-
bvse: Schrottverbrauch der Stahlwerke in 2022 um 10 Prozent gesunken
"Die deutsche Schrottwirtschaft musste sich im Jahr 2022 in einem schwierigen Markt und vor allem mit deutlichen Preisabschlägen behaupten. Es sieht ganz danach aus, dass unsere Unternehmen auch im laufenden Jahr flexibel und schnell auf das sehr volatile Marktgeschehen reagieren müssen", erklärte Sebastian Will, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied beim bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Der vom bvse geschätzte Schrottverbrauch der Stahlwerke ist gegenüber 2021 um 10 Prozent auf etwa 16,88 Millionen Tonnen gesunken, was einerseits auf die stark rückläufige Produktion der Elektrostahlwerke zurückzuführen ist, andererseits mit einem geringeren Schrotteinsatz in den integrierten Hüttenwerken in Verbindung zu bringen ist. Der Schrottzukauf der Stahlwerke vom Handel ist entsprechend auf 13,2 Mio. Tonnen abgesackt. "Der Rückgang…
-
Keine Fake-News: Kommunale Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien in Deutschland funktioniert bereits!
Falschinformationen zu Vorgaben über die Ausgestaltung der Alttextilsammlung ab Januar 2025 führen immer wieder zu Verunsicherungen bei Kommunen und Entsorgern. Stefan Voigt, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des bvse-Fachverband Textilrecycling, klärt über die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur öffentlich-rechtlichen Getrenntsammlungspflicht und zu Fragen über eine CE-Kennzeichnungspflicht auf Altkleidercontainern auf. In Umsetzung europäischer Vorgaben wurde im novellierten Kreislaufwirtschaftsgesetz bereits im Jahr 2020 auch in Deutschland eine verpflichtende Getrenntsammlung von Alttextilien für öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger ab Januar 2025 festgelegt. Keine konkreten Vorgaben zur Ausgestaltung der Getrennt-Sammlung „Für die Ausgestaltung der Sammlung existieren im novellierten Kreislaufwirtschaftsgesetz jedoch keine Vorgaben, und wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die kommunale Getrenntsammlungspflicht von den in Deutschland etablierten und gut funktionierenden gewerblichen,…
-
6.-7. Juni 2023 | 25. Internationaler bvse-Altkunststofftag
„Kunststoffrecycling in Bedrängnis“, so lautet der Titel des 25. Internationalen Altkunststofftages. Alles spricht zwar von der Bedeutung der Kreislaufwirtschaft, aber wenn es zum Schwur kommt, zählt nur das billigste Angebot. Eine Erfahrung, die viele Kunststoffrecycler momentan wieder machen müssen. Billige Neuware mit großem CO2-Rucksack verdrängt die klimafreundlichen Recyclate. Genug Gesprächsstoff für das Zentrale Forum, das am 6. Juni mit der Eröffnungsrede von bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock startet. Aus der Perspektive der Forschung beschreibt Prof. Dr. rer. nat. Rainer Dahlmann vom Institut für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen Anforderungen an das Kunststoffrecycling. Dann geht es Schlag auf Schlag weiter mit zwei aufeinanderfolgenden hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen. Um Mengen, Märkte und Preise geht es…
-
Orientierung an Best-Practice bei Elektrogerätesammlung gefordert
"Aus Sicht der mittelständischen Recyclingwirtschaft sind eine Reihe von Anpassungen des ElektoG notwendig", erklärte Bernhard Jehle, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling, beim 21. Elektro(nik)-Altgerätetag Ende April in Hamburg. Als entscheidendes Problem bezeichnete Bernhard Jehle den Umstand, dass die Regelungen bezüglich Sammlung und Behandlung von den Elektroaltgeräten teilweise nicht aufeinander abgestimmt sind. "Wir müssen daher zwingend überprüfen, ob die Art, wie wir sammeln, insbesondere an den kommunalen Sammelstellen, noch zeitgemäß ist, weil sich im Vergleich zu den Anfängen des ElektroG vor 20 Jahren die Geräte, die Gerätevielzahl und die Inhaltsstoffe verändert haben", gab Jehle zu bedenken. Der bvse-Vizepräsident plädierte außerdem dafür, sich an Best-Practice zu orientieren. "Wir sehen…
-
Warum nutzen die Reifenhersteller nach wie vor PAK belastete Ruße?
Zur prekären Situation des Reifenrecyclings in Deutschland äußert sich Bernd Franken, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbandes Recycling von Reifen & Gummi in folgendem Interview in bemerkenswerter Offenheit. Er kritisiert, dass die Reifenindustrie nach wie vor PAK belastete Ruße für die Herstellung von Reifen nutzt und so das Altreifenrecycling massiv gefährdet wird. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind nach Aussage des Umweltbundesamtes für Mensch und Umweltorganismen eine besorgniserregende Stoffgruppe. Viele PAK, so das UBA, haben krebserregende, erbgutverändernde und/oder fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften (Crone and Tolstoy, 2010). Herr Franken, das Reifenrecycling ist in Deutschland gut etabliert. Und dabei werden die unterschiedlichsten Recyclingalternativen erfolgreich genutzt. Was ist der aktuelle Stand? Bernd Franken: Dem Eindruck, dass das Reifenrecycling…
-
Abwärme aus „thermischer Abfallbehandlung“ ist keine erneuerbare Energie!
Eine ländereigene Deklaration von Abwärme aus thermischen Abfallbehandlung als „erneuerbare Energie“ steht nicht nur angestrebten Klimaschutzzielen und der Kreislaufwirtschaft entgegen. Sie verstößt darüber hinaus gegen geltendes Bundesgesetz, machte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock in einer Stellungnahme zum Hamburgischen Klimaschutzgesetz (HmbKliSchG) deutlich. „Die im Entwurf beabsichtigten Änderungen, die Abwärme aus thermischen Abfallbehandlungsanlagen als „erneuerbare Energien“ zu deklarieren, lehnen wir ganz eindeutig ab. Sie konterkariert sowohl die Erreichung der angestrebten Klimaneutralitätsziele als auch geltendes Bundesrecht“, erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock zu dem Novellierungsentwurf des Hamburger Senats. Am 14. Februar 2023 hat der Hamburger Senat den Entwurf zur Änderung des Hamburgischen Klimaschutzgesetzes vorgestellt. Die hierin vorgeschlagenen Änderungen sollen das bisherige Gesetz an die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes…
-
Bei Ausschreibungen: Gütegesicherte Recyclingbaustoffe müssen die Regel sein
Bei einer Podiumsdiskussion auf der Demonstrationsmesse RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE (RATL) mit dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann kritisierte bvse-Geschäftsführer Eric Rehbock die nach wie vor überwiegend stiefmütterliche Berücksichtigung gütegesicherter Recyclingbaustoffen bei der öffentlichen Vergabe und forderte Abhilfe. Gesetzlicher Wille für Einsatz gütegesicherter Recyclingbaustoffe ist da, Öffentliche Hand muss jetzt umsetzen! „Gütegesicherte Recyclingbaustoffe werden bei der öffentlichen Auftragsvergabe immer noch viel zu selten eingesetzt. Der Wille des Gesetzgebers ist da, aber die Umsetzung findet in der Praxis immer noch völlig unzureichend statt. Wir fordern, dass die Öffentliche Hand ihre diesbezügliche Verpflichtung zur Vorbildfunktion endlich konsequent umsetzt. Eine Ausschreibung von gütegesicherten Recyclingbaustoffen muss bei Aufträgen von Kommunen und öffentlicher Verwaltung endlich die Regel…
-
„Wenn wir nicht zu schnelleren Genehmigungsverfahren kommen, wird das nichts mit der Kreislaufwirtschaft!“
Mehr als 150 Teilnehmer versammelten sich am 27. April zum bvse-Branchenforum zum Elektro(nik)-Altgerätetag und dem Forum Schrott in Hamburg. In seiner Eröffnungsrede machte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, vor den Teilnehmern des 21. Elektro(nik)-Altgerätetages deutlich, dass sich die Branchenunternehmen anspruchsvollen Herausforderungen zu stellen haben. Beispielhaft nannte Rehbock die im internationalen Vergleich hohen Energiepreise, komplizierte und langwierige Genehmigungsverfahren und der Fachkräftemangel in fast allen Tätigkeitsbereichen. „Unsere Branche versorgt große Industriebereiche mit den notwendigen Sekundärrohstoffen. Wenn es um Rohstoffverfügbarkeit geht, sind wir ein wichtiger Partner. Inzwischen haben die meisten verstanden, dass es in Zukunft ohne Kreislaufwirtschaft in Deutschland und Europa nicht gehen wird. Der Prozess zur Formulierung einer Nationalen…
-
Schrottbranche hat sich behauptet – Weg in klimaneutrale Kreislaufwirtschaft ist unumkehrbar
"Welche Rolle spielt der Schrotthandel, wenn in Zukunft noch stärker als bisher auf den Einsatz von Schrott gesetzt wird?", diese Zukunftsfrage beschäftigt die Schrottbranche nach den Worten von Sebastian Will, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied beim bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Im Rahmen des bvse-Branchenforums mit mehr als 150 Teilnehmern ging es im „Forum Schrott des bvse“ insbesondere um den von der Europäischen Union ein-geschlagenen Weg in eine in eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft. Die deutschen Hüttenwerke versuchen daher, ihre Produktion klimaneutraler zu gestalten, was eine erhöhte Schrottnachfrage zur Folge haben wird. Denn CO2-Einsparungen sind durch nichts schneller und günstiger zu realisieren, als über den Schrotteinsatz. Sebastian Will: "Dieser Weg ist unumkehrbar und der Transmissionsprozess schreitet…
-
10. Internationaler Alttextiltag des bvse tagt am 16./17. Mai 2023 in Nürnberg
Mit Fokus auf „Nachhaltige Textilien – Zirkuläre Kreisläufe schließen“ lädt der bvse-Fachverband Textilrecycling Branchenteilnehmer und Interessierte vom 16. Mai bis zum 17. Mai 2023 zum mittlerweile 10. Internationalen Alttextiltag ins Holiday Inn City Centre nach Nürnberg ein. Vorrangiges Ziel des kleinen Tagungs-Jubiläums in diesem Jahr ist, den Dialog der Schlüsselakteur:innen zu stärken und Lösungen für die dringendsten Fragen zu erarbeiten, die die Europäische Kommission mit der Veröffentlichung der Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien benennt. Unter der anhaltenden Relevanz des EU-Green Deals und der EU-Textilstrategie, wird der Tagungs-Fokus in diesem Jahr insbesondere auf die Kooperation aller Akteur:innen der Wertschöpfungskette Textil gerichtet. Neben wiederkehrenden Themen, wie den sinkenden Qualitäten der Alttextilien und der Fast-Fashion Konsum durch die…