-
Neue Regierung – Credendo sieht Chancen für Reformen im Libanon
Nachdem das libanesische Parlament nach langer Hängepartie den Weg für eine neue Regierung frei gemacht hat, sieht der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo Chancen für Reformen in dem gebeutelten Land. Die Regierung wird vom Milliardär und zweimaligen Premierminister Najib Mikati angeführt, nach einem Jahr Stillstand. Das Land steht vor enormen Herausfrderungen, da der Libanon mit einer der schlimmsten Wirtschafts- und Finanzkrisen der letzten 150 Jahre konfrontiert ist. Die nun wieder geordneten politischen Verhältnisse erlauben die Einleitung von Reformen und Verhandlungen mit IWF und anderen Geldgebern über finanzielle Unterstützung. Das herausfordernde politische Umfeld könnte den Reformprozess aber hemmen. Credendo bewertet die wirtschaftliche, finanzielle und soziale Lage des Landes als…
-
Credendo: Putsch in Guinea gefährdet globale Aluminiumlieferkette
Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo sieht durch den Militärputsch in Guinea Anfang September den globalen Aluminiummarkt erschüttert. Guinea ist mit 22 % der Weltproduktion im Jahr 2020 der zweitgrößte Bauxitproduzent der Welt hinter Australien und verfügt über die größten nachgewiesenen Reserven der Welt. Bauxit ist der wichtigste Erz für die Aluminiumherstellung. Guinea ist Chinas Hauptlieferant. Auch das russische Unternehmen Rusal, das zweitgrößte Aluminiumunternehmen der Welt, verfügt über eine Bauxit-Raffinerie in Guinea. Der Putsch löst Sorgen hinsichtlich der Liefersicherheit aus. Vorerst scheint der Bauxitbergbau nicht betroffen zu sein. Laut Credendo könnten die Putschisten aber die Exporte stören. Weniger wahrscheinlich sind internationale Sanktionen, die die Bauxitausfuhr treffen könnten. Die…
-
Credendo veröffentlicht neue Länderrisikoeinstufungen
Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo hat neue Risikoeinstufungen zu 13 Ländern veröffentlicht. Dabei wurden elf Länder herauf- und zwei Länder herabgestuft. Die positive Entwicklung wird insbesondere mit steigenden Rohstoffpreisen, langsam nachlassenden Corona-Auswirkungen und jüngsten Unterstützungen für Schwellenländer durch den IWF erklärt. Credendo stuft das kurzfristige politische Risiko in sieben Klassen ein, wobei 1 die beste Klasse ist. Die Änderungen im Einzelnen: Brasilien von 3 auf 2, Chile von 2 auf 1, Georgien von 4 auf 3, Griechenland von 3 auf 2, Guatemala von 3 auf 2, Kasachstan von 3 auf 2, Malediven von 6 auf 5, Paraguay von 4 auf 3, Tansania von 4 auf 3, Tuvalu…
-
Finanzielle und wirtschaftliche Spillovers von chinesischen Immobilienentwicklern können eingedämmt werden
Evergrande, der zweitgrößte private Immobilienentwickler Chinas, ist mit 300 Milliarden Euro verschuldet. Die Aktien waren in den letzten Wochen um 80 % eingebrochen und wurden vom Handel ausgesetzt. Inmitten eines sich abkühlenden chinesischen Immobiliensektors, der durch sinkende Verkäufe und nachlassende Preissteigerungen gekennzeichnet ist, gerät Evergrande in eine schwere Liquiditätskrise, die die Bewältigung des in- und ausländischen Schuldendiensts schwierig und eine Reduzierung der Schuldenlast in Übereinstimmung mit verschärften Kreditvorschriften nahezu unmöglich macht. Der Zusammenbruch von Evergrande greift auf globale Märkte über, die eine Ansteckung der chinesichen Wirtschaft befürchten. Der Kreditversicherer Credendo erwartet, dass der drohende Bankrott von Evergrande die chinesische Regierung vor eine weitere mögliche Episode finanzieller Turbulenzen stellt und sieht…
-
Credendo veröffentlicht Länderanalyse zu Nigeria
Der Kreditversicherer Credendo hat eine neue Länderanylse zu Nigeria veröffentlicht, der größten afrikanischen Volkswirtschaft. KURZFRISTIGES POLITISCHES RISIKO IN KATEGORIE 5/7 Zwischen 2004 und 2012 herrschte in der größten Volkswirtschaft Afrikas wahre Goldgräberstimmung, und das Land erfreute sich beträchtlicher Leistungsbilanzüberschüsse. Die aufkommende Volatilität der Ölpreise sowie schwerwiegende Produktionsstörungen blieben für die Außenhandelsbilanz Nigerias jedoch nicht folgenlos. Tatsächlich ist Nigerias Erdölförderung seit 2012 um nahezu die Hälfte zurückgegangen, da Faktoren wie Korruptionswahrnehmung, Unsicherheit und ein dysfunktionales Regulierungsumfeld die Ölproduzenten zur Veräußerung ihrer Vermögenswerte veranlasst haben. 2019 wies die Leistungsbilanz ein Defizit auf, während massive Kapitalflucht (insbesondere aus dem Ölsektor) und niedrigere Investitionszuflüsse den Druck auf die Währungsreserven erhöhen. Seit dem durch…
-
Credendo: Dürre beeinträchtigt Landwirtschaft und Stromerzeugung in Argentinien und Brasilien
Eine schwere Dürre trifft Zentral- und Südbrasilien, die womöglich bis ins erste Quartal 2022 andauern könnte. Der Kreditversicherer Credendo befürchtet, dass Bodenbeschaffenheit und Wasserversorgung für einen längeren Zeitraum beeinträchtigt werden. Zunächst bis November 2021 haben die Behörden den Dürrenotstand ausgerufen. Der meisten landwirtschaftlichen Produkte der Region sind betroffen – Zuckerrohr, Mais, Orangen, Kaffee. Dies treibt die Preise – nicht nur lokal, sondern auch international angesichts Brasiliens großer Bedeutung auf dem globalen Rohstoffmarkt. Getreideknappheit führt zu höheren Preisen bei Tierfutter. Aber auch der Energiesektor ist betroffen. 65 % des Stoms stammen normalerwiese aus Wasserkraft. Bei Wasserknappheit muss Brasilien auf teure thermische Stromerzeugung umsteigen. Schätzungen zufolge sind die Endverbraucherpreise für Strom um…
-
IWF erhöht finanzielle Schlagkraft um 650 Milliarden Dollar
Das höchste Gremium des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat einer beispiellosen Erhöhung der finanziellen Schlagkraft zugestimmt. Der IWF verfügt über eine eigene Reservewährung, die Sonderziehungsrechte (SDR). Diese Mittel werden um 650 Milliarden US-Dollar ausgeweitet. Der Kreditversicherer Credendo sieht darin eine historische Entscheidung, weil es die größte Erhöhung der SDR in der Geschichte des IWF ist. Die Zuteilung wurde zum 23. August wirksam und erfolgt auf die Mitgliedsstaaten im Verhältnis der bestehenden Quoten. Somit entfallen etwa 42,2 % (rund 275 Milliarden Dollar) auf Schwellenländer. Zudem finden Verhandlungen mit den reicheren Ländern statt, um weitere Zuteilungen für ärmere Länder zu erreichen. Die Experten von Credendo sehen eine deutliche Verbesserung der Liquidität der Empfängerländer,…
-
Malaysia: Politische Krise inmitten verschärfter Pandemie
Die United Malays National Organisation (UMNO), wichtigstes Mitglied der Regierungskoaltion in Malaysia, hat ihre Unterstützung der Regierung in Zeiten wachsender Unzufriedenheit der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Gesundheitskrise eingestellt. Vorgezogene Wahlen werden damit immer wahrscheinlicher. Der Zeitpunkt ist jedoch angesichts der verschärften Coronapandemie wegen der Ausbreitung der Delta-Variante sehr ungewiss. Von Januar bis 1. August befand sich Malaysia wegen Corona im Ausnahmezustand. Die aktuelle Welle ist die stärkste seit Beginn der Pandemie. Nach Singapur hat das Land die höchste Impfquote der Region, allerdings sind nur 28 % der Bevölkerung vollständig geimpft. Daher lässt dies für die kommende Monate nur vorsichtig hoffen. Der Ausnahmezustand und die Suspendierung des Parlaments waren für…
-
Credendo erwartet weitere Turbulenzen in Peru trotz Amtseinführung des neuen Präsidenten
Ende Juli wurde der weit links stehende Pedro Castillo als Perus neuer Präsident vereidigt. Es hatte länger als sechs Wochen gedauert, bis er zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt worden war. Betrugsvorwürfe des knapp unterlegenen konservativen Präsidentschaftskandidaten Keiko Fujimori hatten das endgültige Ergebnis verzögert. Internationale Beobachter widersprachen Fujimori und bewerteten die Wahlen als frei und fair. Obwohl Fujimori nun erklärte, das Ergebnis zu respektieren, zeigt sich das Land tief gespalten und die Polarisierung nimmt zu. Die Anleger zeigen sich verunsichert angesichts der von Castillo angekündigten radikalen Reformen. Die Kapitalflucht hält an, der peruanische Sol hatte Ende August im Jahresvergleich etwa 15 % an Wert verloren. Castillos Programm sieht eine stärkere Rolle…
-
Credendo: Corona trifft nun auch Taiwan
Wie auch andere Länder in der Region erlebt Taiwan die bislang schwerste Coronawelle. Um die Verbreitung der Delta-Variante einzudämmen, wurden Lockdown-Maßnahmen eingeführt sowie Social Distancing und Reisebeschränkungen verschärft. Da die Impfkampagne hinkt – erst etwa zehn Prozent der Bevölkerung haben eine erste Impfdosis erhalten – haben die USA und Japan Millionen Impfdosen nach Taiwan geschickt. Die Regierung steht in der Kritik. Präsidentin Tsai kündigte an, dass bald auch ein heimischer Impfstoff zur Verfügung steht. Somit stellt Taiwan keine Ausnahme mehr dar in Form einer offenen Wirtschaft ohne pandemiebedingte Einschränkungen. Der Kreditversicherer Credendo erinnert aber daran, dass die Zahl der Todesfälle nach wie vor zu den weltweit niedrigsten gehört und auch…