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Creditreform Zahlungsindikator Deutschland – Winter 2021/2022
. Schnelle Liquidität ist Trumpf Im 2. Halbjahr 2021 verzeichneten Lieferanten und Kreditgeber im B2B-Geschäft einen durchschnittlichen Zahlungsverzug von 9,97 Tagen (1. Halbjahr 2021: 10,23 Tage). Angesichts der erheblichen Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie und neuer Corona-Varianten hatten viele Gläubiger das Forderungsmanagement zuletzt gestrafft und Zahlungsziele gekürzt. „Wir sehen klar ein gestiegenes Sicherheitsbedürfnis bei den Kreditgebern“, kommentiert Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, die aktuelle Entwicklung. Die Corona-Krise habe weiterhin massive Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Aktivitäten der deutschen Unternehmen. Lieferanten hätten ihre Geschäftsrisiken entsprechend neu bewerten müssen. Basis der aktuellen Ergebnisse ist die Auswertung von mehr als 3,7 Mio. Rechnungsbelegen aus dem Creditreform Debitorenregister Deutschland (DRD) für die…
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Insolvenzen in Deutschland, 1. Halbjahr 2021
Auch im 1. Halbjahr 2021 wurden die Insolvenzen in Deutschland von Sonderfaktoren beeinflusst: „Bei der Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen wirken weiterhin die staatlichen Corona-Hilfsmaßnahmen nach – insbesondere die Aufhebung der Insolvenzantragspflicht, die bis Ende April galt“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. Das Insolvenzgeschehen bei den Unternehmen blieb somit weiter rückläufig. Im 1. Halbjahr 2021 waren 8.800 Unternehmensinsolvenzen zu verzeichnen – ein Rückgang um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2020: 8.950). „Die Änderung des Verbraucherinsolvenzrechts zum Oktober 2020 hat mit der verkürzten Restschuldbefreiung deutliche Erleichterungen für überschuldete Privatpersonen gebracht. Das führte zu einem Dammbruch bei den Anträgen“, so Hantzsch weiter. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen schnellte auf 46.000 Fälle…
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Wirtschaftslage und Finanzierung im Handwerk 2020/21
. Bauhandwerk stützt die Konjunktur Das Handwerk leidet unter der Corona-Krise und den Eindämmungsmaßnahmen – wenn auch unterschiedlich stark. Während die Geschäfte im Bauhauptgewerbe und im Ausbaugewerbe oftmals noch gut laufen, leiden Kfz-Gewerbe und Nahrungsmittelhandwerk deutlich unter den Folgen. Das ergab die Frühjahrs-Umfrage der Creditreform Wirtschaftsforschung, an der gut 1.100 Handwerksbetriebe teilnahmen. Insgesamt beurteilte das Handwerk die Geschäftslage merklich schlechter als im Vorjahr. Noch 62,7 Prozent der Befragten meldeten in diesem Zusammenhang ein „gut“ oder „sehr gut“. Im Vorjahr waren das noch 76,2 Prozent. Aufgrund der Dominanz des Bauhandwerks sind die Einbrüche bei der Geschäftslage insgesamt aber moderat. Untergangsstimmung herrscht nicht. Die Baukonjunktur bleibt ein wichtiger Stabilitätsanker. Umsatzrückgänge im Lockdown…