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Keine Impfpflicht für beruflich Pflegende
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat heute eine Impfpflicht für beruflich Pflegende in die Diskussion gebracht. In ihrem Statement kritisiert die Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), Professorin Christel Bienstein, diesen Vorschlag scharf. „Eine Impfpflicht für beruflich Pflegende lehnen wir ab. Momentan können sich nicht einmal all die beruflich Pflegenden impfen lassen, die dies dringend wünschen. Hier wird außerdem gerade ein Generalverdacht gegenüber den Pflegefachpersonen aufgebaut, der ungerecht und kontraproduktiv ist. Ausgerechnet diejenigen anzugehen, die seit fast einem Jahr an und über der Belastungsgrenze arbeiten, ist unsäglich. Außerdem liegen keine belastbaren Zahlen dazu vor, wie hoch die Impfbereitschaft tatsächlich ist und aus welchen Gründen einige der Pflegenden der Impfung…
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Impfen hat höchste Priorität
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt, dass mit den Impfungen gegen das SARS-CoV-2-Virus begonnen werden konnte. In der Erwartung der Zulassung weiterer Impfstoffe muss nun alles darangesetzt werden, rasch viele Menschen zu impfen, um die erforderliche Impfquote für die sog. Herdenimmunität zu erreichen und damit gesundheitliche Risiken deutlich zu reduzieren. „Es ist sinnvoll, dass die Pflegenden in die oberste Prioritätsgruppe aufgenommen wurden. Sie sind selbst stark gefährdet und übertragen potenziell eine Infektion an Menschen mit Pflegebedarf,“ sagt Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des DBfK. „Pflegefachpersonen können zudem als Vorbild für die breite Bevölkerung dienen und zur Impfung ermutigen.“ Der DBfK empfiehlt den Pflegefachpersonen – soweit nicht persönliche Gesundheitsrisiken dagegen sprechen…
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S1-Leitlinie zur sozialen Teilhabe in der Pandemie für Ambulante Pflege veröffentlicht
Die S1-Leitlinie „Häusliche Versorgung, Soziale Teilhabe und Lebensqualität bei Menschen mit Pflegebedürftigkeit im Kontext Ambulanter Pflege unter den Bedingungen der Covid-19 Pandemie“ wurde kurz vor Weihnachten veröffentlicht. Die Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft und wurde koordiniert von Prof. Dr. Thomas Fischer. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) war in der multidisziplinär besetzten Arbeitsgruppe durch Dr. Martin Dichter vertreten. „Die Leitlinie dient durch fachlich begründete und möglichst wissenschaftlich abgesicherte Wissensbestände als Orientierung für Pflegefachpersonen und ambulante Pflegedienste im Kontext des interprofessionellen Handelns bei der Versorgung von Menschen mit Pflegebedürftigkeit im eigenen Zuhause,“ sagt Dr. Martin Dichter, Mitglied des DBfK-Bundesvorstandes und Vorsitzender des DBfK Nordwest. Die Sicherung von…
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2021 – was das neue Jahr für die Pflegenden bringen muss
Das Jahr 2020 wird in die Geschichte als Jahr der COVID-19-Pandemie eingehen. Geplant war es als Internationales Jahr der Pflegefachpersonen und Hebammen. Unser Gesundheitssystem und alle, die darin arbeiten, sind in besonderer Weise betroffen. Aktuell werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen und Todesfälle verschärft. Die Kapazitäten an Intensivbetten, für die qualifiziertes Pflegepersonal zur Verfügung steht, erreichen ihre Grenzen. „Ein für uns alle sehr schwieriges Jahr geht zu Ende. Und es wird im neuen Jahr nicht rasch besser werden,“ sagt Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK). „Es bedarf einer gesellschaftlichen Anstrengung, die Pandemie zu begrenzen und einen Solidarbeitrag zur Arbeitsfähigkeit des Gesundheits- und Pflegesystems zu leisten.…
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Pflegeforschung zur Bewältigung der Pandemie nutzen
Die Langzeitpflege ist besonders stark von der Pandemie betroffen. Es gibt bisher keine systematische Datenerhebung zur Bewertung von Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland. Deshalb muss ein spezifischer Fokus auf die wissenschaftliche Untersuchung dieses Bereiches höchste Priorität erhalten, wobei die Pflegewissenschaft eine Führungsrolle übernehmen sollte. „Wir wissen spätestens seitdem Frühjahr 2020, dass vor allem hochaltrige und pflegebedürftige Menschen die COVID-19 Todesraten bestimmen. So sind insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen betroffen. Pflegende in Altenpflegeeinrichtungen schützen diese Risikogruppe mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, "sagt Dr. Martin Dichter, Mitglied des DBfK-Bundesvorstandes und Vorsitzender des DBfK Nordwest. "Insgesamt wissen wir viel zu wenig über die ergriffenen präventiven Maßnahmen des Infektionsschutzes und…
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Nach der Pandemie: Investitionen in Gesundheitswesen
Der International Council of Nurses (ICN) fordert die Regierungen auf, sogenannte HERO-Fonds einzurichten, um in das Gesundheitssystem zu investieren. Dies soll das Gesundheitswesen stärken und gleichzeitig neue Perspektiven für diejenigen schaffen, die durch die Krise ihre Arbeitsplätze verloren haben. Während der Pandemie ist einerseits der Mangel an Pflegepersonal weltweit noch einmal überdeutlich geworden: Laut ICN fehlen rund sechs Millionen beruflich Pflegende. Andererseits sind in vielen Wirtschaftszweigen Arbeitsplätze verloren gegangen und die Menschen stehen ohne Perspektive da. ICN fordert nun, dass die Regierungen Mittel und Ressourcen zur Verfügung stellen, um den Ein- und Umstieg in die Pflegeberufe zu fördern. Über „Fonds for health, education and retraining opportunity“ (HERO-Fonds) sollen diese Mittel…
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Krankgespart: 26.000 fehlende Stellen in der Pflege durch Krankheit und Frührente
Der BARMER Pflegereport 2020 zeigt die Belastungen der beruflich Pflegenden und die daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen deutlich auf. Insbesondere der seit langem bekannte Personalmangel führt dazu, dass die Pflegenden früher in Rente gehen oder aufgrund von Krankheit ausfallen. „Das Pflegepersonal ist krankgespart geworden und das wird im aktuellen Pflegereport noch einmal besonders deutlich“, äußert sich Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) zu den Befunden im BARMER Pflegereport 2020. Durch die überdurchschnittlich starken körperlichen und psychischen Belastungen waren im Jahr 2017 rund 26.000 Stellen in den Pflegeberufen quasi unbesetzt, da die Mitarbeitenden erkrankt waren oder vorzeitig in Rente gegangen sind. „Wenn wir es schaffen würden, die Ausfallzeiten auf…
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Willkommen, aber keine Lösung für Pflegenotstand
Rund 12.000 Pflegefachpersonen haben 2019 laut dem Recherchenetzwerk CORRECTIV, das über ausbeuterische Vermittlungspraktiken berichtet, die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Deutschland beantragt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) macht deutlich, dass die Anwerbung reguliert werden müsse, dabei aber keine Lösung des Pflegenotstands erwartet werden dürfe. „Pflegefachpersonen aus dem Ausland anzuwerben wird unser Problem mit dem Fachkräftemangel nicht lösen“, sagt Christel Bienstein, Präsidentin des DBfK. „So lange die Rahmenbedingungen mit angemessenen Gehältern, einer guten Personalbemessung und verlässlichen Arbeitszeiten nicht gegeben sind, ist Deutschland für Pflegefachpersonen aus dem Ausland ebenso wenig attraktiv wie für die hier ausgebildeten Pflegenden.“ Der DBfK stellt klar, dass die Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland willkommen sind und…
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Palliativversorgung in der Pandemie
Die Kontaktbeschränkungen und Besuchsregulierungen sind für Menschen, die Hospiz- oder Palliativversorgung erhalten, besonders schwerwiegend. Die Bedürfnisse der schwerstkranken und sterbenden Menschen dürften in den Hygienekonzepten nicht vernachlässigt werden, fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). Alle Einrichtungen in der stationären und ambulanten Versorgung von Menschen mit Pflegebedarf müssen Hygiene- und Testkonzepte erarbeiten und umsetzen, um die betreuten Personen vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu schützen. Dazu gehören aktuell auch Regulierungen der Besuchsmöglichkeiten in den Einrichtungen. „Während im Frühjahr vor allem durch den Mangel an Schutzausrüstung viele Einrichtungen für Besucherinnen, Besucher aber auch Ehrenamtliche oder Therapeutinnen und Therapeuten ganz geschlossen waren, muss dies jetzt auf jeden Fall vermieden werden“, fordert Christel…
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Wem helfen die Hilfskräfte?
Die Bundesregierung will mit dem Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz (GPVG) unter anderem 20.000 Stellen für Pflegehilfskräfte schaffen. Die Maßnahme soll ein erster Schritt zur Umsetzung der neuen Personalbemessung sein. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hält diesen Schritt für nicht ausreichend. Die Überlastung der beruflich Pflegenden ist seit langem bekannt und dokumentiert. Der DBfK hatte bereits in seiner Stellungnahme zum Gesetzesentwurf deutliche Kritik vor allem am geplanten Zuwachs von 20.000 Pflegehilfskräften geübt. Dem Entwurf fehle ein verbindliches Konzept zur Umsetzung des neuen Personalbemessungsverfahrens inklusive eines Zeitplanes, durch das die Personalsituation in der stationären Langzeitpflege nachhaltig verbessert werde und das Vertrauen der Pflegenden darin bestärke, so der DBfK. Wagner betonte in der…