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Das ist doch kein Radnetz
Changing Cities hat den bisherigen Ausbau des Berliner Radnetzes seit 2018 analysiert. Nach fünf Jahren Mobilitätsgesetz sind erst 4,2 Prozent des gesamten Radnetzes auf der Straße angekommen. Eine wirkliche oder gar eine das Auto bedrohende Verkehrswende findet in Berlin gar nicht statt, entgegen den Behauptungen von CDU, FDP und Teilen der SPD. Der Verein stellt nämlich fest, dass die Fläche, die der Autoverkehr seit 2018 an andere Verkehrsarten abgeben musste, verschwindend gering ist. Von den 2.698 km wurden seit 2018, als das Mobilitätsgesetz in Kraft trat, gerade mal 113 km fertiggestellt. Das sind 4,2 Prozent – viel zu wenig. Ein Radnetz zeichnet sich ja dadurch aus, dass es sichere und…
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Wie soll der Lichtenberger Weitlingkiezblock aussehen?
Das Bezirksamt Lichtenberg lädt morgen zu einer Einwohner*innenversammlung ein. Thema: Der Weitlingkiezblock. Bei der Versammlung geht es um Sofortmaßnahmen, die innerhalb eines Jahres den Kfz-Durchgangsverkehr reduzieren sollen. Die Initiative, die Unterschriften für den Weitlingkiezblock sammelte, begrüßt die Debatte und freut sich auf eine rege Teilnahme. WANN: Dienstag, 31. Januar, 19.30 Uhr WO: Freikirche in der Heinrichstraße 31, 10317 Berlin Nach dem Kaskelkiez ist der Weitlingkiez erst der zweite beschlossene Kiezblock in Lichtenberg. Mit der Einwohner*innenversammlung könne richtig Schwung in die Bewegung kommen, meint Annegret Krüger aus der Initiative. „Es ist wichtig alle mitzunehmen. Alle sollen eine Chance haben, ihre Interessen zu artikulieren und gehört zu werden. Nur so wird aus…
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Die Ukraine bekommt Panzer… und Fahrräder
Zum zweiten Mal konnte Changing Cities eine Ladung mit gebrauchten Fahrrädern in die Ukraine schicken. Wieder war die Spendenbereitschaft der Berliner*innen überwältigend, und der Verein hatte die Qual der Wahl, um die besten Räder auszusuchen. Die Räder werden das Leben in den Kriegsgebieten ein wenig erleichtern und Transporte von Medizin, Essen und Hilfsgütern für Notleidende ermöglichen. Am ersten Wochenende im Januar wurden die Räder angenommen und anschließend in Rekordzeit von Freiwilligen repariert und fahrtüchtig gemacht – wenn sie das nicht schon waren. Es war ein Fest zu sehen, wie viele verschiedene Menschen zu der Aktion beitrugen. Am Freitagabend standen schon über 60 fahrbereite Fahrräder im Lager bei den engagierten Gastgeber*innen…
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Nach nur 11 Tagen: Erster getöteter Radfahrer 2023 // Mahnwache
Bereits am Montag den 2. Januar wurde ein Radfahrer auf dem Falkenseer Damm von einem Auto überfahren. Er erlag Mittwoch seinen Verletzungen. Changing Cities spricht den Angehörigen tiefes Mitgefühl aus und ruft zur Mahnwache auf. Die genauen Umstände des Unfalls in Spandau sind nach wie vor unklar. Klar jedoch ist: Niemand sollte auf der Straße sterben müssen. „Wir wünschen allen Angehörigen und Freund*innen des Verstorbenen viel Kraft. Vielleicht war hier ein menschlicher Fehler ausschlaggebend, wir wissen es noch nicht. Aber Städte wie Oslo und Helsinki beweisen, dass die Zahl der Verkehrstoten auf Null reduziert und Vision Zero Wirklichkeit werden kann. Für dieses Ziel stehen wir. In einem Monat wird in…
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Senat prüft erste Umweltverbundspur Berlins
In der Nöldnerstraße in Lichtenberg könnte bald Berlins erste Umweltverbundspur für eine Schulzone angeordnet werden. Im beschlossenen Einwohner*innenantrag für den Kaskel-Kiezblock stand der Vorschlag, diese Straße bei Tempo 30 nur für Radfahrende, BVG-Buslinien und Anlieger*innen mit Auto zuzulassen. Durchgangs-Kfz-Verkehr bleibt außen vor. Die Senatsverwaltung prüft nun den Antrag des Bezirks. Das Konzept ist neu in Berlin. Es lässt sich aber leicht auf andere Schulzonen und Wohngebiete übertragen, die von Bussen oder Bahnen durchfahren werden. In der Hamburger Mönckebergstraße, einer der meistbesuchten Flaniermeilen der Hansestadt, ist es bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt. Dort ist der Pkw-Verkehr seit 1994 weitgehend ferngehalten, die Fahrbahn auf zwei Fahrspuren begrenzt und als Bus- und Taxi-Trasse und…
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Das Auto im Wahlkampf: eine bedrohte Spezies
Während Kopenhagen 600 von 1050 Autoparkplätzen in der Altstadt abbaut, laufen CDU und FDP im Berliner Wahlkampf Sturm gegen ähnliche Maßnahmen. Sie wollen das Auto als bedrohte Spezies inszenieren und sich selbst als Retter*innen der Autofahrenden positionieren. Changing Cities kritisiert, dass keine Lösungen für den Verkehrskollaps angeboten werden. Stattdessen wird mit populistischen Parolen Angst geschürt. „Wir lassen uns das Auto nicht verbieten“ (CDU) „Verkehrspolitik ohne toten Winkel“ (FDP) oder „#Absurdistan” (FDP) wird gepoltert. Die SPD dagegen legt sich wieder mal nicht fest und lässt Giffey seltsamerweise mit dem von den Grünen stammenden 29-Euro-Ticket werben. Während Stephan Machulik offen zugibt, dass er wohl der einzige SPDler ist, der die Straßenbahn gut…
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Changing Cities sucht 100 #BikesForUkraine
Zum zweiten Mal plant Changing Cities, Räder in die Ukraine zu schicken. Nach monatelangem Krieg ist der Bedarf an lokalen Transportmitteln für Medizin und Essen nach wie vor riesig, und das Fahrrad hat sich als sehr krisenfest erwiesen: Es braucht keinen Sprit oder Schienen, die es dort nicht gibt, es braucht nicht viel Platz, und man kann eine Menge damit quasi kostenlos transportieren. Changing Cities nimmt nach Anmeldung Fahrräder entgegen, die mit wenigen Handgriffen fit gemacht werden können: Austausch von Schlauch oder Reifen, Erneuerung von Kette oder Bremskabel und ähnliche kleinere Reparaturen. Bevorzugt werden Räder mit einem tiefen Einstieg, da die meisten Helfenden Frauen sind und nicht alle häufiges Radfahren…
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SPD gibt die Verkehrswende auf
Boelckestraße und Handjerystraße werden zu Symbolen für eine SPD, die sich zunehmend von der Verkehrswende verabschiedet. Frau Giffey will kein Bullerbü und Kanzler Scholz wird voraussichtlich die Pläne des Verkehrsministers Wissing zum beschleunigten Ausbau der Fernstraßen entgegen der Verabredungen im Koalitionsvertrag unterstützen. Die SPD verabschiedet sich gerade auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene von der Verkehrswende. 2018 hat die SPD noch als größte Fraktion im Berliner Senat für das Mobilitätsgesetz gestimmt, heute, da es um die Umsetzung geht, redet sie von Abwägung der Interessen aller. So als würde das Mobilitätsgesetz nicht explizit und aus guten Gründen den Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehr priorisieren. Die Boelckestraße, eine 6-spurige Hauptverkehrsstraße ohne Radverkehrsanlagen in…
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Nikolaus schenkt Kindern sichere Schulwege
Sichere Schulwege heißt sichere Straßen – und zwar überall. Am 6. Dezember demonstrieren 16 Berliner Schulen und Kitas für sichere, autofreie Schulzonen vor ihren Schulgebäuden. Dies ist der dritte berlinweite Aktionstag der Kampagne #100Schulzonen, die durch den Verein Changing Cities gemeinsam mit vielen Eltern ins Leben gerufen wurde, um in Sachen Schulwegsicherheit Bewegung in Politik und Verwaltung zu bringen. Zusammen mit den Nikolaus*innen vor Ort zeigt die Elternschaft am 6. Dezember nun, wie Schulzonen für Kinder aussehen können: In Reinickendorf in der Schulzendorfer Straße werden 1.000 Kinder singen, bei der Clemens-Brentano-Schule in Steglitz-Zehlendorf findet das traditionelle Adventssingen mit 500 Personen auf der Straße statt. Stadträtin Frau Richter-Kotowski besucht sowohl Clemens-Brentano…
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Ab 1. Januar: Wenn Parken, dann für alle
Die Senatsverwaltung hat heute Nachmittag in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass Stellplätze für den ruhenden Autoverkehr ab Januar 2023 explizit für Fahrräder, Lastenräder, Leichtkrafträder und Motorräder kostenbefreit benutzt werden dürfen. Changing Cities begrüßt die Maßnahme und freut sich auf viel mehr Platz für den Fußverkehr. Neben einer Parkgebührenerhöhung von jeweils ein, zwei oder drei Euro auf zwei, drei oder vier Euro pro Stunde für Pkw-Parken sollen ab 1. Januar die oben genannten Fahrzeuge auch auf Kfz-Stellplätze abgestellt werden dürfen. Diese waren bisher dem “ruhenden Autoverkehr” vorbehalten. „Wir reden hier von einem soliden Schritt hin zu mehr Flächengerechtigkeit. Die Initiative ParkplatzTransform, ein Projekt von Changing Cities, hatte allein innerhalb des S-Bahn-Ringes 229.249…