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    Insolvenzen in Deutschland: Der Schein trügt, mehr Pleiten in der Pipeline

    In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen im vergangenen Jahr trotz der schwersten Rezession seit 2009 deutlich gesunken. Eine Auswertung des Kreditversicherers Coface zeigt: Dieser Rückgang betrifft nicht alle Branchen und Bundesländer gleichermaßen und den rückläufigen Insolvenzzahlen steht ein massiver Anstieg von Forderungen gegenüber. Darüber hinaus stecken noch bis zu 4.030 Pleiten in der Pipeline. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 15.840 Unternehmen zahlungsunfähig. Auch dank massiver staatlicher Unterstützung ist das der niedrigste Stand seit 1993 und der stärkste Rückgang (-15,5% gegenüber 2019) seit 1975. Doch nicht jede Branche oder Region profitierte von dieser Situation. Denn um Corona-Hilfen zu erhalten, mussten Unternehmen nachweisen, dass ihr Geschäftsmodell vor der Pandemie, also…

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    Papier, Metall: Branchen in Deutschland auf Erholungskurs

    Der Kreditversicherer Coface hat seine Risikoeinschätzung für die Pharma-, die Papier- und die Metall-Branche verbessert. Die Länderbewertung für Deutschland bleibt unverändert bei A3 – Hauptgrund ist die schleppende Impfkampagne. Vorgestellt wurden die neuen Bewertungen heute beim 14. Kongress Länderrisiken in Mainz. Weltweit wurden insgesamt 35 Branchen aus 20 Ländern aufwärtsrevidiert. Vom Aufwärtstrend ist auch Deutschland betroffen, wo die Einschätzungen für die Pharma- (von mittleres auf niedriges Risiko), die Papier- (von hohes auf mittleres Risiko) und die Metall-Branche (von sehr hohes auf hohes Risiko) angehoben wurden. Weniger Arztbesuche aufgeschoben, mehr Bedarf an Kartonagen  Der Ausblick für die Pharmaindustrie hat sich aufgehellt, weil die Pharma-Rohstoffknappheit großteils abgenommen hat und weil im aktuellen Lockdown Arztbesuche…

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    Coface Barometer: Wer schneller impft, erholt sich früher

    In seinem vierteljährlichen Risiko-Barometer verbessert der Kreditversicherer Coface seine Einschätzung für insgesamt fünf Länder, darunter führende Impfnationen wie Israel, Chile und das Vereinigte Königreich. Die Prognose für das globale Bruttoinlandsprodukt wird für das laufende Jahr von 4,5% auf 5,1% korrigiert. Die Konjunkturprognosen für viele europäische Volkswirtschaften werden hingegen nach unten korrigiert.  Für insgesamt fünf Nationen hat Coface seine Länderrisikoeinschätzung heraufgestuft. Israel konnte sich von A3 auf A2 verbessern, obwohl die jüngsten Wahlen den politischen Patt rund um die Ministerpräsidentschaft Benjamin Netanjahus nicht lösen konnten. In erster Linie tragen die deutlichen Fortschritte der Impfkampagne zur Aufwertung bei. Weit über die Hälfte der Bevölkerung ist bereits vollständig geimpft. „Ein erneuter Lockdown wird…

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    US-Konjunkturprogramm ebnet Weg für Rekord-Handelsdefizit

    Das in den Vereinigten Staaten jüngst verabschiedete Konjunkturprogramm dürfte durch seine Konsum- und Investitionsanreize das Handelsdefizit der USA laut einer Berechnung von Coface um bis zu 56 Mrd. USD vergrößern. Hiervon könnten neben Mexiko auch Südkorea, Brasilien, Indien und Deutschland profitieren. Das Handelsdefizit der Vereinigten Staaten erreichte 2020 ein Rekordniveau von über 900 Mrd. USD. Das jüngst verabschiedete Konjunkturprogramm von Präsident Biden dürfte laut einer Berechnung des Kreditversicherers Coface durch seine Konsum- und Investitionsanreize zu einem zusätzlichen Defizit von bis zu 56 Mrd. USD führen. Hiervon könnten neben Mexiko auch Südkorea, Brasilien, Indien und Deutschland profitieren. Darüber hinaus sollte das Stabilisierungsprogramm dazu beitragen, dass sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Vereinigten…

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    Frankreich: Weniger Insolvenzen, aber 22.500 „versteckte“ Pleiten

    Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Frankreich bleibt rückläufig. Hauptgrund sind staatliche Hilfen, die die Wirtschaft seit Beginn der Pandemie entlasten. Ausnahme sind Firmen mit einem Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro pro Jahr: Hier stieg die Zahl der Insolvenzen und traf besonders die Bekleidungsbranche. Eine Modellrechnung des Kreditversicherers Coface ermittelt 22.500 „versteckte“ Insolvenzen für das Jahr 2020. In Frankreich setzt sich der Trend sinkender Insolvenzzahlen zu Beginn des Jahres fort. Im Januar 2021 ist die Zahl der Unternehmenspleiten im Vergleich zum Vorjahr um 38% gesunken. Um exakt diesen Wert waren die Insolvenzen auch im gesamten Jahr 2020 zurückgegangen.  Textilsektor verzeichnet die vier größten Insolvenzen Die Pandemie hat zwar nicht…

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    Eine Modellrechnung des Kreditversicherers Coface zeigt

    Staatshilfen haben 2020 in Deutschland bis zu 3.950 Insolvenzen erst einmal verhindert  Für Frankreich ermittelt das Modell 22.500 „versteckte Insolvenzen“, für Italien 4.100 und für Spanien 1.600 Gastgewerbe und Transportbranche mit größtem Potenzial für steigende Insolvenzen Corona hat die vier größten Volkswirtschaften des Euro-Raums stark getroffen, aber im vergangenen Jahr dort nicht zu einem Anstieg der Insolvenzen geführt. Grund sind massive staatliche Interventionen. Diese haben nach einer Modellrechnung des Kreditversicherers Coface in Deutschland bis zu 3.950 Insolvenzen für das Jahr 2020 erst einmal verhindert.   In der Regel bedeutet ein Rückgang der Wirtschaftsaktivität einen Anstieg der Unternehmenspleiten. Tatsächlich ging die Zahl der Insolvenzen 2020 jedoch in Frankreich um 38% im Vergleich…

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    Polen: Unternehmen müssen früher zahlen

    Durchschnittliches Zahlungsziel auf 40 Tage (-7 Tage) verkürzt Dauer von Zahlungsverzögerungen während der Pandemie rückläufig  57% der befragten Unternehmen haben staatliche Hilfen beansprucht Die jüngste Umfrage des Kreditversicherers Coface zu den Zahlungserfahrungen von Unternehmen in Polen zeigt, dass sich im Jahr 2020 die Zahlungsfristen im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Tage auf 39,7 Tage verkürzt haben. Zahlungsverzögerungen bleiben in Polen auch während der Corona-Krise gängige Praxis: Nur 2,4% der befragten Unternehmen gaben an, dass sie im vergangenen Jahr keine Zahlungsverzögerungen erlebt haben.  Zahlungsfristen: Unternehmen wollen ihr Geld früher  Kurze Kreditlaufzeiten dominieren die polnische Unternehmenslandschaft: 54% der befragten Unternehmen bitten ihre Kunden innerhalb von bis zu 30 Tagen zur Kasse. Die…

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    Insolvenzen: Staatliche Hilfen stellen Situation auf den Kopf

    Corona-Maßnahmen senken Insolvenzen effektiv um 24 Prozentpunkte Anstieg der Insolvenzen ohne staatliche Unterstützung läge bei +9% Erholung in der Automotive- und Chemiebranche Wie stark haben sich die staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Entwicklung der Insolvenzzahlen ausgewirkt? Laut einer Auswertung des Kreditversicherers Coface wären die Insolvenzen, basierend auf der alleinigen Konjunkturentwicklung, im Jahr 2020 um 9% zum Vorjahr gestiegen. Tatsächlich sind sie aber wohl um 15% gesunken – die staatlichen Stützmaßnahmen haben den eigentlichen Anstieg daher nicht nur ausgeglichen, sondern überkompensiert.  Ein ähnliches Bild zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern in fast allen Ländern, in denen Coface die Insolvenzen betrachtet. Lediglich die Türkei (tatsächliches Insolvenzwachstum: 14% in 2020) und Island (23%)…

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    Coface beteiligt sich weiter an Schutzschirm

    Bundesregierung und Kreditversicherer haben sich darauf verständigt, den gemeinsamen Schutzschirm zur Absicherung von Lieferketten bis zum 30. Juni 2021 zu verlängern. Das teilten das Wirtschafts- und das Finanzministerium sowie der GDV heute mit. Sobald die Europäische Kommission die Verlängerung genehmigt hat, wird der Bund ab dem 1. Januar 2021 weiterhin eine Garantie für Entschädigungszahlungen der Kreditversicherer von bis zu 30 Milliarden Euro übernehmen. Katarzyna Kompowska, beim Kreditversicherer Coface CEO für Nordeuropa und Country Managerin der Niederlassung in Deutschland, zur Verlängerung des Schutzschirms: „Damit tragen wir weiter zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft und des internationalen Handels bei. Es geht nicht darum, die Kreditversicherer zu stützen. Bundesregierung und Kreditversicherer agieren vielmehr gemeinsam…

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    Drei Jahre für die Erholung der Wirtschaft in Europa?

    Das BIP in der Eurozone und in den Vereinigten Staaten wird Ende 2021 noch um 3,5 bzw. 2 Prozentpunkte unter dem Niveau von 2019 bleiben. So wären mindestens drei Jahre erforderlich, um das Produktionsniveau von vor der Krise wieder zu erreichen. Das prognostiziert der Kreditversicherer Coface. Insgesamt rechnen die Coface-Volkswirte mit einer globalen Wachstumsrate von -4,8% im Jahr 2020, gefolgt von einer Erholung um 4,4% im nächsten Jahr. Ähnlich verhält es sich mit dem Welthandel: Der für nächstes Jahr erwartete Aufschwung mit +3,5% im vierten Quartal 2021 im Vergleich zum vierten Quartal 2020 wird den für dieses Jahr erwarteten Rückgang bei weitem nicht ausgleichen können. Denn der beträgt -13%. „Der…