• Finanzen / Bilanzen

    Corona Katalysator für politische Risiken

    Das Risiko für Unruhen in Ländern, die von Corona stark betroffen sind, kann sich um das Zehnfache erhöhen. Diesen alarmierenden Schluss zieht der Kreditversicherer Coface aus seiner eigenen Untersuchung politischer Risiken. Der Zusammenhang mit der Pandemie ist für die Coface-Analysten signifikant. „Die politischen Risiken insgesamt dürften durch die COVID-19-Pandemie noch deutlich verschärft werden“, erklärt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. „Neben einer möglichen Zunahme der Bürgerunruhen könnten Missstände im Zusammenhang mit COVID-19 auch soziale Bewegungen aus der Zeit vor Corona wiederaufleben lassen und verstärken, wie die in Hongkong, Frankreich und Chile, um nur einige zu nennen.” Der Iran und die Türkei gehören zu den Ländern, in denen das politische Risiko am stärksten…

  • Finanzen / Bilanzen

    Deutsche Unternehmen vorsichtiger

    Die deutschen Unternehmen haben auf Krisenmodus umgestellt und bieten weniger Zahlungsziele an. Das ist ein Ergebnis der jüngsten Studie des Kreditversicherers Coface zu den Zahlungserfahrungen deutscher Unternehmen. „Auf der anderen Seite hat die Disziplin, pünktlich zu zahlen, zugenommen. Während 2019 noch 85 Prozent der Unternehmen über Zahlungsverzögerungen berichteten, waren es jetzt nur noch 68 Prozent“, nennt Christiane von Berg, Coface-Volkswirtin und Autorin der Studie, eine weitere deutliche Veränderung zur Vorjahresbefragung. 2020 räumten demnach nur noch 62 Prozent der Umfrageteilnehmer ihren Kunden Zahlungsziele ein. Das sind deutlich weniger als die 81 Prozent im Jahr 2019. In den ersten beiden Umfragen des Kreditversicherers lagen die Werte jeweils auch über 80 Prozent (2017:…

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    Zahlungsziel: Lieber schnell kassieren

    Hat sich das Zahlungsverhalten von Unternehmen seit dem Ausbruch von Covid-19 geändert? Dieser Frage konnte Coface-Volkswirtin Christiane von Berg in der ersten Jahreshälfte nachgehen. Denn zwischen Februar und Anfang März 2020 lief die erste Umfrage über die Zahlungserfahrungen von Unternehmen in den Niederlanden. Daran nahmen 301 Unternehmen teil. Am Ende des Erhebungszeitraums traf COVID-19 die Welt und veränderte die wirtschaftlichen Aussichten drastisch. Um dieser Veränderung nachzugehen, führte Coface daher zwischen Anfang Mai und Ende Juni eine neue Umfrage in den Niederlanden durch, an der 114 Unternehmen teilnahmen. „Die Ergebnisse unterscheiden sich innerhalb dieser wenigen Monate beträchtlich“, sagt Christiane von Berg. „Einige Veränderungen mögen auf den unterschiedlichen Teilnehmerkreis zurückzuführen sein, aber…

  • Finanzen / Bilanzen

    Lieber vor der Haustür produzieren?

    Die Corona-Pandemie zeigt, wie schnell Lieferketten unterbrochen werde können. Um Risiken zu begrenzen, werden Unternehmen versuchen, ihre Bezugsquellen zu diversifizieren. „Es ist zwar nicht zu erwarten, dass China seine Position als globaler Lieferant verlieren wird, aber den mittel- und osteuropäischen Ländern könnten sich Chancen auf einen höheren Anteil an globalen Lieferketten eröffnen“, meint Grzegorz Sielewicz, Volkswirt beim Kreditversicherer Coface für Mittel- und Osteuropa (MOE). Mit gut ausgebildeten Arbeitskräften, der Nähe zu Westeuropa, niedrigen Arbeitskosten, einer relativ guten Infrastruktur und einem stabilen Geschäftsumfeld hat die MOE-Region bereits seit Jahren Investitionen aus dem Ausland angezogen. Jetzt versuchen etliche Länder, nicht in der unteren Wertschöpfungskette der Produktion zu bleiben. „Weitere Automatisierung und Digitalisierung…

  • Finanzen / Bilanzen

    Kreditversicherer Coface erwartet nach Einbruch der Wirtschaft stark steigende Insolvenzen in Spanien und Italien

    Spanien und Italien sind früh und hart von der Corona-Pandemie getroffen worden. Die Folgen für die Volkwirtschaft waren gravierend. „Der Weg zur wirtschaftlichen Erholung in Spanien und Italien wird trotz Steuerstundungen und Liquiditätsgarantien lang und beschwerlich“, sagt Marcos Carias. Der Volkswirt für Südeuropa beim Kreditversicherer Coface prognostiziert für Spanien einen Einbruch der Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 12,8 Prozent und für Italien um 13,6 Prozent. Die Unternehmensinsolvenzen werden in Spanien bis 2021 voraussichtlich um 22 Prozent und in Italien um 37 Prozent gegenüber 2019 zunehmen. Für 2021 erwartet Coface, dass das BIP Spaniens und Italiens um 10,2 Prozent bzw. 8,9 Prozent steigen wird, so dass die Volkswirtschaften dann noch 3,9…

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  • Finanzen / Bilanzen

    Ruhe vor dem Sturm?

    Nach einem Jahr 2019, das von Handelsspannungen zwischen den USA und China geprägt war, hat Coface eine beginnende wirtschaftliche Erholung in vielen Ländern Asiens beobachtet. Sie profitierten von Verschiebungen in den Lieferketten und zusätzlicher Liquidität seitens der US-Notenbank. Die Zahlungsverzögerungen blieben in diesem leicht positiven Kontext stabil. 65 Prozent der Unternehmen in neun vom Kreditversicherer untersuchten Ländern berichteten 2019 über Zahlungsverzögerungen. 2018 waren es 63 Prozent. Die durchschnittliche Dauer der Überziehung ging von 88 Tagen 2018 auf 85 Tage 2019 zurück.  Diese Erholung wird sich jedoch als kurzlebig erweisen, da die COVID-19-Pandemie die Wachstumsaussichten ernsthaft bedroht. Viele Volkswirtschaften in der Region werden voraussichtlich die größte Schrumpfung seit der asiatischen Finanzkrise…

  • Finanzen / Bilanzen

    USA: BIP schrumpft, Insolvenzen steigen

    Bis Ende 2021 wird die Zahl der Insolvenzen in den USA um voraussichtlich 43 Prozent steigen. Das prognostiziert der Kreditversicherer Coface. Für das BIP der Vereinigten Staaten erwartet Coface einen Rückgang im laufenden Jahr um 5,6 Prozent. 2021 dürfte es wieder um 3,3 Prozent zulegen. Derzeit täuschen die offiziellen Zahlen über die angespannte Insolvenzlage etwas hinweg. So ist die Anzahl der Anmeldungen seit Februar insgesamt tatsächlich zurückgegangen. Das liegt am Insolvenzrecht. Der Rückgang der Konkursanmeldungen ist auf Kapitel 7 des US-Konkursrechts zurückzuführen, das letztlich die Liquidation des Unternehmens vorsieht. Dieses gerichtlich überwachte Verfahren, das fast 64 Prozent der Unternehmenskonkurse im Jahr 2019 ausmachte, umfasst den Verkauf von Vermögenswerten und die…

  • Finanzen / Bilanzen

    Deutschland so schlecht wie nie bewertet

    Der Kreditversicherer Coface hat in einem bisher noch nie erlebten Umfang Länder-und Branchenrisiken aktualisiert. 71 von 162 Volkswirtschaften wurden herabgestuft. Darunter auch Deutschland in A3. Das ist die niedrigste Ländernote, die Deutschland in über 20 Jahren bei Coface je hatte. Erst im Juli 2019 hatte die Bundesrepublik die Bestnote A1 verloren. Zusammen mit den Länderanpassungen hat Coface auch die Bewertungen vieler Branchen korrigiert. Über 28 Länder addiert gab es 134 Herabstufungen – ebenfalls ein Negativrekord in der Geschichte der Coface-Bewertungen. „Die Note A3 steht bei Coface dafür, dass das Risiko für Forderungsverluste und Insolvenzen in dem Land zwar noch befriedigend ist, jedoch nicht mehr niedrig“, erklärt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg.…

  • Finanzen / Bilanzen

    Chinesische Unternehmen mit Zahlungsproblemen

    Noch vor Corona hat sich das Zahlungsverhalten der Unternehmen in China verschlechtert. Das hat eine Befragung des Kreditversicherers Coface bei mehr als 1000 Unternehmen ergeben. Zwar blieb die Dauer des Zahlungsverzugs 2019 im Durchschnitt mit 86 Tagen stabil. Der Anteil der Unternehmen mit Zahlungsverzögerungen von mehr als 120 Tagen erreichte aber 37 Prozent, das sind 6 Punkte mehr als im Jahr 2018. Dabei hatte mehr als ein Viertel der Unternehmen (27 Prozent) ultralange Zahlungsverzögerungen über 180 Tage mit einem Volumen von mehr als 10 Prozent ihres Jahresumsatzes. „Wenn lange Verzögerungen einen erheblichen Teil des gesamten Jahresumsatzes ausmachen, kann der Cashflow eines Unternehmens gefährdet sein“, erklärt Carlos Casanova, Economist bei Coface…

  • Finanzen / Bilanzen

    Schwere Schocks für Schwellenländer

    Während sich die Blicke bisher vor allem auf China, Europa und die USA richteten, dürften die Folgen der COVID-19-Pandemie für die Schwellenländer noch gravierender sein. Das erwartet der Kreditversicherer Coface, der in einem neuen „Focus“ die wirtschaftlichen Risiken für die Entwicklung der Schwellenländer analysiert. Dabei rücken die Staatsschulden wieder in den Blickpunkt. „Auch wenn die Anfälligkeit von vielen Faktoren abhängt, sind die aktuellen öffentlichen Finanzen eine Schlüsselfrage“, sagt Coface-Chefvolkswirt Julien Marcilly. Denn davon hänge die Fähigkeit der Länder ab, auf die zahlreichen wirtschaftlichen Folgen der Krise zu reagieren. „Allerdings war die Staatsverschuldung vieler Schwellenländer bereits 2019auf einem Allzeithoch.“ Kapitalabflüsse und erhöhtes Staatsrisiko Kapitalabflüsse in einem noch nie dagewesenen Ausmaß belegen…