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Bundesregierung muss Bedingungen für Reparatur in Deutschland verbessern – Brüssel allein kann das nicht richten
Der Runde Tisch Reparatur, ein breit aufgestelltes Netzwerk aus den Bereichen Handwerk, Umwelt- und Verbraucherschutz, Wissenschaft, Beratung und ehrenamtlicher Reparatur, fordert von der Bundesregierung das herstellerunabhängige Recht auf Reparatur zu stärken. Es muss ein wesentliches Element der Ressourcenschonung werden. Auf deutscher und europäischer Ebene hat es die Politik bislang versäumt, hier ausreichend tätig zu werden, kritisieren der Runde Tisch Reparatur, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Germanwatch, Greenpeace, Vangerow und 20 weitere Organisationen übereinstimmend. Sie begrüßen die im Koalitionsvertrag angekündigte Umsetzung des Rechts auf Reparatur. Reparieren muss für Bürger*innen einfacher und für unabhängige Reparaturdienstleister rentabler werden, heißt es in einem heute veröffentlichten Forderungspapier. Das Potential der Reparatur für…
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Verschärfung der CO2-Grenzwerte für Pkw: Chance für klares Bekenntnis der Bundesregierung zum Klimaschutz
Anlässlich der Erstellung der deutschen Position zur Revision der CO2-Grenzwerte für Pkw in der EU durch die Bundesregierung erklärt Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Mit immer mehr, immer größeren und oft übermotorisierten Fahrzeugen fährt der Klimaschutz an die Wand. Neben einem Bekenntnis zur Mobilitätswende mit weniger Auto braucht es ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zum Klimaschutz durch Antriebswechsel. Die CO2-Flottengrenzwerte für neue Pkw sind das zentrale Instrument für diesen Antriebswechsel. Es ist vor allem diese Regulierung, die dafür sorgt, dass der Marktanteil von E-Autos stetig steigt. Damit die Bundesregierung ihr Ziel von 15 Millionen vollelektrische Pkw in 2030 erreichen kann, muss sie sich…
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EU-Lieferkettengesetz: Kommission kündigt Entwurf für Februar an – mehr als 100 Unternehmen fordern Haftungsregel
Das EU-Vorhaben, Unternehmen in ganz Europa zu Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten zu verpflichten, findet Unterstützung von Wirtschaftsseite: Mehr als 100 Unternehmen und Investoren haben sich heute für ein EU-Lieferkettengesetz ausgesprochen. Die EU-Kommission hatte das Vorhaben im letzten Jahr mehrfach verschoben, nun steht es für ihre Sitzung am 23. Februar auf der Tagesordnung. Zivilgesellschaftliche Organisationen in zahlreichen EU-Staaten fordern ein wirksames Gesetz, das die Situation von Betroffenen verbessert. „Ohne klare Regeln kümmern sich Unternehmen viel zu selten um Menschenrechte und Umweltstandards in ihren Lieferketten – mit fatalen Folgen. Viele Länder haben deswegen mit nationalen Gesetzen vorgelegt. Die EU hat nun eine historische Chance, in ganz Europa klare Spielregeln zum…
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Neue Studie: Umweltverschmutzung durch Chemikalien und Plastik hat die Belastungsgrenzen des Planeten überschritten – Natürliche Lebensgrundlagen der Menschheit bedroht
Die Verschmutzung der Umwelt durch gefährliche und langlebige Chemikalien ist nach jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen außer Kontrolle geraten. Weltweit sind Ökosysteme durch Chemikalien und Plastik bedroht. Zu diesem Schluss kommen europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer neuen Studie, die erstmals das planetare Ausmaß der chemischen Verschmutzung angibt. Mehr als 350.000 chemische Stoffe befinden sich weltweit im Umlauf. Hierzu zählen Kunststoffe, Pestizide, Industriechemikalien, Chemikalien in Produkten, Antibiotika und andere pharmazeutische Erzeugnisse. Eine ausreichende Bewertung und Regulierung dieser Stoffe ist aufgrund fehlender Daten häufig nur schwer möglich. „Die Ergebnisse dieser Studie sind über alle Maßen beunruhigend“, erklärt BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock. „Wir vergiften unseren Planeten und treiben so das Artensterben und die Klimakrise…
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Taxonomie-Beschluss: EU-Kommission kapituliert vor Atom- und Erdgas-Lobby – Bundesregierung muss Klage vorbereiten
Anlässlich des Beschlusses der EU-Kommission, Atomkraft und Erdgas in die Nachhaltigkeits-Taxonomie aufzunehmen, erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Die EU-Kommission entwertet ihr eigenes Label. Mit der Aufnahme von Atomkraft und Erdgas wird die EU-Taxonomie ein Werkzeug für das Greenwashing schmutziger Energieträger. Der Rechtsakt setzt nun Anreize für Investitionen in Atom- und Gaskraftwerke und untergräbt die EU-eigenen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele. Die Kommission unter Ursula von der Leyen kapituliert vor der Atom- und Erdgas-Lobby. Atomenergie ist keine Energie der Zukunft. Die Einstufung als nachhaltig ist angesichts der Risiken und des ungelösten Atommüll-Problems wissenschaftlich nicht haltbar und eine Entscheidung zu Lasten zukünftiger Generationen. Mit Hilfe der Taxonomie…
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Paritätischer und BUND: Abschaffung der EEG-Umlage unverantwortlich
Als haushaltspolitisch unvernünftig, umweltpolitisch kontraproduktiv und sozial unausgewogen bezeichnen der Paritätische Gesamtverband und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die von der Bundesregierung geplante Abschaffung der EEG-Umlage. Um Menschen angesichts der hohen Energiepreise zu unterstützen, fordern beide Verbände stattdessen zielgerichtete Sofortmaßnahmen, um Menschen mit niedrigen Einkommen zu unterstützen. Die angekündigte Einführung einer pro-Kopf-Rückzahlung für hohe Energiekosten (Klimageld bzw. Klimaprämie) müsse zudem beschleunigt werden. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes: „Die Bundesregierung denkt richtigerweise an eine Entlastung für die dramatisch gestiegenen Energiepreise. Doch eine Abschaffung der EEG-Umlage kommt nicht zielgerichtet bei denen an, die es am dringendsten benötigen. Stattdessen reißt sie ein großes Loch in den Bundeshaushalt. Angesichts der vielen…
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Marode Straßen und Brücken: Erhalt statt Neubau
Anlässlich der Diskussionen um einen Ersatzneubau für die völlig marode und dauerhaft gesperrte Talbrücke Rahmede an der A45 fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Bundesregierung auf, mehr für den Erhalt bestehender Bundesfernstraßen zu tun. Verkehrsminister Volker Wissing muss dem Koalitionsvertrag folgen, der Streckensanierungen den Vorrang gibt. Die Lage in der Region Lüdenscheid an der A45 ist dramatisch. Aber auch viele andere schadhafte Brücken in Deutschland stehen für die gravierenden Fehler der Vergangenheit: Zu viele neue Autobahnen wurden auf Kosten des Bestandserhalts geplant und gebaut. Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin: „Erhalt statt Neubau ist die einfache Formel für die Bundesfernstraßenplanung in dieser Legislaturperiode. Es gibt einen enormen Sanierungsstau…
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Wir haben es satt: Landwirtschaftsminister Özdemir muss agrarpolitischen Reformstau auflösen
Eine sozialere und ökologischere Agrar- und Ernährungspolitik fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUNDjugend) anlässlich der morgigen Aktion von „Wir haben es satt“. „Die neue Bundesregierung muss den Menschen auf den Bauernhöfen durch eine bessere Agrarpolitik richtige Zukunftsperspektiven zu bieten“, betonen beide Organisationen. Faire Erzeuger*innen-Preise, gute Arbeitsbedingungen für die in der Landwirtschaft Arbeitenden und die Stärkung von regionalen Verarbeitungsstrukturen seinen unverzichtbar. „Leider macht uns die Pandemie auch in diesem Jahr wieder einen Strich durch die Rechnung“, bedauert Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND die Absage der großen Wir-haben-es-satt-Demonstration in Berlin. Dabei wäre es aus Sicht des BUND so…
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BUND begrüßt erneute Entscheidung für ein stilles Silvester
Anlässlich des erneuten Verkaufsverbotes für Silvesterfeuerwerk erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Wir begrüßen die Entscheidung des Bundesrates, auch in diesem Jahr ein weitgehend friedliches und stilles Silvester zu ermöglichen. Das Verbot für den Verkauf von Pyrotechnik und das Abbrennen von Feuerwerk an stark frequentierten Plätzen ist richtig und wird weiterhin von einer großen Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen. Die Kommunen können selbst entscheiden, an welchen Orten ein Feuerwerk erlaubt ist. Der BUND wiederholt seinen dringenden Appell an die Vernunft jedes und jeder Einzelnen, böllerfrei ins neue Jahr zu starten. Die Verletzungsgefahr im Umgang mit Feuerwerkskörpern ist hoch und Krankenhäuser sowie Pflegepersonal arbeiten aufgrund der…
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Spurensuche Gartenschläfer: Tierische Geheimnisse gelüftet?
Hunderttausende wissenschaftliche Daten hat das Team der „Spurensuche Gartenschläfer“ von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Justus-Liebig-Universität Gießen und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in den letzten drei Jahren rund um diesen kleinen Verwandten des Siebenschläfers gesammelt. „Einen solchen Wissensschatz über eine heimische Tierart in so kurzer Zeit zusammenzutragen, ist ein Highlight für den Artenschutz in Deutschland“, freut sich Mechthild Klocke, Projektleiterin vom BUND. „Der Gartenschläfer geht jetzt in den Winterschlaf und wir nutzen die Zeit, um die Daten auszuwerten. Die Schlafmaus war bislang weitgehend unerforscht. Umso mehr hoffen wir nun, Antworten zu finden, wie wir dem Gartenschläfer helfen können. Trotz seiner Anpassungsfähigkeit ist er vielerorts vom Aussterben bedroht.“ Für…