheit, Dürre, Starkwetterereignisse – die Klimakrise ist jetzt und wir spüren die Auswirkungen. Obwohl die anhaltende Corona-Pandemie den Menschen viel abverlangt, ist das Engagement für mehr Artenschutz, für Klimagerechtigkeit und für eine Mobilitätswende nicht erloschen. Das belegen positive Zahlen für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die bundesweite Arbeit des BUND wurde Ende 2021 von rund 675.000 Menschen unterstützt, wie der BUND-Jahresbericht 2021 zeigt. Das ist gegenüber 2020 (664.000 Unterstützer*innen) ein Plus von 1,6 Prozent. Seit 2010 ist die Unterstützerzahl stets gewachsen. Der BUND wächst also das zwölfte Jahr in Folge. Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: „Umwelt- und Naturschutz sind in Zeiten einer sich zuspitzenden Klima- und Ressourcenkrise wichtiger…
-
EU-Entscheidung zu emissionsfreien Autos wichtiges Signal – FDP-Gerangel um E-Fuels und Verbrenner bremst Antriebswechsel
Anlässlich der Einigung des EU-Umweltausschusses zu emissionsfreien PKWs ab 2035 erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Wenn aus unserer Sicht auch fünf Jahre zu spät, sind 100 Prozent emissionsfreie Pkw 2035 ein wichtiges Signal. Wir hätten uns aber ein noch klareres Bekenntnis zum batterieelektrischen Antrieb gewünscht. Ziel muss nun sein, dass hierzulande bereits 2030 der letzte Verbrenner-Pkw zugelassen wird, auch um das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Ziel von 15 Millionen batterieelektrischen Pkw bis 2030 zu erreichen. Den Konzernstrategien großer Automobilkonzerne wäre mit einer Verwässerung des Kommissionsvorschlags nicht gedient. Es ist unverständlich, warum die FDP hier so vehement mauert. E-Fuels sind eine Scheinlösung, sie sind…
-
Tankrabatt falsches verkehrspolitisches Signal
Zum Start der sogenannten „Spritpreisbremse“ am 01.06.2022 erklärt Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Vor dem Hintergrund der immer deutlicher spürbaren Klimakatastrophe und Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, ist Energiesparen das Gebot der Stunde. Der nun kommende Tankrabatt ist hier kontraproduktiv und ein falsches verkehrspolitisches Signal. Er reizt den Verbrauch fossiler Energien im Verkehr an, erhöht damit den CO2-Ausstoß und veranlasst die Ölkonzerne offenbar zu Preiserhöhungen. Die pauschale Reduzierung der Energiesteuern auf Kraftstoffe ist zudem sozial unausgewogen. Finanzielle Entlastungen müssen an Haushaltseinkommen geknüpft werden und nicht an den Konsum eines fossilen Energieträgers. Neben dem fatalen Signal für den Klimaschutz, ist der Tankrabatt auch mit…