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Kolumbianisches Staatsrating auf Junk herabgestu
Im Mai hat die Ratingagentur S&P das langfristige Staatsrating Kolumbiens von Investment Grade auf Speculative Grade gesenkt. Die Herabstufung erfolgte nach dem Abbruch der Fiskalreformen aufgrund gewaltsamer landesweiter Proteste. S&P ging davon aus, dass die öffentlichen Finanzen nicht schnell genug gefestigt werden und die Staatsverschuldung mittelfristig über 60 % des BIP verharren würde. Fitch Ratings folgte am 1. Juli und stufte die langfristige Kreditwürdigkeit des Landes auf Junk herab. Auch diese Ratingagentur wies auf die Verschlechterung der öffentlichen Finanzen und das verringerte Vertrauen in die Fähigkeit des Staates hin, die Schulden in Ordnung zu bringen. Ein Land gilt als nicht mehr Investment-Grade-geratet, wenn mindestens zwei große Agenturen das Staatsrating unter…
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Indonesien: Steiler Coronaanstieg und erweiterte Eindämmungsmaßnahmen
Indonesien erlebt die schlimmste Coronawelle seit Beginn der Pandemie. Mitte Juli wurde ein trauriger Rekord von 40.000 Neuinfektionen an einem Tag erreicht. Als Reaktion wurden die in Java (bevölkerungsreichste Insel) und Bali (Top-Touristenziel) eingeführten "Notstandsbeschränkungen für Gemeinschaftsaktivitäten" auf andere Regionen ausgeweitet. In Südostasien ist Indonesien das Land mit den zweithöchsten Fallzahlen, was den Gesundheitssektor stark unter Druck setzt. Einen landesweiten Lockdown hat die Regierung wiederholt abgelehnt, um negative wirtschaftliche Folgen abzumildern. Dennoch erwarten die Länderanalysten des Kreditversicherers Credendo, dass die Wirtschaft weiterhin unter der Pandemie leidet. Zwar hat sich das Impftempo beschleunigt, bis Mitte Juli hatten aber erst 13 % der Bevölkerung eine erste Dosis erhalten. Es gibt enorme logistische…
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Credendo unterstützt Unternehmen in der Pandemie
Beispiellose Unsicherheit und Unterstützungsmaßnahmen Nachdem Ende 2019 die ersten Fälle von Covid-19 in China identifiziert wurden, dauerte es nicht lange, bis das Virus Europa erreichte und unser Leben dominierte. Die durch die Pandemie gestiegene Unsicherheit hat die Kreditversicherungsbranche in den Vordergrund gerückt. Als offizielle belgische Exportkreditagentur hat Credendo – Export Credit Agency im Auftrag des belgischen Staats ein Rückversicherungsprogramm gestartet, um private Kreditversicherer zu unterstützen und damit die Kreditlimite der Exporteure zu schützen. Auswirkungen von Covid-19 auf die Länderrisikoklassifizierungen von Credendo Es ist wenig überraschend, dass das Jahr 2020 von einer Welle von Ratingherabstufungen geprägt war. Das Ausmaß des Schocks war je nach Land oder Region unterschiedlich. Besonders stark betroffen…
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Boomendes Interesse an Wasserstoff
Weltweit boomt das Interesse an Wasserstoff, weil er ein Schlüssel zur Dekarbonisierung der Wirtschaft sein kann. Obwohl Wasserstoff in stark umweltbelastenden Industriesektoren vielfältig anwendbar ist und Potenzial für weitere künftige Einsatzmöglichkeiten bietet, emittiert er kein CO2. Er gelangt als Rohstoff in industrielle Prozesse, kann als Brennstoff genutzt werden, als Energieträger oder zur Energiespeicherung dienen. Bislang ist sein Anteil am weltweiten Energiemix aber vor allem aus Kostengründen begrenzt. In einer Branchenstudie sieht der Kreditversicherer Credendo aber auch technologische und regulatorische Risiken. Wasserstoff kann mit verschiedenen Technologien hergestellt werden, die mit Farben klassifiziert werden. "Grauer" Wasserstoff wird aus fossilen Brennstoffen hergestellt. "Blauer" (oder kohlenstoffarmer) Wasserstoff wird auch aus fossilen Brennstoffen hergestellt, aber…
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Albaniens Premierminister geht in dritte Amtszeit
Der amtierende Premierminister Edi Rama hat die Parlamentswahlen in Albanien am 25. April gewonnen. Seine Sozialistische Partei (PS) erhielt etwa 48,7 % der Stimmen. Er kann somit in seine dritte Amtszeit gehen. Die größte Oppositionspartei, die Demokratische Partei (DP), kam auf knapp 40 % der Stimmen. Vor und während der Coronapandemie hat Albanien anhaltende Proteste gegen die Regierung und politische Instabilität erlebt. Der Kreditversicherer Credendo sieht nun in den Ergebnissen – einerseits Bestätigung des Regierungschefs, andererseits eine starke große Oppositionspartei – positive Auswirkungen auf die politische Stabilität und die Demokratie. Ausländische Investitionen in die Infrastruktur (Tourismus, Energie und Verkehr) dürften angekurbelt werden und es könnte den Beginn des EU-Beitrittsprozesses positiv…
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Harte EU-Sanktionen treffen Belarus
Nach der erzwungenen Landung eines innereuropäischen Ryanair-Fluges in Minsk am 23. Mai 2021 hat die EU weitreichende Wirtschaftssanktionen gegen Belarus verhängt. Die Sanktionen gehen über die "symbolischen" Sanktionen gegen Personen und Organisationen hinaus, die für schwere Menschenrechtsverletzungen oder Repressionen gegen die Zivilgesellschaft und die demokratische Opposition verantwortlich sind, und umfassen Handels- und Finanzsanktionen. Die EU hat Handelsbeschränkungen in Bezug auf Erdölprodukte, Kaliumchlorid und Waren zur Herstellung von Tabakerzeugnissen eingeführt. Darüber hinaus wurden Zugangsbeschränkungen zu den EU-Kapitalmärkten für die belarussische Regierung und staatliche Finanzinstitute und ähnliche Restriktionen verhängt. Der Schritt folgt auf die koordinierte Verhängung von Sanktionen Anfang Juni durch Großbritannien, die USA, die EU und Kanada. Der Kreditversicherer Credendo erwartet…
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Ermöglichen digitale Währungen neue Zahlungsmethoden im internationalen Handel?
Digitale Währungen sind ein intensiv diskutiertes Thema, insbesondere vor dem Hintergrund zurückgehender Bargeldtransaktionen in der Coronapandemie. Der Kreditversicherer Credendo geht davon aus, dass dieser Trend auch nach der Pandemie anhält. Daher sind digitale Währungen als potenzielle alternative Zahlungsmethode nun in den Vordergrund gerückt, obwohl die erste digitale Währung, die Kryptowährung Bitcoin, bereits vor über einem Jahrzehnt (2009) auf den Markt kam und es mittlerweile Tausende andere digitale Währungen gibt. Interessant ist, dass Kryptowährungen hauptsächlich von privaten Unternehmen und nicht von Staaten geschaffen wurden. Das einzige Land, das eine Kryptowährung auf den Markt gebracht hat, ist Venezuela 2018 mit dem "Petro". Allerdings überlegten 2019 etwa 80 % der Zentralbanken weltweit die…
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Thailands Wirtschaftsentwicklung von Corona und Tourismuskrise gebremst
Der Corona-Schock trifft Thailand weiterhin. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Länderstudie des Kreditversicherers Credendo. Obwohl es dem Land im vergangenen Jahr gelungen war, die Pandemie weitgehend unter Kontrolle zu halten, leidet die Wirtschaft unter verschiedenen Störfaktoren, da sie stark vom Export und dem Tourismussektor abhängig ist. 2019 belastete bereits der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie eine schwere Dürre die Entwicklung. Der Tourismus trägt etwa 20 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Dies erklärt, warum die weltweite pandemiebedingte Tourismuskrise Thailands Wirtschaft zu einer der am stärksten betroffenen Ökonomie in Süd-Ostasien im Jahr 2020 gemacht hat. Die Kombination aus eingebrochenen Tourismuseinnahmen, strengen Sperrmaßnahmen, rückläufigen Investitionen und geringerer In- und Auslandsnachfrage…
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Wirtschaft in Tschechien, Slowakei, Polen und Deutschland in Coronazeiten
Die gesamte Welt wurde durch die Coronapandemie auf den Kopf gestellt. Eine Krise, die einzigartig ist, weil sie nicht mit einem Rückgang der Nachfrage oder der Produktion begann. Drei Aspekte mussten gleichzeitig angegangen werden: ein Einbruch der Nachfrage, eine Unterbrechung der Produktion und eine Unterbrechung von Lieferketten. Das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Jahr 2020 um 3,3 %, der Welthandel ging im Jahresdurchschnitt um 5 % zurück. Der Kreditversicherer Credendo hat die Auswirkungen der Pandemie auf verschiedene Branchen in Tschechien, der Slowakei, Polen und Deutschland untersucht und ist auf Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten gestoßen. In allen vier Ländern wurde die Automobilbranche hart getroffen. Die durchschnittlichen Verkäufe im Jahr 2020 gingen…
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Fehlende Containerschiffe beeinträchtigen Lieferketten
Mit dem Coronaschock im vergangenen Frühjahr fiel der Welthandel im Mai 2020 auf das Niveau von Anfang der 2010er Jahre zurück. Mit dem Boom des E-Commerce und der Nachfrage aus Europa und den USA nach medizinischen Geräten und Elektronik aus Asien folgte eine starke Erholung im dritten Quartal. China nahm früh die industrielle Produktion wieder auf, so dass das Volumen des globalen Warenhandels ein Allzeithoch erreichte. Dieser Boom überdeckte zunächst Probleme, die durch fehlende Containerschiffkapazitäten entstehen. Der Kreditversicherer Credendo sieht darin eine ernsthafte Belastung globaler Lieferketten. Die steigende Nachfrage nach chinesischen Exporten traf auf einen Markt, aus dem zuvor Schiffe herausgenommen worden waren, um die Preise zu stützen. In der…