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Credendo sieht Risiken in Ghana durch hohe öffentliche Verschuldung
Der europäische Kreditversicherer Credendo sieht eine Erholung der Wirtschaftstätigkeit in Ghana seit 2021 und erwartet dank starker globaler Rohstoffmärkte ein BIP-Wachstum in diesem Jahr von voraussichtlich 5,2 %, während die Leistungsbilanzeinnahmen ziemlich hoch bleiben dürften. Dennoch dürfte die Regierung bei der Finanzierung ihres Staatshaushalts unter Druck stehen, da sich die Schuldenanfälligkeit seit Anfang 2022 weiter verschlechtert hat. Im Mai bestätigte der IWF, dass die ghanaische Regierung keinen Programmantrag gestellt hat, um ihren unmittelbaren Finanzierungsbedarf zu decken. Credendo betrachtet Ghana seit der Entstehung seiner Mehrparteiendemokratie Anfang der 1990er Jahre als eines der stabilsten Länder der Region. Eine wichtige Schwäche des demokratischen Prozesses in Ghana sind jedoch die lockeren Wahlausgaben und kostspieligen…
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Credendo sieht große Verwerfungen im Energiesektor
Die russische Invasion der Ukraine hat die Produktion in vielen verschiedenen Branchen gestört, sich durch die Lieferketten ausgebreitet und zu großen Preissteigerungen geführt, während das Unglwichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zugenommen hat. Zu diesem Schluss kommt der europäische Kreditversicherer Credendo. Demnach ist der Energiesektor einer der am stärksten betroffenen Sektoren mit wohl auch mittel- bis langfristigen Folgen. Da Russland rund 16 % des weltweiten Erdgases und 11 % des Öls liefert, wird die globale Energieversorgung durch internationale Sanktionen gegen russisches Öl und Gas und freiwillige Verschiebungen der Nachfrage gestört. Während die USA und Großbritannien als erste Länder die Öl- und Gasimporte aus Russland schrittweise untersagten, beschloss die EU im Mai,…
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Credendo erwartet positive Effekte durch Euro-Einführung in Kroatien
Das kroatische Parlament hat dem Gesetz zur Vorbereitung der Einführung des Euro im Jahr 2023 mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Am 1. Juni haben dann die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank bestätigt, dass Kroatien bereit ist, den Euro ab dem nächsten Jahr einzuführen. Im Juli wird der Europäische Rat eine endgültige Entscheidung treffen. Der Kreditversicherer Credendo erwartet Zustimmung, auch wenn die hohe Inflation den Plan der Regierung, das "Konvergenzkriterium" der Preisstabilität zu erfüllen, erschwerte. Staatliche Maßnahmen mit wirtschaftspolitischen Anpassungen und die derzeit generell hohe Inflaltion in der Eurozone halfen Kroatien jedoch, das Ziel zu erreichen, 2023 der 20. Mitgliedsstaat der Eurozone zu werden. Die Abstimmung im kroatischen Parlament über die…
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Credendo sieht unklare Mehrheitsverhältnisse nach Wahlen im Libanon
Am 15. Mai fanden im Libanon Wahlen statt, die ersten seit dem finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes. Das Ergebnis zeigt ein zersplittertes Parlament. Keine Fraktion verfügt über genügend Sitze, um eine Mehrheit zu bilden. Die bisherige Regierungskoaltion unter Führung der Hisbollah hat ihre parlamentarische Mehrheit verloren. Sie verfügt nur noch über 62 von 128 Sitzen. Bisher waren es 72. Eine weitere wichtige Veränderung ist die Wahl von einem Dutzend unabhängiger Kandidaten. Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo befürchtet einen erneuten politischen Stillstand im Libanon. Erwartet werden langwierige Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung. Die Reformen, die zur Gewährung eines möglichen Rettungspakets des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe…
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Credendo stuft Rating für Brasilien herauf
Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo hatte im Jahr 2016 das mittel- bis langfristige politische Risikorating Brasiliens in Anbetracht verschlechterter wirtschaftlicher Fundamentaldaten und einer Zunahme der finanziellen Risiken auf die 5 von 7 herabgestuft. Ein Rohstoffboom war zu Ende gegangen, was 2015-16 zu einer Rezession und dem Rückgang der Leistungsbilanzeinnahmen führte, während zugleich durch Korruptionsskandale auch eine Vertrauens- und politische Krise ausbrach. Seitdem sehen die Credendo-Länderanalysten eine deutliche Verbesserung der makroökonomischen Fundamentaldaten. Die politische Krise ist abgeklungen, es wurden notwendige Steuerreformen durchgeführt. Höhere Rohstoffpreise stützten die Wirtschaft. Infolgedessen haben sich die finanziellen Risiken deutlich verbessert, so dass der Kreditversicherer nun beschlossen hat, die größte lateinamerikanische Volkswirtschaft in die…
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Trotz höherer Rohstoffpreise sieht Credendo nur langsames Wachstum in Lateinamerika
Das Wirtschaftswachstum Lateinamerikas war im letzten Jahrzehnt eher gering. Es betrug zwischen 2011 und 2022 durchschnittlich 1,3 %, weniger als die Hälfte des Weltdurchschnitts von 3,2 %. Insbesondere seit dem Ende des Rohstoff-Superzyklus im Jahr 2014 verlangsamte sich das Wachstum nochmals auf magere 0,5 % von 2014 bis 2022, weniger als ein Fünftel des weltweiten BIP-Wachstums von 2,9 % im gleichen Zeitraum. Somit ist Lateinamerika seit 2014 die am langsamsten wachsende Region der Welt. Dies wird sich nach Einschätzung des Kreditversicherers Credendo auch in diesem Jahr kaum ändern. Erwartet wird zwar ein BIP-Wachstum von 2,5 %, dieses dürfte aber nur von den europäischen Schwellenländern unterboten, die wegen des Ukrainekriegs einen…
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Credendo erwartet politische Kontinuität in den Vereinigten Arabischen Emiraten unter neuem Präsidenten
Am 13. Mai verstarb der Präsident der Vereinigten Arabischen Emiraten und Herrscher von Abu Dhabi, Scheich Khalifa bin Zayed al-Nahyan, im Alter von 73 Jahren. Er war seit 2004 Präsident, aber seit einem Schlaganfall im Jahr 2014 nur noch selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Scheich Khalifas Halbbruder und früherer Kronprinz von Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahyan, hatte seitdem de facto als Herrscher gedient. Am Freitag, 14. Mai, wurde er vom Obersten Bundesrat zum neuen Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate gewählt. Traditionsgemäß wird dies immer der Herrscher von Abu Dhabi. Der verstorbene Präsident war nach dem Tod seines Vaters, Scheich Zayed bin Sultan al-Nahyan, dem Gründervater des Staates…
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Credendo erwartet Kontinuität auf den Philippinen unter neuem Präsidenten
Ferdinand Marcos Jr., bekannt unter seinem Spitznamen "Bongbong" und Sohn des früheren Diktators, hat die Präsidentschaftswahlen am 9. Mai mit einem Erdrutschsieg für sich entschieden. Sara Duterte, Tochter des scheidenden Präsidenten Rodrigo Duterte, wurde in getrennten Wahlen zur Vizepräsidentin gewählt. Marcos Jr. erhielt mehr als doppelt so viele Stimmen wie die Zweitplatzierte, die scheidende Vizepräsidentin Leni Robredo, die die Ergebnisse akzeptierte. Obwohl der designierte Präsident im Wahlkampf keine klaren Versprechen gemacht hat, erwartet der Kreditversicherer Credendo Kontinuität insbesondere in der Wirtschafts- und Innensicherheitspolitik. Marcos Jr. wird sein Amt im Juli offiziell antreten. Die Rückkehr eines Marcos an die Macht, 36 Jahre nach einer langen und schweren Diktatur, die mit der…
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Zentralbank von Paraguay bekämpft vehement hohe Inflation nach schwerer Dürre
Steigende Lebensmitel- und Treibstoffpreise ließen die Inflation in Paraguay im April auf 11,8 % steigen. Dies ist der höchste Wert seit zehn Jahren. Die Zentralbank reagierte schnell und hob den Leitzings Ende April aggressiv um 600 Basispunkte auf 6,75 % an. Der Kreditversicherer Credendo erwartet weitere Erhöhungen. Wie die meisten Volkswirtschaften weltweit kämpfte Paraguay bereits mit steigenden Verbraucherpreisen wegen Lieferkettenproblemen. Der Krieg in der Ukraine erhöhte den Inflationsdruck. Das vierte Jahr schwerer Dürre während der landwirtschaftlichen Wachstumsperiode Dezember bis Februar verschärfte die Lebensmittelinflation. Die Dürre, die schwerste in der Geschichte des Landes, hat sich auch auf die wirtschaftlichen Aussichten ausgewirkt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2022 ein mageres reales…
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Credendo sieht gravierende wirtschaftliche Auswirkungen der chinesischen Null-Covid-Politik
Der Kreditversicherer Credendo sieht einen erheblichen Rückgang des Wirtschaftswachstums durch Chinas Null-Covid-Politik. Mehrere Großstädte sind abgeriegelt, wodurch Fertigungsindustrie und Lieferketten schwerwiegend gestört werden. Trotz der hohen wirtschaftlichen Kosten bestätigte Staatspräsident Xi Jinping die Fortführung der Strategie in den kommenden Monaten. Mitte April prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) einen deutlichen Rückgang des BIP-Wachstums von 8,1 % im Jahr 2021 auf 4,4 % im laufenden Jahr. Das Ziel der Regierung liegt bei 5,5 %. Seit März erlebt China den bislang stärksten Anstieg der Corona-Infektionszahlen, weit über die Werte beim Ausbruch der Pandemie in Wuhan Anfang 2020. Der Anstieg wird durch die sehr ansteckende Omikron-Variante verursacht, die größere Wirtschaftsräume trifft und Städte wie…