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Verpackungen im Test: Bei Fast-Food-Ketten kommen schädliche Chemikalien oft mit auf den Tisch
Ob Burgerbox, Pommestüte oder kompostierbare Suppenschüssel: Mit schädlichen Fluorchemikalien behandelte Essensverpackungen sind in europäischen Schnellrestaurants allgegenwärtig. Das zeigt eine gemeinsame Testreihe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit den tschechischen Verbraucherschützern von Arnika und sieben weiteren Nichtregierungsorganisationen. „Die Ergebnisse sind höchst bedenklich. Fluorchemikalien sind umweltschädlich, potentiell gesundheitsgefährdend und haben nichts in Lebensmittelverpackungen zu suchen“, kritisiert Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. Von insgesamt 42 analysierten Proben waren 32 eindeutig mit diesen extrem langlebigen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) behandelt. Darunter waren Einwegverpackungen von bekannten Ketten wie McDonalds, KFC, Nordsee, Subway oder Dunkin Donuts. Aufgrund ihrer fett- und wasserabweisende Eigenschaften kommen PFAS vor allem in Beschichtungen zum Einsatz, zum Beispiel auf Einweggeschirr…
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Giftfalle „bienenfreundliche Pflanzen“: BUND findet Pestizidrückstände in Zierpflanzen
Anlässlich des Weltbienentags hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Blühpflanzen auf Pestizidrückstände untersucht und zahlreiche Belastungen bei als „bienenfreundlich“ beworbenen Gewächsen nachgewiesen. Gemeinsam mit einer österreichischen Partnerorganisation hat der BUND in Bau- und Möbelmärkten sowie Gartencentern in Deutschland und Österreich 35 bienenfreundliche Pflanzen erworben und von einem unabhängigen Labor auf Rückstände von Pestiziden überprüfen lassen. Das Ergebnis: 40 Prozent aller Proben enthielten hoch bienengiftige Pestizide, 9 Proben sogar mehr als ein für Bienen hochgiftiges Pestizid. Insgesamt wurden 55 unterschiedliche Pestizidwirkstoffe nachgewiesen, 12 davon sind besonders gefährlich für Honig- und Wildbienen. „Unser Test zeigt: Die momentane Praxis im Zierpflanzenanbau ist katastrophal für Bienen und andere Insekten“, sagt Corinna…
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Besser ist noch nicht gut genug: Entwurf zum Klimaschutzgesetz reicht nicht
Anlässlich der morgigen Beratungen des Klimaschutzgesetzes im Kabinett erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Der Gesetzentwurf ist zwar deutlich besser als das bisherige Klimagesetz. Insbesondere die Verschärfung der Sektorziele bis 2030 ist zu begrüßen. Aber besser ist noch nicht gut genug, denn der Entwurf bleibt immer noch hinter dem notwendigen Maß an Klimaschutz zurück. Selbst das von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Petersberger klimadialog angekündigte Ziel von Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 erfüllt nicht die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens. Wir können es uns nicht leisten, noch einmal ein zu schwaches Klimaschutzgesetz zu beschließen. Die Bundesregierung muss jetzt nachbessern und noch in dieser Legislaturperiode die Weichen…
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Klimaschutz im Gesundheitswesen: Mit 250 Kliniken in eine nachhaltige Zukunft
Bundesweit 250 Krankenhäuser und Reha-Kliniken haben bereits wirksame Klimaschutzmaßnahmen in ihre Arbeitsabläufe integriert. Sie sind Teil des Projekts „KLIK green: Krankenhaus trifft Klimaschutz“, das vom Berliner Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geleitet wird und bis April 2022 mindestens 100.000 Tonnen CO2 vermeiden soll. „Krankenhäuser sind ernstzunehmende Wirtschaftsbetriebe. Auch das Gesundheitswesen sollte sich Klimaschutz auf die Fahne schreiben“, sagt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt. „Bis 2030 sollte jede deutsche Klinik eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt haben und zuvor eine Klimamanagerin oder einen Klimamanager fest einstellen. Klimaschutz muss standardmäßig Inhalt von Ausbildungen im Gesundheitswesen werden. Solche Stellen können dann beispielsweise dafür sorgen, dass die enorme Kaufkraft von Krankenhäusern der regionalen und…
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Baugesetzbuch-Novelle: Verpasste Chance im Kampf gegen den Flächenverbrauch
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert die heutige Abstimmung des Bundestages über den Entwurf des Baulandmobilisierungsgesetzes. „Wieder haben die politisch Verantwortlichen die Chance vertan, gegen unkontrollierten Flächenverbrauch vorzugehen und sich für Klimawandelanpassungen einzusetzen“, sagt Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND. Grund für die Kritik ist die Wiedereinführung des Paragraphen 13b in der Novelle des Baugesetzbuches: Er vereinfacht es, Randbereiche von Siedlungen zu bebauen und beschleunigt so nicht nur den Flächenfraß, sondern auch die verkehrsfördernde Zersiedelung in den Außenbereichen. Das städtebauliche Ziel der Schonung von Außenbereichen wird so verfehlt, der Natur- und Artenschutz zugleich gefährdet. Der Paragraph wurde bislang auch gerade dort angewendet, wo kein angespannter Wohnungsmarkt besteht. Das…
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BUND fordert wirksames Klimaschutzgesetz mit starken Zielen noch in dieser Legislaturperiode
Anlässlich des Petersberger Klimadialogs fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) von der Bundesregierung, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts endlich zum Anlass für ein wirksames Klimaschutzgesetz zu nehmen. Deutschland muss auf den Pfad der Einhaltung des 1,5 Grad-Zieles geführt werden – und das schnellstmöglich. „Die Bundesregierung ist es der Bevölkerung und kommenden Generationen schuldig, noch in dieser Legislaturperiode ein Klimaschutzgesetz auf den Weg zu bringen, das den Namen wirklich verdient, so Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin. „Sonst laufen wir weiter ungebremst in die Klimakatastrophe.“ Der BUND fordert: Für einen wirksamen Klimaschutz müssen die Klimaziele für 2030 deutlich angehoben werden, um einen Pfad sicher zu stellen, mit dem Deutschland bis spätestens…
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Laschet inszeniert sich mit „Revierpakt“ als Klimaschützer – Ambitionierte Klimapolitik mit Unions-Kanzlerkandidat schwer vorstellbar
Anlässlich des heutigen Festakts der nordrhein-westfälischen Landesregierung unter CDU-Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet zum Zukunftsvertrag für den Strukturwandel im Revier erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Armin Laschet versucht sich in seiner Rolle als Kanzlerkandidat der Union als Klimaschützer und Modernisierer zu inszenieren. Doch anstatt der von der Braunkohle geschundenen Region eine ökologische Zukunftsperspektive zu bieten, setzt er allein auf Show. Der heutige Festakt zur Unterzeichnung des Revierpakts ist zutiefst zynisch, denn gleichzeitig lässt der CDU-Chef und Ministerpräsident es zu, dass weiter Dörfer für die Braunkohle zerstört und Menschen gegen ihren Willen umgesiedelt werden. Echter Klimaschutz muss anders aussehen. Mit Armin Laschet ist eine…
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Wahlfreiheit und Vorsorgeprinzip sicherstellen
Anlässlich der heutigen Vorstellung der Position des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zur Neuen Gentechnik bekräftigt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Forderung an die Europäische Kommission und die Bundesregierung, Gentechnik auch in Zukunft strikt zu regulieren. Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Eine Aufweichung des gesetzlichen Rahmens für Gentechnik geht zu Lasten der Umwelt und auf Kosten aller, die Lebensmittel gentechnikfrei essen oder erzeugen wollen. Wir unterstützen deshalb die Leitplanken zum Umgang mit Gentechnik in der Landwirtschaft, die das Umweltministerium heute vorgestellt hat, und fordern die Bundesregierung auf, sich auch auf europäischer Ebene für vielfältige und widerstandsfähige Anbausysteme und eine ökologischere Landwirtschaft einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen,…
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Einreichung der Untätigkeitsklage zum Schutz der Berliner Moore und Verstoß gegen FFH-Recht
Die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN) als Zusammenschluss der anerkannten Berliner Naturschutzverbände hat am Montag, den 22.03.2021 durch Ihren Rechtsanwalt eine sogenannte Untätigkeitsklage gegen die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) beim Verwaltungsgericht Berlin eingereicht. Inzwischen hat das Gericht den Eingang der Klage bestätigt. Die Klage ist gerichtet auf den Schutz der Berliner Moore in den FFH-Gebieten „Spandauer Forst“, „Müggelspree-Müggelsee“ und „Grunewald.“ Der Klage ging ein Antrag auf Einschreiten voraus. Mit Schreiben vom 05.08.2020 hatte der BLN bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) beantragt, geeignete Maßnahmen gegenüber der Betreiberin der Berliner Wasserwerke Spandau, Friedrichshagen, Tiefwerder und Beelitzhof anzuordnen, um den fortwährenden Verstoß gegen geltendes FFH-Recht durch den…
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35 Jahre Tschernobyl: Mit jedem Tag wächst das Risiko
Zum 35. Jahrestag von Tschernobyl bekräftigt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine Forderung nach einem kompletten Atomausstieg. „Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima zeigen, dass Atomkraft unkontrollierbar ist“, sagt Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. „Auch die Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke ist sicherheitspolitisch längst überfällig. Geradezu grotesk ist die Empfehlung des wissenschaftlichen Dienstes der EU-Kommission, Atomkraft als nachhaltig einzustufen. Atomkraft bleibt gefährlich und zerstörerisch. Mit jedem Tag wächst das Risiko für einen Super-GAU. Wir fordern deshalb einen sofortigen weltweiten Atomausstieg. Erneuerbare Energien sind die risikoarme Energiequelle der Zukunft.“ Am 26. April 1986 explodierte Block 4 des ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl. Bis heute wirkt die Reaktorkatastrophe auch in Deutschland nach: Bestimmte Pilze…