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Die Welt dazwischen
Über die Realität hinaus: Mit der Premiere von in_between feiert die finnische Zirkuskompanie Circo Aereo ihr lang erwartetes Debüt am Chamäleon. Für die Akrobat:innen von Circo Aereo scheint das Menschenmögliche nicht mehr zu sein als eine Basis, die es zu verlassen gilt, um die Welt zwischen Traum und Erwachen zu erkunden. Sie fliegen durch Wände, tanzen in der Luft, als wäre es für sie das Selbstverständlichste. Und nehmen dabei das Publikum mit auf eine Reise über die Wirklichkeit hinaus. Mit der Uraufführung ihres Stückes in_between am Chamäleon beginnt diese Reise ab Februar 2023 in Berlin. Unter der Leitung des Regisseurs Maksim Komaro führen sieben Künstler:innen auf der Bühne durch eine…
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A Company in Residence: Gravity & Other Myths
Die Kunst der Schwerelosigkeit: Mit Gravity & Other Myths kommt eine der weltbesten Zirkus-Kompanien zurück ans Chamäleon Berlin – und das gleich mit drei Stücken. Wenige Haushaltsgegenstände sind so verheißungsvoll und gleichzeitig so gefährlich wie ein Spiegel. Kaum jemand kann daran vorbeigehen, ohne einen Blick zu wagen – denn dort wartet der Mensch, den man am besten kennt und vielleicht am wenigsten versteht, mit der immer gleichen, unbeantwortbaren Frage: Liebst du dich? Und wo Worte keine zufriedenstellende Antwort liefern, müssen Körper übernehmen – so sehen es die Künstler:innen der australischen Zirkus-Kompanie Gravity & Other Myths (GOM), die ab dem 17. August 2022 über die Bühne des Chamäleon Berlin fliegen, um…
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Zirkus. Filmreif.
Der französische Cirque Le Roux bringt im Chamäleon mit The Elephant in the Room die Ästhetik der alten Hollywood-Filme auf die Bühne. The Elephant in the Room ist eine Hommage des Cirque Le Roux an die alte Kinokunst. Die moderne Akrobatik trifft dabei auf das Hollywood der 1930er-Jahre. Das Stück ist keine revueartige Aneinanderreihung von Balance-Akten, Hebungen und Sprüngen, sondern erzählt eine spannende Geschichte voller gewitzter Wendungen. Damit bietet die Kompanie ein für die Branche außergewöhnliches Zirkus-Erlebnis. Das Flair des Film Noir entsteht in The Elephant in the Room nicht zuletzt auch dank der Ball- und Orchestermusik der 30er-Jahre. Das Publikum begleitet die Artist:innen in den Ballsaal und in die…
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Just PLAY – das Chamäleon Berlin startet in das Jahr 2022 mit einem Reigen zeitgenössischer Zirkusproduktionen
Sechs Wochen, sechs Kompanien, sechs aktuelle Interpretationen des Neuen Zirkus. Die Programmreihe PLAY vereint Luftakrobatik, Jonglage, Puppenspiel, Modern Dance, optische Täuschung und Martial Arts. Experimentelles trifft auf Anerkanntes. Intimität auf Komik. Körperliche Perfektion auf ungezügelte Fantasie. Newcomer auf Stars. Artist:innen aus Deutschland, Argentinien, Irland, Großbritannien und Frankreich zeigen in ihren Shows, was den Neuen Zirkus heute ausmacht. Die Programmreihe PLAY entstand aus der Sehnsucht heraus, in kurzer Zeit eine große Bandbreite an zeitgenössischen Zirkusproduktionen zu zeigen und zugleich, möglichst vielen Künstler:innen Perspektiven in dieser existenzbedrohenden Zeit geben zu können. PLAY wurde während der Pandemie konzipiert, als die reguläre Spielzeit im Chamäleon nicht stattfinden konnte. „Die Erfahrung des absoluten Stillstands des…
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New Circus trifft Film Noir
Die französische Kompanie Cirque Le Roux bringt im Chamäleon mit The Elephant in the Room die Ästhetik der alten Hollywood-Filme auf die Bühne. Auf dem Landgut von Miss Betty im Jahr 1937 entspinnt sich eine turbulente amouröse Intrige. In dieser schummrig dekadenten Atmosphäre steht hinter den kleinen Zankereien und Vorwänden ein Elefant im Raum, der wächst und wächst … . Wie in einem spannenden Film gibt es in diesem Stück eine fesselnde Geschichte samt fulminantem Finale. Damit kreiert die Kompanie einen unverwechselbaren und für die Branche außergewöhnlichen Stil. Die Intendantin des Chamäleon, Anke Politz, ist vor allem vom Wagemut des französischen Kollektivs fasziniert, gegen die aktuellen zeitgenössischen Trends zu arbeiten:…
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Von der Lust, zu sehen und gesehen zu werden
Zum Abschluss ihrer Residenz im Chamäleon veranstaltet Circa Contemporary Circus eine Peepshow. Geht es um Sex? Um Erotik? Der schwungvolle Neonschriftzug "Peepshow", der über der Bühne leuchtet, spricht dafür. Außerdem: die ellbogenlangen roten Satinhandschuhe, fast nackte Körper, knappe bunte glitzernde Höschen, pralle Muskeln, schummriges Licht und dieses beglückend wuschige Gefühl, wenn der Zauber zu wirken beginnt. Circa’s Peepshow ist aber keine Sexshow, sondern eine Studie über das Vorführen, Zusehen, Beobachten, Zurschaustellen. "Es geht darum," so der Kreativleiter der Kompanie, Yaron Lifschitz: "wie wir durch das Gesehenwerden manipuliert werden, aber auch durch das Wissen, dass wir gesehen werden, durchs Schauen und durchs Nicht- Schauen." Circa’s Peepshow ist ein Bühnenstück in zwei…
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Was vom Schweben übrig blieb
Vom 30. November bis 05. Dezember 2021 denkt Circa Contemporary Circus im Chamäleon darüber nach, was einst gewesen sein wird. Eine Frau stürzt zu Boden. Wenige Zentimeter vor dem Aufprall erstarrt sie kopfüber in der Luft, die Füße vom Seil umwickelt. Die Hände berühren den Boden kaum, die Finger ertasten zaghaft den eigenen Schatten. Illusion einer Berührung. Wenig später, als drei Menschen auf der Bühne sich ineinander verzahnen, ihre Körper gegeneinander werfen und bei Sprüngen und Pyramiden die Schwerkraft herausfordern, geht es wieder im die flüchtigen Momente, in denen etwas nicht geschieht: kein Aufprall, kein Auffangen, kein Zusammenkommen, kein Entfliehen. What Will Have Been, zu Deutsch: "was gewesen sein wird",…
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Menschen 2.0
Vom 4. bis 27. November 2021 zeigt die Kompanie Circa im Chamäleon mit den Mitteln des zeitgenössischen Zirkus, was Lebewesen zu Menschen macht. Ist Fallen gleich Scheitern? Ist Liegen gleich Stillstand? Wie viel Vertrauen in die anderen gehört dazu, um Mensch zu sein? In Humans 2.0 setzen Circa den Gedanken fort, der bereits die weltweit umjubelte Performance Humans von 2017 durchdrang: Was ist menschlich? Und setzt noch einen drauf: Ist es nur menschlich, Übermenschliches zu wagen? Mit den Mitteln der Akrobatik und des modernen Tanzes demonstrieren die elf Akrobat*innen im atemraubenden Reigen von Sprüngen, Balance-Akten und Salti, dass die Grenzen des menschlich Machbaren sehr flexibel sind. Doch selbst bei den…
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Ein Drahtseilakt für Rabenmütter
Das Berliner Trio still hungry zeigt am Anfang der Herbstsaison 2021 des Chamäleon seine preisgekrönte Eigenproduktion Raven. Wie lässt sich der Beruf einer Seilakrobatin mit dem Kinderwunsch verbinden? Wie schaffen es Artistinnen, am Jugendwahn des Showbusiness nicht zu verzweifeln? Kann Frau bestehen im täglichen Kampf um Selbsterfüllung? Mit diesen Fragen konfrontiert das Künstlerinnenkollektiv still hungry in seinem Stück Raven das Publikum und sich selbst. Die Antworten, die die Show bietet, sind ehrlich, detailgenau, humorvoll, selbstkritisch und von höchster artistischer Präzision. Die drei Performerinnen von still hungry setzen sich in Raven mit dem Begriff „Rabenmutter“ auseinander. Dabei durchleben sie auf der Bühne verschiedene Lebenssituationen: Mal bemuttern sie ihren Nachwuchs wie Hennen,…
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Alles für die Kunst
Es ist mehr als eine Wiedereröffnung: Am 03. September 2021 begrüßt das Chamäleon die ersten Gäste nach eineinhalb Jahren Pause mit einer Liebeserklärung an die Menschheit. Im Stück „Humans“ der australischen Company Circa gehen zehn Akrobat*innen an die Grenzen des Möglichen. Und feiern dabei, wozu Menschen in der Lage sind. Sie bauen Türme aus Körpern, verknoten sich ineinander, werfen sich in die Luft, stürzen sich lachend in die Tiefe. Es geht um Vertrauen, Mut, Kunst und Freiheit. Um alles. Das passt. Mit Circa hat das Chamäleon für diesen Neubeginn eine der gefragtesten und vielfältigsten Companies der Welt zurück ans Haus geholt. Die vom visionären künstlerischen Leiter Yaron Lifschitz angeführte Gruppe…