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Talsperre Wechmar: Ursachen anstatt Kormorane bekämpfen
Die Diskussionen rund um das Fischsterben in der Talsperre Wechmar beherrschen in den letzten Tagen die Medienberichterstattung. Dass es zu einem solchen Fischsterben kam, ist eine Tragödie und muss lückenlos aufgeklärt werden. Vereinzelt gibt es Stimmen, den Kormoran als den Übeltäter auszumachen. Aus Sicht des BUND Thüringen ist dies ein besonders dreister Versuch, einen Schuldigen zu finden „Dem Kormoran die Schuld in die Schuhe zu schieben, bedarf schon einer besonderen Vorstellungkraft. Es ist richtig, dass der Kormoran bis zu 20 Meter tief tauchen kann und die Talsperre Wechmar nur bis zu sieben Meter tief ist. Dies begründet jedoch noch keinen kausalen Zusammenhang und es gibt keinen Grund so zu tun,…
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Rückschlag für Verbraucher*innen-Interessen – EU-Parlament stimmt heute für Aufweichungen der Gentechnikregeln
Heute hat das Plenum des Europäischen Parlaments in Straßburg über seine Position zum Vorschlag der Europäischen Kommission über die künftige Regulierung von Gentechnik abgestimmt. Eine Mehrheit der Parlamentarier*innen ist dabei der Empfehlung der Berichterstatterin von der EVP gefolgt, und hat für eine massive Aufweichung der Gentechnikgesetze für Organismen aus neuen gentechnischen Methoden gestimmt. Dazu erklärt Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen: „Es ist ein Rückschlag für Verbraucher*innen in Europa und für die ökologische und konventionelle Landwirtschaft ohne Gentechnik, dass eine Mehrheit im EU-Parlament heute für eine weitgehende Gentechnik-Deregulierung gestimmt hat. Auch wenn zum Glück Änderungsvorschläge der Sozialdemokraten und Grünen im EP angenommen wurden, die Verbesserungen bei Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit bedeuten: mit dem…
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Kein Golf auf der Arnikawiese
Naturschutzverbände begrüßen die Entscheidung der Stadt Oberhof, auf der naturschutzfachlich wertvollen Schuderbachswiese keinen Golfplatz zu bauen. Die Naturschutzverbände Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen, BUND Thüringen und NABU Thüringen begrüßen die Entscheidung der Stadt Oberhof, die Pläne für einen Golfplatz auf der naturschutzfachlich wertvollen Schuderbachswiese zu begraben. Offenbar haben sich hier die Vernunft und die seit 20 Jahren vorgebrachten, auf der Basis intensiver naturschutzfachlicher Untersuchungen beruhenden Argumente durchgesetzt. Die Schuderbachswiese bei Oberhof ist eine der bedeutendsten und größten Bergwiesen Thüringens. Die einzigartige Wiese zeichnet sich durch sehr gut erhaltene, artenreiche montane Borstgrasrasen und Bergmähwiesen aus. Bedeutende Arnikavorkommen, mehrere Orchideenarten wie die Grüne Hohlzunge sowie weitere geschützte und gefährdete Pflanzenarten sind auf diesem…
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Neuer Schwung für Erneuerbare Energien in NRW
Klima- und Biodiversitätsschutz gleichrangig berücksichtigen forstliche Anbauflächen für Windenergie öffnen kein Wildwuchs von Freiflächen-Solaranlagen Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die Pläne der Landesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien, fordert aber klarere Regelungen für den Natur- und Artenschutz. Nur so könne die breite Akzeptanz für die Energiewende gestärkt werden. Anlässlich der heutigen Experten-Anhörung des Wirtschaftsausschusses des Landtags zur geplanten „2. Änderung des Landesentwicklungsplans NRW zum Ausbau der Erneuerbaren Energien“ formulierte der Umweltverband seine Anforderungen. Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, Mitglied im BUND-Landesvorstand: „Mit einem Anteil von nur 26 Prozent an der Stromerzeugung liegen die erneuerbaren Energien in NRW deutlich hinter den Bundeszahlen zurück. Insbesondere bei der Windenergie…
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Mitmach-Aktion: Berliner, schaut auf eure Teiche!
Die ergiebigen Regenfälle der letzten Wochen haben viele Freiflächen der Hauptstadt in einen Zustand versetzt, der an Zeiten erinnert, als Berlin noch als „Sumpfstadt“ berüchtigt war. Die Folge: Was sonst nur mit großem Einsatz von Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk gelingt, simuliert jetzt die Natur. Pfuhle, Teiche & Co haben sich mit Wasser gefüllt und wir können beobachten, wie es um die Kleingewässer unserer Stadt steht. So schenkt uns ein ungewöhnliches Wetterereignis die einmalige Chance auf unkomplizierte Tests: Wie reagieren unsere Kleingewässer, von denen über ein Drittel jahrelang trocken lagen oder nur wenig und dann nur zeitweise Wasser führten, auf die Wasserversorgung? Steht in sonst trockengefallenen Pfuhlen plötzlich hoch das Wasser? Oder ist…
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CCS: Breites Umweltbündnis warnt vor gefährlichem Irrweg
. Carbon Management Strategie der Bundesregierung steht vor Veröffentlichung weitreichende Klima- und Umweltschäden befürchtet nur CO2-Vermeidung und biologischer Klimaschutz helfen Ein breites Bündnis von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen warnt anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung der Carbon Management Strategie der Bundesregierung eindringlich vor den Gefahren der Kohlendioxid-Verpressung (Carbon Capture and Storage, CCS). Das zivilgesellschaftliche Bündnis befürchtet weitreichende Klima- und Umweltschäden. Zentrale Kritikpunkte sind: CCS ist eine Scheinlösung, verhindert den Ausstieg aus fossilen Energien, blockiert die Energiewende und gefährdet den Umbau der Industrie hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. „CCS blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte überhöhter Erwartungen und unerfüllter Versprechen zurück und wäre ein gefährlicher Irrweg im Kampf gegen die Klimakrise“, so das Bündnis. Hinter der Kritik stehen folgende Verbände, Organisationen…
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Umweltverbände fordern: Kein Rechtsbruch für Bauprojekt am Schlosspark Pankow!
Die Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin), Naturfreunde Berlin sowie die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN) mahnen an, dass vor Abschluss des artenschutzrechtlichen Ausnahmeverfahrens keine vorzeitigen Baumfällungen in der Pankower Ossietzkystraße durchgeführt werden. In den auch als „Grüne Höfe Pankow“ bekannten Innenhöfen sollen bei Rodungsarbeiten mehr als 60 Bäume gefällt und die gesamte Vegetation beseitigt werden. Ein Gutachten der AG Artenschutz der Naturfreunde im Auftrag der Anwohner*innen hatte 21 Reviere festgestellt, die durch die Europäische Vogelschutzrichtlinie geschützt sind und Ausgleichsmaßnahmen erfordern, zuzüglich streng geschützter Fledermausarten. „Wir hoffen sehr, dass niemand die Absicht hat, einen offenen Rechtsbruch zu begehen und die Bäume an der Ossietzkystraße vor einer abschließenden Klärung des Artenschutzes fällen…
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Luchsansiedlung im Thüringer Wald: Projektbündnis „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ möchte bis zu 20 Luchse auswildern
Das neue Artenschutzprojekt „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ startet heute mit der Übergabe des Fördermittelbescheids durch Umweltminister Bernhard Stengele. Das Projekt will die Ausbreitung des Luchses in Deutschland und Mitteleuropa fördern und einen stabilen Populationskern im Thüringer Wald schaffen. Dafür sollen innerhalb der kommenden vier Jahre bis zu fünf Luchse pro Jahr in Thüringen ausgewildert werden. Zum gemeinsamen Termin im Naturkundemuseum Erfurt präsentierte sich ein breites Bündnis von Akteuren aus Naturschutz, Forst und Jagd. Neben Tieren aus dem Gehege in Hütscheroda geht es auch um zusätzliche Luchse aus den rumänischen Karpaten – dafür sind zwei rumänische Partnerorganisationen in das Projekt eingebunden. „Der Luchs lebt in unseren Wäldern – er…
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Pressekommentar des BUND Thüringen anlässlich der Vorstellung des Kritischen Agrarberichts 2024 auf der Grünen Woche in Berlin
Das AgrarBündnis formuliert in seinem Bericht fundierte Kritik am derzeitigen System der Landwirtschaft mit dem diesjährigen Schwerpunkt auf „Tiere und die Transformation der Landwirtschaft“, zeigt aber auch Lösungsansätze auf, wie es anders gehen kann. Der BUND Thüringen hält die Transformation der Nutztierhaltung für unverzichtbar, um Landwirtschaft und Tierhaltung zukunftsfähig zu machen. Hierzu Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen und Vorstandsmitglied im AgrarBündnis e.V.: „Um es auf den Punkt zu bringen: Die Nutztierhaltung muss weg von der Masse und hin zu mehr Klasse. Wir brauchen eine Transformation der gesamten Landwirtschaft, die den Interessen der Bäuerinnen und Bauern – auch den wirtschaftlichen – gerecht wird und gleichzeitig den Schutz der Tiere und der…
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BUND-Klage gegen Wolfsabschuss erfolgreich
Abschuss von Wölfen bis auf Weiteres verhindert Verfügung des Kreises widersprüchlich und fehlerhaft Ursache für Konflikte ist tierschutzwidrige Verweigerung des staatlich geförderten Herdenschutzes Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat heute mit seiner Klage gegen die Allgemeinverfügung des Kreises Wesel, die dem Abschuss von bis zu zwei Wölfen dienen sollte, vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf Recht zugesprochen bekommen. Damit ist auch der Abschuss der Wölfin GW 954f, besser bekannt als „Gloria“, vorerst vom Tisch. Zur Begründung führte das Verwaltungsgericht unter anderem aus, dass „bei einer Gesamtschau bisheriger Rissereignisse unter Berücksichtigung des zumutbaren Herdenschutzes die Schadensprognose des Kreises“ nicht geteilt würde. So lebt „Gloria“ wie auch die…